4 Monate alter Tierschutzhund blockiert draußen – löst sich fast nur drinnen, brauche dringend Tipps
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Erst einmal herzlich willkommen hier!
Wie schon zigfach geschrieben - dein Hund ist sprichwörtlich überfahren von allen neuen Eindrücken.
Du wirst viel Geduld und Nachsicht brauchen, um ihm beim Ankommen zu helfen. Das kann bei einigen Hunden innerhalb von Tagen passieren, andere hingegen brauchen Wochen, Monate oder Jahre. (und ganz wenige schaffen es nie)
Wurdest du von der Orga ehrlich und offen darauf hingewiesen?
Wie geht es in 14 Tagen weiter? Du gehst arbeiten und der Hund bleibt alleine? Mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit geht das in die Hose. Wenn das deine einzige Option ist, dann sage ich dir ehrlich, daß es vermutlich besser ist, die Orga zu informieren und den Hund zurückzugeben.
Viele angebliche Hundekenner/Tierfreunde erzählen dir, wie unendlich dankbar Tiere aus dem Tierschutz sind und mit diesem Gedanken geht so mancher an die Adoption eines Hundes aus dem Ausland heran. Und allzu häufig kommt dann das böse Erwachen, wenn es keine seriöse Orga ist sondern einfach nur ein Problemhundelieferdienst. Und nein, die Hunde sind nicht dankbar, daß man sie "gerettet" hat.
Eine seriöse Orga sagt dir von Anfang an, daß es Monate dauern kann, bis sich der Hund bei dir sicher fühlt. Eine seriöse Orga vermittelt nicht direkt an Anfänger. Eine seriöse Orga informiert Adoptanten auch vorher ehrlich darüber, welche Rassen beim Hund mitgemischt haben können und auf welche Rasseeigenschaften sich der neue Besitzer einstellen sollte.
Ist auch nur irgendwas davon bei dir erfolgt? Ist die Orga auch jetzt noch für dich da? Hast du einen festen Ansprechpartner dort?
Wusste die Orga davon, daß der Hund bei dir nach 3 Wochen "funktionieren" muss? Hast du das bei der Vorkontrolle kommuniziert? Bzw. gab es so etwas überhaupt?
Was hast du dir von diesem Hund speziell erhofft? Wie bist du auf ihn und die Orga gekommen?
Egal, wie du dich entscheidest - ich wünsche dir und dem Hund alles Gute!
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Eine seriöse Orga sagt dir von Anfang an, daß es Monate dauern kann, bis sich der Hund bei dir sicher fühlt. Eine seriöse Orga vermittelt nicht direkt an Anfänger. Eine seriöse Orga informiert Adoptanten auch vorher ehrlich darüber, welche Rassen beim Hund mitgemischt haben können und auf welche Rasseeigenschaften sich der neue Besitzer einstellen sollte.
Ich habe tatsächlich von meiner Orga, bzw. von der Pflegestelle, gesagt bekommen, wie mein Hund "zur Zeit" (also zum Zeitpunkt der Adoption) drauf ist, sprich, dort war er stubenrein. Dort war er aber auch mit einem zweiten Welpen, mit dem er zusammen nach D gekommen ist, und noch drei Hunden, die zu seinem Rudel gehörten. Sprich, der Umzug zu mir war noch mal ein großer Schritt - aus einem Haushalt, in dem er sich, vielleicht auch wegen der Artgenossen, wohl gefühlt hat, und sich sicher fühlte.
Deswegen war es tatsächlich bei uns dann so, dass er noch ein paar mal reingemacht hat.
Heute kann ich meinen Hund mit zur Arbeit nehmen - damals war das noch nicht möglich, und somit mußte ich mir für die Zeit, die ich arbeiten mußte, auch einen Plan B überlegen, der zum Glück mit der vorigen Pflegestelle schnell gefunden war. Ich würde auch sagen, dass Du einen so jungen Hund, noch mal von der Herkunft abgesehen, noch nicht für Stunden alleine lassen.
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Mein Milo kam aus Griechenland mit ca 4 Jahren. Seine erste Handlung in der Wohnung war den Holzofen anzupinkeln (Pipi im Haus hatten wir recht schnell besprochen) aber etwa 3 Monate lang hat er vormittags als ich weg war ins Schlafzimmer gekackt, hin und wieder mal aufs Bett
ohje, wenn ich daran zurückdenke^^
Er hatte kein generelles Problem draußen zu machen, ich denke einfach er hatte nicht verstanden, dass er jetzt warten muss bis es wieder raus geht und sobald er musste hat er sich einfach hingesetzt. Hat er die letzten Jahre im Zwinger ja wohl auch so gemacht. Noch heute macht er am liebsten auf Stein und meidet Gras.
Ist jetzt schon eine andere Ausgangslage als bei euch, aber daran sieht man auch einfach wie unterschiedlich es laufen kann und dass es auch überhaupt nicht schlimm oder unnormal ist. Bis der Hund da dann umdenkt vergeht unter Umständen einige Zeit und die Kleine muss ja überhaupt erst lernen einzuhalten.
Milo ist heute trotzdem komplett zuverlässig stubenrein.
