HD-OP Einschätzung / Erfahrungswerte
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Ich wollte mich mal durch die Studien arbeiten und finde leider nur die abstracts oder eine Dissertation, die eine reine Literaturarbeit ist. Es gibt auch keine Studie neueren Datums, von daher sehe ich für mich hier ein großes Fragezeichen.
Mit Gold wurde vor einigen Jahren / Jahrzehnten auch in der Humanmedizin bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises gearbeitet. Das wurde mittlerweile aufgrund fehlender Nachweise der Wirksamkeit eingestellt und zählt deshalb zu den IGeL - Leistungen.
Problem ist eben auch, dass zwar eine Schmerzfreiheit, aber keine Verbesserung der Grunderkrankung erreicht wird. Auch bei Menschen kann eine Schmerzlinderung oder -freiheit erreicht werden. Das Grundproblem bleibt aber und kann, wie schon geschrieben, den gesamt Organismus in Mitleidenschaft ziehen. Durch die bleibende Fehlbelastung werden sich "Baustellen" in anderen Bereichen ergeben oder vielleicht besteht es auch schon. Der Bewegungsablauf wird sich vermutlich auch verbessern genau wie die Beweglichkeit an sich. Bei Hunden wird idR die TEP zementiert, damit wird eine schnellere Mobilisation erreicht. Eine Bekannte hatte einen ehemaligen Labor Anglo in ihrer Gruppe laufen. Der Hund hat noch Jahre nach der OP gut gelebt. Andere Freunde haben bei ihrem Labrador-Airedale-Mix Implantate setzen lassen. Für mich ist der Hund absolut unrund gelaufen, sie waren begeistert. Bitte auch bedenken: Hunde sind häufig Meister im Verstecken von Schmerzen.
Zum Thema gleichmäßige Belastung: Ich stelle mich ab und an mal mit je einem Fuß auf eine identische Waage. Es ist richtig spannend zu erleben, wie unterschiedlich das Gewicht verteilt wird und zu spüren, wie sich eine gleichmäßige Verteilung anfühlt.
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Hi,
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Problem ist eben auch, dass zwar eine Schmerzfreiheit, aber keine Verbesserung der Grunderkrankung erreicht wird. Auch bei Menschen kann eine Schmerzlinderung oder -freiheit erreicht werden. Das Grundproblem bleibt aber und kann, wie schon geschrieben, den gesamt Organismus in Mitleidenschaft ziehen. Durch die bleibende Fehlbelastung werden sich "Baustellen" in anderen Bereichen ergeben oder vielleicht besteht es auch schon.
Da bin ich ganz bei Dir und genau so bin ich auch an die Goldakupunktur herangegangen. In dem Bewusstsein, dass das Grundproblem weiterhin besteht und nicht geheilt wird.
Doch ich wollte den Veränderungen im Bewegungsablauf, die durch die Schmerzfreiheit entstehen würden, eine Chance geben und sehen, wie sich das Ganze entwickelt. Bei uns haben sich die Fehlbelastungen sehr zurückgebildet und es ist ein viel physiologischeres Gangbild entstanden. Dadurch konnte sich eine gute Muskulatur aufbauen, die heute vieles mitträgt und kompensiert.
Glücklicherweise haben sich die Arthrosen auch nicht weiterentwickelt und so haben wir ein für unseren Hund sehr zufriedenstellendes Ergebnis erreicht.
Ich weiß jedoch nicht, wie die Sachlage bei einer einseitigen HD beim großen Hund aussieht, denn hier entstehen ja noch ganz andere Kräfte und Unwuchten im Bewegungsablauf. Was ich persönlich als TH aber machen würde ist, mich sowohl in die eine als auch in die andere Richtung informieren, mein Tier dort vorstellen, gründlich abwägen und dann mit dem Blick auf das Beste fürs Tier nach meinem Bauchgefühl entscheiden.

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Hab mir die Dissertation angesehen und entnehme im zweiten Teil mal folgende Zitate:
ZitatMit einer Ausnahme (4) liegt allen Ergebnissen eine subjektive Beurteilung zugrunde. [...] In zwei Studien (16, 20) ergab sich ein Plazeboeffekt. EbL-IV-Studien und Fallberichte
beschreiben dagegen herausragende Therapieerfolge der GI zur Schmerztherapie bei kaniner HD in 80 bis zu 90% der Fälle. Diese sind jedoch aus medizinischer Sicht unrealistisch, da Einflüsse auf die Symptomatik chronisch-degenerativer Gelenkerkrankungen wie Wetter, Ernährung und Belastung unberücksichtigt bleiben. [https://elib.tiho-hannover.de/servlets/MCRFi…nrotha_ss14.pdf, S. 56, Hervorhebung von mir]Positive Ergebnisse ergeben sich vor allem offenbar aufgrund positiver Besitzereinschätzungen, objektive Kriterien wurden nicht abgefragt.
