Hundebegegnungen an der Leine

  • Liebe Community,


    ich bin derzeit am Überlegen, wie es am sinnvollsten ist, meinem Hund (noch Welpe) beizubringen andere Hunde an der Leine, die an uns vorbeigehen, zu ignorieren/uninteressant zu finden.

    Ich habe irgendwie noch keine einheitliche Methode.

    Manchmal gehe ich einfach dran vorbei, mit einem bestimmten „Nein“, wenn er hinmöchte, wenn er nicht ablässt „ziehe“ ich ihn hinter mir her (er trägt ein Geschirr, ich zerre nicht, aber gehe eben weiter so dass die Leine halt einmal auf Spannung ist) Andere Male locke ich ihn mit einem Leckerli vorbei. Oder ich lasse ihn sitzen, und füttere ihn jedes Mal, wenn er mich ansieht.

    Gerne würde ich die Situation nicht mit einer Erwartungshaltung verknüpfen (ich lebe in der Stadt, auf den kurzen Pinkelrunden trifft man später einfach zu viele Hunde).

    Meine Nachbarin meint zudem ich muss mir da gut Gedanken machen, da ihr nun ausgewachsener Hund ein Leinenpöbler geworden ist.

    Insgesamt bin ich nun etwas verunsichert und daher einfach mal die Frage, wie habt ihr eurem Hund das erwünschte „einfach vorbeigehen“ beigebracht? 😊

    Ich bin Ersthundebesitzerin und möchte natürlich so viel wie möglich gleich zu Beginn richtig machen.

    Liebe Grüße

  • Ich hab den Welpen gucken lassen, aber alle Hunde geblockt bzw. Haltern gesagt, dass ich keinen Kontakt will, oder bin selbst auf Abstand gegangen. So konnte er in Ruhe schauen und wenn er mich anguckte, gab's nen Keks.

  • Wenn es möglich ist, Leinenkontakt gar nicht erst zulassen, damit die Erwartungshaltung sich nicht noch verstärkt. Dann lernt der Hund nämlich, dass er, wenn er an der Leine ist, sich gar nicht mit den anderen Hunden zu befassen braucht.


    Bei einem Abbruchkommando wie "Nein" muss so ein Welpe natürlich erstmal das Wort an sich und dessen Bedeutung verstehen - ich mach das auch mal, genauso das sanfte Weiterziehen, hab aber das Gefühl, ein richtiger Trainingseffekt entsteht da meist nicht, vor allem wenn der Hund keine Alternative aufgezeigt bekommt, wie er sich richtig zu verhalten hat.


    Bei der Leckerli-Methode kommt es darauf an: Den Hund so "vorbeizufüttern", dass er den Reiz gar nicht wahrnimmt und stark abgelenkt wird, ist legitimes Management, gerade in engeren Situationen. Was der Hund dadurch halt eher weniger lernt ist es, sich ruhig mit so einem Außenreiz (also z.B. Fremdhund) auseinanderzusetzen und diesen "auszuhalten".


    Am zielführendsten ist es meiner Meinung nach, wenn man ausreichend Abstand bei Hundebegegnungen hält, den Hund diesen Reiz auch wahrnehmen lässt und für erwünschtes Verhalten bestätigt (also ruhig bleiben, ansprechbar bleiben, Blickkontakt mit mir aufnehmen, sich vom anderen Hund abwenden etc.)

  • Ich würde das auch erst mal vermeiden und mir eine Trainingsmethode überlegen und die konsequent umsetzen.

    Leider habe ich den Fehler begangen, dass ich generell nicht so einheitlich agiert habe, weil ich damals nicht so recht wusste, wie ich es machen soll.


    Beim nächsten Welpen würde ich es so machen, dass ich ihn gucken lasse (aber nicht starren oder fixieren!), und dann nach so ca. zwei Sekunden seinen Blickkontakt einfordere und diesen belohne und generell im selben Tempo weiter gehe mit dem Hund auf der abgewandten Seite. Kann man ja zur Not bzw. am Anfang auch mit Leckerliunterstützung machen.

    Leinenkontakte würde ich absolut keine mehr zulassen. Damit hatten wir zu viele schlechte Erfahrungen.


    Als meiner noch ein Welpe war, hat er sich immer hingesetzt, wenn ein anderer Hund kam, was irgendwie "süß" wirkte, aber die Anderen Halter zum Herkommen animiert hat. Das fand meiner dann bedrohlich, woraufhin er dann dazu übergegangen ist, sich bei Hundesichtungen flach auf den Boden zu legen.

    Bis ich DAS wieder raus gekriegt habe!!! Es war total nervig und für ihn sicherlich auch nicht schön.

  • Auch ich habe gute Erfahrung bei meinem Welpen mit zugucken und 'verarbeiten' lassen gemacht, wichtig ist, hinterher nicht zum beobachteten Objekt (Hund, Katze, Vogel ....) hinlassen, sondern sich abwenden. Mit der Zeit entwickelte ich auch so ein Gefühl, wann das Interesse etwas abflaute und konnte dann aktiv seine Aufmerksamkeit auf mich lenken, mit ihm 'weggehen' und dann große Party bei mir: kleines Rennspielchen, Leckerli, Zergeln, zum Loch buddeln animieren whatever, halt aktiv mir mir was Tolles machen.


    Wichtig ist also : Welpchen darf gucken so lange wie es mag, dann Interaktion und SPAß SPAß SPAß und noch mehr SPAß mit mir :)


    Und herankommende andere Personen zu blocken, da muss man ordentlich an sich selber arbeiten : streng gucken, klare kurze Worte 'wegbleiben!!!' den Personen entgegenschicken etc. Hundetraining besteht zu 90% darin, sich selber zu trainieren :ugly:


    Viel Spaß mit dem Kleinen

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