Ängstlicher Junghund

  • Hallo Ihr Lieben...


    Um nicht gleich nach dem ersten Thema den Bannhammer ins Gesicht zu bekommen, platziere ich mein Thema einfach in diesen hier rein.


    Anmerkung der Moderation: Es wurde ein eigener Thread draus gemacht, weil erfahrungsgemäß sonst alle den Eingangsbeitrag des ursprünglichen Themenstarters vordergründig sehen - zur recht. Im Threadverlauf findet kaum einer die neue Fragestellung eines anderen Users. ;)


    Vorgeschichte:

    Ich habe gestern einen kleinen Cavalier bekommen. Eigentlich wollte ich einen Hund aus dem Tierheim aber da war leider kein rankommen. Ich hatte vorher schon zwei Hunde aber nach der Trennung von meiner Freundin, bin ich in eine 50qm Wohnung gezogen und egal wie sehr ich mich angestrengt habe, die Grö0e meiner Wohnung war am Ende immer ausschlaggebend, dass mir der Hund versagt wurde.

    Nun Habe ich das kleine Paulchen hier und Leute... er ist einfach Zucker!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! 6 Monate ist er jetzt schon alt. Das klingt vielleicht blöd wie ich das jetzt formuliere aber die Vorbesitzerin war so eine Esoterik Tante die alles verteufelt hat, was nicht pflanzlich ist. Der Hund hat in seinem ganzen Leben noch nie Fleisch gesehen. Die hat den immer mit so selbstgemachten Brocken aus gepressten Kräutern, Gemüse und Ölen gefüttert. Zusätzlich hat die dem Hund täglich sein Fell mit ätherischen ölen vollgeschmiert, weshalb der Hund glitschig war wie ein Aal :D Nachdem sie mir ihre 1000 "Keine Tiermedizin sondern nur Heilpraktiker Bla Bla" Regeln aufgesagt hat, hat sie das Kerlchen dann auch endlich rausgegeben. Natürlich ist er auch nicht geimpft weil die Tiermedizin damit den Hund nur krankmachen will um später durch hohe Tierarztrechnungen mehr Geld zu kassieren und nen Chip hat er auch nicht, denn die böse Strahlung würde dem Hund locker das halbe Leben kosten.

    Nun wisst ihr erst mal, wo der Hund vorher war.

    Nun zur eigentlichen Sache:

    Wenn der Hund hier in der Wohnung ist, ist er super lieb, super zutraulich und stänkert sogar meinen Kater, der das ohne Murren über sich ergehen lässt. Jedoch verwandelt sich der Kleine beim Gassi in einen Teufel. Er zerrt am Halsband und versucht rauszuschlüpfen, er beißt in die Leine und versucht sich zu befreien. Und wenn er dann mal läuft, dann nur geduckt am Boden. Beim kleinsten Geräusch springt er auf und ergreift die Flucht. Währenddessen macht er draußen natürlich auch nicht und macht mir dann in die Wohnung. Er hat vorher aufm Land auf einem Hof gelebt.


    Wie soll ich jetzt weiter verfahren? Soll ich dem Hund noch Zeit lassen und mit den Unfällen in der Wohnung erst mal leben (was nicht schlimm ist. Dann mach ichs weg und gut) oder soll ich mir jetzt schon professionelle Hilfe holen?

    Ich bekomme so langsam die Einsicht, dass ich mich eventuell etwas übernommen habe. Ich möchte auf jeden Fall die Geduld für ihn aufbringen und ich werde ihn keinesfalls ins Tierheim geben. Bezüglich der Impfungen und des Chips hab ich für kommende Woche bereits einen Termin.

    Ich hatte in den anfänglichen Posts etwas gelesen wie "ach erst eine Woche? Gib ihm Zeit" oder so ähnlich.

    Also doch erst mal die Füße stillhalten lassen und den Knilch in Ruhe lassen?


    Bitte seid nett, die letzten beiden ausm Tierheim haben mich nicht so gefordert aber ich werd nicht aufgeben!

    Achso, er hat gestern das erste mal in seinem Leben ein kleines Schälchen Nassfutter bekommen... glaubt es mir oder nicht, ihm kamen die Tränen und mir dann auch. Armer junge. =(

    VG Chris

    • Neu

    Hi


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    • Naja, scheint, als kenne er noch nix.

      Anscheinend war der Esoterik-Tante nicht nur das Konzept der Ernährung von Carnivoren fremd, sondern auch das Konzept Gassi und das Konzept Alltagstauglichkeit.

      Das bedeutete für dich tatsächlich, dass du jetzt viel Geduld haben musst, denn deine Beschreibung liest sich so, als wäre dein Kleiner vom Draussen sehr stark verunsichert. Wenn man aber befürchtet, dass einem gleich der Himmel auf den Kopf fällt, kann man sich halt nicht lösen.

