Geeignet für einen Hund?

  • Was machen denn hier die Hundehalter, wenn sie spontan zum Arzt müssen?!

    Beim Nachhausekommen erstmal gucken, was sie nun erwischt haben bzw. was ich vergessen habe, wegzuräumen.

    Das bisher letzte Opfer war die Fernbedienung des Fernsehers - noch garnicht so lange her, eines der ersten Opfer (vor 8 Jahren oder so) war die Couch. Über lange Zeit fanden sie es eine tolle Idee, den Wäschepuff auszuräumen und die Schmutzwäsche im Garten zu verteilen.

    Aber leiser sind sie inzwischen und auch ruhiger, also entspannter, nur eben auch ab und zu gelangweilt.

    Und meine Jungs sind knapp 8 Jahre alt.

  • Das hab ich jetzt nicht verstanden. Ich meinte: Ich suche mir einen Hund aus der Umgebung, weil ich natürlich einige Male mit ihm Gassi gehen und ihn mit zu mir nehmen möchte, ehe ich mich entscheide - und da sind 100 km halt blöd.

    Guten Abend, damit meine ich, daß der Hund dort ein komplett anderes Verhalten zeigen kann, als später bei euch.

    Falls er dort mit mehreren Hunden zusammenlebt, kann es sein, daß er durch die anderen Hunde dort sehr gut mehrere Stunden alleine bleiben kann, da er sich in ihrer Gesellschaft sicher fühlt.

    Bei euch hingegen ist alleine dann wirklich alleine.

    Es kann auch sein, daß die Pflegestelle ihn bei sich bereits "eingenordet" hat - aber das, was bei ihr funktioniert, könnt ihr nicht auch bei euch erwarten.

    Ein erwachsener Hund, der mehrfach sein "Zuhause" wechselt, ist am Anfang immer ein bisschen "gedämpft".

    Man kann das durchaus mit "lieb" verwechseln. Daher kommt auch dieser unsinnige Spruch, daß Tierschutzhunde ja soooo dankbar sind... (sind sie nicht, müssen sie auch nicht)

    Und dann taut er peu a peu auf und zeigt sein wahres Ich, was bitte nicht negativ zu verstehen ist. Es ist ein Zeichen dafür, daß er "angekommen" ist und sich sicher fühlt.

    Allerdings kann das halt auch Schwierigkeiten mit sich bringen, wie zB Wachtrieb, Schutztrieb, Hütetrieb usw.

    Er kann (nicht muss!) anfangen, ein kleines Ressourcenschweinchen zu werden.

    Für mich ist es immer wieder wunderschön zu erleben, wie die Hunde bei uns aufblühen.

    Und es gibt tatsächlich nur eine einzige Regel, die alle direkt am ersten Tag lernen.

    "Familie wird nicht gefressen".

    Mehr erwarten wir nicht, alles andere ergibt sich.

    Ich wähle die Hunde aber generell so aus, daß es von der Warte her eher keine Probleme zu erwarten gibt.

    Deswegen erweitert euren Suchradius ruhig. Es ist dem Hund egal, ob ihr 3 oder 4 mal mit ihm Gassi geht - ihr seid Fremde für ihn. Er wird bei euch anders sein als dort.

    Die Pflegestelle wird ihn beschreiben, wie er sich dort zeigt, eine Glaskugel hat sie aber nicht.

  • Ich hatte ja auch einen Hund zum Probe wohnen hier vor einiger Zeit.

    Von einer Pflegestelle, über ein Wochenende.

    Mir war auch klar, dass ich nicht das "Endergebnis" sehen werde.

    Aber was mir damals bei def Entscheidung sehr geholfen hat war eine auf Tierschutzhunde spezialisierte Trainerin.

    Nicht für den Hund, sondern für mich.

    Sie hat sich einen Überblick verschafft und mir dann ganz klar gesagt, wo die (aktuellen) Baustellen sind und wie sie diese angehen würde (Leinenaggression, große Unsicherheit beim Hund und noch ein paar andere).

    So hatte ich einen guten Überblick, was da auf mich zukommen wird und konnte entscheiden, ob ich mir zutraue, das auch zu leisten.

    Bei mir war die Antwort damals leider nein, obwohl es ein zauberhafter Hund war.

