Bei uns gab es erst mal eine allgemeine Struktur und Regeln wie "aus dem Auto wird nicht selbständig rausgesprungen", in die Hände wird nicht gebissen, fremde Gegenstände sind tabu. Da war ich dann echt zu 100% konsequent, was sehr anstrengend war, sich aber echt ausgezahlt hat.
Es gab einen festen Ablauf mit Ruhezeiten sowie so ca. alle zwei Tage etwas "Aufregendes". Also Welpenschule, Hundefriseur, etc.
Ich habe außerdem wiederkehrende Handlungen immer mit einem Wort kommentiert, also "Geschirr", wenn ich das Geschirr anlegen wollte oder "Leine", wenn ich die Leine drangemacht habe. Das habe ich deswegen gemacht, weil er ein wenig scheu war und schnell erschrocken ist, wenn er plötzlich angefasst wurde.
Da ich einen sehr nervösen Ersthund aus dem TS habe, habe ich beim Welpen sehr darauf geachtet, dass er nicht noch zusätzlich hochgefahren wird und am Ende auch so ein Hibbel wird.
Ruhe habe ich gefördert, "Auslastung" (ich mag das Wort nicht so gerne) eher übers Köpfchen als über wilde Spiele. Penetrantes Einfordern von Aufmerksamkeit (z.B. durch Fiepen) habe ich immer einige Sekunden ignoriert und parallel überlegt, ob ihm denn tatsächlich etwas fehlen könnte.
Er hat bereits nach einigen Tagen ein Pausensignal gelernt, das wir genutzt haben, wenn er den Ersthund belästigen wollte.
Markerwort kam auch sehr schnell dazu.
Was die Grundkommandos angeht, habe ich eigentlich erst mal nur das "Sitz" beigebracht und ja, immer mit Auflösesignal gearbeitet.
Das Zurückkommen wurde immer gefeiert und belohnt (mache ich bis heute so, bei beiden Hunden).
Leinenführigkeit habe ich erst mal nicht geübt, da er bis zum Alter von ca. einem Jahr eh nie an der Leine gezogen hat. Als das irgendwann kam, habe ich gleich damit angefangen.
Was ich aus bestimmten Gründen nicht gemacht habe, aber gut gewesen wäre, ist das Deckentraining. Er war leider ziemlich lange krank und fühlte sich unwohl, wenn er länger auf demselben Platz liegen musste. Das habe ich auch erst mit einem Jahr begonnen, ging dann aber sehr schnell.
Wovon ich ein großer Fan geworden bin ist, den Hund nicht nur mit Leckerli zu belohnen, sondern mit anderen Dingen, falls möglich.
Also ein Beispiel: Vor uns auf dem Waldweg liegt etwas Interessantes. Mein Hund würde gerne sofort darauf zurennen, ich lasse ihn aber erst mal warten (wir hatten irgendwann dafür ein Signal, natürlich nicht gleich als Welpe, aber später). Wenn er es schafft zu warten, darf er zur Belohnung nach der Freigabe zu diesem Gegenstand hin und ihn beschnüffeln. Leckerli wären hier ja nicht das, was er in der Situation möchte.
Anfangs fand ich es schwierig, immer zu überlegen, womit ich ihn jetzt belohnen könnte. Manchmal kann man ja nicht genau das bieten, was er möchte (Beispiel: Er möchte einen Vogel hetzen, was ich natürlich nicht erlauben würde.). Dann versuche ich, ihm etwas zu bieten, was dem Wunsch nahe kommt und lasse ihn z.B. ein großes Leckerli oder ein Spielzeug hetzen.
Impulskontrolle haben ich eher nebenher geübt, im Alltag. Bei zwei Hunden muss eh immer einer warten. Da hat sich selbst mein nervöser Ersthund mit seinen 11 Jahren noch verbessert.
Ich habe einfach vermieden, dass der Welpe / Junghund durch Unruhe oder Penetranz irgendwie ans Ziel kommt und es eben mal aushält, wenn es nicht das gibt, was er jetzt vielleicht möchte.