Der Schaf- und Ziegen-Laberthread

  • Wenns Euch nichts ausmacht, schreibe ich hier munter weiter. Das hilft immer auch ein wenig, sich gedanklich zu ordnen.

    Gesichtet habe ich auch heute - Tag 3 der Ziegentouren - nichts. Es ist stürmisch, es ist kalt, es giesst, da ists auch eher nicht zu erwarten, dass die Ziege den Witterungsschutz verlässt. Im Wald (hier noch überwiegend Fichte, aber mit zahlreichen Aufforstungen durch Laubbäume dazwischen) ist es merklich "wärmer" und geschützter. Futter ist reichlich vorhanden, allein die Brombeeren am Waldrand würden für Legionen von Ziegen reichen.

    Auf den WK vom Jäger war sie noch nicht wieder drauf. Der taut auch allmählich immer mehr auf, sicher auch, weil er merkt, dass ich ihn mit einbeziehe bei so Fragen wie "wo stellen wir den Hänger hin?" und auf die Bedürfnisse der Jäger Rücksicht nehme, aber auch gleichzeitig meinen Standpunkt als Weidetierhalter und Ziegensucher klar gemacht habe.

    Den Flächeneigentümer hab ich auch rausbekommen, den kenn ich, das sollte kein Problem werden, dass wir da einen Hänger aufstellen dürfen. Der ist nur als Schichtdienstler schwierig zu erreichen, aber das ist hinzukriegen.

    Mal noch ein paar Bilder von bekannten Aufenthaltsorten:


    In der Bildmitte geht die Wiese (leicht feucht mit z. B. Schlangenknöterich, aber auch Wiesenflockenblumen) noch rechts ums Eck und ist da vollständig von überwiegend Fichten mit zahlreichen Naturverjüngungsdickichten umgeben. Dort ist auch eine Kirrung, an der sie schon häufiger gewesen ist. Das ist eine der ruhigsten Ecken hier, weil da ausnahmsweise mal keine zwölfendrölfzig Wanderwege lang gehen.

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    Im Wald siehts dann überwiegend so aus:

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    So Schuppen wie da rechts im Bild gibts hier überall, auch mitten im Wald. Die sind zum größten Teil nicht gut in Schuss und haben oft Lücken in den Bretterwänden oder gar glaslose Fensteröffnungen in gerade mal Kniehöhe (in dem Schuppen waren aber keine Spuren wie Köttel oder Trittspuren im Staub zu sehen)

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    Um vom s. g. Finstergraben zum Dorf zu kommen, ist sie hier knapp 450 Meter über freie Fläche gelaufen, noch eine ganze Ecke hinter der Kuppe sind die ersten Häuser vom Dorf.

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  • Nachdem noch der Gedanke aufkam, dass die Ziege zu einer Wanderschäferei gehören könnte, die hier in der Region Landschaftspflegebeweidung macht und auch von weiter weg herkommen könnte, habe ich jetzt noch den Landschaftspflegeverband kontaktiert und die haben supernett reagiert und telefonieren jetzt alle ihnen bekannten Wanderschäfereien durch und fragen auch in regionalen LPVs im Umfeld nach.

  • Was mir gerade einfällt, wir haben mal 2 Ziegen beherbergt, die Freunde von uns in ihrem Garten vorgefunden haben. Nach 2 Wochen stellte sich raus, dass sie von einem Pfadfinder Camp in der Nähe des Nachbardorfs entlaufen waren. Ursprünglich waren sie in einer ganz anderen Region zuhause.
    Ich weiss nicht ob das in D auch „ein Ding“ ist, also nur so als Hinweis, das es bzgl Besitzer und möglichen Herkunftsort vielleicht auch Konstellationen gibt die man überhaupt nicht auf dem Radar hat.

