Altdeutsche Hütehunde und Hüteschafhaltung

  • Schön das das ausgegraben wurde.
    So schöne Bilder.
    Super das mal erklärt und gezeigt zu bekommen.
    Schade das nichts mehr kommt.


    Schaut Euch doch mal die HP der Schäferei an
    das Bild von Melli
    dieser Blick
    Wow :herzen1:


    Begeisterte Grüße
    Quendolina

  • Hallo,


    habe erst jetzt gesehen, daß der Thread "ausgegraben" wurde.


    Also es gibt noch Wanderschäfer in Deutschland und die Leben auch davon. Oder besser, sie leben nicht "davon" sondern sie leben Wanderschäferei.
    Einnahmen sind Lammfleisch oder auch bezahlte Landschaftspflegeaufträge.


    Kein leichtes aber ein sehr er- und ausfüllendes und Leben!


    LG Anna

  • Hallo,


    nochmal Danke für das viele Lob! :ops:



    Zitat

    Schaut Euch doch mal die HP der Schäferei an
    das Bild von Melli
    dieser Blick
    Wow :herzen1:


    Als ich das gelesen habe, ist mir doch eng ums Herz geworden! Mella war in meiner Lehrzeit schon 5 Jahre ...und dass ist 12 Jahre her...
    Habe leztens gerade erst fesgestellt, dass bis auf Gipsy keiner der Hunde aus meiner Lehrzeit noch lebt.
    Die Zeit die man mit den Hunden hat ist doch einfach zu kurz, aber sie verschwinden irgendwie nie mehr ganz aus meinem Leben.
    Gipsy ist nun 13 und hat dank einer kompletten "Vergoldung" noch etwas Zeit.


    Dafür auch noch was fröhliches: In meinem zweiten Lehrjahr hatte ich ein Leittier "entdeckt". Leittiere sind von Natur aus zahme Tiere, die immer bei einem stehen und fressen und so die Herde anführen. Dieser kleine Hammel, von mir "Anton" getauft, lebt immer noch! 13 Jahre alt, nur noch am Hof, im Stall und auf den Hofkoppeln, so klapperig, daß man ihm als beim Aufstehen helfen muß, aber noch munter!


    Und hier ein paar Bilder von Gipsys jüngsten Enkeln.
    (Damit keiner was falsch versteht, mein Bode ist nicht der Vater.)
    Im Dezember mit 6 Wochen:




    Und hier im März:




    LG Anna

  • Hallo Anna,


    die sind ja super hübsch, die Kleinen ?
    Ist einer davon bei dir eingezogen ? Hast du jetzt neben der Gipsy noch weitere Hunde bei dir zu Hause und bist du jetzt aktuelle noch Schäferin ?
    Freu mich wieder auf neue Fotos und/oder Berichte von euch, war von dem Letzten sooooooooooo angetan :^^:


    Liebe Grüße,
    Svenja und Fuchs Jenna

  • Bin auch sehr beeindruckt von Text und Bildern. Und das, obwohl ich nichts mit der Hüterei am Hut hab und auch nicht die Schafs(dung!)vorliebe meiner Hündin teile.
    Braucht man eigentlich ein festes Quartier bzw ein Winterquartier oder zieht man als SchäferIn die ganze Zeit rum? Wie kommen die Aufträge zustande und wie regelmäßig sind diese? (Ich hab echt keine Ahnung - aber Interesse)

  • Hallo,


    bei mir lebt zur Zeit nur Bode, ein Sohn aus Gipsys zweiten Wurf.


    Bilder gibt es hier:
    https://www.dogforum.de/ftopic24800.html


    Hab zur Zeit kleine Kinder, also nichts mit Hüten oder Hütehundwelpen, aber noch 12 Schafe mit 7 herzallerliebsten Lämmern.


    Schafsbetriebe gibts natürlich total unterschiedliche, von der reinen Hobbyhaltung, bis Landwirtschaftlicher Nebenerweb oder Betrieb mit angestellten Schäfern. Schafe werden gekoppelt, gehütet oder im Wechsel je nach zu beweidenden Flächen.
    Manche Schäfer sind sebständig mit eigener Herde und haben Flächen gepachtet. Für Naturschutzbeweidung machen die Bundesländer Ausschreibungen, auf die sich dann beworben wird.
    Oder Landschaftspflegeorganisationen unterhalten eine Schäferei mit angestelltem Schäfer ...


    Es gibt Betriebe die die Schafe den Winter über aufstallen und welche mit garkeinem Stall, wo höchstens Muttern mit Problemlämmern unter gestellt werden und natürlich alles mögliche dazwischen.
    Ist also schwer eine generelle Aussage zu machen.


    LG
    Anna

  • Wie schön das Du Dich wieder gemeldet hast.
    Da kann ich doch endlich mal jemanden fragen der sich wirklich damit auskennt :D .
    Ist es möglich einen Altdeutschen einfach so als Familienhund zu halten?
    Oder besser, kann man ihn als Sporthund "mißbrauchen"?
    Bei Deinem Bode scheint es ja kein Problem zu sein, aber das weiß man ja nicht wenn er als Welpe zu einem kommmt.
    Hab mit Schafen eigentlich nichts am Hut und möchte das auch nicht ändern, das läßt meine Zeit nicht zu und liegt mir auch nicht.
    Aber ich hätte soooo gerne eine Langhaarige Gelbbacke.
    Nicht jetzt sofort, hab schließlich drei relativ junge Hunde, aber so in drei, vier Jahren.
    Gibt es überhaupt Schäfer die ihre Welpen als Sporthunde abgeben?
    Gibt es nur die AHH oder noch andere "Verbände" oÄ wo Schäfer sich nach Hunden umschaut?
    Boah, ich hätte gefühlte 2000 Fragen.
    Wenns nervt, einfach ignorieren :D
    LG
    Quendolina