Plazeboeffekt spielt offenbar oft eine Rolle.
Die wahnsinnig guten Ergebnisse einiger Studien haben offenbar Fehler in der Durchführung, weil externe Einflussfaktoren nicht berücksichtigt wurden.Ich halte Gildimplantate nach wie vor nicht für eine Alternative zu Physiotherapie oder OP, einfach weil der Erfolg ungewiss ist und durch Goldimplantation verhindert wird, dass eine korrekte Behandlung durchgeführt wird (wer Gold implantieren lässt wird wohl nicht oder erst später operieren lassen).
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Bei der Größe würde für mich nur eine TEP in Frage kommen.
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Wegen der Größe des Hundes bin ich mir eben auch unsicher, ob es hier ohne OP ginge.
Die Threaderstellerin fragte explizit nach Erfahrungen und alternativen Behandlungsmethoden und ich habe hier meine Erfahrungen mitteilen können.
Cassiopeia88 : Deine Meinung zur GI sei Dir unbenommen.
Unsere Effekte der GI sind keinesfalls nur die der positiven Besitzereinschätzung. Von einem Hund, der vorher nur ein paar hundert Meter unter großen Schmerzen und teilweise auf drei Beinen laufen konnte und nach der GI bis heute 2x täglich bis zu einer Stunde fröhlich unterwegs ist, kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass es eine ganz gravierende Verbesserung der Symptomatik gegeben hat.
Und egal, ob das nun ein Placebo oder Placebo-by-proxy-Effekt ist (dessen Wirkung in der Medizin ja inzwischen unbestritten ist und womit sogar gearbeitet wird), oder die Wirkung des Goldes durch dessen Stimulation des umliegenden Gewebes:
es ärgert mich, dass hier einer praktischen Erfahrung weniger geglaubt wird als einer theoretischen Überzeugung.
Keinesfalls möchte ich mit meinen positiven Erfahrungen die GI als Allheilmittel darstellen, aber sie ist eine echte Alternative in bestimmten Fällen. In anderen Fällen wird wiederum eine OP das Richtige sein oder eine physiotherapeutische Behandlung.
Wenn durch das Gold eine OP verhindert werden kann, ist das doch wunderbar - und ich wäre die letzte, die bei einer Verschlechterung der Symptomatik oder einem Nicht-Anschlagen der GI eine OP hinauszögern würde.
Im Übrigen schätze ich viele Hundehalter mit einem GI-Hund so ähnlich ein wie mich. Denn wer sich auf diese Behandlung einlässt, der hat vorher die Für und Wider's in aller Regel kritisch hinterfragt und für den worst case, also das Nicht-Ansprechen der Behandlung, im besten Falle einen Plan B parat.
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... aber für ihre Erkrankungen im Bewegungsapparat haben wir das Beste erreicht, was herauszuholen war.
Vielleicht wäre es mit TEP aber noch besser geworden?
Zoey hat beidseitige HD, rechts dazu noch einen unbehandelten Kreuzbandriss und dadurch eine Arthrose im Knie sowie Spondylosen.
Hier liegt eine deutlich andere Diagnose vor.
Nicht immer ist die Variante, eine OP zu verzögern, die bessere Variante.
Schlechte Erfahrungen oder Probleme werden auch eher geteilt als unproblematische Verläufe.
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Hallo,
ich habe eine ähnliche Thematik mit meiner Hündin. Sie ist allerdings mit 57 cm und 20 kg eine andere Gewichtsklasse.
Für mich würde dennoch eine Femurkopf OP immer wegfallen, egal bei welchem Hund. Kenne keinen Hund der danach gut läuft. Allerdings wurde auch bei keinem im Nachgang Physio gemacht, und ich denke das ist sehr entscheidend für den Erfolg.
Bei meiner Hündin hat sich die Hüftthematik schon immer gezeigt, wie mir im Nachgang klar wurde (völlige Fehlbelastung). War mit 6 Monaten das erste Mal diesbezüglich mit ihr beim TA, die mir aber sagten, das kommt vom Rücken und würde sich auswachsen. Ich war immer mal wieder dort im weiteren Verlauf, aber auf Hüfte kam niemand (ich auch leider nicht). Vielleicht weil sie nicht die typische Rasse dafür ist, ich weiß es nicht.
Letztes Jahr mit 2 hat es sich dann zugespitzt, vielleicht durch eine falsche Bewegung, jedenfalls hatte sie ordentlich Schmerzen und musste 4 Wochen auf Schmerzmedikation. Da bin ich auf meine jetzige Osteo/Physio geraten, die wirklich super ist. Sie musste sie erstmal ordentlich zurechtrücken, durch die Fehlhaltung, bzw. Entlastung war sie nur einseitig bemuskelt, und Gelenk hatte sich entzündet. Nachdem die Schmerzen weg waren ging es dann in den Aufbau über. Da haben wir so Bänder bekommen, mit denen sie täglich laufen muss, und regelmäßig schwimmen, Balanceübungen und entsprechendes Aufbaufutter. Sie hat ziemlich schnell eine mega Muskulatur aufgebaut und lief dann erstmalig völlig sauber (ich kannte sie ja nur in ihrem kompensierenden Gang).
