Zu den Pflichten eines Hundehalters beim Gassi -> Hundeführerschein?

  • Das wäre, das das Training angeht, tatsächlich auch meine Idee. Auch wenn ich verstehen kann, wenn man sagt, dass die BH eben keinen "Alltagsbezug" hat. Ich finde, in Teilen macht sie dennoch Sinn. Selbst wenn der Hund "normalerweise" nicht bei Fuß geht, ist das doch, wenn man anderen Hunden begegnet, und, nur mal dumm spekuliert, die Leine gerade vergessen hat - hat man dann einen Hund, den man dann halt statt des Anleinens ins "Fuß" holt, bis der andere Hund vorbei ist.

    Mh, meine Hunde haben beide die BH. Keiner von beiden zeigt im Alltag nur ein halbwegs so gutes Fuß wie auf'm Hundeplatz - orts- und kontextbezogenes Lernen. Ich würde es nie ausprobieren, ob ich mit Sookie im Fuß an einem fremden Hund vorbei käme. Da würd ich lieber auf besser sitzende Alltagskommandos zurück greifen (oder Sookie tragen xD) - bei Jin ist die BH noch länger her und aufgrund ihrer Fremdhundeproblematik halte ich ein Passieren eines andren Hundes ohne sie festzuhalten als unfair dem andren Hund gegenüber (außer der Abstand ist groß genug)

    Für mich ist die BH ein notwendiges Übel. Dementsprechend trainiere ich es und bin froh, wenn ich das nach Bestehen nicht mehr brauch.

    Aber in meinen Augen reicht der 11er nicht, da ja doch jeder sein eigenes Süppchen kocht.

    Ich finde es gerade gut, dass jeder Trainer "sein eigenes Süppchen" kochen kann. Hunde und Menschen sind derart verschieden, dass man mit nur ein, zwei Trainingsmethoden gar nicht auf alle eingehen kann. Ich finde die Vielfalt wichtig. Auch, wenn sie hin und wieder dazu führt, dass Leute sich Trainer nennen, die sich besser einen andren Job gesucht hätten (aber das Problem hat man auch bei Lehrern, Ärzten und vmtl. ziemlich jeder andren Berufsgruppe).


    In der aktuellen BH wird, meine ich, gar keine Freifolge mehr geprüft

    Doch, die Freifolge ist verkürzt (15 Schritte Fuß, Sitz, vom Hund entfernen, zum Hund zurück, 10-15 Schritte Platz, vom Hund entfernen Abruf, Hund ins Fuß nehmen), wird aber schon noch geprüft.

    Wie ich scho mal schrieb, finde ich die BH für den Alltag sinnfrei. Natürlich lernt ein HH bei einem vorbereitenden Kurs, wie er einem Hund etwas beibringen kann, aber dafür gibt's auch andre Möglichkeiten. Ich habe sowohl meine letzte Sitterhündin (die davor waren schon erzogen) als auch Jin ohne Hundeschule, Verein oder Trainer erzogen. Nach den perfekten DF-Maßstäben mögen meine Hunde vllt nicht gut erzogen sein, aber ich halte sie für gut erzogen (und bekomme diese Rückmeldung so auch im Alltag). Manche halten meine Hunde für sehr gut erzogen - das halte ich für übertrieben, dafür kenne ich unsre Problemchen und meine Nachlässigkeiten zu gut :pfeif:

  • Auf der anderen Seite kann man aber auch Anreize setzen - z.B. ermässigte Hundesteuer für jeden Hund, der erfolgreich eine Prüfung (Hundeführerschein o.ä.) abgelegt hat.

    Dir ist klar, dass die Städte und Gemeinden nicht auf diese nette frei verfügbare Einnahmequelle verzichten werden oder? Das heißt es gibt keine Ermäßigung für die die es machen, es gibt eine "Gefahrhundesteuer" für die die es nicht machen. Praktisch, dass so ein Hund ein gewisses Erziehungslevel auch erst mit 2 oder 3 erreicht, da bekommt man dann von allen erstmal den teureren Steuersatz.

    Naja, es gibt ja bereits einige Städte und Gemeinden, bei denen es diese Ermässigung gibt. Ohne "Gefahrhundesteuer".

    Ich weiß nicht, ob dir das klar ist?

  • Da hat man auf der einen Seite Trainer die komplexe Lehrgänge absolviert haben und
    auf der anderen Seite gibt es Trainer die nach nem Wochenend-Seminar Experten für Problemhunde sind.

    Ich kenne kein Vet-Amt, dem ein WE Seminar reicht.

    Ich finde es wirklich schwierig, mir vorzustellen, wie man den Beruf Hundetrainer sinnvoll regulieren kann. Welche welche Ideologie ist die "richtige"?

    Man hat im Grunde dieselben Probleme wie bei dem Geschrei nach einem Hundeführerschein. Be careful what you wish for.

