Fressverhalten Junghund - was mache ich falsch?

  • Stehen lassen kann ich das Futter nicht, da Stella sonst alles wegfuttert.

    Ich denke auch, da liegt der Hase im Pfeffer.


    Elsa ist eher unsicher & zurückhaltend.

    Da du Wurfgeschwister mit einer unsicheren und zurückhaltenden Schwester hast, möchte ich dich gleich noch auf das "Littermate-Syndrom" oder "Wurfgeschwister-Syndrom" hinweisen. Dabei kann es durchaus passieren, dass die beiden ungesund voneinander abhängig sind - Elsa aber von Stella gleichzeitig untergebuttert wird.


    Hier ist es zum einen wichtig, dass du dem Wurfgeschwister-Syndrom gezielt vorbeugst. Und zum anderen wichtig, dass du Elsas Selbstbewusstsein separat aufbaust.


    Hier mal Links zu dem Thema:


    https://punkrockpudel.com/2025…r-das-littermate-syndrom/


    https://punkrockpudel.com/2024…tbewusstseins-bei-hunden/


    An deiner Stelle würde ich aber ab sofort strikt getrennt füttern. Bei Elsa auch erstmal ohne Napf, falls sie den bereits negativ verknüpft hat im Sinne von "da darf ich nicht ran".

  • Gleichgeschlechtliche Wurfgeschwister bilden nur selten auf Dauer ein Dreamteam. Je älter sie werden, umso mehr spielt Konkurrenz eine Rolle in der Beziehung. Bei Hündinnen kann es dann so richtig krachen, sobald eine oder beide läufig werden.

    Das gilt ganz besonders für Rassen die ohnehin für ihren Durchsetzungswillen bekannt sind, wie zB Dackel.


    Es muß aber nicht immer gleich zur Beißerei kommen Es ist möglich, daß Stella schon ganz subtil durch Körpersprache und Blicke signalisiert, daß sie Anspruch auf den Napf erhebt und Elsa sich zurückzieht, weil sie Ärger vermeiden will.


    Ich bin tatsächlich sehr erstaunt, daß der oder die ZüchterIn dir zwei gleichgeschlechtliche Wurfgeschwister gegeben hat. Das ist, milde gesagt, äußerst unüblich.


    Keine der beiden Hündinnen soll oder darf die Krone aufhaben, sondern du mußt den Alltag sehr, sehr genau managen, damit beide zu ihrem Recht kommen.


    Mach dich trotzdem im Hinterkopf mit dem Gedanken vertraut, daß du eventuell nicht beide auf Dauer behalten kannst. Es muß nicht so kommen, aber man kann in der Beziehung zwischen zwei Hunden nicht alles restlos managen oder wegtrainieren.

  • Vielen lieben Dank für eure zahlreichen, schnellen und sehr informativen Antworten. So viel geballtes Wissen, das ist einfach nur toll.

    Was für ein wunderbares Forum 🙏🙏

  • Noch zu den Wurfgeschwistern:


    Ich verstehe das Rumgeunke dabei nicht. Seit 40 Jahren habe ich fast durchgängig Wurfgeschwister - ja, auch die angeblich absolut unmögliche gleichgeschlechtliche Kombination - und das Resultat davon:


    abgegebene Hunde: 0,0

    Konflikte über verbales Anranzen in der Pubertät hinaus: 0,0

    können gar nicht ohneeinander: 0,0


    Bei unterschiedlichen Rassen und Mischungen, vom Züchter, aus dem TS und hier auf die Welt gekommen. :ka:


    Solange die Hunde als separate Individuen behandelt werden und wie bei jeder Mehrhundehaltung auch klar ist, dass sie sich nicht zu zerlegen haben, ist das nicht das Problem, als das es hier im DF immer wieder dargestellt wird. Von Leuten, die damit gar keine praktische Erfahrung haben.

  • Das ist deine persoenliche Erfahrung! Andere haben andere Erfahrungen gemacht. Sei es weil sie Trainer sind, es selbst erlebt haben, es im Freundeskreis erlebt haben,...

    Tu doch bitte nicht so, als wuerde das niemals/nur extrem selten vorkommen, nur weil du es anscheinend nicht kennst!

    Von Leuten, die damit gar keine praktische Erfahrung haben.

    Das kannst du wodurch genau beurteilen?