    Aber als Neuling hätte ich es einfach nicht geschafft einem derart unsicheren Hund die Führung zu geben, die er gebraucht hätte.

    Aber diese Sicht von Außen (und noch dazu jemandem spezialiserten) war wahnsinnig hilfreich in dieser Situation.

    Es fällt auch richtig schwer diese Entscheidung zu treffen, denn man schließt so ein Tierchen so schnell ins Herz.

    Aber es hilft ja nichts, wenns nicht passt, hat niemand etwas davon.

    Ich dachte, vielleicht hilft euch meine Erfahrung von damals :)

    Der Thread dazu schwirrt auch hier herum, wenn du es gerne detaillierter lesen möchtest.

  • Cleo

    Ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich meinte mehr dass ich staune, was ihr so alles testen wollt.

    Ich denke, wenn gewisse relevante Grunddinge wie alleine bleiben und Auto fahren ohne riesen Stress, klappen, muss man den Rest nehmen wie es ist. Wenn der Hund ansich toll ist.

    Ich meinte mehr, dass ihr euch da vielleicht etwas sehr unter Druck setzt mit testen. Weil er vieles noch nicht zeigen kann, was er alles könnte. Weil es einfach Zeit und Vertrauen braucht. Das meinte ich eher mit Erwartungen.

    Nicht das, was man für den Alltag braucht. Da bin ich ganz bei dir. Da hat jeder seine Prioritäten.

    Ich wünsche euch gutes kennenlernen und eine grosse Portion Gelassenheit. Und ganz vielleicht klappt es ja bald :-)

  • Hallihallo!

    Verzeiht, dass ich mich jetzt erst melde - es war doch ein bisschen stressig die letzten Tage.

    Update: Jack ist bei uns eingezogen. Wie schon einige hier sagten: Man muss mal "springen" und kann wirklich nicht alles testen.

    Im Moment lässt sich alles fast erschreckend gut an: Ich nehme ihn mit ihm Büro und er liegt hier neben meinem Schreibtisch wie ausgestopft. Wenn Mitarbeiter reinkommen, steht er nicht mal auf. Allein zuhause bleibt er einwandfrei, wobei er es bisher nur für höchstens zwei Stunden sein musste. Allerdings schläft er nachts in einem anderen Stockwerk: Unser Schlafzimmer ist im ersten Stock und er mag nicht nach oben. In der ersten Nacht haben wir versucht, ihn zu locken, da hat er sich umgedreht und ist ins Wohnzimmer auf seine Decke gegangen. - Ich bin damit sehr einverstanden. Mein Mann und ich sind beide unruhige Schläfer und vermutlich würden wir uns alle drei gegenseitig wach halten. Vielleicht war er es bei seiner früheren Besitzerin so gewohnt. Auch im Büro kann ich ihn allein lassen für Besprechungen. So aufgedreht er die ersten zwei, drei Tage war, so ruhig ist er jetzt.

    Das heißt natürlich nicht, dass alles so perfekt bleibt. - Gestern meinte jemand, nach acht Wochen zeigen sich die Macken, die ein Hund so hat ... Mal sehen!

    Gestern erstmals Hundeschule. Er hat tatsächlich eine gute Grunderziehung, die aber noch ausbaufähig ist. Mit anderen Hunden hat er noch Probleme, hat aber in der direkten Nachbarschaft ausgerechnet einen unkastrierten Husky-Rüden als Freund gefunden - es war Liebe auf den ersten Blick. Er hat also einen Spielkameraden.

    Für August haben wir schon letztes Jahr eine Woche Hausbooturlaub in Holland gebucht. Gestern haben wir vom Vercharterer die Mitteilung bekommen, dass Jack mit darf. Ich hoffe, er wird nicht seekrank. Bedeutet auch, er muss acht Stunden Autofahren. Da müssen wir früh genug los, damit wir viele Pausen machen können. Ich sehe aber kein Problem drin, weil er gern Auto fährt.

    Ich bedanke mich nochmal bei allein für die guten Tipps und auch Einwände.

