Neuer Hund?

  • Hallo alle zusammen,

    Ich schreib einfach mal hier rein. Am 20.12.2022 musste ich meinen geliebten Barny (Boder Collie/ Altdeutscher Hütehund) über die Regenbogenbrücke gehen lassen.

    Barny war 11,8 Jahre alt und hatte im September plötzlich Epilepsie entwickelt. Mit Medikamenten ging es eine zeitlang besser, wobei die Nebenwirkungen die ersten zwei Wochen schrecklich waren. Ende Oktober bekam er erneut 2 Anfälle innerhalb 24 Stunden. Wir erhöhten die Medikamente und 5 Wochen lang schien es bergauf zu gehen. Er lief wieder größere Runden und ging auch noch gerne in den Garten. Mit den anderen beiden Hunden(3Jahre und 7Monate, leben alle gemeinsam bei uns im Haus ) meiner Schwestern konnte er nur nicht mehr spielen. In der Nacht zum 6.12 bekam Barny wieder 2 Anfälle innerhalb von 3 Stunden. Die Medikation wurde angepasst und er sollte 10 Tage später ein Blutbild machen. Innerhalb dieser Zeit kam es erneut zum Anfall und man konnte sehen, wie Barny seit September abgebaut hatte. Barny konnte nicht mehr viel laufen, weigerte sich oft aufzustehen und ließ öfters nun das Pipi unter sich laufen. Am 18.12 stand er 16 Stunden lang nicht auf und starrte nur vor sich hin. Der Tierarzt riet uns es nochmal mit zusätzlichen Schmerzmittel auszuprobieren. Es änderte nich wirklich was. Ja Nachts weckte er mich zwar zum Rausgehen, doch reichte seine Kraft nicht bis zur Gartentür. Schweren Herzens habe ich ihn am 20.12 gehen lassen. Barny durfte zu Hause gehen. Er hob nicht einmal den Kopf, als der Tierarzt kam. Ich war bis zum Schluss bei ihm und auch wenn der Tierarzt und meine Familie sagen, dass es richtig war (laut TA war er bereits im Sterbeprozess), fühle ich mich schuldig. Frage mich ob ich wirklich alles getan habe oder ob ich ihn zu früh aufgegeben habe.

    Barny war mein Ein und alles. Es war nie unkompliziert mit ihm, wir hatten einige schwierige Zeiten und doch hätte ich ihn nie hergeben können. In der Nacht seines Todes habe ich dogar davon geträumt, ich hätte ihn beim Tierbestatter nur vergessen, er würde noch leben und wäre den ganzen Weg zu mir zurückgelaufen.

    Ich wusste immer, dass er irgendwann stirbt, so hatten wir erst im August unsere 10 jährige Neufundländer/Pyrenäenberghündin verloren, dennoch hat mich Barnys Tod aus der Bahn geworfen. Meine Schwester riet mir zu einem neuen Hund, da mir die plötzlich viele Zeit, welche ich sonst mit ihm geteilt hatte zu viel wurde. Ich begann auch nach Welpen zu schauen, fand auch welche die ich mir vorstellen konnte( andere Rassen, andere Farbe) allerdings wirkten die Besitzer recht seltsam. Erst nahm ich mir vor, doch keinen Welpen zu suchen, auf Anraten schaute ich weiter und fand zwei Rüden die ich mir anschauen konnte.

    Ein Australien sheperd Mix von einem Hof. Ich nahm mir vor die kleinen anzusehen und km einen Tag Bedenkzeit zu bitten. Als ich dann aber da war, hab ich den Welpen doch angezahlt. Nächste Woche könnte ich ihn bereits holen und nun sitze ich hier, Weine und habe tausend Fragen und Zweifel.

    Ist es nicht zu früh, mein Bär ist doch noch nicht lange weg?

    Werde ich den Welpen je so lieben können, wie Barny?

    Werde ich der Rasse vielleicht nicht gerecht?

    Was wenn er zu groß wird und ich ihm nicht gewachsen bin?

    Ich hasse mich gerade selbst dafür, diese Fragen zu schreiben und doch lassen sie mir keine Ruhe!

    Ich habe das Gefühl alles falsch zu machen. Ich weiß, dass ich den Kleinen Kerl angezahlt habe und er Teil meines Lebens wird, doch noch schaffe ich es mich kaum zu freuen. Selbst dann nicht, wenn die Besitzerin mir Fotos schickt. Jedes Mal denke ich nur: Süß ist er ja, aber Barny war hübscher/süßer.

    Mein Bär war halt über 11 Jahre da und hat mich bei jedem Tod eines Tieres getröstet...Nun muss ich da zum ersten Mal ohne ihn durch...

    Keine Ahnung ob diesen langen Text überhaupt jemand liest aber ich musste mir das mal von der Seele schreiben.

    • Neu

    Hi


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    • Hallo Ela,

      als erstes möchte ich dir schreiben, dass mir der Verlust deines Hundes sehr leid tut. Ich kann auch deine Gedanken und Sorgen, ob du alles gemacht hast, was möglich gewesen wäre, gut nachvollziehen. Ich bin mir sicher, dass es das war. Abschiednehmen ist immer eine schwierige Sache und jeder geht damit anders um. Dem einen hilft es, wenn schnell wieder ein neuer Hund einzieht und die entstandene Leere füllt, ein anderer braucht länger Zeit, um sich von dem Verlust zu erholen und Platz im Herzen für einen neuen Hund zu schaffen. Ich gehöre zur zweiten Sorte: nachdem ich meine erste Hündin gehen lassen musste, hatte ich mehrere Jahre keinen Hund, bis dann vor bald drei Jahren Wilma aus dem Tierschutz in mein Leben kam.