Und auch von mir eine Stimme alles viel langsamer angehen zu lassen, lernt euch erstmal kennen -
Meine Güte, lass den armen Kerl doch erst einmal in Ruhe ankommen. Er ist total gestresst und verängstigt, warum zerrst du ihn an der Hauptstraße entlang? Lass ihn doch einfach einige Tage nur in den Garten, um sich zu lösen.
Überleg dir, wie viele Eindrücke, Geräusche, Gerüche dein Hund verarbeiten muss.
Er kennt dich und dein Umfeld nicht.
Was genau ist eine Schlafbox? Ich hoffe nicht, dass du sie dazu nutzt, den Hund einzuschließen. Was ist dein Plan dahinter?Wenn du in drei Wochen wieder arbeitest, wie lange muss der Hund allein bleiben? Ich kann dir nur empfehlen, auf dieses Ziel „Alleinbleiben“ nicht krampfhaft hin zu arbeiten. Sonst wird das nichts!
Schade ist, dass du die Signale deines Hundes nicht richtig lesen und deuten kannst. Daran musst du arbeiten. -
Versetz dich einfach mal in die Lage des Kleinen, dann wird dir alles klar. Der Instinkt sagt jedem Welpen: Sei bloß vorsichtig, wo du dich löst! Supervorsichtig! Draußen lauern überall Freßfeinde, die dein Geruch anlocken könnte. Wenn dir also die Umgebung auch nur ein winziges bißchen unsicher vorkommt, verkneif dir alles, bis du wieder sicher bist - sonst wirst du gefressen!
Das macht schon gut sozialisierten Züchterwelpen beim Umzug oft zu schaffen, und sie brauchen Zeit und Ruhe, bis sie der neuen Umgebung soweit trauen, um da auch nur hinzupinkeln.
Über deinem Hündchen habt ihr aber gerade die Welt zusammenbrechen lassen: alles Vertraute weg, allein in etwas, das sich im Welpenhirn wie pures Chaos anfühlt, dazu ungeduldige Menschen, die es noch nicht versteht. Selbsterklärend, dass dieser zutiefst erschütterte und verunsicherte Zwerg sich nicht auch noch außerhalb der Wohnung zu lösen wagt, wo nach seinem Verständnis überall versteckte Todfeinde lauern könnten.
Was ihr braucht, sind ein gleichbleibender, ruhiger und sicherer Platz, erstmal im Garten, und dazu viel, viel Ruhe und Zeit. Dass das in zwei Wochen erledigt ist, dürfte unrealistisch sein.
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m-zuri - man könnte Dir ansonsten noch besser antworten, wenn u auf auftretende Fragen eingehst.... bis jetzt hast Du das ja leider noch nicht getan, was schade ist.
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Meine zweite Hündin kam mit 2 Jahren als Direktimport aus Griechenland zu mir. Ich wohne in der Innenstadt ohne Garten.
Anfangs bin ich nur zu besonders ruhigen Zeiten mit ihr raus und zur nächsten Grünfläche (unter 100m) zum pieseln. Aber sie war so gestresst, obwohl meine ältere Hündin dabei war, dass sie draußen nicht machen konnte.
Sie hat dann nachts ins Wohnzimmer gemacht (groß und klein), wenn ich im Schlafzimmer war und sie ihre Ruhe hatte.
Und dann war das eben so. Deswegen bin ich mit ihr nicht stündlich raus gerannt, das hätte sie ja nur noch mehr gestresst.
Nach 2-3 Tagen bin ich mit dem Auto dann an ruhige Orte gefahren und sie hat dann auch draußen gemacht. Trotzdem eigentlich noch jede Nacht auch in die Wohnung.
Ich habe Pipiunterlagen ausgelegt, damit ich weniger zum putzen habe.
Und es ist dann einfach von selbst besser geworden. Nach ein paar Wochen gab es nur noch selten Unfälle. Ich musste nur schauen, dass ich morgens mit ihr schnell genug rauskommen (vorallem wenn ich woanders übernachtet habe).
Dein Kleiner ist ja wirklich noch nicht lange da. Entspanne und gehe es ruhig an. Je mehr du stresst, desto stressiger ist es auch für den Hund und er kann sich nicht entspannt lösen.
Setze dich in Ruhe mit ihm in den Garten, lass ihn erkunden und irgendwann wird er auch pieseln. Ich würde dann auch keine große Party machen, das verunsichert ihn eher.
Und wenn du zum Gassi gehen an einer großen Straße entlang musst, würde ich eher irgendwo mit dem Auto raus fahren.
Ich bin zum Beispiel öfter zu unserem Hundeplatz gefahren und habe sie dort an der Schleppleine erkunden lassen.
Und vielleicht hast du im Bekanntenkreis einen souveränen erwachsenen Hund? Meine kleinen hat viel Sicherheit durch meine ruhige Althündin bekommen, alleine wäre anfangs sie keinen Schritt gelaufen. Die Auslandstierschutzhunde kennen ja meist auch nur ein Leben unter anderen Hunden. Und plötzlich sind sie alleine in fremder Umgebung und haben als Sozialkontakt nur noch einen fremden Menschen.
Und am wichtigsten, hab Geduld!
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