Für die Leseratten - Der Bücherthread - Band 3
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Gast41354 -
9. April 2025 um 10:57
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… bin ganz froh, dass es nicht bei der Leserunde gewonnen hat

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- Neu
Hi,
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Also, ich fand „Die Saison der Wirbelstürme“ schwerer zu verdauen

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Dachte ich auch gerade - das Leserundenbuch wollte ich nicht lesen.
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Alchemised - SenLinYu
"Du bist wie eine Rose auf einem Grab. Ich frage mich, was ohne den Krieg aus dir hätte werden können."
Ich glaube, zum Inhalt muss ich nicht allzu viel sagen. Wir begleiten Helena Marino und Kaine Ferron, die jeweils auf unterschiedlichen Seiten eines zerstörerischen Krieges um Macht, Politik und Einfluss stehen und versuchen, sich selbst, als auch gegenseitig nicht zu verlieren. Puh. Ich find eine Rezension wirklich schwierig. Vielleicht, weil ich ein wenig enttäuscht bin. Vielleicht hatte ich auch zu hohe Erwartungen. Der Anfang des Buches ist gut, eine düstere Stimmung, viele Fragen und obwohl man gefühlt ständig ins Glossar blättert, besteht eine Grundspannung, sodass man wissen will, wie es weiter geht. Aber die Geschichte hat mich, je länger ich gelesen habe, immer mehr verloren. Ich konnte auch keine Bindungen, gar Symphatien, zu den Nebencharakteren aufbauen. Es blieb für mich nicht nachvollziehbar, wieso Helena so lange an Luc festhält, ich weiß im Grunde nicht, wie ihre Beziehung zu Lila wirklich ist, ob es eine Freundschaft war und wenn ja, in welchem Ausmaß. Das alles hat sich bei mir nicht aufgetan und im Grunde war es mir auch egal, weil es irgendwie nicht relevant für die Geschichte ist. Der Mittelteil des Buches war zu lang und deutlich repetitiv: es wiederholen sich die immer gleichen Konflikte, die Wortwechsel zwischen Kaine und Helena, einst das Kernstück, nutzten sich ab als würden sie zehntausend Mal das gleiche Problem durchkauen, und sich ständig darum kloppen, wer sich für wen opfern darf. Das Ende wurde dann wieder besser und abschließend fand ich die Geschichte gut gelöst. Ein befriedigendes Ende.
Ich versuche das Buch in erster Linie als Geschichte über den Krieg zu sehen, und was es mit den Menschen macht. Die Atmosphäre ist stimmig und sehr dicht, hin und wieder zerstört mir die Helena-Dramatik (die Frau kann kein konfrontatives Gespräch führen, ohne dass mindestens ein Organ zu kollabieren scheint...) ein wenig die Laune. Kaine Ferron fand ich am besten und am stimmigsten als Charakter. Ich habe das Gefühl, die Autorin hatte viele gute Ideen, aber so wirklich eingelassen hat sie sich auf keine - oder konnte es nicht. Nichts scheint wichtig genug. Das macht den Kern des Konflikts leider etwas unbedeutsam. Schade, für mich gab es viel Potential, das zugunsten von sich wiederholenden Szenen liegen gelassen wurde. Das Buch ist düster, beschäftigt sich mehr mit Schmerz, Macht und Erinnerung als mit Romantik, in einer bedrückenden, und recht einzigartigen Welt aus Alchemie, Nekromantie und Intrigen. Mit 1100 Seiten gibt es von mir 6/10 Punkten. Ich sags ganz ehrlich, mit 500-600 Seiten wäre die Bewertung vermutlich deutlich besser ausgefallen.
6/10
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Die Frauen jenseits des Flusses - Kristin Hannah
"Auch Frauen können Helden sein, weißt du?"
Es ist das Jahr 1965 und die junge, behütete Frances McGrath verabschiedet ihren geliebten Bruder auf einer ausschweifenden Party in den Krieg. Finley McGrath wird nach Vietnam gehen, um dort für sein Land zu kämpfen. Seine Familie, Vater und Mutter, sind stolz auf ihren Sohn, Frankie ist besorgt, aber gleichzeitig wächst in ihr der Wunsch, ebenfalls für ihr Land zu dienen, sich einen Platz an der "Heldenwand" ihres Vater zu erobern - als Frau. Sie wäre gerne eine Heldin, macht eine Ausbildung als Krankenschwester und meldet sich dann für den Freiwilligendienst der US Army. Sie versteht nicht, dass ihre Eltern davon ganz und gar nicht begeistert ist, aber es gibt auch kein Zurück mehr, auch nicht, als die Familie kurz vor ihrer Abreise die Nachricht erhält, dass Finley gefallen ist. Franke reist nach Vietnam und lernt dort, was es bedeutet, wirklich im Krieg zu sein; lernt Leid, Kampf und viele Menschen kennen, die ihr Leben verändern. Die Zeit in Vietnam macht aber nur die erste Hälfte des Buches aus; und als Frankie heimkehrt, kann sie nicht ahnen, dass die wahren Herausforderungen zuhause auf sie warten.
Auch ein Buch über den Krieg, und ein ganz anderer Ansatz als Alchemised. Ich muss gestehen, ich wusste bisher nur sehr wenig über den Vietnam-Krieg, irgendwie hat mich das schulisch auch nur leicht gestreift, das Thema. Ich habe mich also parallel zum Buch etwas weiter gebildet und informiert, und das hat den Horror, den Frankie erlebt, noch greifbarer gemacht. Geschrieben ist das Buch aus Frankies Sicht, aber das hat nicht gestört, eher dafür gesorgt, dass man sehr nah dabei war. Die Sprache ist bildhaft und wortgewaltig, lässt sich aber flüssig herunterlesen. Die gesamte Geschichte hat mich phasenweise sehr mitgenommen und wird mich auch eine Weile beschäftigen. Frankie ist nicht immer symphatisch und manchmal wollte ich ihr gerne eine Ohrfeige verpassen, aber sie ist immer authentisch und glaubhaft vor dem Hintergrund, was sie erlebt hat. Im letzten Drittel gab es im Buch ein paar Längen, die nicht hätten sein müssen, aber insgesamt war das eine stimmige, eindrückliche Geschichte über den Krieg und welche sichtbaren und unsichtbaren Opfer es gab - und wie besonders die Frauen damals um Anerkennung und Sichtbarkeit kämpfen mussten, mit sehr schön gezeichneten, weiblichen Charakteren.
9/10
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mit 500-600 Seiten wäre die Bewertung vermutlich deutlich besser ausgefallen.
Das finde ich auch. Ein gründliches Lektorat hätte dem Buch gut getan.
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Ich bin gerade zurück in meiner Twilight-Ära

