Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 4

  • Mal etwas ganz anderes...


    Wie macht ihr das im Alltag mit euren Senioren die entweder schlecht zu Fuß sind oder mittlerweile nicht mehr so gut allein bleiben können. Verzichtet ihr auf Unternehmungen, Freizeitaktivitäten etc. wo die Hunde früher mühelos mitkamen oder eben zu Hause geblieben sind komplett, arbeitet ihr über Sitter oder habt ihr irgendwie einen guten Kompromiss gefunden?

    Hier muss ich schon mehr verzichten auf vieles, was ich aber auch gewohnt bin. Nicki konnte nie gut alleine bleiben und es wird nun schlimmer.

    Ich bin öfter auf Fremdbetreuung angewiesen und da mir das gehäuft unangenehm wird, verzichte ich eben auch mal auf Unternehmungen.

    Da ich sie nicht überfordern möchte, weil sie viel schneller müde wird als in jungen Jahren, kommt überall mitnehmen für mich auch nicht in Frage.


    Es ist schon manchmal anstrengend, da meine bessere Hälfte keinen großen Draht zum Hund hat und keine Hundeerfahrung. Und meine Mama, die aufpasst wenn ich arbeiten bin, nicht auch noch außerhalb der Arbeitszeiten nach dem Hund schauen möchte.

    Also bin ich mit dem Management recht oft alleine. Und während die ganze Familie auf Geburtstagen oder beim Essen ist, muss ich eben Zuhause bleiben.

  • Mal etwas ganz anderes...


    Wie macht ihr das im Alltag mit euren Senioren die entweder schlecht zu Fuß sind oder mittlerweile nicht mehr so gut allein bleiben können. Verzichtet ihr auf Unternehmungen, Freizeitaktivitäten etc. wo die Hunde früher mühelos mitkamen oder eben zu Hause geblieben sind komplett, arbeitet ihr über Sitter oder habt ihr irgendwie einen guten Kompromiss gefunden?

    Ich arbeite 2 Tage die Woche von zuhause, was die Sache sehr erleichtert, an den 3 Tagen an denen ich im Büro bin, passt mein Vater auf Emma auf, aber ich habe auch eine Sitterin, die 1x die Woche einspringt. Bin inzwischen schon mehr zuhause bei meinem Hund, als sonst. Da Emmas Leben leider zeitlich absehbar ist, habe ich jetzt auch noch einen heiß ersehnten Urlaub mit hohen Kosten storniert, aber ich könnte jetzt nicht wegfahren und meine alte, kranke Dame mit meinem alten Vater allein lassen. Emma bleibt noch allein, aber ich versuche es möglichst kurz zu halten. Ich würde sie auch öfter mitnehmen, aber ich will sie auch nicht zu sehr anstrengen durch das hin- und her. Also verzichte ich schon auf ein paar Sachen, aber gern. Ganz ehrlich, Emma ist sehr todkrank, ich könnte jetzt gar nicht so gelassen feiern gehen oder viele Ausflüge ohne sie machen :loudly_crying_face: Wenn ich Betreuung habe gönne ich mir aber schon kleine Auszeiten, treffe Freundinnen auf einen Kaffee oder gehe zum Yoga. Wie handhabt ihr anderen das? Gute Frage Atrevido :dog_face:

  • Das kann ich gut nachvollziehen. Ging mir so als meine letzte Hündin alt und krank war, jetzt lebt mein verwitweter Vater bei mir im Haus, was für beide (Hunde- und Menschensenior) und mich eine Erleichterung ist. Es klingt hart, aber diese Zeit ist ja meist absehbar. Mein Hund hat mir so viel im Leben geholfen, meinem Papa aus der Trauer und mir durch schwierige Zeiten, wir waren so viel fröhlich zusammen, jetzt fühl ich mich auch besonders verpflichtet für sie da zu sein. Aber es wäre gelogen wenn ich sagen würde ich bin nicht manchmal überfordert, emotional wie auch ganz praktisch. Aber trotzdem unendlich dankbar sie noch bei mir zu haben.

  • Dein Beitrag spricht mir ziemlich aus den Herzen, da die Situation hier sehr ähnlich ist. Lange Zeit habe ich auf fast alles verzichtet, weil nicht wirklich alltagskompatible Hunde, sie während meiner Arbeitszeit bereits allein waren und Shira noch dazu nicht wirklich fremdbetreut werden kann. Außer von meinen Eltern die gut 300km entfernt wohnen, was dadurch nur für Notfälle eine Option ist. Jetzt kommt eben noch alt und gebrechlich dazu.


    Jetzt habe ich mittlerweile die Luxussituation fast ausschließlich von zu Hause zu arbeiten. Keine Ahnung wie ich das sonst mit ihr händeln sollte.

