Zum Thema Ruhe ausstrahlen:
Ein sehr weiser Trainer hat mir mal nahegelegt, dem Hund stets eine Stufe unter seinem Erregungslevel zu begegnen und ihn dann langsam herunterzufahren. Das bedeutet natürlich nicht, dass man sich selbst stresst, sondern dass man ihn - als Lauf- und Bewegungstier - in seinem Aktivitätslevel da abholt, wo er gerade steht.
Ein Hund, der sich gerade aufregen will, wird mit einem statischen Besitzer, der sich gerade in meditativer Gelassenheit übt, wenig anfangen können und sich nicht unterstützt fühlen. Er wird so emotional völlig alleine gelassen und erhält keine Möglichkeit, seine Anspannung und Energie auf sinnvolle Weise loszuwerden.
Natürlich wäre es die Idealsituation, den Hund auf seinem Energielevel abzuholen zu können und gleichzeitig selbst innerlich aber tatsächlich gelassen zu bleiben. Wie aber auch schon angesprochen wurde, können auch wir Menschen uns der klassichen Konditionierung nicht erwehren. So wird jeder, den einen unverträglichen Hund hat, sich unwillkürlich und auch wenn er ohne den Hund unterwegs ist, nach einer gewissen Zeit bei Hundesichtung anspannen.
Ganz bewusst zu versuchen, sich als Besitzer / Hundeführer selbst gegenzukonditionieren, ist häufig ein erster, wichtiger Schritt und fördert oft das Verständnis dafür, dass der Hund seine Reaktion auf den Trigger genauso wenig steuern kann, wie der Mensch.