Krebs ist zurück - was soll ich tun?

  • Hallo zusammen,

    ich bin verzweifelt. Vor ein paar Monaten hatte ich berichtet, dass meine Hündin ein Plattenepithelkarzinom im Unterkiefer hat. Es wurde erfolgreich durch eine Kieferresektion entfernt und meiner Hündin geht es wieder gut. Dachte ich zumindest, denn vor ein paar Tagen habe ich, als sie gegähnt hat, eine Veränderung im Rachen hinten gesehen. Ich habe Angst und die starke Vermutung dass das Karzinom wieder zurück gekommen ist. Obwohl die Ränder nach der OP laut Labor frei von Krebszellen waren, was auf zellulärer Ebene passiert, weiß man ja nicht...aber jetzt schon rezidiv? Nach gerade mal knapp 4 Monaten?

    Nächsten Mittwoch habe ich einen Termin bei meiner Tierärztin. Ich habe mich eigentlich dazu entschlossen, nichts mehr machen zu lassen. Sie ist jetzt 9 und die letzten Monate waren für uns alle eine Belastung. Die Kieferresektion, und nach 2 Monaten die wiederholte OP mit Entferung des Drahtes im Unterkiefer waren nervlich sehr aufwühlend und auch für meine Hündin, die ja beim Tierarzt sehr sehr ängstlich ist, waren die Besuche immer sehr schlimm.

    Ich weiß nicht, was ich tun soll. Hinten im Rachen, nochmal eine OP, mit dem Risiko dass der Krebs in ein paar Monaten wieder zurückkommt. Wieder unzählige Untersuchungen, Narkosen, Behandlungen...mir fehlt die Kraft und ich will es ihr auch nicht mehr zumuten. Gleichzeitig habe ich furchtbare Angst, das falsche zu tun, und ihr nicht noch eine Chance zu geben, weiterzuleben. Ich fühle mich schrecklich...ich liebe sie so sehr....

    Ich bräuchte etwas Zuspruch und Erfahrungswerte von Euch, wie Ihr damit umgegangen seid, mit Krebs, der wieder zurück gekommen ist. Wie lange habt Ihr gekämpft? Hat es etwas gebracht? Wurde Eurer Hund letztendlich geheilt?

    Liebe Grüße

    Andrea mit Chili

  • Ich habe in meinem Leben viel Zeit in einer Kieferchirurgie verbracht und dort auch viel gesehen

    Ich würde nicht weiter behandeln, wenn der Krebs an der Stelle zurück ist

    Der Tod ist nicht das Schlimmste was einem widerfahren kann

  • Vom Hund kann ich nichts erzählen (GsD), aber von meiner Katze.

    Sie hatte einen Tumor im Rachen, es ging eine kurze Zeit noch relativ gut, bis es dann schlagartig in extreme Atemnot, Unfähigkeit zu Schlucken etc umgeschlagen ist. Das ging wirklich über Nacht und es war furchtbar.

    Sie wurde dann gleich morgens erlöst, aber ich mache mir heute noch ( es ist jetzt 14 Jahre her) Vorwürfe, vielleicht zu lange gewartet zu haben.

    Ich persönlich ( und ich kann nur für mich sprechen) würde keine OP etc mehr machen lassen, wenn der Tumor so schnell zurückgekommen ist und dann auch noch im Rachen sitzt.

    Ich wünsche Euch alles Gute!

  • Die furchtbare Krankheit Deiner Hündin tut mir sehr leid.

    Du schreibst, es geht ihr gut gerade. Wäre es mein Hund mit der Vorgeschichte und 2 solch belastenden Operationen, würde ich diese gute Zeit mir ihr genießen und dem Tier keine weitere OP mehr zumuten.

    Zudem ist es ja auch die Frage, ob ein Rezidiv (falls es eines wäre) überhaupt operierbar ist an dieser Stelle.

    Sollte es der Krebs sein, der nun so schnell zurück ist, dann wäre es doch sehr wahrscheinlich, dass er selbst durch eine nochmalige OP schnell wieder zurückkommt.

    Ich würde Lebensqualität vor mögliche Qual setzen.

    Alle guten Wünsche Euch! :streichel:

  • Das tut mir wirklich leid.

    Vollkommen verständlich, dass du Angst hast und dir im Vorfeld Gedanken machst.

    Jetzt verschaffe dir doch erst mal Gewissheit und rede offen mit den Ärzten. Schreib dir dazu auf was dich bewegt und umtreibt.

    Sicher wirst du im Interesse des Hundes entscheiden sollte der Krebs zurück sein und auch du bist dabei nicht unwichtig.

    Man kann nämlich nicht unendlich sorgen bei sehr geringen Aussichten und viel leid produzierenden OPs.