    Für mich ist dieses Rücksicht nehmen und zurückstecken damit aber schon total normal und ich habe das leider relativ unbedarft auf meinen Freund übertragen, für den das aber nicht so selbstverständlich ist. Erst war ich darüber etwas pikiert, aber er kennt sie auch viel, viel kürzer als ich, hat damit natürlich eine deutlich schwächere Bindung und alle Familienhunde von ihm wurden topfit sehr alt. Diese Altenpflegezeit kennt er also gar nicht und war ihm auch vorher nicht so wirklich bewusst. Dementsprechend haben wir gerade "etwas Knatsch" auf den ich nicht weiter eingehen möchte und brauche damit irgendwie eine Lösung ab und zu wenigstens wieder etwas mehr unternehmen zu können. Schwierig... aber schon Mal danke für eure Erfahrungen.

  • Das kann ich gut nachvollziehen. Ging mir so als meine letzte Hündin alt und krank war, jetzt lebt mein verwitweter Vater bei mir im Haus, was für beide (Hunde- und Menschensenior) und mich eine Erleichterung ist. Es klingt hart, aber diese Zeit ist ja meist absehbar. Mein Hund hat mir so viel im Leben geholfen, meinem Papa aus der Trauer und mir durch schwierige Zeiten, wir waren so viel fröhlich zusammen, jetzt fühl ich mich auch besonders verpflichtet für sie da zu sein. Aber es wäre gelogen wenn ich sagen würde ich bin nicht manchmal überfordert, emotional wie auch ganz praktisch. Aber trotzdem unendlich dankbar sie noch bei mir zu haben.

    Das hat du schön beschrieben und genau das halte ich mir immer wieder vor Augen, wenn ich doch mal genervt bin von der teils eingeschränkten Situation.

    Meine Freizeit besteht nun eben noch mehr aus Hundedingen. Unternehmungen, die ihr noch Spaß machen und die aber eigentlich auch mir Spaß machen und meine Hobbys sind, wie zum Beispiel der Hundeverein.

    Und wenn sie müde wird, kann sie da ganz in Ruhe pennen, weil sie nach 10 Jahren Hundeplatz auch kein Problem damit hat, im Trubel Ruhe zu finden.


    Nicki war auch immer toll und unkompliziert mit Kindern, aber seit sie älter wird, ist ihre Hemmschwelle niedriger und sie möchte einfach mehr Abstand, statt sich ständig begrabschen zu lassen. Also meiden wir auch viel öfter Familienfeste, bei denen Kinder anwesend sind.

    Meine Verwandtschaft lebt nämlich nach dem Motto 'ja selber Schuld das Kind, wenn's grob zum Hund ist' und da bin ich raus. Das möchte ich nicht für den Hund und nicht fürs Kind.


    Aber ich bin happy, dass ich sie noch bei mir habe und ich möchte ihr die Zeit, die wir zusammen noch verbringen dürfen, so angenehm wie möglich gestalten.

    Und da mein eigentliches Leben/Alltag nicht gerade entspannt und dadurch passend für einen alten Hund abläuft, der Hund aber auch nicht gut alleine bleibt, muss ich eben lernen, mich entsprechend anzupassen und zu entschleunigen.


    Es ist ja absehbar. Leider.


    Dein Beitrag spricht mir ziemlich aus den Herzen, da die Situation hier sehr ähnlich ist. Lange Zeit habe ich auf fast alles verzichtet, weil nicht wirklich alltagskompatible Hunde, sie während meiner Arbeitszeit bereits allein waren und Shira noch dazu nicht wirklich fremdbetreut werden kann. Außer von meinen Eltern die gut 300km entfernt wohnen, was dadurch nur für Notfälle eine Option ist. Jetzt kommt eben noch alt und gebrechlich dazu.


    Jetzt habe ich mittlerweile die Luxussituation fast ausschließlich von zu Hause zu arbeiten. Keine Ahnung wie ich das sonst mit ihr händeln sollte.

    Für mich ist dieses Rücksicht nehmen und zurückstecken damit aber schon total normal und ich habe das leider relativ unbedarft auf meinen Freund übertragen, für den das aber nicht so selbstverständlich ist. Erst war ich darüber etwas pikiert, aber er kennt sie auch viel, viel kürzer als ich, hat damit natürlich eine deutlich schwächere Bindung und alle Familienhunde von ihm wurden topfit sehr alt. Diese Altenpflegezeit kennt er also gar nicht und war ihm auch vorher nicht so wirklich bewusst. Dementsprechend haben wir gerade "etwas Knatsch" auf den ich nicht weiter eingehen möchte und brauche damit irgendwie eine Lösung ab und zu wenigstens wieder etwas mehr unternehmen zu können. Schwierig... aber schon Mal danke für eure Erfahrungen

    Meine Mädels dürften mit ins Büro, aber das passt nicht zusammen.

