Unsere Leinenrambos - Umgang, Austausch und (Erfolgs)geschichten

  • Wir sind jetzt von: Ich schmeiße mich hysterisch bellend in die Leine und steige wie ein Wildpferd auf der Shiloh-Ranch, sobald am Horizont auch nur der Schatten eines fremden Hundes auftaucht.

    zu

    Ich schmeiße mich hysterisch in die Leine, sobald ein fremder Hund auftaucht, aber bleibe mit allen vier Pfoten auf dem Boden.

    zu

    Es taucht ein fremder Hund auf. Ich bleibe 30 Sekunden bis 1 Minute ruhig und belle dann hysterisch.

    zu

    Ich bleibe 2-3 Minuten ruhig. Ich lasse mich auf ein ,,Sphinx, weiter!" (meistens) ruhig weiterführen.

    Ich bleibne 3-4 Minuten ruhig und lasse mich mit einem energischen: ,,Sphinx, Schluß!" auch noch abbrechen, (und weiterführen) wenn die Hundesichtung von meinem Menschen mal verpennt wurde und ich bereits angefangen habe mich aufzuregen.

    Trainingszeitraum: 15 Monate (ich weiß es ist noch deutlich, deutlich Luft nach oben und das wird auch noch ´ne ganze Zeit lang dauern, aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Wir werden schon irgendwann nach weiterem fleßigem Training am Ziel ankommen.

    Und wenn nicht: dann ist es halt so.

  • Ja so gesehen sind wir auch von :

    Ich rieche nen Hund und flippe aus , ich springe auf 250 m bellend in die Leine und stehe auf den Hinterpfoten und bin nicht erreichbar , gassi danach sinnlos , weil Stresspegel zu hoch

    Zu

    Wenn es nicht gerade ums Haus rum ist, geht hingucken , weggucken belohnen ruhig bis meistens so 20-40 Meter, eher 40 , manchmal eben weniger

    Kommando komm mit und umdrehen, dann gehen wir woanders lang

    Und Haus rum zwar terror aber kommt schnell wieder runter

    Bei frontalbegegnung zu 99% volleskalation aber sobald der Hund vorbei ist , ist es auch vorbei

    Training jetzt genau an der Sache bisher ein knappes Jahr

    Oh und vorher reichte es wenn ein Hund in der Ferne gebellt, Menschen geredet oder sonst was Geräusche gemacht hat. Das ist kein Problem mehr

  • Siehst du - in Teilziele zerlegt ist es doch gar nicht so ein auf und ab.

    Hier zu Hause mache ich mir keine Illusionen. Ich hab einen territorialen Hund. Punkt. Und auf dem Grundstück hat tatsächlich auch kein Hund was verloren. Das zu ignorieren als Ziel zu haben wäre utopisch. Das begrenzt sich aber wirklich auf unser Grundstück plus 10m. Und Fremdhund direkt an unserem Auto. Das ist nicht in ihrer Ordnung. Damit kann ich leben.

    Zum Glück sind das aber die einzigen Dinge die sie als Territorium betrachtet. Darum scheinen mir die anderen Ziele nicht unrealistisch.

    Vor allem von Trainingsumstellung Ende November und Hundebegegnungen trainieren im Februar. Sprich Zeitraum 2-3 Monate.

    Gut die Volleskalation von Null auf Hundertachtzig haben wir vorher durchbrochen. Aber von stand - gucken und ausrasten bis in den Tunnel zu jetzt sind 5 Monate Training gewesen. Und ich gehe davon aus, dass es auch da immer nochmal Rückschritte geben wird.

  • Aber ich will trotzdem einen Privat-Bürgersteig (oder zumindest Time-Slots in denen ich meine Gassi-Strecke für mich allein hab.

    Herrje, ich gucke eindeutig zu viele BBC-Historien-Serien mit Gutherrn drin oder Westernserien mit Ranchbesitzern, denn ich will meine Gassi-Strecke(n) partout nicht mehr teilen. Ich kann mittlerweile richtig giftig werden, wenn ich andere Menschen mit Hunden auf ,,meiner" Gassi-Strecke sehe.

