Für die Leseratten - Der Bücherthread - Band 3
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Gast41354 -
9. April 2025 um 10:57
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Robin Hobb "Der Adept des Assassinen"
Klappentext:
Der junge Fitz ist der Bastard eines edlen Prinzen und wird in den Ställen des königlichen Haushaltes großgezogen. Er ist ein Ausgestoßener, dessen bloße Existenz seinen Vater um den Thron gebracht hat. Nur der alte König nimmt sich seiner an: Heimlich lehrt er ihn die Künste der Assassinen, um ihn zu einem willigen Werkzeug zu machen. Denn Fitz besitzt die magischen Fähigkeiten der Weitseher, und bald liegt das Schicksal des Landes in seiner Hand.
Ich bin noch nicht durch (die letzten hundert Seiten sind es noch), aber ich weiß nicht ob ich die Reihe weiterlese. Ich lese auf Englisch und die Autorin schreibt die Geschichte aus der reinen "Ich Perspektive" und son bisschen Mittelalterlich teilweise und irgendwie zieht es sich. Man begleitet die Hauptfigur seit dem 6. Lebensjahr und es passiert aber nicht so viel. Also klar passieren Sachen in seiner Ausbildung und mit seiner Gabe, aber irgendwie plätschert alles nur vor sich hin. Es gibt wenig Ausschläge was das Tempo angeht und joar es ist okay.
Es wird übrigens ein Hund getötet (es wird nicht beschrieben,aber es ist klar was passiert). Wer da empfindlich ist,sollte also aufpassen.
Kennt jemand von euch das Buch? Das ist schon etwas älter und wurde auf deutsch bei unterschiedlichen Verlagen unter unterschiedlichen Namen verkauft.
Ja, ich. Ich hab von den älteren Sachen alles aus der „Weitseher-Reihe“ gelesen, auch die lose angeschlossene „Seelenschiff-Händler - Reihe.“ Und die Regenwildnis-Chroniken. Alles in der ersten deutschen Ausgabe, ist schon ziemlich lange her.
Mich haben die ersten 6 Bände um Fitz ziemlich gefesselt. Robin Hobb aka Megan Lindholm ist, finde ich, schon eine sehr gute Autorin und zur Zeit des Erscheinens war eine epische Reihe um einen Antihelden auch etwas recht Seltenes. Es gab sie schon - der Moorcocksche „Ewige Held“ in all seinen Inkarnationen z. B. - aber nicht in dieser Komplexität.
Teils langatmig zu lesen waren die Bücher schon und mittlerweile gibt es auch viel Auswahl in dem Bereich, aber bei Erscheinen waren die ersten 6 Bände der Weitseher-Reihe für mich ein definitives Highlight. Mittlerweile gibts da noch mehr, glaube ich? Aber ich würde nicht nochmal einsteigen wollen.Mich hat überrascht,dass das Buch wirklich schon so alt ist (Erstauflage war 1995) und es aber in den sozialen Medien immer wieder erwähnt wird, wenn es um Fantasy geht. Vielleicht liegt mir auch das ganze Setting (für mich spielt es irgendwie im Mittelalter, auch wenn nie eine Zeit erwähnt wird wegen den Burgen und Klamotten) nicht und ich hab deshalb so meine Schwierigkeiten. Ich kann mir vorstellen,dass es früher was Besonderes war ein Buch mit Antihelden zu haben, aber mittlerweile kräht da ja kein Hahn mehr nach.
Vielleicht guck ich Mal nach aktuelleren Büchern der Autorin. Außer die haben alle so ein Mittelalter Setting. Dann würde ich es glaube ich liegen lassen.
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Nein, das Setting ist jeweils unterschiedlich (aber meist recht üppig). Obwohl die Reihen lose zusmmenhängen.
Mir hat die erste Farseer-Trilogie tatsächlich am Besten gefallen, bei der Seelenschiff- und der Regenwildnis-Reihe hat mich das Setting tatsächlich mehr gestört. Auch bei den unter Megan Lindholm erschienenen Büchern.„Stunde des Fauns“ ist ein Einzelroman von ihr mit tatsächlich ganz, ganz anderem Ansatz. Keine klassische Fantasy.
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Ich habe inzwischen zwar nicht "Alchemised", aber die Vorgängerversion "Manacled", also das Hermione/Draco Fanfic gelesen. Jedenfalls ziemlich weit rein, weil ich doch mal wissen wollte, wieso der Hype. (Das ist zwar nicht mehr auf AO3, aber im Internet leicht innerhalb von 3, 4 Klicks zu finden.)
Ich habe die ersten circa 400 Seiten endloser Quälerei und Demütigungen hinter mich gebracht, bis man endlich mehr über das Vorher und wie es dazu kam ecetera erfährt. Damit war klar, wohin die Reise geht - die Quälerei ist nicht nur einseitig, sondern auch ein bißchen gegenseitig - und den Rest habe ich mir nach etwas querlesen bis zum Ende erspart.
In meinen Augen ist das ein typisches Angst!Fest, wie es sich nicht so selten in der Fanfiction findet und was dann auch gern mit viel Beifall gefeiert wird. Sogar, wenn das Ausgangsmaterial ursprünglich eine romantische Komödie ist, findet sich immer jemand, der die Charaktere sich gegenseitig zerfleischend durch die Hölle und zurück schickt. Diese Romantisierung toxischer Beziehungen ist allerdings nicht meins und wird es auch nie werden. Aber na gut, Geschmäcker sind verschieden.
Was mich tasächlich an "Manacled" ärgert, ist, daß das Meisterwerk von Margret Atwood, "The Handmaids Tale" hier gnadenlos trivialisiert wurde, als Quellenmaterial ausgeschlachtet für möglichst grausame Effekte.
Das ist halt der Unterschied zwischen Kunst und Trivialem: in einem Kunstwerk dient alles dem Sinngehalt und ist dem untergeordnet, zB auch die Darstellung von Gewalt. In der Trivialliteratur ist dagegen alles Selbstzweck zur Erzeugung von möglichst viel Drama und Gefühl.
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Ich danke Dir für die Einschätzung, bin immer noch am Überlegen, ob ich mir „Alchemised“ doch zulege oder nicht. Die Kritiken hier machen mich schon neugierig, die Inhaltsangabe eher nicht so. Ich grübel nochmal weiter