  • Es ist denke ich nochmal etwas anderes, wenn die Wurfgeschwister in einem sozialen Verbund aus mehreren weiteren und vor allem älteren Hunden aufwachsen als wenn sie die beiden einzigen Hunde im Haushalt sind.


    Dazu kommt die Erfahrung der Halter (oder der Mangel daran) mit Mehrhundehaltung generell.


    Ich kenne aus meiner Umgebung Fälle, wo das Zweierpaket gründlich schiefgegangen ist, inclusive starker Verselbstständigung der Hunde, die den Menschen für ihre Abenteuer nicht brauchten, aber auch Fälle, wo es gut ging, sofern den Besitzern das Risiko bewußt war. ZB zwei Geschwister für zwei Ehepartner, wobei jeder Mensch ganz klar seinen Hund hatte und auch getrennte Unternehmungen/Training eingeplant wurden.

  • Ich kenne viele Fälle, in denen die Besitzer gar nicht wahrnehmen wie viel Stress die Geschwister miteinander haben.


    Man könnte es testen, indem man einen für mehrere Wochen in eine anderweitige Betreuung gibt.

  • nur weil du es anscheinend nicht kennst!

    Siehe mein erster Beitrag in diesem Thread, in dem ich explizit auf das Littermate- / Wurfgeschwister-Syndrom hinweise und direkt einen Link mit mehreren Artikeln zu dem Thema eingefügt habe. In dieser Artikel-Serie wird das Thema Wurfgeschwister umfassend behandelt, auf potenzielle Risiken, auf die Mehrbelastung für die Halter und die nötige Vorsicht eingegangen.


    Es ist schon eine unlogische und verquere Annahme deinerseits, dass ich die Erste bin, die fundiert auf das potenzielle Problem hinweist, und das angeblich nicht kenne.


    Das vorherige: "Wurfgeschwister sind ein Problem!!!" ohne jedwede Erklärung ist Quatsch.


    Genau das, was hier vermutlich bei Stella und Elsa abläuft, kann ich eins zu eins haben, wenn zum bereits vorhandenen Hund ein zweiter Hund einzieht. Hat mit Wurfgeschwistern genau gar nichts zu tun.


    Und genau an der Stelle wo im DF so gerne durch Nachplappern behauptet wird, Wurfgeschwister gehen gar nicht. Noch dreimal nicht das gleiche Geschlecht. Da ziehe ich mit ein paar Jahrzehnten praktischer Erfahrung von mir selbst, noch mehr innerhalb meiner Familie, Freundeskreis, bekannten Züchtern, Haltern meiner Pflegehunden und den Hunden aus unserer Zucht dann mal den Schluss, dass Menschen, die selbst keine Wurfgeschwister haben und absolutistisch behaupten, das geht gar nicht, offensichtlich nicht über praktische Erfahrung verfügen. Sie kennen eben Geschichten. Das ist auch reichlich eindeutig daran zu erkennen, dass sie nie von eigenen Erfahrungen berichten. Oder nur einen Hund haben...

  • offensichtlich nicht über praktische Erfahrung verfügen

    Das ist hier ja das Problem.


    Es wurde schon sehr viel "laufen gelassen" und ausprobiert - und das halte ich bei Mehrhundehaltung nicht für ratsam. Man sieht ja schon, dass da Stress entstanden ist (zumindest liegt das als Ursache nahe - ich gehe davon aus, es wurde untersucht, dass der Hund gesund ist?).


    Also wird kein Teufel an die Wand gemalt, sondern es existiert ein Problem, Stress für zumindest einen der Hunde, und die Ursache dürfte die nicht gut gemanagte Mehrhundehaltung sein.


    NaBlCo2323


    Getrennt Füttern ist eine wichtige Maßnahme. Aber nicht die einzige.

    Haben die Hunde getrennte Liegeplätze, auf denen sie vom jeweils anderen Hund nicht gestört werden?

    Haben beide Hunde Einzelzeit mit dir und lernen, alleine zu bleiben, ohne den anderen Hund?

    Lernen beide, sich nicht dazwischenzudrängen, wenn gerade die andere Aufmerksamkeit bekommt?


    Oder gibt es eine zweite Bezugsperson? Dann würde ich mal schauen, ob ihr das nicht aufteilen könnt, jeder "seinen" Hund.

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