Hund bellt aus Unsicherheit Menschen an
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Hallo :)
Ich habe nun seit fast drei Monaten einen Zweithund, auch wieder aus dem Tierschutz. Rassetechnisch könnte irgendwas 'bulligeres' drinstecken, er ist aber realtiv klein mit 40 cm Höhe, hat aber das typische Knautschgesicht und recht große Pfoten. Er wurde auf 3 Jahre alt geschätzt.
Er ist ein super verschmuster Hund, der immer zum Spielen oder zum Kuscheln zu haben ist. Er sucht sehr den Kontakt zu mir und meinem Freund. Allgemein findet er alle Menschen, die er kennt und mag toll.
So nun kommt die 'andere' Seite. Beim Gassi gehen bellt er Menschen an, die er suspekt findet, und das ganz schön laut und bedrohlich. Meistens Männer, es kann aber auch schonmal eine Oma mit Rollator sein. Ich denke einfach allgemein Menschen, an denen er irgendwas komisch findet.
Ich nehme ihn daher immer, wenn Menschen entgegenkommen, neben mich an der kurzen Leine und gehe bestimmt und souverän weiter. Das klappt auch gut und lässt seine Reaktion komplett aus. Wenn man aber mal nicht schnell genug reagieren kann, weil jemand um die Ecke kommt, bellt er denjenigen ggf. wieder an (wenn für bedrohlich empfunden).
Ich fahre einmal monatlich für mehrere Tage zu meinen Eltern nach Bayern. Meine Eltern, die er ja kennt und mag, liebt er total und ist super unbeschwert mit ihnen. Jetzt kam letztens mein Bruder dazu. Er hatte ihn vorher noch nie gesehen und wir hatten uns draußen begrüßt und sind dann ins Haus gegangen, es war schon abends, also es war draußen dunkel (Dunkelheit bestärkt seine Unsicherheit).
Ich war mit Mama in der Küche und mein Bruder wollte seine Reisetasche, die bei der Haustür war holen. Als unser Hund dann in den Flur ging, sah er meinen Bruder von hinten etwas an der Tür machen. Ich habe nur noch lautes Gebell gehört und wie er zu rennen begann. Er ist auf meinen Bruder losgestürmt und hat ihn angebellt. Mein Bruder, der es eh nicht mit Hunden hat, hat sich verständlicherweise mega erschrocken und war von der Situation auch total angestunken (was ich natürlich auch verstehe).
Wir haben ihn daraufhin alleine in einen Raum gebracht, wo er sich erstmal runterfahren sollte. Am nächsten Tag haben wir die beiden sich annähern lassen und Pöttöm hat auch, wenn sehr zaghaft, den Kontakt zu ihm gesucht. Ganz geheuer scheint ihn mein Bruder aber immer noch nicht zu sein, mein Bruder ist aber eben auch niemand der zu ihm runtergeht und auch mal krault oder so, was es natürlich schwieriger macht, eine Bindung aufzubauen.
Wir haben bereits einen Termin bei einer Hundetrainerin für den 23.05.
Ich würde mich aber auch jetzt schon über Tipps von Hundebesitzern freuen, die vielleicht ähnliche Probleme hatten und was euch geholfen hat.
Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob man ihn bestrafen soll, wenn er gebellt hat. Ich habe es bisher immer ignoriert, bzw. einfach vorgesorgt, dass es gar nicht dazu kommt. Ich habe die Sorge, dass wenn ich ihn bestrafe, dass es noch mehr negatives mit 'ungeheuren Menschen' verknüpft.
Danke euch, dass ihr überhaupt bis zum Ende gelesen habt und auch danke im Voraus für Tipps :)
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Meine Hündin ist auch eher unsicher (untypisch für einen Shiba, aber sie ist beim 'Züchter' zu reizarm aufgewachsen).
Sie verbellt aus Angst/Unsicherheit dynamische Kinder, eher Kleinkinder.
Und sie hat auch Probleme mit Besuch und verbellt diesen, es sei denn es sind Menschen
mit denen wir öfters spazieren waren.
Was ihr hilft ist, wenn wir den Abstand vergrößern können und sie quasi in 'Sicherheit' den 'Auslöser' beobachten kann.