Ich schwelge sehr gerne auch in Trivialem, aber es darf mir nicht allzu sehr ideologisch quergehen. -
Alchemised
Ich habe oft das Gefühl, dass viele Leser die Story aber auch nicht wirklich checken. Die Autorin sagt selbst, dass es KEINE Liebesgeschichte ist.
Fängt ja schon damit an, dass es fälschlicherweise oft als "Romantasy" gelabelt wird.
Entweder wird eine totale Romantisierung einer echt toxischen Beziehung daraus gemacht ... oder es wird einfach total zerrissen als Schund.
ICH - persönlich - habe eine Story über Krieg gelesen. Über Protagonisten, deren Grenzen des eigenen moralischen Kompass in Frage gestellt werden. Wo Wissenschaft und Glaube aufeinander trifft. Und wo Einsamkeit und Verzweifung Menschen in ihren dunkelsten Stunden in (toxische) Abhängigkeit führt.
Wo Überleben nicht bedeutet, dass es ein happy end gibt. Sondern nur die Konsequenz der eigenen Entscheidungen ist mit denen man bis zum Ende leben muss. Dass die Geschichte sich NICHT daran erinnert, wer du wirklich gewesen bist. Dass es kein echtes Heldentum gibt ...
Ob man die Story und Stil am Ende mag ist dann einfach Geschmackssache.
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wird eine totale Romantisierung einer echt toxischen Beziehung daraus gemacht
Also ich gehöre vielleicht zu den Leuten, die es nicht checken, aber ich finde, das muss man nicht erst draus machen ehrlich gesagt.
Klar, es geht auch um Krieg etc. was Du aufzählst - aber das ginge ja auch ohne diese romantisierte "darke" Beziehung, wenn man das nicht wollen würde. Ich kann es daher auch nicht ernsthaft anders deuten.
Ich persönlich habe mir tatsächlich davon irgendwie mehr vesprochen, gerade aufgrund der wiederholten Aussagen der Schreibenden (wie ist denn im deutschen eine geschlechtsneutrale Entsprechung von "Autor"?), dass es keine typisch Romantasy sei.
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Ich fand die "Liebes"geschichte auch nicht das spannende. Auch die "Handmaid's Tale" Story nimmt gar nicht den entscheidenden Raum ein. Ich denke, gerade was die Backstory angeht, dürfte Alchemised auch noch mal ziemlich von Manacled abweichen.
Schliesse mich da komplett Bonadea an. Ich habe keine Liebesgeschichte gelesen, sondern eine Geschichte über die Unmöglichkeit des Guten im Krieg.
Ansonsten fand ich es einfach spannend zu lesen. Als große Literatur würde ich das auch nicht einordnen, das muss es aber für mich auch nicht sein.
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Ich bin jetzt ein Stück über der Hälfte in Alchemised und ich glaube, was mich am meisten stört, ist, dass mir die Nebencharaktere einfach alle egal sind. Also wirklich egal. Viel mehr noch: alle unsymphatisch! Es stört mich nicht, wenn schlimme Dinge mit ihnen geschehen, weil ich gar keinen Bezug zu ihnen habe. Deswegen fällt es mir auch schwer, diesen Aspekt von Helenas Motivation nachzuempfinden. Die beiden Hauptcharaktere sind mit sehr viel Tiefe geschrieben, was den Nebencharakteren mMn komplett fehlt. Der "Auserwählte", der Hoffnungsträger des ganzen Volkes, für den man alles geben muss? I couldnt care less. Völlig blass. Außerdem nervt es mich zusehendst, mit welcher Dramatik vieles beschrieben wird. Die Protagonistin kann gefühlt nicht ein Gespräch führen, ohne dass ihr Herz erstarrt, ihre Lunge krampft oder ihre Eingeweide auf eine sonstige Art währenddessen kollabieren. Es heulen Sirenen - und "ihr Kopf platzt beinahe." Es sind Sirenen, du wirst es überleben

