Können Hunde empathisches Verhalten zeigen? Können Hunde Schutzbedürftigkeit bei anderen Lebewesen erkennen und entsprechend rücksichtsvoll handeln?

  • Ich glaube nicht, dass mein Hund die Schutzbedürftigkeit von Beutetieren erkennt. Fände ich auch ziemlich degeneriert, wenn er das täte.
    Innerhalb des Sozialverbands, klar, da können es manchmal auch die üblichen Beutetiere sein, wenn es dazu gehört, dann gehört es dazu. Man darf nur nicht den Fehler machen, zu denken, dass Hunde nicht auch den menschlichen Nachwuchs erziehen würden, wenn man sie lassen würde.
    Was halt eher seltener thematisiert wird ist, dass außerhalb dieses Sozialverbandes eben je nach Hundetyp ganz andere Spielregeln gelten können. Da wird wohl eher nach gefährlich oder ungefährlich sortiert. Und natürlich werden dabei häufig, die von uns als schutzbedürftig wahrgenommenen Menschen und Hunde bei entsprechender Sozialisierung als ungefährlich für den eigenen Sozialverband eingestuft und entsprechend damit umgegangen.

  • Ich glaube nicht, dass mein Hund die Schutzbedürftigkeit von Beutetieren erkennt.

    Erstens hat davon niemand geredet, und zweitens ist Beutefangverhalten ein völlig anderer Verhaltenskreis als Sozialverhalten; Natürlich wäre es völlig "gaga", wenn ein Raubtier auf Beutefang in seinem Beutefangverhalten gehemmt würde, wenn er die auserkorene Beute als Jungtier und damit sozial schutzbedürftig erkennt.


    Ich weiß nicht, warum hier Beutefangverhalten und Sozialverhalten immer miteinander vermischt wird, das ist völlig unlogisch und bar jeglichen wissenschaftlichen Ansatzes.


    Nur zur Erinnerung: Es ging um das Erkennen-Können von juvenilen Menschen, also Kindern, und diese gehören eben genau der Spezies an, mit der "Hunde adaptiert sind" (Feddersen-Petersen).


    Eben genau deshalb haben Hunde, die in Menschen (wozu auch Kinder gehören) Beute sehen, ein fehlgeleitetes Beutefangverhalten.


    Auch hier wird immer wieder anekdotisch berichtet, dass Hunde im Umgang mit Kindern diese nicht als Erwachsene ansehen, und ihnen die Kompetenz Erwachsener nicht zugestehen.


    Als was, wenn nicht als "Jungmenschen", sehen diese Hunde denn dann Kinder an? Als Marsmännchen?

  • Ich weiß nicht, warum hier Beutefangverhalten und Sozialverhalten immer miteinander vermischt wird, das ist völlig unlogisch und bar jeglichen wissenschaftlichen Ansatzes.

    Das könnte evtl. daran liegen, dass du die Frage nach dem fehlenden Erkennen von Schutzbedürftigkeit infolge eines Vorfalls, der vermutlich aufgrund fehlgeleiteten Beutefangverhaltens entstand, aufgeworfen hast und dabei nie klar abgegrenzt hast, dass du dich eben gerade nicht darauf beziehst.



    Zitat

    Nur zur Erinnerung: Es ging um das Erkennen-Können von juvenilen Menschen, also Kindern, und diese gehören eben genau der Spezies an, mit der "Hunde adaptiert sind" (Feddersen-Petersen).

    Natürlich erkennen Hunde juvenile Menschen als solche. Ich sehe jedoch nicht, warum sie daraus eine generelle "Schutzbedürftigkeit" von Kindern, die nicht ihrem Sozialverband angehören, ableiten sollten.



    Zitat

    Eben genau deshalb haben Hunde, die in Menschen (wozu auch Kinder gehören) Beute sehen, ein fehlgeleitetes Beutefangverhalten.

    Da ist kein Dissenz.