  • Vielen Dank für Eure lieben Worte!

    Habe vorhin ein paar Seiten über Alternativmedizin bei Krebs durchgelesen. Viele sind nur Strohhalme an die man sich klammert. Bin kein Homöopathiefreund aber halte viel von Unterstützung durch Kräuter, deshalb habe ich mir ein paar Sachen zusammengesucht. Ich möchte Chili wenigstens unterstützen und das Wachstum des Tumors vielleicht etwas hinauszögern.

    Was haltet Ihr von:

    Omega 3-Fettsäuren
    Echinacea, Kurkuma, große Klettwurzel
    Vitamin C, Selen, Zink, Vitamin E
    Maitake und Shiitake Pilze
    OPC

    Gibt es sonst ernährungstechnisch etwas, was ich noch tun kann?

    Natürlich möchte ich auf Schmerzmittel nicht verzichten wenn sie es braucht und ja, ich glaube das Schlimmste ist für jeden Tierbesitzer den Augenblick zu finden, an dem man sein Tier gehen lassen muss. Und die Schuldgefühle zu früh oder zu spät gehandelt zu haben...

  • Bitte behalte im Auge, dass das, was du im Rachen gesehen hast, kein Rezidiv sein muss.

    Lass den Tierarzt draufgucken, und dann könntest du ihn fragen, was er täte, wenn es seine Hündin wäre.

    Ich wünsche euch sehr, dass alles nicht so schlimm ist, wie vermutet.

  • Ich habe es bei meiner Hündin auch mit alternativen Therapien versucht.

    Vergebens. Als sie dann anfing, ihr geliebtes Futter zu verweigern, weil alle Ergänzungsmittel den Geschmack des Futters stark verändert haben, habe ich mich gefragt, warum ich ihr nun auch noch dieses kleine Glück verderbe?

    Eigentlich nur aus Egoismus - ICH wollte, daß sie lebt, daß sie bei MIR ist... Nach dieser Erkenntnis habe ich sofort damit aufgehört und ihr jeden Tag die köstlichsten Schlemmereien serviert. Und sie durfte ihren geliebten roten Ball haben. Über 10 Jahre wurde damit so sparsam gespielt - ab da jeden Tag. Ihre Augen haben zu den Futterzeiten und beim Anblick des Balls geleuchtet. Was für ein Glück, sie so zu sehen!

    Ich hatte mich über dendritische Zelltherapie informiert - pro Zyklus sollte die Behandlung (ohne TA Kosten) bei 2.500€ liegen, die Erfolgschancen mehr als schlecht. Auch da war eigentlich nur mein Egoismus der Antrieb - ich wollte, daß sie lebt.

    Chili hingegen hatte überhaupt kein Problem mit dem, was war und kam. Auch keiner der anderen Hunde hier aus dem Rudel. Es war, als wenn sie es alle wussten.

    Ich möchte dir damit sagen, daß du die Zeit lieber in leuchtende Hundeaugen als in sinnlose und schmerzhafte Therapien investieren sollst. Diese leuchtenden Augen werden irgendwann die Sterne sein, die du funkeln siehst, wenn deine Maus vorausgegangen ist.

    Ich wünsche euch alles Gute und dir viel Stärke und Kraft.

  • Der letzte Hoffnungsschimmer liegt natürlich darin, dass es kein Rezidiv ist - Ich habe meiner Tierärztin gesagt, dass ich keine Biopsie mehr machen lasse. Ich möchte einfach die Behandlungen so minimalistisch wie möglich gestalten...

    Und ja, im tiefsten Inneren weiß ich, dass wir verlieren werden gegen den Krebs, und dass alles nur Strohhalme sind, an die man sich klammert...

    Ich warte den Termin am Mittwoch ab und die Einschätzung meiner Tierärztin.

    Ich probiere die verbleibende Zeit mit ihr zu genießen aber es fällt mir nicht leicht, locker zu bleiben. Im Moment heule ich schon wieder. Gerade habe ich mich von den letzten Monaten erholt und jetzt der nächste Schlag...

  • Das tut mir sehr leid!

    Wilma hatte im Februar einen Milztumor (operativ entfernt) und gleichzeitig einen Lungentumor (wurde im März entfernt).

    Wenn bei ihr wieder etwas auftauchen sollte, werden wir nicht mehr operieren lassen. Wir werden auch nicht prophylaktisch Nachkontrollen machen.

    Es ist nicht gesagt, dass der Krebs wieder kommt, aber ich gehe eigentlich davon aus.

    Wir genießen die geschenkte Zeit mit Wilma und werden alles tun, dass sie (im Falle eines Rezidiv) nur gut palliativ behandelt wird.

    Ich wünsche dir alles Gute für Mittwoch!

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