  • Hier ist auch eine Besserung eingetreten. Es werden nur noch Hunde hysterisch angebellt wenn sie vorher fixieren. Er lässt sich dann recht schnell beruhigen. Aber schön fände ich natürlich auch, wenn er auch die die fixieren ignorieren würde. Die Hoffnung stirbt zuletzt :???:

  • Vllt. liegt es an den Frühlingsgefühlen. :D

    Bei uns geht es seit 1-2 Wochen auch (überraschend deutlich) bergauf. Das kopflose Ausrasten wird merklich weniger.

    Klar, frontale oder überraschende Begegnungen (oder wenn der andere Hund bellt/fixiert) gehen immer noch gar nicht und sind der Supergau. Ansonsten scheint Yoshi aber etwas desensibilisiert zu sein. :denker:

    Hunde die sich in "angemessener Entfernung" (so ab 20 Meter) von uns wegbewegen sind nun für ihn tolerierbarer und ich muss dann nicht mehr zwingend die Richtung wechseln. Er starrt dann nur angespannt. Da sieht man quasi wie es in seinem Kopf rattert. (Immerhin. Vorher hat er ja nicht nachgedacht sondern ist sofort losgestürzt. :lol:). Wenn ich dann mit der (Leckerlie)Tube wedel, orientiert er sich auch um. 1-2 Mal sogar ohne das ich damit wedeln musste.

    Mit so einem Entwicklungssprung hatte ich gar nicht gerechnet. Es wird.

    Wobei er mir natürlich unbedingt heute morgen noch einen Dämpfer verpassen musste, nachdem das die letzten Tage so gut lief. :ugly: (Da sind wir aber auch nicht den pöbelnden oder frontal kommenden Hunden begegnet.)

    Gestern hat er noch ausgehalten als im Feld ein großer Hund und uns auf 20 Meter Entfernung kreuzte... Er war SEHR angespannt aber flippte nicht aus. Man hat ihm angesehen wie er überlegte. Ich hab das so gefeiert.

    Und heute dann ein noch weiter entfernter, kurz-mal-bellender Kleinhund: Absolute Eskalation inkl. "um sich schlagen". Das Standardprogramm. |)

    Na ja.., die Entwicklung ist positiv von daher... =)

  • Hier ist auch eine Besserung eingetreten. Es werden nur noch Hunde hysterisch angebellt wenn sie vorher fixieren. Er lässt sich dann recht schnell beruhigen. Aber schön fände ich natürlich auch, wenn er auch die die fixieren ignorieren würde. Die Hoffnung stirbt zuletzt :???:

    Ich finde es normal dass ein Hund reagiert wenn ein anderer ihn fixiert. Das ist ja schon maximal bedrohlich.

    Meine Hunde werden aus solchem Situationen schnellstmöglich geholt. Das müssen die nicht abkönnen.

  • Betti sollte hier eigentlich auch als Erfolgsgeschichte erwähnt werden. Mh, also in unserem Sinne. Vielleicht hilft es ja den ein oder anderem weiter zu hoffen.

    Von:

    Totale Eskalation. Sofortiges Abheben, Um-sich-bellen, rückwärtsgerichtetes Beißen, das teils Narben hinterlassen hat. Manchmal mit seitlich auf den Boden knallen oder gegen ein stehendes Auto.

    Völlig "grundloses" Ausrasten. Automatisch. Bei Hunden, bei Menschen, bei Rucksäcken, die aussehen wie Hunde. Ganz zu Beginn sogar wegen fallender Blätter, Hunden zwei Straßen weiter ohne Sichtkontakt oder Gerüchen aus Kellerfenstern.

    Zu:

    Menschen mag ich. Ich will, dass mich der fremde Mann in der Einfahrt anfasst. Lass mich bitte hin. „Oh, schau mal, da warten Leute an der Bushaltestelle. Bestimmt auf mich.“

    Die meisten Hunde in fünf Metern Entfernung ruhig beobachten, sich dafür ein Leckerli abholen oder einfach weiterlaufen, weil es Leckerli gibt. Und Frauchen hat schöne Haare.

