Zusammenführung zweier Hunde
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Hallo zusammen, nachdem ich eine Zeit lang mehr im realen Leben unterwegs war, führt mich ein neues Thema wieder zu euch.
Bei uns soll in ein paar Wochen ein zweiter Hund einziehen. Ein 4,5 Jahre alter Jack Russell Mix Rüde intakt mit 10 Kilo. Er ist vom Wesen ein freundlicher Geselle und macht einen entspannten Eindruck. Nur wenn's ans Löcher Buddeln geht, hab ich schon eine Baustelle entdeckt.
Er ist kaum erzogen (was sich dann ändern wird
) hat aber eigentlich keine wirklichen Probleme. Lediglich mit manchen Rüden ist er nicht ganz entspannt.
Unsere Maus wiegt 20 Kilo ist mit anderen Hunden ohne Leine unterschiedlich. Ist der andere Hund frech und will sie einschränken, ist sie unterwürfig und macht evtl. Eher Quatsch um abzulenken. Mit einer kleinen Hündin, die sehr aufdringlich war, gab's mal kurz Stunk. Ebenso mit einer eher dominanten Australien Sheppard Hündin, die (mein Fehler) bei uns im Garten ein Spielzeug gefunden hat. Es gibt aber auch eine hundinz, mit der besteht sie sich super. Da gibt's nicht Mal im Garten Probleme, obwohl sie sich nur alle paar Wochen/Monate mal sehen. Sind ca. gleich groß.
Ist ein Hund eher sehr gutmütig ist sie schon auch Mal frech und sogar etwas respektlos. Da muss ich ich sie bremsen, wenn sie den Hund belästigt und abspielt, obwohl der keinen Bock hat. Sie lässt sich da aber leicht regeln und wendet sich dann wieder ihren eigenen Interessen zu.
Ihr hsh Anteil sorgt dafür, dass sie fremde Menschen und Tiere nicht so dolle findet im eigenen Haus und Garten, aber nach Gewöhnung bzw. Wenn jemand regelmäßig kommt, kommt sie klar bzw. Freut sich bei manchen sogar. Im allgemeinen kontrolliert sie aber sehr. Ich muss die ganze Zeit regeln und sie z.b. auf ihren Platz schicken. Ist jemand ein paar Tage da, schafft sie es, einfach liegen zu bleiben und kann sogar einfach weiter pennen, wenn derjenige z.b. vorbei läuft. Das braucht aber wirklich Zeit oder sehr regelmäßige Besuche.
Der Jack Russell mix ist von einer Freundin, die ihn leider angeben muss (warum ist nicht wichtig für hier, die Gründe sind aber driftig).
Wir hatten uns schon immer in den kleinen Mann verguckt und würden ihn sehr gerne nehmen. Er ist total menschenbezogen und kuschelt gerne.
Wir waren zweimal spazieren und die beiden haben sich prima verstanden, unsere Maus war sogar extrem entspannt bis gleichgültig. Bisschen beschnuppern und jeder hat sein Ding gemacht. Natürlich wurde aber auf die selbe Stelle markiert. Er mag sowieso alle Hündinnen.
Beim zweiten Spaziergang kam unser Hund auf einmal mit einer Tüte Hühnerknochen aus dem Busch hervor
weiß Gott, wie das da hin kam.
Auf jeden Fall kam der Zwerg natürlich gucken und da gab es kurz Stress. Wir haben die Tüte an uns genommen und ab da war alles wieder friedlich.
Wir können ihr immer Dinge wegnehmen, ganz ohne Probleme (geklaute Kuscheltiere der Kinder z.b.)
Wir haben nun vor, uns die 4 nächsten Wochen so oft wie möglich zu treffen und spazieren zu gehen und langsam auch in den Garten und an der Leine in die Wohnung, jeder Hund auf einen zugewiesen Platz. Also alles langsam angehen.
Klar ist, begeistert wird unser Mädchen nicht sein und bestimmt könnte es Punkte geben, die Probleme machen.
