Brauche dringend Rat - Überlege meinen Hund schweren Herzens abzugeben

  • Du könntest für deinen Hund eine zu ihm passende Pension suchen oder in einem Sharingmodell mit jemand anderem die Haltung teilen.

    Das hängt auch davon ab, wie du dich zukünftig zeitlich organisieren kannst und wie viel Bereitschaft du hast, deine übrige ganze Zeit mit dem Hund zu verbringen im Alltag, wenn du nicht auf Reisen bist.

  • Erst einmal vielen Dank an alle die hier geantwortet haben, ich weiß das sehr zu schätzen!

    Ich habe mit deutlich negativeren Reaktionen gerechnet, da viele beim Thema Hund ganz schön emotional werden können. Trotzdem sehr konstruktiv für euch, vielen Dank dafür!

    Kannst du nicht mit dem Züchter sprechen, ob er eine Möglichkeit weiß?

    Es gibt immer Menschen die erwachsene Hunde suchen.

    Das müsste ich definitiv als ersten Schritt machen, es stand auch ausdrücklich im Vertrag so drinnen, dass ich die Züchterin kontaktieren muss. Sie hat mich auch nochmal darauf hingewiesen, dass wenn etwas passieren sollte, ich bitte Kontakt zu ihr aufnehme.


    Zur Rasse:

    Ich wohne in Sachsen, ein Katzensprung nach Thüringen bzw. Berlin, in allen drei Bundesländern steht er ja nicht auf der Liste. Hatte ihn tatsächlich schon mal in ner Pension und auch sehr viele kontaktiert, auf Grund der Rasse gab es keinerlei Probleme. Bekomme auch so im Alltag sehr positives Feedback auf ihn. Ich finde auch, dass Staffordshire Bullterrier auch nicht diese einschüchternde Optik haben wie andere Listenhunde z.B. Bullterrier, Rottweiler, American Staffordshire und so weiter. Er ist ein extrem hübscher Hund, die Leute finden ihn eigentlich immer süß, habe noch nie eine negative Reaktion erlebt.

    Er war mit seinen 3,5 Lebensjahren schon in 5 Ländern mit mir (Tschechien, Niederlande, Österreich, Italien, Frankreich), vor allem in Frankreich sind die Leute extrem (!) auf ihn angesprungen, wurde gefühlt alle paar Meter auf ihn angesprochen, positiv natürlich. Ich glaube daher, dass falls ich ihn vermitteln müsste es nicht super schwer werden würde.


    Zur Entscheidungsfindung:


    Auf der rationalen Seite sehe ich eigentlich nur wenige Optionen, wie ich ihm gerecht werden könnte. Ich würde ihn einschränken und er mich. Wenn ic eine Pro/Kontra Liste machen würde, würde auf der Pro Seite wahrscheinlich nur mein eigenes Bedürfnis stehen einen Hund zu haben. Über Tagesbetreuung und Dog Sharing werde ich definitiv noch einmal intensiv nachdenken. Auch wenn es unterm Strich bedeuten würde, dass ihn ihn woanders "parke" da ich eigentlich nicht selbst dazu in der Lage bin und das für die nächsten x-Jahre.

    Emotional ist es natürlich extrem schwer für mich, da ich den Hund sehr liebe und er eigentlich sein ganzes Leben mit mir vebracht hat. Auf der anderen Seite hat sich mein Leben deutlich anders entwickelt und ich werde ab nächstem Jahr beruflich weitere Veränderungen erwarten.

  • Auch wenn es unterm Strich bedeuten würde, dass ihn ihn woanders "parke" da ich eigentlich nicht selbst dazu in der Lage bin und das für die nächsten x-Jahre.

    Das ist für mich ein Gedankenfehler.

    Du sperrst den Hund nicht weg und packst ihn in einen Standby-Modus. Im Gegenteil. Du machst seine Welt größer. Und im Falle von Menschen, die anderenfalls kein Tier haben könnten, machst du auch noch Menschen glücklich.

  • Wenn du Lust hast, schreib uns doch mal deinen normalen Tagesablauf mit Hund auf. Wie viele Tage im Jahr bist du insgesamt auf Dienstreise?


    (Ich frage deshalb, weil ich es schon oft erlebt habe, dass die Halter unnötig hohe Ansprüche an sich selbst haben. Eventuell machst du dir vollkommen unnötigerweise einen Kopf.)

  • Emotional ist es natürlich extrem schwer für mich, da ich den Hund sehr liebe und er eigentlich sein ganzes Leben mit mir vebracht hat. Auf der anderen Seite hat sich mein Leben deutlich anders entwickelt und ich werde ab nächstem Jahr beruflich weitere Veränderungen erwarten.

    Wenn das so schwer ist, kann man das Pferd ja theoretisch auch mal von der andren Seite her aufzäumen... Wenn Du in Leitungsfunktion tätig bist, wirst Du ja nicht am Hungertuch nagen. Und wenn Dir der Hund tatsächlich wichtig ist: wie wichtig is dann der nebenberufliche Master, wie wichtig die berufliche Weiterentwicklung und das allgegenwärtige "nach-oben-Streben" nenn ich es mal. Ist natürlich auch altersabhängig. Wenn man keine 30 ist, will man noch was erreichen. Wird man älter, stellt man sich irgendwann vielleicht die Frage, ob einem das im Leben so wichtig ist, oder ob es noch was Andres gibt außer arbeiten arbeiten.