    Die Kleine bleibt ohne die Große nicht gut allein daheim, aber ist super inkompatibel als Bürohund. Sie tut sich schwer mit Fremden und mit viel Gewusel und das haben wir hier mit direktem Anschluss an die Produktion halt schon.

    Die Große kann woanders als im Elternhaus gar nicht alleine bleiben und da ich gleichzeitig die Lagerchefin bin, muss ich auf oft mal ins Lager oder bei Verladungen helfen. Da würde der Hund stören oder eben einen Aufstand im Büro machen, wenn sie zurückbleiben muss. Kollegen, die nach ihr sehen könnten, habe ich nicht, bin allein im Büro.


    Aber es ist immerhin eine Notlösung, jetzt für Ende Mai dann zum Beispiel, wenn meine Familie 10 Tage im Urlaub ist. Es macht mir zwar leichte Magenschmerzen, weil nicht grade angenehm für alle, aber muss dann eben sein.


    Mein Freund (arbeitet aber sowieso auch Vollzeit und hat genauso wenig Zeit) reagiert oft genervter als ich, obwohl ja nicht er verzichten muss, sondern ich. Ich verlange das nicht von ihm weil ich weiß, dass er im alleinigen Umgang mit den Hunden sehr unsicher ist, etwas falsch zu machen. Und weil ich weiß, dass meine Hunde mit anderen (ja, das betrifft leider alle Personen neben mir) Personen komplett anders sind, als mit mir. Da wird getestet, auf der Nase rumgetanzt, Kommandos ignoriert und durch die Verlustangst, die meine Große mir gegenüber hat, ist sie erstmal gar nicht mehr ansprechbar, wenn ich das Feld verlasse. Dass das schwer zu händeln ist, glaube ich und will ich niemand aufbürden. Den Hund wollte ich haben (in Absprache mit meiner Mama als Betreuungsperson), also kümmere ich mich so gut es geht auch alleine. Man muss aber auch dazu sagen, dass mein Freund nie eigene Hunde oder Familienhunde hatte. Eher überhaupt keinen Kontakt zu Hunden, bis wir uns kennengelernt haben. Das sind auch erst 5 Jahre. Und mittlerweile passt er zum Beispiel für 1-2 Stunden auf, wenn ich abends noch ins Fitness gehen möchte und sie nicht wieder zu meiner Mama stellen mag. Das erleichtert mir schon viel. Nur spazieren gehen traut er sich nicht alleine zu, geht aber immer mit mir zusammen.

  • Mal etwas ganz anderes...


    Wie macht ihr das im Alltag mit euren Senioren die entweder schlecht zu Fuß sind oder mittlerweile nicht mehr so gut allein bleiben können. Verzichtet ihr auf Unternehmungen, Freizeitaktivitäten etc. wo die Hunde früher mühelos mitkamen oder eben zu Hause geblieben sind komplett, arbeitet ihr über Sitter oder habt ihr irgendwie einen guten Kompromiss gefunden?

    Verzichten tun wir nicht wirklich, wir machen trotzdem Dinge ohne Hund, die dauern dann aber eben nicht so lange. Früher hab ich Tagesausflüge mit/wegen dem Hund unternommen, die fallen halt heutzutage weg, da Böki die mit seinen über 18 Jahren mental und körperlich nicht mehr packt. Grundsätzlich muss das Tierchen nicht alleine bleiben, da Männe im HO arbeitet, er bleibt aber problemlos alleine. Seit gut nem Jahr ist die Hundehaltung hier eher "Palliativpflege", alles was wir "nicht machen können wegen dem Hund", ist nur aufgeschoben. Männe und ich sind aber auch eher von der ruhigen Sorte, wir sind gern daheim und nehmen uns gern die doppelte Zeit für die lange Gassirunde des Tages. Dem Hund passt das ganz gut :nicken:

  • Mal etwas ganz anderes...


    Wie macht ihr das im Alltag mit euren Senioren die entweder schlecht zu Fuß sind oder mittlerweile nicht mehr so gut allein bleiben können. Verzichtet ihr auf Unternehmungen, Freizeitaktivitäten etc. wo die Hunde früher mühelos mitkamen oder eben zu Hause geblieben sind komplett, arbeitet ihr über Sitter oder habt ihr irgendwie einen guten Kompromiss gefunden?

