Freigängerkatze zu vorhandenem Hund - Erfahrungsaustausch?
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Hallo ihr,
(Achtung, das ist alles einfach nur hypothetische Spinnerei!)
da meine Tochter absoluter Katzenfan (keine Ahnung, woher sie das hat...
) ist, spielen wir momentan mit dem Gedanken, ihr den großen Wunsch irgendwann mal zu ermöglichen. Natürlich mit dem Wissen, dass das Tier dann quasi unseres ist und unsere Tochter dafür keinerlei Verantwortung tragen wird. Wir sind vor einem halben Jahr in ein eigenes Haus gezogen in ruhiger Umgebung. Keine größeren Straßen in der Nähe. Die Voraussetzungen sind also eigentlich ganz gut. Die Bereitschaft, sich in die Bedarfe von Katzen einzuarbeiten, bestünde bei den erwachsenen Menschen des Hauses auch.
Karla ist unser Hund, jetzt 2 Jahre alt, ist bei der "Züchterin" mit Katzen aufgewachsen, hat seitdem aber keine Katzen mehr im Wohnumfeld gehabt. Karla hat draußen, nach aktueller Einschätzung, einen sehr moderaten, handlebaren Jagdtrieb. Bedeutet: Sie bemerkt andere Tiere, auch Katzen, ist auch interessiert, lässt sich aber jederzeit abrufen. Wie sie auf andere Tiere innerhalb des Hauses reagiert, weiß ich nicht.
Wenn überhaupt eine Katze in Frage kommt, sollte diese Freigängerin sein. Ich möchte aus verschiedenen Gründen keine reine Wohnungskatze (auch, weil dann eine Alleinhaltung nicht sinnvoll wäre).
Nun ist das alles ohnehin nur Spinnerei. Aber so die ein oder andere Frage ergibt sich aus der Spinnerei...
- Kann man einem 2-jährigen Hund noch beibringen, dass die Katze kein Frühstück ist?
- Kann man gezielt "Freigängerkatzen" in Tierheimen suchen? Also sind diese dann auch woanders Freigänger oder ist das so wie bei Hunden "wenn der hier alleine bleiben kann, kann er es woanders nicht garantiert auch"?
- Welche Bedarfe hat so eine Freigängerkatze überhaupt? Die kommen mir eigentlich immer maximal autark vor..
- Die meisten Menschen, die ich kenne, die beides haben, hatten zuerst die Katze und dann den Hund. Klappt das andersrum auch?
- Wie geht die Eingewöhnung vonstatten?
- Was ist das worst-case-Szenario?
Ich bin interessiert an Erfahrungen.
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Hi
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Spinnerei kann ich
Also das Miezchen wird sich so oder so eingewöhnen müssen. Also nein eine Freigängermieze zieht nicht zu euch und kann dann raus. Erstmal muss die Mieze verstehen, dass sie nun neue Bedienstete hat. Dann (ich meine mich an 4-6 Wochen zu erinnern) darf Mieze erst die Freiheit genießen, weil sie ihr neues Personal auch zuverlässig wiederfindet.
Und ich glaube es ist eine Typfrage des Hundes. Die wirst nur du beantworten können. Die Beagle hier haben sich mit 8 Jahren daran gewöhnt, dass man keine Frettchen fressen darf. Allerdings waren es nur Besucher und das liegt nicht an meinen pädagogischen Fähigkeiten.
Es gibt Katzen die als Freigänger vermittelt werden. Das bedeutet aber sie bekommen Freigang nicht sie wohnen draußen. Als reine Freigänger werden eher wilde Katzen vermittelt, die einfach die Gesellschaft von Menschen nie gelernt haben. Und gerade für Kinder sind die scheuen Miezen nicht lange spannend. Sieht man ja selten. Das wäre jetzt eher eine Option für einen Bauernhof der einen Mäusefänger sucht und nicht viel kuscheln will.
Das Kätzchen soll aber schon noch mit ins Haus. Oder nur draußen leben?
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Kann man einem 2-jährigen Hund noch beibringen, dass die Katze kein Frühstück ist?
Theoretisch ist das bei den meisten Hunden möglich. Allerdings bleiben es Tiere und es ist eine individuelle Sache, ob das klappt oder nicht - viele Hunde akzeptieren die bekannten Katzen durchaus, sind aber immer noch keine Fans von unbekannten Katzen. Das funktioniert dann im Haus gut, draußen ist es eine andere Geschichte.