  • Hallo,


    also, Du meinst mit Langhaarige Gelbbacke wahrscheinlich eine aus dem Ostschlag.
    Von denen weiß ich einfach nichts und kann zu denen also nichts sagen.
    Es ist so, dass in der ehemaligen DDR in der Schäferei und damit in der Hundezucht eine ganz anderer Weg gegangen wurde, die Schläge wurden untereinander eigentlich nicht gemischt, und die optische Einheit spielte eine größere Rolle. Daher sind Harzer Fuchs, Gelbbacke und Schafspudel auch so gut im Aussehen als solche auszumachen. Was natürlich dazu führt, dass gerade ein optisch so einmaliger Hund, wie der Harzer Fuchs für viele Privatleute so interessant wird.
    In der alten BRD wurde bei der Zucht der Altdeutschen garnicht auf einheitliche Optik geachtet, daher auch die unglaubliche Variation innerhalb der Würfe, wie auf den Fotos ach zu sehen (auch hier gibt es langhaarige Gelbbacken). Was gut arbeitete, wurde auch zur Zucht verwendet, auch Hunde anderer Rassen, mit ähnlichem Arbeitsstiel, die gut liefen wurden eingekreuzt. So findet sich in Gipsys Vorfahren (Ururgroßmutter) ein Kurzhaarcollie oder bei Mella (auch Ur) ein belgischer Schäferhund.
    Die AAH gibt es ja gerade mal seit ca 20 Jahren, mit ihrer Zielsetzung die in Deutschland noch vorhandenen hütenden Hütehunde zu erhalten. Auch der Begriff Altdeutscher Hütehund ist noch nicht so alt, vielerorts wurde Altdeutscher Schäferhund gesagt. Aber bei Gründung der AAH war dieser Begriff ja schon zu sehr von den langhaarigen Deutschen besetzt. Wobei ja auch der DS nur ein Hütehundschlag war, der aus Schäferhand auf Aussehen reingezüchtet wurde.
    Die Berufsschäfer die ich kenne züchten fast alle nicht inerhalb der AAH, da es ihnen zu viel umstand ist, mit dem Papierkram usw. und sie keine Vorteile sehen, da gute Hüteleistung sich doch nicht durch eine einfache Zuchttauglichkeitsprüfung ersehen läßt.
    Den Altdeutschen auserhalb seines ursprünglichen Arbeitsfeldes kann man sicher ähnlich kritisch sehen, wie beim Border Collie. Ich kenne einfach AHs die ohne Schafsarbeit nicht funktionieren würden, Hunde die den ganzen Tage laufen und abends durch den Zwinger zur Pause gezwungen werden, um sich nicht Tod zu laufen. Hunde die gleichzeitig in ihrem Wesen eine Energie und einen Wums haben, dass sie ohne diese Triebbefriedigung wirklich gefährlich werden können. Leider kenne ich einige doofe Geschichten in dieser Richtung, wobei es da um unausgelastete, schlecht ausgebildete Hunde in der Schäfrei ging.
    Gleichzeitig kenne ich aber auch tolle AH in der Familie, die, bei entsprechender Auslastung, entspannte, coole Familienmitglieder sind. Gipsy ist so ein Hund und Bode auch.
    Aber schon Gipsys Sohn Nabur aus erstem Wurf, der Vater der Welpen oben, ist so ein Hund der mit seinen nun 10 Jahren immer noch zu viel arbeitet. Er ist einer der läuft, bis er steif ist und die Pfoten offen sind, man muß ihn also durch zwang (anleinen/ zu hause Pausentage geben) vom überarbeiten abhalten. Ist er dann an der Leine, würde er gerne durch fiepen mitteilen, daß er gerne weiterlaufen möchte. Läuft er seine Grenze und sieht, dass der Hund auf der anderen Seite Aktion machen darf, wird er ganz jibberig, weil er dass auch noch machen möchte.


    Ich kann den wunsch nach einem Altdeutschen total nachvollziehen. Nicht nur das sie schön sind, sie haben ein tolles Wesen sind vom Körperbau und der ganzen Gesundheit einfach noch top, im Gegensatz zu vielen auf optische Einheit gezüchteten Rassen.
    Wie ich bei einem Welpen erkenne ob es mit ihm passt? Stehe da vor den gleichen Sorgen!
    Schaue ich mir Hunde wie Nabur an, kann ich im Nachhinein sagen, ja, dass hat sich schon als Welpe gezeigt, aber hätte ich es damals vorraus gesehen?
    Ich denke, wichtig ist sich die Elterntiere genau anzusehen, und es reicht nicht, dass nur einer der beiden ruhig und ausgeglichen ist, wobei bei Nabur auch der Vater nicht so heftig war. Und sich mit den Welpen viel Zeit zu nehmen, bevor man sich entscheidet.
    Das Erziehung (richtige Auslastung, aber auch runterfahren lernen) eine großer Punkt ist, brauche ich ja hier nicht noch zu schreiben.
    Oder sich für einen etwas älteren Hund entscheiden, es gibt immer wieder Hunde die „nichts taugen“, wie Benne oder mein toller Bode.


    Oh, dass ist doch lang geworden. Ich habe hier zu einigen heiklen Themen Stellung bezogen. Jemand mit anderer Meinung möchte mir das nachsehen. Fände einen konstruktiven Meinungsaustausch immer spannend!


    LG Anna

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