In 5 Wochen hab ich eine Woche Urlaub. Da soll der kleiner Mann dann einziehen. Beide Hunde sind Boxen gewohnt und es ist von jedem Hund der Lieblingsplatz. Unser Hund liegt allerdings auch sehr gerne auf dem Sofa.
Soll ich das Sofa für alle streichen oder soll unser Hund da bleiben dürfen nur der Neuzugang darf (noch) nicht? Was würde ich tun , wenn sie (mit Sicherheit) knurrt, wenn er Richtung Sofa kommt? Sollte ich sie dann auf ihren Platz schicken? Oder findet sie den neuen dann erst Recht doof?
Bei uns knurrt sie nie. Wenn's ihr zu viel wurde, hat sie am Anfang manchmal unseren jüngsten angebrummt. Ich hab sie dann freundlich auf ihren Platz geschickt. Da geht sie inzwischen von alleine hin, wenn es ihr auf dem Sofa zu unruhig oder zu eng wird. Allgemein ist sie ein Hund, der nicht sehr gerne kuschelt. Kontaktliegen ist aber meist OK. Streicheln nur am Rücken und Hintern kraulen. Aber auch nur wenn's gerad passt.
Ich würde natürlich alle Spielsachen wegräumen. Mehrere wassernäpfe aufstellen und die hunde getrennt füttern.
Ich könnte mir vorstellen, dass unser Hund den neuen in der ersten Zeit massiv kontrollieren möchte. Soll ich sie dann immer auf ihren Platz schicken? Oder direkt beide Hunde erstmal nur getrennt frei laufen lassen und den anderen jeweils in seine Box?
Ich hab durch unsere nicht ganz einfache Hündin schon wirklich sehr viel über die Hundesprache und Hundeverhalten im allgemeinen gelernt, aber diese Situation ist echt total neu
und sooooo fit fühle ich ich jetzt gar nicht mehr, wo es evtl drauf ankommt.
Weiters Problem, unsere Maus steht wirklich gut im Gehorsam, den neuen müsste ich erstmal vor allem managen.
Ja ich weiß, Terrier und hsh-jagdhund Mix ist jetzt nicht die allerleichteste Kombi. Aber warum soll's auch Mal einfach sein
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- Neu
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Wieso möchtet ihr den anderen Hund nehmen, wenn ihr wisst das eure Hündin nicht begeistert sein wird und es Punkte geben könnte die Probleme machen?
Hatte ihr schon mal im Haus besuch von einem anderen Hund? Und das auch schon über Nacht oder mal für ein paar Tage? Nur weil das draußen oder im Garten mit dem einen oder anderen Hund klappt, heißt das nicht das es auch mit einem Hund klappt der länger da ist oder gar nicht mehr geht.
Was macht ihr, wenn es nicht klappen sollte?
Könnt ihr den zweiten Hund vorher mal für ein paar Tage nehmen um zu schauen wie sie reagiert?
Als wir überlegt haben einen zweiten Hund zu unserer Hündin dazu zunehmen haben wir uns für eine Pflegestelle entschieden ( also das wir eine Pflegestelle werden) damit wir sehen was unserer Hündin überhaupt dazu sagt. Und die war verträglich und mit anderen Hunden völlig unkompliziert, fand sie nur überflüssig. So dass der Hund zur Not auch wieder ausgezogen wäre.
Lg
Sacco -
Hallo sacco, die Frage ist berechtigt.
Der Grund ist, dass, seit sich herausgestellt hat, dass unsere Hündin so überhaupt kein Kuschelhund ist, ich damit schon sehr zu knabbern hab. Der Rest der Familie auch. Wir respektieren es, dass sie das nicht mag, aber dennoch fehlt es uns.
Konkret sind wir deshalb nie geworden, aber jetzt hat sie die Situation eben ergeben.
Ob ihr das wirklich passt oder nicht, kann man, mMn, nicht nach ein paar Wochen oder sogar Monaten sagen. Ich weiß von Hunden, die kein Problem mit den neuen Hunden hatten, aber nie mehr als eine Wohngemeinschaft draus wurde. Andere, die sich mit neuen Hunden schwer taten, wurden beste Freunde. Ich denke, alles ist möglich.
