Lähmung nach Rückenmarksinfarkt - wann Amputation?

  • SheltiePower zum Gassi gehen benutzen wir eine Tragehilfe, so dass er nur mit den Vorderbeinen gehen muss. Damit kommen wir schon irgendwie zu recht. Nur drinnen ist es wirklich bescheiden. Die meiste Zeit verbringt er im Welpenknast, weil er hier sonst durch die Gegend düst, das lahme Beine hinterher schleifend. Haben es auch schon versucht mit hoch tapen, aber auch erfolglos. Wahrscheinlich braucht es einfach noch Geduld…

    Dann lass ihn doch durch die Gegend düsen.

    Oder läuft er Gefahr, das er sich am "nutzlosen" Bein verletzt?

    Wenn er nur in Hinterbein nutzt, nutzt er ja trotzdem Rücken- und Beckenmuskulatur. Bestenfalls bekommt das andere Bein Input, und bessert sich leicht.

  • Tiggy danke auch für deinen Input. Wenn Luigi hier rum“läuft“ fällt er leider recht schnell über das lahme Beine (das schiebt sich immer vors rechte und er stellt sich sozusagen selbst ein Bein). Die Physio meinte, dass so die Gefahr besteht, dass er bei Stürzen sich immer wieder was in den Rücken zieht, was kontraproduktiv wäre. Mein erster Impuls war auch: „na soll er sich halt im Rahmen seiner Möglichkeiten bewegen“…

  • schwimmen, wenn der TA das okay gibt viel schwimmen und zwar mit gut sitzender SchwimmWeste. Das Bein im Wasser bewegen und aktivieren, beugen, massieren. Mit Vibrationsmassage Rücken und Beine anregen. Immer wieder.


    Das schwache Beinchen würde ich mit viel Kreativität polstern und dann lass ihn düsen. Er muss sich bewegen, sonst machen der Kreislauf und der Stoffwechsel schlapp und können die Heilung nicht unterstützen.


    Und wenn das gar nicht geht, Rolli. Die Hunde arrangieren sich super gut mit Rollis und fetzen damit durch die Botanik. Gerade kleine Hunde. In dem Alter amputieren - ne. Die Heilung dauert ewig, wenn alles ohne Rückschläge verläuft Glück gehabt. . Sooo lange Lebenszeit hat der ja leider nicht mehr. Da würde ich nicht was wählen, das ihm da noch Zeit raubt.

  • Ich habe mit dem Krankheitsbild keine Erfahrung (und auch nicht mit Amputationen), aber als unser alter DSH einen Bandscheibenvorfall hatte, hat es tatsächlich einige Monate gedauert (inkl. andauernder Physio), bis der wieder heile war. Allerdings waren bei ihm alle vier Gliedmaßen gleichermaßen gelähmt und haben sich auch gleichmäßig erholt. Also wir hatten nicht das Szenario, dass eine Seite gut war und die andere hing noch so sehr hinterher.


    Wir haben noch mit Reizstrom gearbeitet. Ich kann natürlich nicht sagen, ob wirklich das den Durchbruch gebracht hat, aber kurz nach Beginn mit der Behandlung (haben wir erst ein paar Wochen später angefangen) hatten wir einen Durchbruch und klar erkennbare Fortschritte. Wir haben uns das Gerät von unserer Physio ausgeliehen und konnten es so über Wochen hinweg alle 1-2 Tage nutzen.


    So wie du deinen Hund schilderst, würde für mich prinzipiell aber auch nix gegen eine OP sprechen. Natürlich ganz klar in Absprache mit deinen TÄ und Physio und in Hinblick auf die Risikofaktoren und den Heilungsprozess. Und ich würde da natürlich auch drauf achten, dass da an nix gespart wird, damit wirklich alles so glatt wie möglich läuft. Aber das Alter allein wäre für mich kein Grund. Natürlich hat ein Hund mit 14 den Großteil seines Lebens schon hinter sich, aber er kann durchaus auch noch ein paar Jahre leben.


    Bandage und Co finde ich als Zwischenlösung nicht verkehrt, auf Dauer stelle ich es mir aber auch nicht so optimal vor, ebenso den Rolli.

  • wildsurf danke für deine Gedanken. Aktuell ist er auf dem Unterwasserlaufband mehrmals die Woche und morgen steht das erste mal schwimmen an. Massagen und Lasertherapie bekommt er auch. Ich werde nochmal rumtüfteln, damit er sich gefahrloser bewegen kann. Bin etwas besorgt, dass er versuche wird auf das Sofa zu springen :see_no_evil_monkey: zumindest in unserer Abwesenheit.


    doll parts vielen Dank für deinen Post! Weißt du noch, welches Stromgerät ihr hattet? Bei uns stand es auch im Raum, Luigi war zu Beginn einige Male am Strom (HakoVet). Die Therapie nennt sich Horizontaltherapie und im Netzt habe ich wenig studienbasiertes dazu gefunden und darum erstmal davon abgesehen ein Gerät zu mieten.