      Du musst den jetzt langsam an das Draussen heranführen. Am besten mal nur eine nicht so belebte Strecke wählen und die gehen, bis er sich da schon etwas entspannt und es vielleicht sogar schon mit dem Pipi klappt. Die Strecken nur langsam variieren und immer schauen, ob der Hund das schon verpackt kriegt.

      Wichtig ist auch, dass der Hund dich nach und nach als sicheren Anker und Fels in der Brandung wahrnehmen kann, also schirm ihn erstmal vor allem ab. Wenn er dir erst mal zutraut, dass du ihn schützen und führen kannst, wird er sicherlich auftauen.

      Gib euch Zeit.

    • Ich würde mir bei so einem kleinen Wutz eine bequem zu tragende Tasche kaufen und dem Kleinen so die Welt zeigen. Damit kannst du ihn auch an ruhige Orte tragen wo er selbst die Welt erkunden kann.. Und ein Geschirr wäre nicht verkehrt

    • Ich würde mir bei so einem kleinen Wutz eine bequem zu tragende Tasche kaufen und dem Kleinen so die Welt zeigen. Damit kannst du ihn auch an ruhige Orte tragen wo er selbst die Welt erkunden kann.. Und ein Geschirr wäre nicht verkehrt

      Das finde ich eine echt gute Idee.

    • Erstmal Gratuliere zu deinem neuen Familienmitglied, schön das er jetzt eine Chance auf ein gutes, Artgerechtes Hundeleben hat.


      Er hat wohl nichts kennengelernt, für den ist jetzt alles neu und er ist überfordert.


      Die Idee mit der Tasche finde ich auch gut und unbedingt ein Geschirr besorgen, wär blöd wenn er aus dem Halsband schlüpft.


      Ansonsten sucht euch ruhige Plätzchen, zeig ihm langsam die Welt. Möglicherweise wird er sich im Moment nur drinnen lösen können, das wird sich aber sicher ändern.


      Gebt euch Zeit, ihr müsst euch ja erst kennenlernen, er wird aber bald wissen, du bist der mit dem guten Futter.


      Alles Gute für euch, ihr macht das schon.

    • Mit der Umstellung der Ernährung sei bitte sehr vorsichtig. Seine ganze Darmflora ist ja nicht auf Fleisch eingestellt, das kann dann ganz schnell zu üblem Durchfall führen.

      Fleischhaltiges Futter solltest du daher lieber ganz langsam und vorsichtig in kleinen Mengen einführen.

    • Eine Tasche wo er rein passt… er ist für seine 6 Monate schon recht groß… ne normale große „Handtasche“ wird da wohl nicht reichen. Hmm ich werd im Internet mal nach einer Hundetasche suchen.


      Er ist super verfressen! Gestern habe ich ihm ein bonbon großes Stück Hackepeter (ungewürzt) vom Fleischer gegeben. Das fand er ganz toll und damit habe ich wohl auch ein Monster erschaffen xD Er wich mir beim Kochen nicht mehr von der Seite und saß zwischen meinen Beinen in der Hoffnung, dass noch was runter fällt :D


      Das Nassfutter bekommt er tatsächlich auch nur in Maßen. Sie hatte mir ja was von diesem gepressten Zeugs mitgegeben und das roch, sah aus wie Dieses Granulat im Streichelzoo… furchtbar.


      Eben hat er mich wach geschleckt und fiepte mich an. Hab ich mich auch angezogen und bin mit ihm raus. Aber mehr als Graß zu fressen und bei jedem Geräusch zusammen zu Zucken, war da nicht.


      Ich hoffe er überwindet seine Angst. Dieser Dauerstress kann auf Dauer echt nicht gesund sein. Ich geb ihm noch ein, zwei Wochen Zeit und dann schauen wir mal, wie es weiter geht.


      VG und danke für die Antworten.

    • Das Gras hat er gefressen, weil er Bauchschmerzen hat. Deswegen hat er dich auch geweckt. Ich wäre sehr vorsichtig mit rohem Fleisch, wenn er Fleisch so gar nicht kennt. Könntest du dir vorstellen, für eine gewisse Zeit für ihn zu kochen? Dann könntest du Hühnchen, Möhren, Reis für ihn kochen und anfangs sehr wenig Hühnchen rein und dann langsam steigern. Wenn du das längerfristig machst, musst du dich aber schlau machen wegen supplementieren.

    • Zum Fleisch - ich würde mir da die Rohfleischfütterung da auch erstmal sparen; Hunde sind keine reinen Fleischfresser, und eine vegetarische Ernährung ist durchaus möglich (wenn man es richtig macht).

      Nur, damit du jetzt im Überschwang der Gefühle jetzt nicht in die andere Richtung ausschlägst.

      Nachts Gras fressen macht unsere Hündin auch nur bei Bauchweh.

      Dein Hund muss jetzt so viel neu lernen, sein Leben ist grad komplett umgekippt, lass dir mit dem Futter Zeit!

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