Wie hatten einige Jahre Ratten, die muss man auch Vergesellschaften, weil sie schnell Sterben und immer im Rudel gehalten werden müssen. Die sind sich fast immer erstmal Spinne Feind. Aber am Ende haben sich doch immer interessante und tolle Freundschaften ergeben.
Falls alle Stücke reißen, dürfte der Hund aber wieder zurück zur Besitzerin.
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Wir haben zu einem schwierigen, ängstlichen 17-kg-Hund aus dem Tierschutz (Sardinien) einen kleinen Papillon hinzugenommen, man kann beinahe sagen: aus therapeutischen Gründen. :-)
Unsere Ersthündin war sehr lange gar nicht begeistert, aber ich war mir absolut sicher, dass ihr Hundegesellschaft auf lange Sicht guttun würde, was sich dann auch bewahrheitet hat - es hat aber echt lange gedauert, bestimmt ein halbes Jahr war Knurren hier das ständige Hintergrundrauschen. Ernsthaft. Na ja, Ende von Lied war, dass sie ihren Willi wirklich heiß und innig geliebt hat, er wurde immer als Erstes begrüßt, wenn er mal von ihr getrennt war, sie haben alles geteilt ... leider ist er jetzt wegen Krankheit vor ihr gestorben. Die ganze Familie mit Juni trauert noch.
Wir hatten das "Problem" einer sehr sensiblen Hündin, Juni findet andere Hunde interessant, kann aber nicht gut mit ihnen umgehen, was eine Macke aus ihrer Tierheim-Vergangenheit ist. Andere Hunde in der Wohnung? Nur bei den zwei allerbesten Freundinnen möglich.
Wir haben ihr nach Ankunft des Welpen das Sofa gelassen und aufgepasst, dass der Winzling nur so nah gekommen ist, dass sie eben noch nicht geknurrt hat. Alle Nicht-Knurr-Momente wurden mit Lob und Streicheleinheiten bestärkt. Sie hat dann irgendwann nicht mehr geknurrt, wenn man sie gestreichelt hat, ich habe dann sehr viel beide gleichzeitig gestreichelt.
Vorteil war, dass wir uns sehr, sehr sicher waren, dass sie dem Kleinen nichts tun würde. Selbst Hasen, Katzen und Hühner lässt Juni in Ruhe, wenn wir ihr sagen, dass die zum Haushalt gehören (auch Ansagen in fremden Haushalten funktionieren ohne Probleme, es reicht eigentlich ein Blick).
Das Kontrollieren haben wir ihr verboten, alles "Gepoltere" auch. Da musste sie dann aufs Sofa (da kam der Papillon als Welpe auch nicht von alleine drauf) oder aus dem Raum. Das hat sie aber sehr schnell sein gelassen, genervt war sie aber weiterhin und man hat ihr schon angemerkt, dass sie sich jetzt gerade seeeeehr zusammenreißen muss, um dieses kleine nervige Wesen nicht wenigstens ein bisschen rund zu machen.
Wir haben ihnen dann immer gleichzeitig zu Fressen gegeben und die Näpfe immer näher aneinander gerückt. Das Fressen hat sie verbunden, sie haben dann bald ziemlich dumme Spielchen angefangen (man wartet, bis der andere frisst und frisst danach dem anderen gemütlich was vor - richtig gemein), das schien sie aber zu verbinden. Gemeinsame Spaziergänge waren ja eh klar, aber die waren sehr, sehr wichtig, da sind sie dann über die Zeit ein perfektes, eingespieltes Team geworden. Das war eigentlich überhaupt das wichtigste.
Zusammengefasst würde ich sagen:
1. mit Geduld und
2. vielen streichelnden Händen,
3. dem absoluten Vertrauen, dass sich deine Hündin schon an die neue Situation gewöhnen wird und
4. mit ein bisschen Improvisationstalentwird das sicher ein Gewinn, wie ein neues Familienmitglied eben immer ein Gewinn ist.
