Osteosarkom im Kiefer

  • Hallo zusammen,


    Kurz vorab zur Info:

    Es geht um meinen Hund Sammy

    Knapp 13 Jahre alt

    Pinschermischling

    Herzkrank

    Hört nicht mehr gut

    Schwerster Allergiker (bekommt seit über 10 Jahren Apoquel wg Futtermittel und vielen Umweltallergien)


    Gestern war ich mit Sammy bei unserem Tierarzt zum Krallen schneiden weil die wachsen wie der Teufel. Beim warten ist mir aufgefallen, dass seine Schnautze A-Symetrisch aussieht.


    Also gleich angesprochen, Zähne wurden angesehen, abgetastet… Ergebnis: Könnte ein Zahnwurzel-Abszess sein, aber auch schlimmeres. Überweisung in die Tierklinik.


    Dort angekommen wurde geröntgt. Kurz darauf kam die Ärztin und konnte einen Abszess ausschließen. Aber das Röntgenbild war sofort eindeutig. Dennoch wurde gleich eine Biopsie gemacht und die Lunge geröntgt.


    Anschließend sind wir heim, um auf den Anruf mit den Ergebnissen der Biopsie zu warten.


    In der Zwischenzeit habe ich natürlich Dr. Google befragt. Oft nicht die beste Wahl - ich weiß - aber ich hab mich so hilflos gefühlt.


    Der Anruf kam, es ist ein Osteosarkom im Kieferknochen links. Komplette Seite betroffen und deutlich verändert, die Zähne schon locker.


    Eine Operation stünde mir frei, die Lunge sieht im Röntgen noch gut aus, aber Metastasen können so klein sein dass man sie teilweise im CT nicht richtig sehen kann. Durch die Blume hat sie mir aber klar gemacht, dass durch den „schlechten“ Allgemeinzustand sie persönlich nicht operieren würde, sondern die restliche Zeit genießen.


    Jetzt hab ich gelesen, das ein Osteosarkom mit riesigen Schmerzen verbunden ist, was ich ganz grausam fände. Sammy macht aber nicht den Eindruck, als hätte er Schmerzen. Eigentlich ist er wie immer.

    Die Ärztin meinte, ohne OP kann man nur Palliativ begleiten, aber sie geht nicht davon aus dass es jetzt ganz schnell geht.

    Trotz bohren bekam ich keine genauere Aussage.


    Sobald der Arztbrief aus der Klinik da ist, gehe ich nochmal zu unserem Tierarzt um das weitere Vorgehen zu besprechen, aber ich habe jetzt Angst, dass Sammy in der Zwischenzeit leidet.


    Das möchte ich unbedingt vermeiden, er bekommt jetzt natürlich auch nur noch weiche Dinge zu fressen, weil ich Panik habe, dass der Knochen bricht.


    Hat hier jemand Erfahrung, auf welche Zeitspanne wir uns etwa einstellen müssen und woran merkt man, dass es Zeit ist, den Hund zu erlösen?


    Danke für eure Antworten

    Samjuel

    • Neu

    Hi


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    • Hallo Samjuel,


      was für eine furchtbare Diagnose. Es tut mir sehr leid.


      Man sagt, Hunde mit Osteosarkom, das man bemerkt, weil es probleme bereitet (also zb eine Fraktur verursacht oder schmerzt), haben eine mittlere Überlebenszeit von etwa 6 Wochen.


      Bei einem Hund in Sammys Alter würde ich persönlich von dieser Zeit ausgehen und mich über jeden Tag freuen und versuchen, ihn besonders schön zu machen.

      Eine OP würde bedeuten, den Knochen (also den Kiefer) zu entfernen. Beim Bein mag das noch so ziemlich ohne Weiteres gehen, beim Kiefer.... puh... das muss man sich überlegen, ob man das möchte. Vor allem mit sehr fraglicher Prognose. Osteosarkome bei Hunden in diesem Alter haben sehr häufig schon gestreut, auch, wenn man noch nichts im Röntgen sieht.


      Es ist gut, dass Du ihm bereits weiches Futter anbietest, lockere Zähne schmerzen definitiv schon, aber nicht so sehr wie ein Osteosarkom. Diese Schmerzen sind richtig schlimm und gerade im Kiefer, wo dann die Nahrungsaufnahme einschränkt wird, besonders gemein.


      Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen weiter helfen.

    • Danke Corrier für deine Antwort.


      Nee, eine OP haben wir ganz schnell ausgeschlossen, nicht weil wir Sammy nicht lieben, sondern weil die Lebenserwartung nicht wirklich viel länger ist und er nebenher einfach doch einige Baustellen hat und die Lebensqualität sich nicht verbessern würde.

      Das erschien uns am fairsten, auch wenn er 100 Jahre alt werden könnte, wenn es nach uns geht.


      Er wird gerade mächtig verwöhnt 😍 von allen von uns und wir genießen jeden Augenblick. Machen Videos und Fotos. Natürlich fallen jetzt auch mal ungesunde Dinge vom Tisch. 🙈


      Derzeit bin ich auf der Suche nach einem Tierarzt im Landkreis, der Hunde zu Hause erlöst, weil unserer aufgrund personeller Veränderungen nichts versprechen kann 😔


      Aber eine Frage beschäftigt mich die ganze Zeit: Woran merkt man, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist? Dass es nicht zu früh oder zu spät ist?

    • Aber eine Frage beschäftigt mich die ganze Zeit: Woran merkt man, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist?

      Das merkt man.