Parallel dazu Gegenkonditionierung.
Also wenn der Hund noch in der Lage ist cool zu bleiben, ansprechbar ist und sogar noch Futter nimmt, dann kann
man recht gut über Marker/Clicker daran arbeiten.Wir waren an dem Punkt wo ich wegen Kindern auf 30m Entfernung die Straßenseite wechseln musste (da war sie noch kein Jahr alt).
Inzwischen kommen wir ganz gut direkt vorbei, sie verbellt eigentlich nur noch wenn die Kinder angerannt kommenoder sie erschrecken. Aber da kann ich sie inzwischen gut und schnell wieder runter fahren und 'mitnehmen'.
Bei Besuchern ist's immer noch schwer.
Ich geb ihr da meist ne Schleckmatte in einem anderen Raum und bitte die Personen, den Hund zu ignorieren.Am schlimmsten ist es nämlich wenn relativ fremde Personen dann auch noch in 'ihren' Raum eindringen und
sie frontal und vorgebeugt ansprechen...
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Deine Intuition nicht zu Strafen und das Bellen stattdessen schon vorher zu verhindern ist richtig.
Unsicherheit und den dadurch ausgelösten Reflex bzw. Verhalten kann man nicht durch noch mehr Stress und verstärken der Unsicherheit weg trainieren. Das wäre irgendwie nur deckeln und das ist nicht was du für eure Beziehung willst.
Mein Weg wäre: Draußen geht der Hund nicht vor dir um Kurven, wird abgewandt oder hinter dir geführt, wenn wer (vor allem potentielle Auslöser) entgegen kommen.
Vielleicht hilft es ihm auch, gemeinsam einen Bogen zu gehen (das kann man mit steigender Sicherheit ausschleichen). Nicht panisch in die Botanik werfen, sondern einfach ein ruhiges "ich sehe, dass du dich unwohl fühlst und reagiere, indem ich dir die Möglichkeit geben, mehr Abstand zu schaffen".
Bei so Konstellationen wie bei deinen Eltern hätte ich ihn an der Hausleine in deiner Nähe, bis ihr Fortschritte erreicht habt.
Wichtig ist halt, ihm zu zeigen, dass er sich auf dich verlassen kann, dass du ihn beschützt und niemand an ihn rankommt, aber auch dass du es nicht duldest, wenn du z.b. das angewandte führen übst, Bogen gehst und er trotzdem stänkert, kann man auch freundlich aber bestimmt blocken und sagen "so nicht".
Gut, dass du schon einen Trainertermin hast! Jemand der draufschaut ist da gold wert.
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Meine Hündin ist auch eher unsicher (untypisch für einen Shiba, aber sie ist beim 'Züchter' zu reizarm aufgewachsen).
Sie verbellt aus Angst/Unsicherheit dynamische Kinder, eher Kleinkinder.
Und sie hat auch Probleme mit Besuch und verbellt diesen, es sei denn es sind Menschen
mit denen wir öfters spazieren waren.
Was ihr hilft ist, wenn wir den Abstand vergrößern können und sie quasi in 'Sicherheit' den 'Auslöser' beobachten kann.
Parallel dazu Gegenkonditionierung.
Also wenn der Hund noch in der Lage ist cool zu bleiben, ansprechbar ist und sogar noch Futter nimmt, dann kann
man recht gut über Marker/Clicker daran arbeiten.Wir waren an dem Punkt wo ich wegen Kindern auf 30m Entfernung die Straßenseite wechseln musste (da war sie noch kein Jahr alt).
Inzwischen kommen wir ganz gut direkt vorbei, sie verbellt eigentlich nur noch wenn die Kinder angerannt kommenoder sie erschrecken. Aber da kann ich sie inzwischen gut und schnell wieder runter fahren und 'mitnehmen'.
Bei Besuchern ist's immer noch schwer.
Ich geb ihr da meist ne Schleckmatte in einem anderen Raum und bitte die Personen, den Hund zu ignorieren.Am schlimmsten ist es nämlich wenn relativ fremde Personen dann auch noch in 'ihren' Raum eindringen und
sie frontal und vorgebeugt ansprechen...
