Hund jagt mich, wenn ich den Haufen wegräumen will

  • Aber wenn man die Hintergründe nicht kennt dann ist es leicht einfach draufzupoltern.

    Ich denke, wenn es einen solchen Hintergrund gibt, muss man das halt auch direkt dazuschreiben.

    Ansonsten würde ich das mit den Leuten besprechen, die den Hund kennen und mit euch trainieren.

  • Wenn das Verhaltensweisen sind, die sich schon etabliert haben und ich echt nciht weiter weiß - gehe ich gerne zur Trainerin. Dafür sind die da und oft hat sich dann sowas in ein paar Sitzungen erledigt

  • Darf ich mal fragen warum ihr euch für einen Viszla entschieden habt?

    Ich habe mir jetzt mal ziemlich viele deiner alten Beiträge durchgelesen und ich finde das liest sich alles sehr viszlatypisch.

    Ich kenne viele Viszla von der Jagd und die sind durchweg alle super hibbelig, reizoffen, voller Power und kleine Clowns. Und wir hatte schon einige in unserer Welpen- und Junghundegruppe die ohne entsprechende Führung und Auslastung vollkommen freigedreht sind. Die waren draußen kaum mehr zu kontrollieren.

    Bei dir scheinen ja auch schon Unmengen an Baustellen aufgetreten zu sein, sei es gesundheitlich oder verhaltenstechnisch, und es scheinen ja auch die verschiedensten Leute schon an dem Hund "herumgedoktert" zu haben.

    Vielleicht überlegst du dir mal, dass du für den Hund EINE klare Linie fährst, dir ein Ausbildungskonzept/einen Trainer raussuchst und da mal konsequent dranbleibst.

  • Ich habe mir jetzt mal ziemlich viele deiner alten Beiträge durchgelesen und ich finde das liest sich alles sehr viszlatypisch.

    Ja, das lese ich auch heraus. Wobei es, seitdem die Rasse auch in Privathänden populär ist, schon einige gibt, bei denen diese Eigenschaften ein Maß erreichen, dass es wirklich bedenklich ist. In dieser Hinsicht finde ich es nur schlau sich da Hilfe bei Leuten zu holen, die den Rassetyp kenne und auch entsprechende Fachleute einzuschalten.

    Ich lese ehrlich gesagt aus den Beiträgen ein wirklich sinnvolles Vorgehen für diesen Hund heraus und verstehe nicht, warum auf dem TS herumgehackt wird? Es ging um eine "kleine" Fragestellung, um eine Situation. Ich glaube nicht, das man die jetzt mehr aufbauschen muss als nötig. Der TS scheint in guten Händen zu sein und hat mitgenommen, dass diese Situation fürs Training sogar hilfreich sein kann.

    Also, ich wüsste nicht, was es da jetzt noch zu meckern gibt. :ka:

  • Genau so ist es. Es ging eigentlich nur um eine kleine Frage die man nicht unbedingt überbewerten soll denke ich denn es ist relativ einfach abzustellen.

    Zur Frage von kamue :

    Wir wussten natürlich auf was wir uns einlassen bei einem Viszla und wir kennen sehr viele Leute die einen oder auch mehrere Viszla haben. Das es eine Herausforderung wird war uns somit klar und wir haben auch die Zeit uns intensiv um ihn zu kümmern weil wir keine Kinder haben. Wir wollten auch genau so einen Charakter und ich möchte auch nicht behaupten das bei uns alles schlecht ist oder wir einen aggressiven Hund haben. Eher das Gegenteil ist der Fall.

    Wir haben unseren Hund mit genau auf den Tag 8 Wochen bekommen und hatten schon ab Woche zwei eine Trainerin zur Hand. Das war auch zunächst gut so und er entwickelte sich soweit ganz gut. Also Stubenrein, Schlafen auf seinem Platz, Ruhephasen,...