    Mein Senior kann noch super alleine bleiben. Dafür findet er in fremder Umgebung nicht mehr gut zur Ruhe. Für Wanderungen oder größere Ausflüge hat er auch nicht mehr die Energie und oft scheiterts auch an den neurologischen Fähigkeiten, was dann immer etwas nervenaufreibend wird.


    Deswegen haben wir für uns den Kompromiss gefunden dass er vereinzelt, wenn ich merke die Hündin braucht mal wieder mehr, zu Hause bleibt und extra eine kleine Runde geht. Bei Wanderausflügen mit der Hündin ist er betreut, was aber nur aufgrund meiner Wohnsituation funktioniert und für mich eine große Erleichterung ist. Aktiv im Mantrailing ist er auch nicht mehr. Da geht er "just for fun" mit wenn es die Temperaturen zulassen und er an dem Tag fit genug ist. Für Freizeitaktivitäten "nur für mich" nehme ich die Betreuung allerdings nicht in Anspruch. Da verzichte ich aktuell drauf und mache das nur in dem Rahmen in dem ichs vertreten kann, dass meine Hunde alleine sind.


    Ich muss gestehen dass mich die Situation schon sehr fordert und manchmal auch überfordert. Meine Hündin ist gerade 7 Jahre alt und wir konnten im letzten Jahr endlich an einigen Stellschrauben drehen die uns einen weitestgehend normalen Alltag ermöglichen. Trotzdem muss die Hündin deutlich zurückstecken weil ich nie alle gleichermaßen "unter einen Hut" bekomme - und mich selbst auch nicht. Ich gebe jetzt alles was mir möglich ist um das Beste für beide rauszuholen. Ein zweites Mal würde ich es so allerdings nicht mehr machen wollen, vorallem weil ich jetzt alleine bin und ich es immer sehr schade für den jeweiligen Hund finde wenn er zurückstecken muss.

  • Gibt ja auch Aktivitäten die gehen gut mit Hund und Sachen die gehen gar nicht mit Hund, völlig unabhängig von Gebrechlichkeiten.


    Seniorentaugliche Ausflüge (individuelle Befindlichkeiten kommen ja immer noch dazu):

    • Autokino generell Open-Air Kino
    • Kletterwald in größerer Gruppe, dann kann man sich immer abwechseln, wer beim Hund bleibt und wer aktiv ist, da muss man ja nicht viel laufen
    • Badesee / Boot fahren, gerade alles was größer ist schwankt auch nicht zu sehr
    • Essen gehen
    • Kutsche fahren
    • Botanischer Garten
    • Lagerfeuer und zelten

    Das sind mal ein paar Ideen. Mit nachdenken fällt mir bestimmt noch mehr ein

  • Gibt ja auch Aktivitäten die gehen gut mit Hund und Sachen die gehen gar nicht mit Hund, völlig unabhängig von Gebrechlichkeiten.


    Seniorentaugliche Ausflüge (individuelle Befindlichkeiten kommen ja immer noch dazu):

    • Autokino generell Open-Air Kino
    • Kletterwald in größerer Gruppe, dann kann man sich immer abwechseln, wer beim Hund bleibt und wer aktiv ist, da muss man ja nicht viel laufen
    • Badesee / Boot fahren, gerade alles was größer ist schwankt auch nicht zu sehr
    • Essen gehen
    • Kutsche fahren
    • Botanischer Garten
    • Lagerfeuer und zelten

    Das sind mal ein paar Ideen. Mit nachdenken fällt mir bestimmt noch mehr ein

    Schöne Idee, als es meiner Seniorin noch besser ging, ist sie auch noch fast überall dabei gewesen. Hab dann eine kleine Decke dabei gehabt, so kann sie gemütlich chillen, wenn die Menschen Eis oder Kaffee essen/trinken. Mit dem Seniorenmobil sind wir mit meiner alten verstorbenen Hündin sogar Inliner gefahren, sie mit wehenden Ohren vorweg :-), Fahrradtouren im Anhänger, raus ins Grüne, Mensch liest, Hund chillt. Und bei der Gartenarbeit ist sie bis heute dabei und observiert die Umgebung. Am Badesee liegen, Hundi im Schatten. Eigentlich freuen sie sich ja immer wenn sie einbezogen werden und dabei sind, wenn der Hund allerdings sehr krank/ alt ist, ist selbst das zu viel und der Senior liegt am liebsten im Korb, Bett, auf dem Sofa oder im Gras in der Sonne.

  • Klar man muss immer schauen. Ging ja darum, dass man mal was mit dem Partner machen möchte ;-)


    Wenn nix mehr geht, dann sind die Tage ja leider auch gezählt. Da fällt mir zumindest Verzicht auch nicht mehr schwer und ich bin um jede Stunde in denen sie noch da sind dankbar.

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