  • Das könnte evtl. daran liegen, dass du die Frage nach dem fehlenden Erkennen von Schutzbedürftigkeit infolge eines Vorfalls, der vermutlich aufgrund fehlgeleiteten Beutefangverhaltens entstand, aufgeworfen hast und dabei nie klar abgegrenzt hast, dass du dich eben gerade nicht darauf beziehst.

    Das Zugrundeliegen fehlgeleiteten Beutefangverhaltens ist lediglich eine Vermutung.


    Es ist aber unerheblich, warum der Hund kein angemessenes Verhalten bei einem Kind gezeigt hat; Aufgrund der Adaption an die Menschen und der damit verbundenen Veranlagungen hätte er nicht diese ungehemmte Beschädigung zeigen sollen und dürfen.


    Damit ist er gefährlich, die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung bei entsprechender Gelegenheit ist deutlich höher, weshalb er niemals mehr die Möglichkeit zum Aufenthalt in (Lebens-)Räumen haben darf, die ihn mit Menschen in Berührung bringt.

    Statt lebenslanger Isolation halte ich eine Euthanasierung für die beste Lösung.

  • Es ist aber unerheblich, warum der Hund kein angemessenes Verhalten bei einem Kind gezeigt hat; Aufgrund der Adaption an die Menschen und der damit verbundenen Veranlagungen hätte er nicht diese ungehemmte Beschädigung zeigen sollen und dürfen.

    Also, ein Hund, der einen anderen Hund beschädigt, ist normal, aber ein Hund, der das Kind einer anderen Spezies beschädigt, gehört euthanisiert, weil hier die Adaption höher ist? Ja, ich weiß, der Hund würde den Menschen einem Hund als Sozialpartner vorziehen und so, aber das ist doch ein klein wenig irrational...

  • Also, ein Hund, der einen anderen Hund beschädigt, ist normal, aber ein Hund, der das Kind einer anderen Spezies beschädigt, gehört euthanisiert, weil hier die Adaption höher ist?

    Ist das jetzt der "stille Post"-Effekt, oder warum machst du hier aus meinem "ungehemmt beschädigt" eine diffuses "beschädigt"?


    Oder siehst du da etwa gar keinen Unterschied?


    Dann empfehle ich dir mal Feddersen-Petersen, und ihre Ausführungen zu "Abstufungen im Aggressionsverhalten".

  • Wie genau unterscheidet sich denn gehemmte Beschädigung beim Kind zu ungehemmter Beschädigung? Mir fehlt da grad die Vorstellungskraft für die Unterscheidung, die nur in Bezug auf ein Kind von Relevanz wäre.

  • Hier im Thread zeigen diverse Aussagen so überdeutlich was falsch läuft in der heutigen Zeit in der Hundehaltung und Sicht auf diese Tiere . Ein Wunder das es nicht zu mehr Vorfällen kommt bei solchen Vorstellungen .

    Man sollte sich vielleicht mal darauf besinnen was Hunde in erster Linie sind .

  • Aufgrund der Adaption an die Menschen und der damit verbundenen Veranlagungen hätte er nicht diese ungehemmte Beschädigung zeigen sollen und dürfen.

    Der Kern deiner Aussagen ist doch eigentlich der gleiche wie in deinem Thread über die Moral bei Hunden und die angeblich fehlende intraspezifische Beschädigungsabsicht.
    Du weichst jetzt wieder aus auf einen Fall, in dem ein Hund eine absolut nicht gesellschaftstaugliche Beschädigungsabsicht gezeigt hat, um darzulegen, dass jegliche Beschädigungsabsicht von Hund zu Kind einer fehlgeleiteten Motivationslage entspringt.
    Wir sollten uns schon die Mühe machen zwischen fehlgeleitetem Beutefangverhalten, übersteigertem Aggressionsverhalten und schlecht gemanagtem arttypischen Aggressionsverhalten zu unterscheiden.

    Mir ist noch immer nicht klar, warum du die Verhaltensweisen von Hunden innerhalb einer sozialen Gruppe auf das Verhalten von Hunden gegenüber gruppenfremden Hunden oder Menschen überträgst.

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