Das Verrückte ist, dass es bei uns irgendwie genau umgekehrt ist
Bei Pöttöm wird es besser, wenn die Leute zu ihm gehen, ihn streicheln und auf ihn zugehen.
Mit dem Clicker-Training hab ich mich auch schon belesen und glaube, dass das was für uns wäre :) Ich glaube bei dem Thema Unsicherheit auch eher an positive Verstärkung, anstelle Bestrafung..
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Deine Intuition nicht zu Strafen und das Bellen stattdessen schon vorher zu verhindern ist richtig.
Unsicherheit und den dadurch ausgelösten Reflex bzw. Verhalten kann man nicht durch noch mehr Stress und verstärken der Unsicherheit weg trainieren. Das wäre irgendwie nur deckeln und das ist nicht was du für eure Beziehung willst.
Mein Weg wäre: Draußen geht der Hund nicht vor dir um Kurven, wird abgewandt oder hinter dir geführt, wenn wer (vor allem potentielle Auslöser) entgegen kommen.
Vielleicht hilft es ihm auch, gemeinsam einen Bogen zu gehen (das kann man mit steigender Sicherheit ausschleichen). Nicht panisch in die Botanik werfen, sondern einfach ein ruhiges "ich sehe, dass du dich unwohl fühlst und reagiere, indem ich dir die Möglichkeit geben, mehr Abstand zu schaffen".
Bei so Konstellationen wie bei deinen Eltern hätte ich ihn an der Hausleine in deiner Nähe, bis ihr Fortschritte erreicht habt.
Wichtig ist halt, ihm zu zeigen, dass er sich auf dich verlassen kann, dass du ihn beschützt und niemand an ihn rankommt, aber auch dass du es nicht duldest, wenn du z.b. das angewandte führen übst, Bogen gehst und er trotzdem stänkert, kann man auch freundlich aber bestimmt blocken und sagen "so nicht".
Gut, dass du schon einen Trainertermin hast! Jemand der draufschaut ist da gold wert.
Genau so mache ich es mittlerweile auch :) Das klappt auch für uns gut! Ich würde gerne irgendwann einen Punkt erreichen, wo er die Unsicherheit wirklich verliert, also wo das Verhalten nicht nur deswegen nicht mehr auftritt, weil man die Situationen verhindert, sondern wo er wirklich so eine Grundgelassenheit aufgebaut hat, die dazu führt, dass er gar keine Angst mehr hat..
Ich bin sehr gespannt, wie die Trainerin die Situation einschätzt! Manchmal ist ja die eigene Intuition auch nicht immer die richtige! :)
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Deine Intuition nicht zu Strafen und das Bellen stattdessen schon vorher zu verhindern ist richtig.
Unsicherheit und den dadurch ausgelösten Reflex bzw. Verhalten kann man nicht durch noch mehr Stress und verstärken der Unsicherheit weg trainieren. Das wäre irgendwie nur deckeln und das ist nicht was du für eure Beziehung willst.
Mein Weg wäre: Draußen geht der Hund nicht vor dir um Kurven, wird abgewandt oder hinter dir geführt, wenn wer (vor allem potentielle Auslöser) entgegen kommen.
Vielleicht hilft es ihm auch, gemeinsam einen Bogen zu gehen (das kann man mit steigender Sicherheit ausschleichen). Nicht panisch in die Botanik werfen, sondern einfach ein ruhiges "ich sehe, dass du dich unwohl fühlst und reagiere, indem ich dir die Möglichkeit geben, mehr Abstand zu schaffen".
Bei so Konstellationen wie bei deinen Eltern hätte ich ihn an der Hausleine in deiner Nähe, bis ihr Fortschritte erreicht habt.
Wichtig ist halt, ihm zu zeigen, dass er sich auf dich verlassen kann, dass du ihn beschützt und niemand an ihn rankommt, aber auch dass du es nicht duldest, wenn du z.b. das angewandte führen übst, Bogen gehst und er trotzdem stänkert, kann man auch freundlich aber bestimmt blocken und sagen "so nicht".
Gut, dass du schon einen Trainertermin hast! Jemand der draufschaut ist da gold wert.
