Hallo liebes Forum!
Bei meiner Familie (Freund, ich, zwei Kinder 6 und 10 und zwei Katzen) ist Ende Oktober ein 12 Wochen alter Zwergpudel eingezogen. Er heißt Loki, ist vom Züchter, hat einen guten Start ins Leben gehabt und ist generell ein sehr positiver, aktiver, liebevoller Kerl. Mittlerweile ist er 7 Monate alt.
Er ist unser erster gemeinsamer Hund, wir hatten jeder als Kind Familienhunde, aber mit deren Erziehung nichts tun. Seit einiger Zeit stellt Loki uns vor ziemliche Herausforderungen.
Loki ist ein sehr selbstbewusster Kerl, der auch sehr deutlich artikuliert, wenn er etwas nicht mag. Die Pflege funktionierte anfangs sehr schlecht, er freute sich zwar über die Leckerli, knurrte und schnappte aber nach Bürste und Hand. Mit Medical Training sind wir mittlerweile soweit, dass wir ihn entspannt mit viel Belohnung, aber ruhig bürsten und scheren können.
Es gibt aber immer noch Situationen, die mir Sorgen bereiten:
- In drei ähnlichen Situationen hat er meine Tochter (10) angeknurrt und abgeschnappt, weil diese ihn mit den Händen umfasst hat. 2x wollte sie ihn von der Tür wegholen, als er mit hinterher wollte, einmal wollte er vom Sofa springen, sie wollte ihm runter helfen, er dürfte wohl geglaubt haben, sie möchte ihn aufhalten. In allen Situation verstehe ich, woher der Unmut kam, habe meine Tochter auch angewiesen, ihn nicht mehr so anzufassen, aber ich bin sehr verunsichert, weil ich mittlerweile nicht mehr weiß, wann die nächste ähnliche Aktion kommen wird, und ich immer mehr das Vertrauen in ihn verliere.
- Auch mich hat er zweimal angeknurrt und abgeschnappt, als ich ihn davon abhalten wollte, sein Erbrochenes zu fressen. Ansonsten ist er in Futtersituationen zwar entspannt, ich hab aber trotzdem immer ein mulmiges Gefühl, wenn ich ihm etwas abnehmen soll und grad nichts zum Tauschen bei der Hand habe.
- Die Katzen leiden sehr unter seinem Verhalten, er jagt sie mit Feuereifer. Sie haben ihr eigenes Stockwerk bekommen und müssen im Haus nicht mit ihm zusammen treffen, aber wenn sie nach draußen wollen oder im Garten aufeinander treffen, ist es jedes Mal sehr schwierig. Er möchte ihnen sicher nichts tun, ist auch wenn sie ruhig sitzen bleiben sehr nett zu ihnen, sobald sie laufen, ist allerdings Vollsprint angesagt.
Sind diese Verhaltensweisen normal? Was kann ich tun? Ich bin in Begleitung einer Hundetrainerin, die nach dem Nordic Training von Rugaas arbeitet. Ich finde das grundsätzlich sehr gut, und das Handsignal funktioniert auch immer besser, aber ich habe trotzdem das Gefühl, ich tu zu wenig, er hört zu wenig auf mich.
Was gut funktioniert sind Rückruf, Spaziergänge und Treffen mit anderen Hunden. Menschen liebt er über alles, und auch ins Büro können wir ihn gut mitnehmen.
Was denkt ihr? Mach ich mir zuviele Gedanken? Ist das normal? Die Pubertät? Oder gibt es etwas, das ich übersehe?
An alle, die sich den langen Text jetzt bis zum Schluss gegeben haben: Danke fürs Lesen und für eure Antworten!