Viel, viel Glück und alles Gute
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Junipuni, mein herzliches Beileid
Und danke für deinen Bericht und das Mutmachen. Ich hab auch große Hoffnung, dass unsere Maus vom Kumpel profitieren könnte. Sie ist oft unsicher und ängstlich in fremder Umgebung, außer es ist in der Natur. Wie wohnen auf dem Land, aber haben von Anfang an immer geübt in größere Dörfer/Orte zu gehen, um sie daran zu gewöhnen. Bis heute tut sie sich schwer und wird manchmal sogar panisch. Ein cooler Begleiter könnte ihr da helfen.
Heute waren wir wieder gemeinsam spazieren und die beiden haben sich direkt super verstanden und haben heute sogar ein bisschen Rennspiele gemacht. Richtig schön abwechselnd. Beide lieben es zu flitzen. Also er im Mausloch gebuddelt hat, durfte sie auch nachsehen und er hat immer mal bisschen an ihr schnüffeln dürfen.
Ich hab nur Bammel im Haus was falsch zu machen und es damit zu verderben.
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Liebe Froeschle,
das hört sich doch schon gut an!
Ist es denn möglich, den Neuankömmling in "seinem" Revier zu halten, sprich: Wenn der in seine Box geht, darf man die auch zumachen ohne dass der das doof findet? Und geht das auch bei der Hündin? So könnte man das ja mal zwischen zwei Spaziergängen versuchen, ich denke, das würde dir auch Sicherheit geben.
Wovor hast du Angst? Dass deine Hündin auf den Gast richtig losgeht? Traust du ihr das zu? Oder hast du Angst, dass sie ihm ordentlich die Meinung geigt und er sich wehrt? Denke darüber nach und überlege, was du dagegen tun könntest, wenn es passiert.
Ich denke, es ist sehr wichtig, dass du Sicherheit ausstrahlst, daher "komponiere" erst einmal Situationen, in denen du dich sicher fühlst, auch wenn das bedeutet, dass die beiden in getrennten Räumen sind oder auch an der Leine. Ach ja, das haben wir mit Juni auch am Anfang gemacht. So ne ganz dünne Hausleine, damit man sie im Notfall besser kontrollieren kann. Wenn mehrere Personen im Haushalt sind, kann jeder einen Hund an der Leine haben. Da kann man dann viel Kontakt zwischen den beiden "erproben", ohne dass man selbst in Stress gerät. Und der Hund merkt auch, dass er sich ruhig verhalten soll.
Noch eine Aufmunterung: Meist macht man sich viel zu viele Gedanken. Einem Kleinkind setzt man auch ein Geschwisterchen vor die Nase (okay, für manche auch traumatisch, aber gewöhnen tut es sich dann doch daran).
Für mich hört sich das wirklich so an, als könnte deine Hündin profitieren, irgendwie fühle ich mich erinnert, was du von deiner Hündin berichtest, meine hat auch Herdenschutzhund-Anteile. Stur wie ein Esel.
Viele Grüße und danke für das Mitgefühl!
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Ich würde ehrlich gesagt den Einzug nicht mit so viel Gedöhns machen. Das ist so eine komische Situation mit wohnt hier, doch nicht, wohnt doch hier, achne doch nicht, oder doch ...?
Ich denke es wird stressfreier vom gemeinsamen Gassi sofort zum Einzug überzugehen.
Als Regeln gelten bei mir: Der andere wird in Ruhe gelassen. Hat der sich irgendwo hingelegt und sagt, er möchte dort keinen anderem im Dunstkreis, hat der andere fern zu bleiben. Strategische Plätze, die nur eingenommen werden um irgendwen zu provozieren, sind verboten. Es wird nicht um Ressourcen gestritten, wer das macht, muss weggehen oder fliegt komplett raus für eine Weile.
"Gerechtigkeit", im Sinne von alle bekommen das Gleiche, gibt es hier nicht, sondern für jeden angepasste Regeln.
Denk daran, dass die beiden zukünftig auch getrennte Dinge tun, denn sobald sie sich mögen und miteinander klarkommen, vergisst man gerne mal weiterzuüben, dass jeder für sich allein sein kann, auch für länger.
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