  • Hier war es kein Rueckenmarksinfarkt, aber waehrend der OP wurde bei meinem Rueden u.a. der Ischiasnerv um 10 cm zur Seite 'gelegt' und dann wieder zurueck, was der Nerv nicht grad toll fand. Das Bein hing anfangs nur an ihn dran, keine Bewegung drin, usw.


    Fuer ihn gab es ebenfalls Strom, schwimmen, gewisse Dehnungsuebungen (damit Muskeln und Sehnen sich nicht verkuerzen), Dinge wie Eisspray und so ne kleine Handwaschbuerste an die Pfote um die Nerven zu stimulieren etc.

    Als das Bein nur runterhing gab es fuer daheim Anti-Rutsch-Socken und draussen dann einen Schuh + Hilfe ueber ein Geschirr.


    In dem Alter wuerde ich nicht amputieren lassen. Auch wenn er noch fit ist, er ist alt. Und fuer mich wuerde das einfach nicht passen.

  • In der Humanmedizin laufen die Stromgeräte für den Hausgebrauch über eine 6Volt Batterie. Schön, um die Nerven und die Durchblutung zu reizen, aber als sinnvolle, echte Therapie eher nicht zu gebrauchen.

    Was man für so einen kleinen Hund benötigt, weiß ich nicht.

    Wenn es effektiv sein soll, sollte das schon vom Fachmenschen durchgeführt werden.

    Die Elektroden werden jeweills am Ansatz und Ursprung eines Muskels angebracht. Ein kurzer Stromimpuls sorgt dafür, das der Muskel sich kurz zusammen zieht, und wieder entspannt.


    In der Ausbildung haben wir Gerät bei einem Mitauszubildenen am Arm angebracht, und voll aufgedreht... er hatte keinerlei Kontrolle mehr über seinen Arm(der wurde durch den Strom immer wieder nach oben gerissen)

    =>auf dieser stärke(die man NIEMALS am Patienten durchführt) werden starke Schmerzen erzeugt

  • Neben den schon wichtigsten Ratschlägen dran zu bleiben und das Bein immer wieder anzuregen hier Mal meine eigenen zeitlichen Erfahrungen bei dem Thema: Halbes Jahr bis zu zwei Jahren waren bei mir Verbesserungen möglich.

  • Mein Zwergechnauzer hatte mit 9 Jahren einen Rückenmarksinfarkt.

    Ein Bein war allerdings „nur“ unterhalb der Ferse quasi gelähmt. Das kam aber so langsam wieder. Er hat bis zum Schluss kein Kitzeln oder so gespürt, aber der Stellreflex war wieder da, sodass er das Bein normal belasten konnte. Das war ein Prozess über etwa ein Jahr hinweg.

    Ich war viel bei der Physio und daheim hab ich jeden Tag Übungen gemacht um die Nerven zu stimulieren mit so einem pieksigen Ball.


    Amputieren würde ich mit 14 nicht. Selbst wenn der Hund noch fit ist … man täuscht sich gern bei so Aussagen wie: er ist noch komplett wie ein junger Hund. Nein ist er nicht! Er ist bestenfalls ein gesunder Senior.

  • Man ist nicht so leicht. Erstmal Glückwunsch, dass die andre Seite wieder so geworden ist!

    Amputation ...

    Hier ist es gutgegangen


    Man muss aber auch kucken, wie er konstruiert ist, wenn der Rücken sehr lang ist, ists ungünstiger, als wenn er kompakter ist.


    Noch würde ich nicht aufgeben, aber nach Lösungen suchen, wie mein sein Bein besser am Körper gefestigt, damit es nicht so stört. Eventuell eine Hose, oder mit einer Bandage nur Wenig über dem Boden, also nicht so stark anwinkeln. Vielleicht etwas fürs Knie als Basis nehmen und das dann etwas hochhängen. Also Orthese Knie googlen und dir dann die verschiedenen Vorgefertigten Konstruktionen ankucken, aus der du vielleicht was basteln kannst. Sinnoll wäre ja, wenn das bein etwas steifer verpackt wäre, damits nicht so schlackert und das direkt mit der Physio besprechen

    Versucht einfach verschiedenes aus. Tapen würde ich nicht, alles was klebt ziept ...


    Viel Glück beim Weg damit umzugehen finden! Und natürlich letztlich, dass das Bein noch nachzieht und wieder in Ordnung kommt! :kleeblatt: :kleeblatt: :kleeblatt: :kleeblatt: :kleeblatt: :kleeblatt: :kleeblatt:

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