Also: ja, kann klappen, kann theoretisch aber auch nicht klappen. Draußen ist es auch einfach etwas anderes als drinnen. Ich finde die Voraussetzungen hören sich bei Karla sehr gut an.
Kann man gezielt "Freigängerkatzen" in Tierheimen suchen? Also sind diese dann auch woanders Freigänger oder ist das so wie bei Hunden "wenn der hier alleine bleiben kann, kann er es woanders nicht garantiert auch"?
Ja, das ist möglich. Viele Freigängerkatzen sind passionierte Freigänger. Allerdings sehen immer mehr Tierheime davon ab, Katzen in den ungesicherten Freigang abzugeben. Passend dazu;
Wenn überhaupt eine Katze in Frage kommt, sollte diese Freigängerin sein. Ich möchte aus verschiedenen Gründen keine reine Wohnungskatze (auch, weil dann eine Alleinhaltung nicht sinnvoll wäre).
Eine Katze mit Freigang ist auch weiterhin eine Katze in Alleinhaltung. Katzen sozialisieren sich meist kaum bis gar nicht mit anderen Katzen in der Gegend. Viel mehr sehen sie sich häufig als Rivalen an.
Außerdem ist Freigang immer mehr im Verruf, denn Freigängerkatzen sterben nicht nur häufig selbst jung und äußerst qualvoll, sondern richten auch bei heimischen Tieren enorm viel Leid an. Katzen spielen mit ihrer Beute. Wer entkommt stirbt aber normalerweise auch, nur eben langsam und infektiös and den Verletzungen.
Der Kompromiss aus diesem Konzept wäre übrigens ein gesicherter Auslauf. Das ist zwar einmalig mehr Aufwand, allerdings bietet es der Katze Sicherheit, schützt Wildtiere und gibt euch die Möglichkeit die Situation zwischen Hund und Katze viel einfach zu managen. Es gibt im Tierheim häufiger auch Katzen die tatsächlich nur in Einzelhaltung vermittelt werden können, weil sie hochgradig unverträglich sind. Da könntest du also mit einer Einzelkatze und gesichertem Freigang dennoch glücklich werden.
Welche Bedarfe hat so eine Freigängerkatze überhaupt? Die kommen mir eigentlich immer maximal autark vor..
Komplett unterschiedlich. Einige Freigängerkatzen leben quasi nur draußen, andere genießen es viel Zeit drinnen zu verbringen. Manche interagieren viel mit ihren Menschen, andere kaum. Manche möchten auch drinnen noch ausgelastet werden und spielen gerne, andere nicht.
Grundsätzlich brauchen aber alle Katzen dauerhaften Zugang zu artgerechtem Futter, warmen und trockenen Schlafplätzen, Wasser und auch Katzentoiletten sollten eine Selbstverständlichkeit sein. Außerdem ist natürlich auch die Frage wie die Katze rein und raus kommt, das sollte mitbedacht werden.
Die meisten Menschen, die ich kenne, die beides haben, hatten zuerst die Katze und dann den Hund. Klappt das andersrum auch?
Kenne ich aus meinem Umfeld teils auch anders herum, kann klappen.
Zum Worst-Case-Szenario: Die Menschen passen nicht auf, Hund und Katze werden miteinander alleine gelassen und du hast am Ende eine schwer verletzte/tote Katze und/oder einen verletzten Hund.
Oder die Katze kann sich niemals stressfrei in dem Umfeld bewegen, der Hund entwickelt auf einmal doch enormen Jagdtrieb und alles geht ganz schrecklich schief. Dann leiden alle unter der Situation.
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Wir haben damals zu meinem Gröni, der auch lange keine Katzen mehr kannte, eine erwachsene Freigängerkatze aus dem Tierschutz dazu geholt, welche allerdings im vorigen Zuhause Hunde kannte.
Es gab absolut keine Probleme
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Das Kätzchen soll aber schon noch mit ins Haus. Oder nur draußen leben?
Nene. Die soll schon mit ins Haus und da natürlich auch Zuwendung, Essen, Trinken und Katzenklo haben.
Aber wenn ich mir jetzt den Beitrag von Shantipuh durchlese, bin ich gar nicht mehr so begeistert von der Idee. Ich möchte natürlich nicht andere Tiere stressen mit meiner Freigängerkatze oder sowas. 🤔
Bin beim Thema Katze recht unerfahren und hab nie hinterfragt, dass Katzen draußen halt so ihr Katzending machen.