    Sobald wir aber das Haus verlassen haben hatte er panische Angst, versteckte sich zunächst zwischen den Beinen und wurde dann Aggressiv an der Leine. Er war zu keinem Zeitpunkt ansprechbar und das immer im Aussenbereich. Klar konnte man mal mit einem Leckerli locken aber das war eher Zufall. Die Trainerin meinte wir müssen ihn härter rannehmen und mit Halti arbeiten. Auch das half nichts und auch der Maulkorb hat nicht zum Erfolg geführt. Egal wo wir waren (Garten, Hundeplatz oder Wiese) auch ohne besondere Reize war er sofort gestresst und bekam auch vor lauter Stress Schuppen an Nacken und Rücken. Nach 10 Minuten Gassi gehen war er absolut fertig und konnte schon nicht mehr atmen als ob wir drei Stunden gerannt wären.

    Und dann kommen so schlaue sprüche dazu, der gehört viel mehr ausgelastet. Was ja offensichtlich gar nicht möglich war.

    Nach ca. 6 Monaten hat unsere Trainerin dann aufgegeben und hat gesagt sie kann uns leider nicht mehr helfen. So einen Hund hat sie noch nie gehabt. Sie hätte ihn dann auch abgegeben. Im übrigen hätten das alle gemacht die uns kannten.

    Das war aber keine Option für uns.

    Dann haben wir uns erkundigt welche Trainer auch auf solche "Spezialfälle" ausgebildet sind. Und da haben wir unsere jetzige Trainerin gefunden. Vieles ging über Ruhe, Ruhe und noch mehr Ruhe. Was natürlich wieder die Schlauen Hundetrainer hervorrief "Ihr müsst den Hund viel mehr auslasten".

    Training und Auslastung wurde nur noch dosiert gemacht. Aber auch hier haben wir nun seit einem Jahr im Grunde für den Aussenbereich keine nennenswerten Fortschritte gemacht. Und nachdem auch noch eine in Deutschland bekannte Hundetrainerin bei unserer Hundeschule zu Gast war für einige Tage haben wir gleich ein Seminar gebucht für ein Wochenende. Sie hat unseren Hund in der Zeit sehr genau beobachtet. Sie sagte dann am Ende das wir mit ihm noch soviel trainieren können wie wir wollen das wird nichts, weil er uns niemals draußen war nimmt. Er schafft das nicht weil er krank ist. Sie erklärte es mit Menschen wenn Kinder ADHS haben oder auch eine Angststörung. Da kannst du noch so ruhig einreden das wird nichts.

    Sie hat uns dann zu einer Tierärztin nach Österreich verwiesen die auf Verhaltensstörungen spezialisiert ist. Diese arbeitet jetzt mit unserer Trainerin und uns an diesen Themen und natürlich mit Medikamentöser unterstützung.

    Unser Hund bekommt aktuell Gabapentin und Floxyfral seit knapp zwei Monaten und spaziergänge nur immer gleiche strecke und max. 20 Minuten dreimal täglich. Neue Strecken nur ganz kleine und wenn es ihm gut geht und auch nur ein paar Meter mehr.

    Es hilft wirklich und er kann mittlerweile diese Strecke ohne Stress gehen. Wenn wir Hunde sehen und sie sind noch etwas weg kann er sich hinsetzten und abwarten. Auch hier hat er mittlerweile keinen Stress mehr. Katzen sind noch ein großes Problem und dann müssen wir auch den Spaziergang abbrechen weil er sich wirklich nicht mehr einkriegt.

    Es war jetzt doch mehr als ich schreiben wollte aber das Thema ist wirklich sehr komplex.

    Wollten wir schon aufgeben? Ja Hunderte male immer wieder. Dann liegt er ruhig bei mir und ich denke mir diesen süßen Fratz kann ich nicht ins Tierheim geben. Dann geht er komplett ein. Dann weine ich wieder wie so oft weil er mir einfach leid tut.


    Jetzt ist aber schluss

  • In dem Gesamtbild ist doch die Sache mit dem Haufen wegmachen verschwindend klein. Da würde ich nicht auf Tipps von irgendjemandem im Internet hören sondern bei dem Weg bleiben, den ihr eingeschlagen habt.

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