Ich finde das World Building insgesamt stark und spannend, die Stimmung ist bedrückend, die Gefühle über den Krieg werden gut transportiert. Das Buch ist irgendwie ein wenig wie eine hassgeliebte Serie, ich lese es gerne, manchmal geht es mir auf die Nerven, ich find die toxische Beziehung oft grenzwertig (und kein bisschen romantisch), aber aufhören kann ich halt auch nicht

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Das beschreibt es ganz gut! Ein gutes Lektorat hätte da sicher noch sehr viel verbessern können.
, ich find die toxische Beziehung oft grenzwertig (und kein bisschen romantisch),
Ging mir auch so, und das fand ich gut. Es ist eine völlig verquere, unbegreifliche, kaputte Beziehung von zwei zerstörten Seelen.
Der "Auserwählte", der Hoffnungsträger des ganzen Volkes, für den man alles geben muss? I couldnt care less.
Er ist auch nicht mehr als Symbol - auch in seiner Welt. Er selbst und was er will, zählt nichts. Ich fand spannend, was später noch über die ganze Familie rauskommt.
Helenas Motivation nachzuvollziehen, war mir auch unmöglich. Ich dachte immer: Geh doch einfach. Aber Bücher über Menschen zu lesen, die so denken und handeln wie ich, wäre ja auch langweilig.
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Ich bin jetzt ein Stück über der Hälfte in Alchemised und ich glaube, was mich am meisten stört, ist, dass mir die Nebencharaktere einfach alle egal sind. Also wirklich egal. Viel mehr noch: alle unsymphatisch! Es stört mich nicht, wenn schlimme Dinge mit ihnen geschehen, weil ich gar keinen Bezug zu ihnen habe. Deswegen fällt es mir auch schwer, diesen Aspekt von Helenas Motivation nachzuempfinden. Die beiden Hauptcharaktere sind mit sehr viel Tiefe geschrieben, was den Nebencharakteren mMn komplett fehlt. Der "Auserwählte", der Hoffnungsträger des ganzen Volkes, für den man alles geben muss? I couldnt care less. Völlig blass. Außerdem nervt es mich zusehendst, mit welcher Dramatik vieles beschrieben wird. Die Protagonistin kann gefühlt nicht ein Gespräch führen, ohne dass ihr Herz erstarrt, ihre Lunge krampft oder ihre Eingeweide auf eine sonstige Art währenddessen kollabieren. Es heulen Sirenen - und "ihr Kopf platzt beinahe." Es sind Sirenen, du wirst es überleben

Ich finde das World Building insgesamt stark und spannend, die Stimmung ist bedrückend, die Gefühle über den Krieg werden gut transportiert. Das Buch ist irgendwie ein wenig wie eine hassgeliebte Serie, ich lese es gerne, manchmal geht es mir auf die Nerven, ich find die toxische Beziehung oft grenzwertig (und kein bisschen romantisch), aber aufhören kann ich halt auch nicht

Ja, das fühl ich auch bzw. kann ich nachvollziehen. Finde gerade der Part 2 zieht sich endlos ... Ende Part 2 wird aber wieder deutlich stärker. Und ich war überrascht, wie sehr Lucs Tod dann doch wehtut ... da kommt auch endlich mal bisschen "Beziehung" zu den anderen Charakteren ins Spiel.
Da hätte man aber echt mehr rausholen können.
Waldi - hab ich mich auch gefragt. Aber am Ende war Helenas Motivation wahrscheinlich einfach irgendwas zu leisten in der verzweifelten Hoffnung irgendwann von irgendwem "gesehen" zu werden?

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