Lese gerade "MATE" von Ali Hazelwood. Das Twilight für Erwachsene sozusagen. Leicht, flüssig und unfassbar witzig.
Sorry, kann hier leider nicht mit großen literarischen Werken punkten, haha.
RedRising 3 habe ich auch beendet, und werde mir jetzt noch die nächsten 3 Bände besorgen. Das war ein wirklich wilder Ritt und grade in bei Band 3 hätte ich den Autor gern hin und wieder gefragt OB DAS SEIN SCHEIß ERNST ist. Aber er lebt noch. Also alles gut. Brav.
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MATE beendet, Gott war das dumm
Naja, wer Romance, einen humorvollen Schreibstil und richtig irritierenden Werwolf-Sex mag, der dürfte auf seine Kosten kommen, lol.Ich biege mal wieder Richtung Fantasy ab.



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Kumi Kimura – Someone to watch over you
Die beiden Protagonisten Tae, eine 46-jährige ehemalige Lehrerin, und Shinobu, Mitte 30, der früher als Wachmann gearbeitet hat und nun gelegentliche Handwerkerjobs ausführt – finden in einer kleiner, japanischen Nachbarschaft zusammen, als Tae eine schnelle Lösung für eine Rohrverstopfung sucht. Die Interaktion der beiden reduziert sich auf ein Minimum, denn Corona fängt gerade erst an ein richtiges Problem zu werden. Tae wie Shinobu werden von ihren Vergangenheiten heimgesucht: Tae glaubt, dass sie einen Schüler in den Selbstmord getrieben hat. Shinobu befürchtet, dass er den Tod einer Demonstrantin verursacht hat, als er als Wachmann arbeitete. Tae hat das Gefühl beobachtet und verfolgt zu werden und da sie sonst keine anderen sozialen Kontakte hat, fragt sie Shinobu, ob er vorbeikommen und die Gegend mal absuchen könnte. Shinobu braucht jeden mikrigen Yen, erledigt den Job und nach und nach rücken die zwei enger zusammen, denn sie brauchen sich, in einer Welt die täglich mehr und mehr zerfällt ...
Anstelle einer rasanten Handlung baut Kimura eine langsam schleichende, atmosphärische Spannung auf. Das Tempo ist bedächtig, die Prosa minimalistisch, und ein Großteil der Kraft des Romans ergibt sich aus der Stimmung, der Zweideutigkeit und dem, was ungesagt bleibt oder nur halb verstanden wird. Das Ende ist offen und lässt Raum für Interpretation. Ich fand es "typisch japanisch", ein bisschen quirky, teils unangenehm, grausam, die Charaktere waren interessant, Corona als Kulisse sehr hintergründig aber das alltägliche Leben sehr bestimmend.
Erforschte Themen: Isolation und Einsamkeit – Schuld und quälende Vergangenheit – Paranoia, Angst und Misstrauen – Verbindung und Entfremdung – Trauma und kollektive Erinnerung – Sicherheit, Überwachung und Grenzen
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Ich habe gerade „Die Bücherdiebin“ abgeschlossen. Alter Verwalter.
Hätte am Anfang nicht gedacht, dass es mich so mitnimmt. -
Damit das hier im Thread nicht zu seriös wird - ich mache gerade weiter mit "Witches of Deadly Sins" (Spontankauf im Thalia auf Borkum aus der Romantasy-Ecke)

Hexen, Prophezeiungen ... und ich denke der love interest kommt auch noch bald ums Eck.
Und ich habe vor ein paar Tagen Reado für mich entdeckt. Nutzt hier noch jemand die App?
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