  • Die Erwartungen an die Erlaubnis nach Paragraph 11 sind hier im Forum höher als sie tatsächlich sind. Im Grunde geht es bei dieser Erlaubnis "nur" darum abzusichern, dass sich diejenigen, die andere in Hundetraining anleiten an das Tierschutzgesetz halten. An sich Banane diese Regelung, denn jeder, egal ob Trainer, Halter oder Hansbambel, der an einem Hund vorbei läuft, hat sich eh an das Tierschutzgesetz zu halten. :ka:

  • Im Grunde geht es bei dieser Erlaubnis "nur" darum abzusichern, dass sich diejenigen, die andere in Hundetraining anleiten an das Tierschutzgesetz halten.

    Ich würde das noch weicher formulieren, "dass sich diejenigen, die andere in Hundetraining anleiten, zumindest theoretisch wissen, wie sie sich an Tierschutzgesetze zu halten haben".

    Am Ende der Ausbildung weiß theoretisch wohl jeder, was er in einer Prüfung sagen soll. Was dann in der Praxis passiert, kann im Vorfeld keiner prüfen.

    Der Aufwand, der notwendig wäre, um eine Prüfung so zu gestalten, dass man einen Trainer wirklich tief prüft, wird keine Behörde leisten können. Und es setzt einen Konsens voraus, welche Trainingsmethoden (noch) angemessen sind. So einen Konsens herzustellen ist m. E. vollkommen ausgeschlossen. (So in dem Sinne "das einzige, worauf sich zwei Hundetrainer einigen können, ist, dass ein Dritter falsch liegt")

  • Am Ende der Ausbildung weiß theoretisch wohl jeder, was er in einer Prüfung sagen soll.

    Man benötigt keine Prüfung vom Veterinäramt. ;) Wer seine Sachkunde entsprechend nachweisen kann, schickt seine Unterlagen ein und bekommt die Erlaubnis.

    Egal, wie auch immer die Sachkunde erlangt wurde (manche Kurse beinhalten ja auch Prüfungen), mir geht es darum, dass das keine Qualität sicherstellt.

  • Also wenn sich der Führerschein am niedersächsischen orientieren soll (wurde ja auch schon in Baden Württemberg erwähnt, dass der geplante Führerschein sich an Niedersachsen orientieren soll) wäre das doch überhaupt kein Problem, du musst nämlich gar nicht mit deinem Angsthund antreten (sondern kannst dir Nachbars 13 jährigen lethargischen Labrador ausleihen)

    Das würde mich ja beruhigen. Aber mich beunruhigt, was hier verlinkt wurde. Mir hat es auch gereicht, den 3. oder 4. Beitrag zu lesen, um Schweißperlen auf der Stirn zu bekommen.

    Aber vermutlich brauchen wir uns ohnehin keine Sorgen zu machen. Bis das tatsächlich verbindlich durchgewunken werden würde, dürften wir lange genug Hundehalter sein, um ohne Prüfung heil aus der Nummer zu kommen.

  • Das würde mich ja beruhigen. Aber mich beunruhigt, was hier verlinkt wurde. Mir hat es auch gereicht, den 3. oder 4. Beitrag zu lesen, um Schweißperlen auf der Stirn zu bekommen.

    Ich hatte hier ausgeführt, was wir vor 1,5 Jahren machen mussten. Hauptaugenmerk liegt darauf, dass man einen Hund so führen kann, dass man keine anderen belästigt, deswegen ist es auch egal, mit welchem Hund man es macht. (Es sei denn, es geht um die Leinenbefreiung – da geht das natürlich nur mit dem eigenen Hund und gilt auch nur für das Mensch-Hund-Team.)

    An Kontrollen mangelt es hier allerdings auch, so dass es vermutlich einige gibt, die keinen Hundeführerschein machen und es niemals auffällt.

  • Am Ende der Ausbildung weiß theoretisch wohl jeder, was er in einer Prüfung sagen soll.

    Man benötigt keine Prüfung vom Veterinäramt. ;) Wer seine Sachkunde entsprechend nachweisen kann, schickt seine Unterlagen ein und bekommt die Erlaubnis.

    Das mag bei euch so sein, ist aber überall unterschiedlich, von Landkreis zu Landkreis.

    Bei unserem hier werden bestimmte Qualifikationen durchgewunken, bei anderen muss eine Prüfung gemacht werden. Ganz ohne Kurs oder Lehrgang kann man gar nicht antreten, soweit ich weiß.

    Der Nachbarkreis verlangt grundsätzlich eine Prüfung, die vor dem Amtsvet und weitere Prüfern abgelegt werden muss. Das hab ich vor Jahren bei einem Bekannten miterlebt, war ziemlich ... nennen wir es mal anstrengend. Den ganz aktuellen Stand kenne ich da nicht.

    Bei einer Bekannten (Bergisches Land) wurde der Ziemer & Falke Kurs anerkannt, aber nur mit zusätzlich 40 nachgewiesenen Praktikumsstunden in einer Hundeschule im Welpenkurs. Das war ganz aktuell - die Betroffene hab ich selbst beim Praktikum kennengelernt.

    Und so ist das überall unterschiedlich.

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