Bis heute ist sie schmerzfrei und darf alles machen. Die üblichen Dinge (wie springen ect vermeiden, oder Treppen runtersprinten, auf rutschigem Boden) meiden wir.
Aber es ist halt tägliches Training und dran bleiben gefragt, das muss man halt wollen und können.
Im Laufe der Kastration habe ich die Hüfte röntgen lassen und es kam genau das raus, was meine Osteo erfühlt hat (und diagnostisch schon eine leichte HD ist). Mein jetziger TA schwört auf die Goldakupunktur, hat das schon sehr oft gesetzt u.a. auch bei seinem Hund mit sehr gutem Erfolg. Das war natürlich sein erster Rat, dass ich das machen soll. Ich muss zugeben, hätten wir sie über das Training nicht so gut hinbekommen, hätte ich es wohl auch machen lassen. Natürlich ist es eine Glaubenssache, aber würde ich meinem jetzigen TA nicht vertrauen, würde ich nicht mehr hingehen.
In Abstimmung mit meiner Osteo lassen wir es aber erstmal, man kann die immer noch setzen., aktuell ist nicht der richtige Zeitpunkt wo es Sinn macht.
Also kurz zusammengefasst, tägliches Physiotraining, ein bisschen im allgemeinen Leben auf ihre Hüfte achten, gute Ernährung und regelmäßige Osteotermine sind unser Weg. Aber es ist super individuell, dennoch wollte ich es gerne berichten.
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Was ich dir also für den Osteo Termin unbedingt anraten kann ist, das Muskelaufbautraining anzusprechen. Die Bänder eignen sich dafür sehr gut, wenn es um eine einseitige Belastung geht. Mit den Bändern müssen die Hunden beide Seiten gleichmäßig belasten. Aber das natürlich nur nach Absprache ob das eine Option ist.
So oder so, also egal welche OP im Raum steht, ist der Muskelaufbau wichtig im Vorfeld. Aber das wurde glaube ich schon hier geschrieben.
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Ich wollte mich mal durch die Studien arbeiten und finde leider nur die abstracts oder eine Dissertation, die eine reine Literaturarbeit ist. Es gibt auch keine Studie neueren Datums, von daher sehe ich für mich hier ein großes Fragezeichen.
Mit Gold wurde vor einigen Jahren / Jahrzehnten auch in der Humanmedizin bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises gearbeitet. Das wurde mittlerweile aufgrund fehlender Nachweise der Wirksamkeit eingestellt und zählt deshalb zu den IGeL - Leistungen.
Problem ist eben auch, dass zwar eine Schmerzfreiheit, aber keine Verbesserung der Grunderkrankung erreicht wird. Auch bei Menschen kann eine Schmerzlinderung oder -freiheit erreicht werden. Das Grundproblem bleibt aber und kann, wie schon geschrieben, den gesamt Organismus in Mitleidenschaft ziehen. Durch die bleibende Fehlbelastung werden sich "Baustellen" in anderen Bereichen ergeben oder vielleicht besteht es auch schon. Der Bewegungsablauf wird sich vermutlich auch verbessern genau wie die Beweglichkeit an sich. Bei Hunden wird idR die TEP zementiert, damit wird eine schnellere Mobilisation erreicht. Eine Bekannte hatte einen ehemaligen Labor Anglo in ihrer Gruppe laufen. Der Hund hat noch Jahre nach der OP gut gelebt. Andere Freunde haben bei ihrem Labrador-Airedale-Mix Implantate setzen lassen. Für mich ist der Hund absolut unrund gelaufen, sie waren begeistert. Bitte auch bedenken: Hunde sind häufig Meister im Verstecken von Schmerzen.
Zum Thema gleichmäßige Belastung: Ich stelle mich ab und an mal mit je einem Fuß auf eine identische Waage. Es ist richtig spannend zu erleben, wie unterschiedlich das Gewicht verteilt wird und zu spüren, wie sich eine gleichmäßige Verteilung anfühlt.
Den Beitrag finde ich großartig!!!
Es ist wirklich wichtig zu wissen, dass Goldakupunktur nichts an der Grunderkrankung ändert. Es nimmt höchstens die Schmerzen was und kann dem Verschleiß entgegenwirken,
Meiner bescheidenen Meinung macht das aber nur Sinn, wenn man wirklich gewillt ist, ganz regelmäßig Physio zu machen und Muskelaufbau zu betreiben. Die einzige Alternative dazu wäre für mich, die große OP.
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das bitte ich von allen Kritikern auch zu würdigen.
Zum Glück gibt es noch genügend Menschen die wissenschaftlichen Humbug nicht würdigen.
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