Pentobarbital, T61 - bei Vornarkose beides friedliche Euthanasie?

  • Es ist ein großes Geschenk, dass wir unsere Tiere erlösen dürfen, aber die Angst davor ist unbeschreiblich, finde ich.

    Ich fühle so mit dir und es tut mir schrecklich leid, dass du dich mit dem Thema befassen musst.

    Wir bekamen ja auch Mitte Dezember die Nachricht, dass man unseren Rüden Sammy nur noch palliativ begleiten kann. Seit dem weine ich fast jeden Tag, der Gedanke, dass unsere Zeit jetzt so begrenzt ist schmerzt.


    Über das Medikament habe ich mich tatsächlich gar nicht informiert, aber ich war bei unserer Tierärztin und wir haben fast eine Stunde über die Euthanasie gesprochen.

    Sie hat alle Fragen beantwortet und kommt dann zu uns nach Hause, wenn es so weit ist. Dieses Gespräch hat mir „gut getan“ (?) weil ich jetzt irgendwie vorbereitet bin.


    Ich denke da solltest du deinem TA vertrauen, dass er deiner Maus nichts schlechtes möchte.

  • ich kann deine Sorgen gut verstehen. Man möchte immerhin, dass der letzte Schritt für das Tier so stressfrei wie möglich wird.


    Von dem, was du schreibst, klingt es so, dass du deinem TA vertraust und dieser empathisch handelt. Ein empathischer TA wird - auch mit T61 - so einschläfern, dass das Tier wirklich einschläft und nicht kämpft. Außerdem liest es sich so als habe er genug Erfahrung damit.


    Mir ist vor 16 Jahren als Jugendliche mit Meerschweinchen leider genau das Gegenteil passiert: TA im Notdienst ohne viel Erfahrung erwischt, wenig Zeit, Narkose beim Schweinchen saß nicht. Ich habe seitdem jedes Mal Angst, das wieder erleben zu müssen.

    Glücklicherweise kam das nie wieder vor, gerade auch weil ich nur noch in Praxen/ Kliniken bin, in denen man sich für den letzten Schritt Zeit nimmt, mehrfach kontrolliert und ich mich aufgeklärt fühle. Selbst bei meiner Stute, bei der das Einschläfern rasend schnell ging, wusste ich vorher, was wahrscheinlich passiert und dass die Tierärztin pro Pferd handelt - auch wenn es für mich nicht schön und geschmeidig aussieht. (Es ging einfach rasend schnell.)

    Bei den kleineren Tieren war es seit dem Erlebnis damals immer ruhig und entspannt. (Ich weiß allerdings, dass unsere jetzige Praxis kein T61 verwendet.)

  • Beide meiner Jungs hatten erst die narkose... chucky ist davon schon gestorben, er war sehr sehr schwach.... Im Nachhinein hätte ich ihn früher erlösen müssen :loudly_crying_face: :loudly_crying_face:


    Mein Liebling snoop war wegen der vorherigen versuchten Operation ja schon in Narkose..... da war das schlimmste das ich nicht weiß ob er gespürt hat das wir zu ihm in den OP gekommen sind...... :loudly_crying_face: bin nur am heulen heute eh schon....


    Was ich aber sagen wollte es war bei beiden sehr ruhig und Friedlich.....


    Vertraue deinem Tierarzt :sparkling_heart:

  • Wir haben Tucker im Oktober auch mit T61 in die ewigen Jagdgründe geschickt.

    Bei T61 ist wirklich wichtig vorher anständig zu narkotisieren, der fragwürdige Ruf und die schlimmen Situationen die man immer wieder hört beruhen alle (zumindest in den Fällen wo ich Einblick habe) auf einer unzureichenden Narkose vorab.

    Tucker war schon sediert, weil ich noch auf meinen Sohn gewartet habe der dabei sein wollte. Und ich wollte den Dicken nicht in seiner letzten Stunde mit diesem unheilvollen, schlechten Gefühl und Weinen aussetzen, er hätte das gar nicht verstanden und deshalb habe ich ihn sedieren lassen, er schlief also schon.

    Dann haben wir im Auto den Venenzugang gelegt, eine vernünftige Narkose eingeleitet und nach Eintreten der vollen Wirkung dann das T61.

    Er ist absolut friedlich dahin gegangen.

  • Ich möchte noch etwas hinzufügen: Ich kann mir vorstellen, wie du dich gerade fühlst und dass es sich komisch anfühlt, sich dann auch noch Gedanken über das Mittel zum Einschläfern zu machen. Mir hat bei meiner Stute damals jemand gesagt: Die Tiere wissen zum Glück nicht, dass und wann es soweit ist. Für die zählt der Moment.

    Ich habe mich damals miserabel gefühlt, dass ich noch sieben Tage lang zum Stall gefahren bin, auch mehrfach am Tag, was ich sonst selten gemacht habe. Ansonsten war ich aber zu nichts zu gebrauchen. Ich glaube aber, die olle Zippe hat jeden einzelnen Moment mit ihren Menschen genossen. Mit den Schweinchen ging es mir ähnlich.


    Was ich sagen will: Nutze die restliche Zeit mit allem, was euch gut tut. Einige der schönsten, intensivsten Momente hatte ich mit allen Tieren auch noch kurz vor dem letzten Atemzug. Das ist in meinen Augen tatsächlich auch ein Pluspunkt, wenn man eine Euthanasie planen muss. Es bleibt noch Raum für alles, was noch gesagt und erlebt werden muss.


    Alles Gute und viel Kraft.

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