    Versteh das bitte nicht als Kritik, sondern nur als eine von wahrscheinlich mehreren Lösungsmöglichkeiten, die man evtl. noch in Betracht ziehen könnte. Da muß man halt die eigenen Prioritäten kennen oder einfach mal drauf herumdenken, ob die immer noch so vorhanden sind oder sich angesichts der Situation vlt. ein wenig gewandelt haben könnten. Einfach für sich selbst. Wenn Du Dir sicher bist, Karriere - ok, warum nicht. Wenn die Familiensituation sich geändert hat, ist das so, dann muß man halt dafür ne Lösung finden, und jemanden suchen für den Hund. Wenn man aber zu dem Ergebnis kommt, daß Geld allein vielleicht nicht mehr so wichtig ist, wie es mal war (weil man vlt. ne Familie damit hätte aufbauen wollen), und man hat andre Prioritäten inzwischen, dann könnte man an der Stelle ansetzen.


    Wie lange dauert das denn mit dem Master noch? Ist das sehr lange, oder ein eher überschaubarer Zeitraum? Inwiefern ändert sich der Berufsalltag - neue Stelle, auf die Du Dich beworben hast, daher mehr unterwegs, oder einfach nur mehr Aufgaben, vlt. weil der Master dann fertig ist? Könnte man Außentermine evtl. zum Teil online absolvieren (Weiß ja nicht, was Du machst)? Mitarbeiter, die Engagement zeigen wollen, ab und an die Dienstreise übernehmen lassen? (bei uns wären das zB Verhandlungen mit Lieferanten - da muß ja nicht immer der Chef hin). Also, wenn es Dir echt schwer fällt, den Hund abzugeben, gibt es da sicherlich Möglichkeiten. Mußt das halt echt wollen, weil sicher nicht einfacher als eine Abgabe. Aber gehen tut alles.


    Ich nehme meine Hunde auf Dienstreisen immer mit. Bleiben problemlos im Hotelzimmer (habe an unseren Standorten schon meine Stamm-Hotels, die wissen, daß ich immer mit Hund unterwegs bin) oder Auto. Aber das ist halt nur 2mal im Jahr, wenns hoch kommt, da würde ich mir auch keine Gedanken machen, wenn die zweimal am Tag für 4 Stunden im Auto hocken würden an 2 Tagen im Jahr. OK - bei Auslandsreisen eher nicht praktikabel, wenn man z.B. dauernd mit Flugzeug unterwegs ist. Wie gesagt, ich kenn Dein Umfeld nicht, insofern das nur mal als Anhaltspunkt, was auch möglich sein könnte, je nachdem, was Du machst.

    Man könnte auch den Hund mitnehmen, und vor Ort mit dem Hund dann halt seinen Sport machen, und damit auch unterwegs den Hund in seinen Alltag mit einbinden, mit ner Joggingrunde ab und an oder so - wenn die Kapazitäten dann zeitlich bestehen? Dann kann der Hund mit und man hat gemeinsame Zeit, in der man miteinander Spaß hätte.


    Ansonsten: wenn ich das richtig verstehe, denkst Du erst mal nur darüber nach, OB da Handlungsbedarf besteht. Ich finde es toll, daß Du Dir vorher schon Gedanken machst, ob oder wie das machbar wäre, oder für den Hund Sinn machen würde! Und vergiß auch nicht: wenn der Streß dann nächstes oder übernächstes Jahr losgeht: bis dahin ist der Hund nochmal n Stück älter und vlt. auch gesetzter, je nachdem - große Hunde werden dann ja vielleicht schon etwas ruhiger und sind nicht mehr so fordernd mit "was machen wollen" als jetzt zB ein Junghund, oder eine kleine Rasse in dem Alter. Aber letztlich ist eines natürlich klar: bei all diesen Kompromissen hat man halt trotzdem immer bissel den Streß im Hinterkopf, sich um den Hund und die Mitreise kümmern zu müssen. Ob man auf Dauer den Aufwand leisten möchte und kann, muß natürlich jeder selbst wissen. Ohne Hund is die Reisetasche halt doch deutlich schneller gepackt, und man muß sich um den Verbleib vom Hund keine Gedanken machen (ich gebe zu, ist manchmal anstrengend...). Und wenn man 4 Wochen lang im Ausland ist, kann er net jeden Tag im Auto bleiben (viel zu lang!), und nicht in alle Hotels darf man Hunde mitnehmen. Man muß halt immer was Passendes suchen. Und ob der Hund der Typ für das "Hin und Her" ist, ist ja auch individuell - der eine hätt Spaß dran, der Andre ist schon gestreßt, wenn er die Reisetasche von Fraule/Herrchen sieht....

    Dazu kommt, daß manche Rassen halt nicht überall willkommen sind, d.h. man muß mit zusätzlichen Schwierigkeiten rechnen. Hotel und Dackel: "Kein Problem". Mit Staff ins Hotel? "Ne danke, wir sind eh grad überbelegt".....

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