      Wenn du jetzt schon so massive Zweifel hast, könnte es aber sein, dass du noch etwas Zeit brauchst. Und dann kannst du in Ruhe überlegen, was für ein Hund in dein Leben passen kann, ob aus dem Tierschutz oder von einem (guten) Züchter. Irgendein Mix von irgendeinem Hof klingt auch ganz spontan nicht nach der besten Idee.

      Ich drücke die Daumen, dass du eine gute Entscheidung findest und wünsche dir, dass die Trauer bald weicht und du mit einem Lächeln von Barny erzählen kannst!

    • Mein Beileid zu deinem Verlust! :streichel:

      Ich bin mir sicher, du hast alles für deinen Barny getan, was möglich war. Am Ende hast du ihm dann den größten, und schwersten, Liebesdienst erwiesen und ihn gehen lassen. Mach dir keine Vorwürfe.


      Ob ein neuer Hund beim Trauern hilft oder ob man etwas Zeit braucht ist total individuell. Bei dir klingt es für mich in deinen Zeilen so, als wenn du noch etwas Zeit bräuchtest. Und das ist vollkommen in Ordnung. Nimm dir die Zeit, die du brauchst und mache dich dann auf die Suche nach einem neuen Hund, wenn du diesen auch mit Freude entgegen blicken kannst. Natürlich wirst du Barny niemals vergessen und wahrscheinlich wirst du beim nächsten Hund immer nochmal an ihn denken. Und das ist ok. Aber wenn du nur an ihn denkst, dann ist die Zeit für den neuen Hund vielleicht einfach noch nicht gekommen. Auch für den neuen Hund ist es sicher fairer, wenn er nicht nur als Trost einzieht, sondern auch als gewünschtes Individuum.

      Das wäre zumindest meine Interpretation nach deinen Zeilen. Nimm dir nochmal Zeit, geh in dich und triff dann deine Entscheidung. Beide Entscheidungen sind in Ordnung, wenn sie sich für dich richtig anfühlen.

    • Mein beileid...... :loudly_crying_face:


      Auch ich habe kürzlich meinen Seelenhund verloren.....


      Es war mir sehr schnell klar das ich um da raus zu kommen wieder einen Welpen "brauche" trotzdem ich noch 2 andere Hunde hatte.... leider sind die mega eigenständig, habe sie erwachsen aus einem rumänischen tierheim bekommen, und ich wollte unbedingt wieder ein Baby welches mich braucht und mit dem ich von anfang an zusammen wachsen kann


      So kam es dass nur gut 2 Wochen später piet ein welpe aus Spanien eingezogen ist.... und nein, er ist kein Ersatz und ich werde nie wieder einen Hund so lieben wie meinen snoopy, aber er hat mit genau das gegeben was ich brauchte.....und ich habe kein schlechtes Gewissen weil er eben keinen Ersatz darstellt....das geht gar nicht


      Der welpe wird deinen barny nicht ersetzen und du wirst ihn vermutlich anders lieben, aber nicht genauso und das musst du ja auch gar nicht....


      Ich habe auch früher schon meine Tiere verschieden stark geliebt.... snoopy am meisten klar, aber die anderen auch nur eben anders.....


      Di solltest dir aber bewusst sein das dein welpe dich braucht und du für ihm da sein musst.... wenn du noch keinen weiteren hund nehmen kannst weil dein Gewissen nicht passt lass es bitte, es wäre unfair für das Baby.....

    • Dein Verlust tut mir sehr leid :loudly_crying_face:


      Ich würde den Welpen an deiner Stelle nicht nehmen und zwar aus unterschiedlichen Gründe

      Ich würde nie einen Welpen vom Bauernhof holen und schon 10x kein Aussie...Ich habe auch ein Aussitier allerdings von einem guten Vernünftigen Züchter. Gerade beim Aussie ist die wahrscheinlichkeit halt sehr gross bei so einem Welpen dass du ein Nervenschwaches Nervenbündel kriegst und mit der Herkunft hast du auch keine Ahnung ob der kleine gesundheitliche Probleme hat.

      Und wenn du dir jetzt schon unsicher bist würde ich es erst recht nicht machen...


      An deiner Stelle würde ich mir jetzt erstmal etwas Zeit lassen und die Trauer etwas sacken lassen..Danach würde ich mich gezielt über diverse Rassen informieren. Damit musst du dir halt auch die Frage stellen was du denn genau mit dem Hund machen möchtest und wie du dir deinen nächsten Hund vorstellst. Wenn du dir darüber im klaren bist kannst du bei einem anerkannten VDH Züchter dich noch weiter über die Rasse informieren und von dort dann auch einen Welpen holen:)

    • Mein herzliches Beileid zu Deinem Verlust. Aber so, wie Du das schreibst, war es das beste für Barny, über die Regenbogenbrücke gehen zu können. Mein Seppi hatte 3 Jahre lang Epilepsie und über 100 Anfälle.... Gönn ihm. dass er keine Schmerzen mehr hat und frei und gesund über die Wiesen toben kann, Deinem Barny. Meine Bondi ging am 6. April letztes Jahr und am 20. April zog ein neues Mädchen hier ein. 7 Jahre - wir sind ja auch schon älter. Wenn man ein Hundemensch ist, geht es nicht ohne und im Herzen ist sehr viel Platz. Man liebt Jeden. Jeden auf seine Weise. Nur Du selbst weisst, wann der richtige Zeitpunkt ist. Nimm das Welpi nicht als Ersatz. Es möchte ein vollwertiges Familienmitglied sein. Wenn das noch nicht geht, warte.

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