    Selbst Hunde am Fahrrad oder spielende Hunde kann sie inzwischen meist aushalten und als ungefährlich einschätzen.

    „Ui, ein Fahrradfahrer. Ich bleibe stehen, es gibt ja gleich einen Keks.“

    Dauer: etwa 6 Jahre

    Was zur Entwicklung beigetragen hat:

    Die Notkastration, nach der das Beißen verschwand,

    die Ernährungsumstellung wegen der Pankreatitis

    und Medikamente zur Schmerzlinderung (Arthrose).

    Vor allem aber war es die Arbeit mit Click for Blick, das gemeinsame Lernen, mit den eigenen Gefühlen umzugehen – bei Hund und Frauchen. Timing finden und Aushalten.

    Schutz geben, wenn eine Situation zu überfordernd war.

    Routinen und sichere Räume schaffen.

    Und zwischendurch auch einfach mal längere Pausen in ruhiger Umgebung.

    In den letzten Monaten scheint sich im Gehirn etwas verändert zu haben, als wären neue Verbindungen gewachsen. Wenn man dann erste Erfolge bemerkt, ändert das ganz viel. Ich kann jetzt viel mehr darauf vertrauen, dass wir Situationen meistern und noch mehr laufen lassen.

    Entspannt an einem Hund vorbeilaufen auf dem Gehweg, niemals. Das werde ich nie probieren. Andere Straßenseite ist schon der Hammer. In Gruppen und Räumen geht es auch schon.

    Letzte Woche hat eine Dame zu ihrem Mann geflüstert: "Guck mal, wie gut der Hund erzogen ist." Nachmittags am Großstadtcafe.

    Drück euch die Daumen, dass bei euch auch die Schalter umgelegt werden!

  • Ich nutze oft (wenn möglich) den Schulhof der Dorfschule. Da sind (meistens, manchmal aber schon) zu schulfreien Zeiten keine Hunde und ich kann an Sphinxies anderen Problem arbeiten: Kinder. Sie will vor Kindern einfach immrer flüchten, wenn sie sich an mich dran drückt und ich ihr so Halt und Sicherheit geben kann, sind Kinder für sie erträglich. Ansonsten: Flucht auch wenn die Kinder noch mehrere Meter weit weg sind und sie nicht beachten.

    Gestern haben wir es aber (mal wieder) geschafft, an Ball spielenden KInder auf dem Schulhof vorbeizugehen. Die Kinder haben sogar extra aufgehört Fußball zu spielen, als wir vorbeigegangen sind, da sie gesehen haben, dass Sphinx solche Angst hat. Das fand ich sehr toll und rücksichtsvoll.

    Die Hundebegegnung die wir zwei Minuten später hatten, verlief auch sehr gut. Ich hab den Hund vor Sphinxie gesehen und mit einem ,,Sphinx, weiter!" hat sie gar nicht erst ausgelöst, sondern ist ruhig weitergegangen.

  • Ich finde es normal dass ein Hund reagiert wenn ein anderer ihn fixiert. Das ist ja schon maximal bedrohlich.

    Meine Hunde werden aus solchem Situationen schnellstmöglich geholt. Das müssen die nicht abkönnen.

    Ja leider ist es hier in der Großstadt nicht immer möglich auszuweichen. Normal wechsle ich auch die Straßenseite wenn möglich aber manchla gehe ich mit Kasper auch Wege die mal gerade 2 m breit sind und links und rechts keine Ausweichmöglichkeit. Das ist dann schon blöd. So geschehen heute morgen. Australian Shepard legt sich hin auf die Lauer und fixiert. Wir sind mit gut zureden und Leckerlie schon fast vorbei, da bellt er uns noch hinterher. Da war es dann um Kaspers Beherrschung geschehen. Verständlich. Er war aber ruckzuck wieder ruhig. In sofern noch recht gut gelaufen.

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