Genau so mache ich es mittlerweile auch :) Das klappt auch für uns gut! Ich würde gerne irgendwann einen Punkt erreichen, wo er die Unsicherheit wirklich verliert, also wo das Verhalten nicht nur deswegen nicht mehr auftritt, weil man die Situationen verhindert, sondern wo er wirklich so eine Grundgelassenheit aufgebaut hat, die dazu führt, dass er gar keine Angst mehr hat..
Ich bin sehr gespannt, wie die Trainerin die Situation einschätzt! Manchmal ist ja die eigene Intuition auch nicht immer die richtige! :)
Das ist ein realistisches Ziel, wenn du euch genug Zeit gibst und für ihn verlässlich und einschätzbar bist.
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könnte irgendwas 'bulligeres' drinstecken, er ist aber realtiv klein mit 40 cm Höhe, hat aber das typische Knautschgesicht und recht große Pfoten
könnte auch ein Molosser sein. Die sind generell wachsamer.
Hund bei dir halten, dann kannst du schneller eingreifen/reagieren. In neuen Umgebungen an der Hausleine. Sicherer Rückruf und Deckentrainig.
Gebückter Mann von hinten in der Dunkelheit sieht einfach gruselig aus. Situationen positiv lösen, das gibt Sicherheit.
Ich würde meinen ruhigen (!) Hund eher frei geben, dass er dann zu jemand kann(wenn er denn will) und nicht umgekehrt. Auf Hund zugehen, vorne über gebeugt ist eine Drohhaltung.
Vielleicht interpretierst du sein Verhalten auch falsch und er lässt es über sich ergehen, wenn du meinst es hilft wenn Leute aktiv zu ihm gehen.
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Bei Besuchern ist's immer noch schwer.
Ich geb ihr da meist ne Schleckmatte in einem anderen Raum und bitte die Personen, den Hund zu ignorieren.Am schlimmsten ist es nämlich wenn relativ fremde Personen dann auch noch in 'ihren' Raum eindringen und
sie frontal und vorgebeugt ansprechen...
Shibas sind Wachhunde
die reagieren zusätzlich empfindlich auf drohende Körpersprache. Du lenkst ihn ja nur ab, hast aber ihm nicht erklärt dass das dein Haus und dein Besuch ist.
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... mein Bruder ist aber eben auch niemand der zu ihm runtergeht und auch mal krault oder so, was es natürlich schwieriger macht, eine Bindung aufzubauen.
Das ist für mich der Schlüssel. Du denkst rein menschlich, dass ein Mensch mit Streicheln eine Bindung aufbaut.
Du beschreibst deinen Bruder als jemand, der es nicht so mit Hunden hat.
Was für eine Bindung soll denn entstehen, wenn dein Hund ihn suspekt findet und der Bruder den Hund überflüssig?
Eigentlich ist es das selbe Thema wie bei Passanten.
Der Hund ist Unsicher (Gründe unbekannt)
Das Ziel ist, dass dein Hund! Lernen muss, mit deiner Unterstützung, deinem Management, sich in diesen Situationen angemessen zu verhalten. Sprich: unauffällig.
Bis dahin geht immer die Sicherheit vor.
Keine, Maulkorb,Hund nich alleine in solchen Situationen was machen lassen.
Viele Menschen haben ein Problem damit, wenn man den Hund mal weg tud. Die Hunde, wenn sie es kennen und sicher sind, haben mehr davon, je klarer sie wissen was von ihnen verlangt wird.
Deinen Hund würde ich als recht einstufen, weil er den Bruder nicht gebissen hat, würde mich aber auch nicht wundern, wenn er es getan hätte.
Je nach Rasse, ist dein Hund grad dabei vollständig zu einem erwachsenen Hund zu werden.
Mein Rat: bis zum Trainertermin schon mal Maulkorb kaufen, je nach Vorerfahrung antrainieren oder warten, bis du es gezeigt bekommst.
Und Hund wenig alleine entscheiden lassen.
Und bitte immer nett. Strafen hat hier keinen Sinn. Der Hund muss vorher schon "ausgebremst" werden.
Also er soll ja gar nicht er rumkläffen. Ihn nach dem Kläffen zu bestrafen ist unnütz.
Verdirbt nur die Beziehung.
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sieht der Hund gut?
nebst dem Training würde ich das abklären lassen beim TA, wie die Augen sind
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