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Ich würde auch von einer Freigängerkatze abraten... Ich bin mit Katzen aufgewachsen und weil wir es damals nicht besser wussten (und auf dem Dorf lebten), waren die halt allesamt Freigänger. Hat man damals halt so gemacht.
Was keiner bedacht hatte: da wir direkt an einer Hauptstraße wohnten, war jeder Freigang für die Katzen Russisch Roulette.
Ich erinnere mich noch sehr deutlich daran, dass ich eines Morgens, als Mutti mich gerade zum Kindergarten bringen wollte, meine Lieblingskatze tot auf der Straße liegen gesehen habe. Damals war ich vielleicht 4-5 Jahre alt, die Katze zog quasi kurz nach meiner Geburt ein und wir waren wortwörtlich unzertrennlich. Die lag mit mir im Kinderwagen (und blieb auch im KiWa, wenn ich rumkutschiert wurde), und so ganz generell konnte man davon ausgehen, dass die Katze da ist, wo ich auch bin.
Glaub, so richtig abgeschlossen hatte ich mit dem Verlust erst, als ich 10 oder 11 war. Blöd nur, dass kurz danach die nächste Katze überfahren wurde...
Jetzt habt ihr ja das Glück, keine stark befahrenen Straßen in der Nähe zu haben, aber Freigänger können u. U. große Reviere haben und dann eben doch in Straßennähe geraten. Je nach Katze kanns sein, dass die auch mal tagelang "weg" sind, weil sie draußen rumstreifen, und nur alle paar Tage mal für Futter und ein paar Streicheleinheiten heimkommen.
Wenn's ne Katze werden soll, dann bitte mindestens mit gesichertem Freilauf. Ich hätte gerne selber wieder Katzen, aber wegen Masha und dem Mangel an gesicherten Freilaufmöglichkeiten hier geht das in naher Zukunft einfach nicht.
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Ich finde den Aspekt halt sehr bedenkenswert!!!
Ich kenne ja nur unsere „wilden“ Hofkatzen. Und ja da meine ich wirklich wild. Die sind mit ihrem warmen trockenen Schlafplatz und ihrer gefüllten Futterstelle happy und machen da halt ihren Job als Mäusefänger. Den machen sie gut. Die beiden die zahm wurden sind auf sehr mysteriöse Weise verschollen. Und damit muss man eben auch leben können.
Wir hatten hingegen die reinen Wohnungsmiezen. Dafür aber auch sechs Stück. Man darf halt auch nicht unterschätzen, dass sie letztendlich gern ähnlich viel Zeit mit ihrem Menschen haben wie Hunde. Ist aber auch wieder sehr individuell.
Katzen mit ungesichertem Freigang haben halt einfach oft keine sehr hohe Lebenserwartung. Das muss man sich einfach bewusst machen. Gerade wenn Kinder involviert sind finde ich das einen absolut wichtigen Aspekt, wenn der geliebte Vierbeiner plötzlich unbekannt verschwunden ist. Bestenfalls woanders eingezogen.
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Da es nicht so klingt, als wäre euer Hund ein Vollblut-Jäger, würde ich die Chancen als ganz gut einstufen, dass die sich vertragen.
Wenn es nur eine Katze werden soll, dann idealerweise eine, die Hunde schon kennt oder zumindest ziemlich cool ist, sodass die Chancen hoch sind, dass die beim Anblick vom Hund nicht erstmal den Schock ihres Lebens bekommt und dauerhaft unterm Sofa wohnt. Die Zusammenführung solltet ihr natürlich moderieren und darauf achten, dass gar nicht erst irgendein Jagdthema entstehen kann. Im Zweifel also am besten erstmal ne Hausleine an den Hund für den Notfall.
Tja, zum Thema Freigang bin ich auch geteilter Meinung. Allerdings ist es zumindest hier im Tierheim so, dass zu 99% Freigängerkatzen ein Zuhause suchen (die meisten, die Freigang kennen, lassen sich nicht mehr problemlos als Wohnungskatze halten). Ich persönlich hätte daher kein schlechtes Gewissen einer solchen Katze ein schönes Zuhause zu geben, wenn die Wohnverhältnisse passen.
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Das Kätzchen soll aber schon noch mit ins Haus. Oder nur draußen leben?