      :streichel:


      Ich musste auch eine Krebskranke Hündin gehen lassen und die hatte natürlich aufgrund der Krankheit abgebaut gehabt, aber sie war immer da und sie - auch von der Ausstrahlung.

      Und dann ging es sehr schnell steil bergab und da wussten wir, jetzt ist es vorbei, jetzt will sie auch nicht mehr.

      Da haben wir sie dann erlösen lassen

    • Meine krebskranke Bondi kam am Tag vor ihrer OP, die dann nicht mehr stattfand, weil zu viel vom Krebs befallen, immer zum schmusen, das hat sie die ganzen 10 Jahre, die sie hier war, nie gemacht.

      Da wusste ich schon, dass wir sie nicht wieder lebend nach Hause bringen würden.... Du wirst es merken, wenn Du Deinen Hund gut kennst.

    • Hallo ihr lieben,


      Ich hol das Thema jetzt mal hoch.

      Vorab, morgen haben wir einen Kontrolltermin beim Tierarzt, aber ich muss mir jetzt mal was von der Seele schreiben.


      Sammy ist noch bei uns und das ist soooo toll auf der einen Seite, aber für mich ist die Situation echt belastend auf der anderen Seite.


      Trotz viel mehr Futter als ursprünglich normal (400g Vetconcept Nassfutter) kann man Sammy beim Abnehmen zugucken.

      Von 14kg hat er jetzt innerhalb 1,5 Monaten auf grade noch 11,9kg abgenommen. Es gibt natürlich Wienerchen, Käse und andere weiche Leckereien noch on top, wir verwehren hier nichts mehr.

      Weiß von euch jemand ob es so „superkalorische“ Ergänzungsmittel auch für Tiere gibt? Für Menschen gibt es sowas ja.


      Nach wie vor zeigt er keine Schmerzen an, lässt sich auch an der Schnauze berühren.

      Er schläft viel mehr und auch am Schnee findet er nur kurz gefallen und will wieder rein. Längere Spaziergänge mag er auch nicht mehr, nach 5-10 Minuten setzt er sich hin und steht erst auf, wenn ich anzeige Richtung nach Hause zu gehen.


      Er klappert neuerdings öfter mit seinen Zähnen, weshalb ich eben morgen zum Doc gehen möchte. Kann das an locker werdenden Zähnen liegen?


      Ich habe nach wie vor Angst irgend etwas zu übersehen und dadurch Schuld zu sein, dass er leidet.

      Letztens lagen wir auf der Couch beim kuscheln und dann fiept er mich so an und kuschelt seinen Kopf in meine Hand. Darauf hin bin ich dann in Tränen ausgebrochen.

      Die Tierärztin, die wir alle 3 Wochen aufsuchen sagt immer, dass er noch einen relativ guten Eindruck macht und dass seine Verhaltensänderung normal ist. Der Krebs zieht einfach viel Energie.


      Es ist einfach echt schwer grad, der Vergleich wie er als Jungspund war, zu seinem jetzigen Zustand.


      Danke fürs zuhören/ lesen.

    • Das tut mir sehr Leid.

      Krebs ist eine zehrende Krankheit.

      Sie kostet dem Hund viel Energie wie du auch schreibst.

      Sein Zähneklappern weist möglicherweise auf Schmerzen hin.

      Dein TA wird dir Auskunft geben.

      Es gibt hochkalorische Pasten und eventuell auch Flüssignahrung für den Hund.

      Auch da kann dir dein TA helfen.


      Du machst eine schwere Zeit durch und im Sinne des Hundes zu entscheiden ist nie leicht.

    • Hallo!

      Vor einem guten Jahr haben wir die gleiche Diagnose bei unserer Katze bekommen, uns ist anfangs nur das schiefe Gesicht aufgefallen.

      Wir haben sie palliativ behandelt und sie 2 Monate später Zuhause einschläfern lassen. Sie hat Kortison, Antibiotikum (und Magenschutz) bekommen, außerdem hatte ich immer Schmerzmittel Zuhause, das haben wir aber erst am letzten Tag gebraucht, davor war sie schmerzfrei und hat auch sehr gut gefressen. In dem Moment, wo sie Schmerzen bekommen hat und begonnen hat, sich zurück zu ziehen, haben wir der TÄ Bescheid gesagt.

      Ich wünsche euch, dass ihr noch ein bisschen Zeit miteinander habt!

    • Weiß von euch jemand ob es so „superkalorische“ Ergänzungsmittel auch für Tiere gibt?

      Ja gibt es.

      Sowohl von Royal Canin als auch von einer anderen Marke. Kann dir dein TA bestimmt besorgen.

    • Also wir sind wieder zu Hause.


      Er bekommt jetzt tatsächlich wie auch hier schon erwähnt von Royal Canin die Sondernahrung zusätzlich zum Futter und wir fangen ab heute mit Schmerztherapie an.


      Heute bekam er Schmerzmittel per Injektion, ab morgen soll ich ihm Metacam geben. Hat damit jemand Erfahrungen?


      Heute Morgen fing Sammy jetzt auch noch an dich exzessiv den Po zu lecken - verstopfte leicht entzündete Analdrüsen. Dafür gab es jetzt Antibiotika und ausgedrückt wurden sie natürlich auch.


      Das Gewicht heute lag noch bei 11,3kg. Die Tierärztin meinte aber er macht grundsätzlich noch einen „guten“ Eindruck. Er zeigt halt Schmerzen (wie z.b. die Analdrüsen) super spät an, daher geht sie davon aus, dass die Verschlechterung dann ziemlich plötzlich einsetzen wird.

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