  • Heute ist zumindest das Wetter besser, mit 10° C fast schon mild und endlich regnet/schneeregnet es nicht mehr.
    Ich war bei der Ziegentour heute auch etwas länger unterwegs und hab mir das Terrain noch gründlicher angeschaut.
    Doof ist, dass ich bei der "Spurensuche" kaum Hinweise bekomme, weil Ziegen- und Rehspuren (Verbiss, Klauen, Köttel) sich ziemlich ähneln. Eine noch nicht riesige Sal-Weide am Waldrand ist frisch sehr gründlich im unteren Bereich verbissen, so diese typische Baumformen auf eingezäunten Weiden, wo alles abgefressen ist im unteren Bereich, wo die Tiere mit langem und längerem Hals noch drankommen. Salweide war neben Birke das bevorzugte Laub vom Lamm hier.

    Ich hoffe, das mit dem Anhänger geht jetzt recht zügig, denn ich glaube, dass man so am ehesten weiterkommt.
    Seitlich soll eine überdachte Heuraufe dran, oben aufs Dach bauen wir dann was, um die Ziegenpellets trocken füttern zu können und da wird dann auch noch ein reiner Salzleckstein hingehängt. Seitlich gibts dann eine Art Podest, hier das Lamm ist problemlos auf eine XXL-HundeFlugbox gehüpft.
    Alles einfach seitlich unter Überstand hinzuhängen wäre leichter, aber ich soll ja nicht die Rehe anfüttern....wird das angenommen, gibts noch die Option eines Zelt-Ähnlichen Planen-Hundeunterstandes, der hier noch originalverpackt eigentlich für die Mc`s steht, als Ergänzung.

    Ich brauche noch ein paar Tips zum Ziegenverhalten.
    Ich vermute, Ziegen laufen eher ungern durch vor Nässe quatschende Bereiche?
    Wenn sie sich in so einem Gelände wie auf den Fotos bewegen, laufen sie dann eher über die freie Fläche oder am Waldrand lang?

  • Ich bin müde und k.o., dazu frustriert, weil es nach dem trockenen Tag gestern wieder stark regnet und es somit mit dem Hänger auch heute nichts werden wird, zusätzlich dazu ist im Grunde klar, dass das alles eher in Richtung mission impossible geht. Eine Ziegenhalterin hat die Suche nach dem Halter in einer Ziegen-FB-Gruppe gepostet und die Kommentare sind so dermaßen dumm und bescheuert, dass man da eigentlich drüber lachen müsste, aber das kann ich heute nicht. Ich gehe dann jetzt mal einen Eimer Wasser ins Fichtelgebirge stellen (einer der unglaublich hilfreichen Tipps), mache ein Foto der Ohrmarken einer Ziege, die ich nicht zu Gesicht bekomme und setze das Lamm dann wieder aus (das Lamm gehört zur Mutter!!!!) und hänge mir ein Schild Tierschutz-Uschi um den Hals....Argh.

  • Diese so akkurat befressene Salweide macht mich nach wie vor stutzig.
    Kein anderes Laubgehölz im Umfeld ist so befressen, auch die anderen Salweiden nicht.

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    Hinter dieser Salweide ist ein mit einem Haus und Nebengebäuden bestücktes, völlig verwildertes Grundstück. Von dem ehemaligen Zaun stehen nur noch die steinernen Pfosten. Dort drin wachsen Laubgehölze, die es sonst im Wald nicht gibt. Es gibt zahlreiche Dachüberstände unter denen mal Holz gelagert wurde. Überall steht alles mögliche an Zeugs rum. Der Senior, der dort wohnt, ist pflegebedürftig, da kommt der Pflegedienst zum Haus, im verwilderten Teil des ca. 3/4 ha grossen Grundstücks passiert genau gar nichts. Die Verbiss-Stellen sind unterschiedlich frisch, von sehr frisch bis schon ein paar Tage alte.

    Das Blöde ist, dass Rehe in ähnlicher Höhe fressen wie Ziegen, aber mich macht stutzig, dass dort wirklich alles noch im Stand erreichbare weggefressen ist.

    Das Grundstück fängt genau dort an, wo der Weg endet, auf dem die Ziege ins Dorf gekommen ist.