Nene. Die soll schon mit ins Haus und da natürlich auch Zuwendung, Essen, Trinken und Katzenklo haben.
Aber wenn ich mir jetzt den Beitrag von Shantipuh durchlese, bin ich gar nicht mehr so begeistert von der Idee. Ich möchte natürlich nicht andere Tiere stressen mit meiner Freigängerkatze oder sowas. 🤔
Bin beim Thema Katze recht unerfahren und hab nie hinterfragt, dass Katzen draußen halt so ihr Katzending machen.
Was vielleicht auch nicht unerwähnt bleiben sollte: Katzen sind an sich keine besonders teuren Haustiere, aber leiden überdurchschnittlich häufig an Zahnproblemen. Ungefähr jede zweite Katze mit über 5 Jahren leidet unter FORL, einer chronischen, sehr schmerzhaften Krankheit. Zahnthemen sind generell in der Behandlung kostenintensiv, unabhängig davon, ob es um Katzen oder Hunde geht. Und wie das Wort chronisch schon sagt, ist es auch leider nicht einfach mit einer Behandlung getan, sondern zieht häufig Folgebehandlungen nach sich. Entsprechend würde ich persönlich keine Katze ohne kompletter Krankenversicherung halten wollen.
FORL nicht zu behandeln ist aufgrund der Schmerzhaftigkeit der Erkrankung keine Option.
Und auch so kommen Pflegemaßnahmen wie Schutz vor Zecken, Entwurmungen und die sonstigen Kleinigkeiten beim Tierarzt dazu. Außerdem machen Katzen auch mal etwas kaputt, egal ob sie es herunterwerfen (Katzenhalterwohnungen sehen nicht ohne Grund häufig eher spärlich dekoriert aus) oder Polstermöbel mit ihren Krallen beschädigen (das muss nicht einmal mutwillig sein, sondern kann auch einfach beim auf Gegenstände springen passieren). Das Kippen von Fenstern kann zur Todesfalle werden und wenn die Katze nicht nach draußen soll, kann es schnell schief laufen, wenn vergessen wird das Türen geschlossen werden sollten.
Stressen ist übrigens meiner Meinung nach untertrieben. Die meisten Freigängerkatzen töten sehr regelmäßig Beutetiere, jagderfahrene Katzen häufig mehrfach täglich. Und wie gesagt, was sie nicht fressen stirbt dann meist im nachhinein...
Das hat übrigens leider auch den Nebeneffekt das Katzen nicht nur Autos, Treckern, Hunden, offenstehenden Garagen, vergifteten Beutetieren (Stichwort Rattengift) uvm. zum Opfer fallen, sondern dass sie bejagt werden dürfen. Je nach Region ist der Abstand zu bewohntem Gebiet unterschiedlich, aber faktisch sterben jährlich tausende wildernde Katzen, weil sie geschossen werden. Nur mal so als Vergleichsgröße: alleine in SH waren es im vergangenen Jahr 2850 Stück. Und längst nicht jeder Jäger meldet es überhaupt wenn er eine Katze erlegt, auch weil Anwohner darauf häufig eher unglücklich reagieren.
Deshalb: für mich wäre eine Katze im ungesicherten Freigang absolut nichts. Wer Wildtiere mag, sollte die Katze nicht herauslassen. Und wer seine Katze mag...ehrlich gesagt auch nicht.
Ich bin quasi direkt an einer Hauptstraße aufgewachsen und wir haben gerade im Sommer teils mehrere überfahrene Katzen wöchentlich gefunden. Später habe ich dann in einer Wildtierstation ehrenamtlich unterstützt und wir haben teilweise mehrfach täglich Singvögel und hin und wieder andere Kleintiere wie Nager gebracht bekommen, die von Katzenhaltern (oder Unbeteiligten) "gerettet" wurden und uns dann trotzdem zum Großteil elendig weggestorben sind. Das hat mein Verständnis für das Thema deutlich verringert, denn mit der romantischen Vorstellung dem freien und unabhängigen Haustier hat das meiner Ansicht nach nichts zu tun.
Gesicherter Freigang ist eine andere Geschichte und kann für alle Seiten wirklich toll genutzt werden, ist aber auch zusätzlicher Aufwand und Kosten.
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Danke für das Beleuchten aus einer anderen Perspektive.
Das macht die Wahrscheinlichkeit, dass wir das machen, doch deutlich geringer.
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