    Noch eine Einschätzungsfrage: Ich nehme ihn, wie gesagt, mit ins Büro. Mittags fahre ich mit ihm nachhause (sind nur zehn Minuten), gehe dort eine Runde und lasse ihn dort. Zwei, zweieinhalb Stunden später kommt mein Mann heim. Es gäbe alternativ die Möglichkeit, dass er ihn bei mir im Büro abholt. Er wäre dann überhaupt nicht allein. Da er damit keine Probleme hat, überlege ich aber, was besser ist: Wenn er täglich diese zwei Stunden allein ist, hätte er natürlich mehr Ruhe, da er bei mir im Büro nicht wirklich Rückzugsmöglichkeiten hat: Er liegt halt bei mir am Schreibtisch und immer, wenn das Telefon geht oder ich einen Schrank öffne, guckt er auf. Außerdem möchte ich ihm dieses problemelose Alleinbleiben natürlich auch nicht abgewöhnen, indem immer einer von uns da ist. Wie seht Ihr das?

  • Weil ich es unheimlich wichtig finde das ein Hund im normalen Lebensumfeld (also Urlaub ausgenommen) gut alleine bleiben können soll, würde ich es genau so weiter machen wie ihr es jetzt macht und ihn für die paar Stunden nach dem Gassi auch weiterhin daheim lassen. Da er das auch gut annimmt, ist das ja wie ein Geschenk :D

  • Weil ich es unheimlich wichtig finde das ein Hund im normalen Lebensumfeld (also Urlaub ausgenommen) gut alleine bleiben können soll, würde ich es genau so weiter machen wie ihr es jetzt macht und ihn für die paar Stunden nach dem Gassi auch weiterhin daheim lassen. Da er das auch gut annimmt, ist das ja wie ein Geschenk :D

    Das mit dem Geschenk kannst Du laut sagen! Ich wage im Moment noch gar nicht zu hoffen, dass alles so bleibt, wie es ist!

    Einziger Wermutstropfen: Er hat HD. Wie sehr, weiß ich noch nicht. (Man merkt es ihm noch nicht an.) Wie es damit weitergeht, müssen wir halt schauen. Wir versuchen, ihn möglichst wenig Treppen laufen zu lassen (auch insofern gut, dass er nicht ins Schlafzimmer will) und beim Gassigehen Waldboden zu bevorzugen.

  • Grundsätzlich mal, Glückwunsch 🥳

    Zum alleine lassen: unbedingt machen. Nicht etwas vermeiden, was man später eigentlich aber möchte. Weisst du wie ich meine?

    Gleich von Anfang an so machen.

    Und der wird schlafen in der Zeit, da er ja einen "anstrengenden" Vormittag hatte. Ein wunderbarer Zeitpunkt zum alleine sein und ruhen.

    Wegen der HD würde ich irgendwann mal eine genaue Röntgen Diagnose haben wollen. Dann weiss man was auf einen zukommt. HD muss nicht unbedingt Probleme machen. Damit kann der Hund alt werden. Da kann man ganz vieles mit guter Muskulatur steuern. Gutes Training, gute Bewegung.

    Aber auch etwas Umsicht, im Umgang mit anderen Hunden oder abrupten Stops und Turns.

    Ich weiss, dass viele etwas füttern wollen. Ich selbst geb das Geld lieber für anderes für die Hunde aus. Aber es gibt einen riesigen Markt an Ergänzungsmitteln, kostet auf lange Sicht alles viel Geld und der Nutzen ist fraglich. Daher würde ich (meine eigene Meinung, muss niemandem gefallen) da eher sparen.

  • Danke! - Es gibt eine Diagnose. Wir schauen uns die zeitnah an, haben aber beschlossen, dass wir die nicht vor der Übernahme lesen wollen. Wir wollen ihm ein gutes Leben ermöglichen. (Die Kosten für eine evtl. OP wären kein Problem.) Wegen Bewegung: Wir haben schon Ballspielen eingestellt. Spielen mit anderen Hunden (sofern überhaupt von ihm gewünscht) wollen wir ihm nicht völlig verbieten - er muss ja auch Hund sein dürfen. Aber halt in Maßen. Wir werden ihn garantiert nicht täglich auf ne Hundewiese lassen ... Nahrungsergänzungsmittel hat er im Tierheim wohl bekommen; werden wir uns mal ansehen.

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