    Das hier sind noch junge Weiden etwa 90 Meter über die Wiese gegenüber:

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  • Hinter dieser Salweide ist ein mit einem Haus und Nebengebäuden bestücktes, völlig verwildertes Grundstück. Von dem ehemaligen Zaun stehen nur noch die steinernen Pfosten. Dort drin wachsen Laubgehölze, die es sonst im Wald nicht gibt. Es gibt zahlreiche Dachüberstände unter denen mal Holz gelagert wurde. Überall steht alles mögliche an Zeugs rum. Der Senior, der dort wohnt, ist pflegebedürftig, da kommt der Pflegedienst zum Haus, im verwilderten Teil des ca. 3/4 ha grossen Grundstücks passiert genau gar nichts. Die Verbiss-Stellen sind unterschiedlich frisch, von sehr frisch bis schon ein paar Tage alte.

    (...)

    Das Grundstück fängt genau dort an, wo der Weg endet, auf dem die Ziege ins Dorf gekommen ist.

    Glaubst du, dass die Ziege schon länger auf dem Grundstück war bevor sie in den Ort marschiert und dort von einem ihrer Jungtiere getrennt wurde?

  • Sie ist zumindest über einen gewissen Zeitraum immer wieder dort in der Nähe auf der WK an der Kirrung gesehen worden.
    Ich denke hier sozusagen nur laut vor mich hin - es ist schwierig, sich in eine Tierart reinzuversetzen, die man nicht selbst auch hält.

    Die Zicklein sind mit Sicherheit jünger als vom TA geschätzt. Ich habe gestern von einer Ziegenhalterin Fotos von ihren Zicklein mit 3 und mit 6 Wochen bekommen. Die 6-wöchigen hatten schon deutliche Hörner, die 3-wöchigen sahen eher so aus, wie "unsere", mit kleinen, ca. 1 cm langen Hornnupsis, nur weit propperer. Wenn man davon ausgeht, dass eine Ziege mit 2 Zicklein in diesem Alter noch recht stationär bleibt, würde das in etwa hinkommen.

    Die Frage ist nur: bleibt sie noch dort oder zieht sie eher weiter?

    Warum sie ins Dorf gekommen ist, weiss ich nicht.
    Es gab aber vergangene Woche zwei "Störungen" dort. Die Bereitschaftspolizei hat unterhalb des Areals (da geht nach kurzer Strecke ein Steilhang runter, da fliesst dann ein Flüsschen und parallel dazu verläuft die Bundesstrasse) nach dem im Pflegeheim vermissten Senior gesucht. Das war ordentlich laut mit Rufen, Funkverkehr, auch Hunde. Also schon eine ordentliche Beunruhigung.
    Und die Dachpappe auf dem eingewachsenen Haus ist geflickt worden.

    ....

    Dem Kurzen gehts bestens. Das ist wenigstens was. Ich hab heute ein Video geschickt bekommen, wie er auf Zicklein-Art durch den Garten hopst.

  • Irgendein Tier frisst jetzt unter dieser auffälligen Salweide zuverlässig das ausgelegte Heu und die Ziegenpellets. Das kann natürlich auch ein Reh sein, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ein Reh als Konzentrat-Selektierer um diese Jahreszeit Heu so gern annehmen würde, wenn drum rum noch soviel anderers Futter ist. Seit heute hängt da eine Wildkamera, ich hoffe, ich weiss morgen mehr.

    Beides - die Fütterung am Boden und die Wildkamera - sind jetzt nicht das, was die Jäger gern hätten. Aber leider hat sich die Sache mit dem Anhänger zerschlagen, eine Alternative bei Kleinanzeigen hab ich noch nicht gefunden. Entweder zu teuer oder zu weit weg und grundsätzlich sowieso eher rar. Und ich hatte das dringende Gefühl, dass jetzt oder nie was passieren muss in Sachen Anfüttern.

    Ich habe glücklicherweise den Sohn des alten, pflegebedürftigen Herrn getroffen, der auf diesem verwunschenen Gründstück lebt - ich hatte vor einigen Tagen einen Zettel in den Briefkasten geworfen, was ich da neben dem Grundstück so treibe, damit sich keiner Gedanken macht, was da los ist. Das ist gut angekommen und ich darf am Grundstücksrand alles machen, was zum Anfüttern und Einfangen der Ziege nötig ist. Das ist voll nett.

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