Martin Rütter und seine Meinung zum Thema Schutzhundesport
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Das habe ich schon verstanden, ich habe die 30 Seiten hier ja nicht umsonst durchgelesen. Die Wirkung, die die beiden Photos entfalten, ist für Außenstehende aber eben eine ganz ganz andere, darum ging es mir. Das ist ein bisschen so, als würden Sportschützen nicht auf runde Zielscheiben, sondern auf Bilder von Menschen schießen, und für Treffer auf Kleinhirn gibt es die höchste Punktzahl. Ist eigentlich auch kein Unterschied, wirkt aber brutal.
Es bleibt eben einfach ein höchst erklärungsbedürftiger Sport, und man sollte sich nicht wundern, wenn Laien da nur sehen „Mensch provoziert Hund, Hund beisst in Mensch“.
Wie ich das erste Mal in den USA auf einem öffentlichen Schiessstand war gab es als Zielscheibe tatsächlich Menschenbilder (gekennzeichnet als Nazi oder Terrorist) zur Auswahl, ein paar Jahre später gab es dann nur noch Zombis. In den USA findet man schon sehr viele Kinder mit großkalibrigen Waffen auf den Schiessständen.
Nicht dass ich amerikanische Verhältnisse gut heiße aber der Umgang mit Gewalt ist auch ein gesamtgesellschaftliches Thema.
Ich würde die Deutschen um einiges pazifistischer einschätzen, deshalb war wohl auch Mondioring in Deutschland auf VDH Plätzen lange Zeit verboten. Weil ein Vollschutz einfach noch ein schlechteres Image in der Allgemeinheit hat.
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Hi
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Wobei man dazu ja sagen muss, dass MR ja auch etwas gegen Zerrspiel hat.
Mit der Begründung dass der Hund dann lernt wie stark er ist...
Mein Gott, der Hund muss ja ein totlangweiliges Leben bei ihm führen wenn der gar nix darf ausser ein Säckchen mit Futter zu halten.
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Hm, und wenn da jetzt ein Mensch ohne den Anzug in diese Situation geht? Dann reagiert der Hund nicht? Also ich hoffe ja, dass ich keine Vorurteile habe, ich denke, dass ich keine habe. Aber in dem Video erscheint es mir schon so, dass der Hund seine Aufgabe doch eher auf den Menschen fokussiert und nicht den Anzug. Vom IGP kenne ich diese Szenen, wo der Mensch den Beißarm wegwirft und der Hund sich sofort abwendet und auf den Beißarm stürzt, da ist es für mich eindeutig, dass eben der Beißarm und nicht der Mensch die Beute ist.
Das eingestellte Video sehe ich da jetzt deutlich kritischer tatsächlich.Das geht tatsächlich, dass ein Mensch ohne Anzug da in die Nähe geht.
Letztens haben wir genau da drüber nachgedacht und zwar als jemand für mich gefilmt hat im Training und dabei immer wieder ganz nah an den Hund gegangen ist.
Und wie schon geschrieben … der Hund hat sich immer wieder umgeschaut, da die 3 Helfer aus verschiedenen Richtungen kommen und während der Übung ja alle am Platz bleiben. Die Leute im Vordergrund nimmt sie aber garnicht wahr, weil die eben für den Moment unbeteiligte sind.
Und ja, wie Ressourcenverteidigung sieht es aus. Soll es auch. Jede Schutzdienst Übung soll ja eine ernstere Situation nachstellen. Wobei MRG da nicht so schematisch ist, wie IGP.
Hab meinen Aufbau mal in einem Video zusammen gefasst, weil es damals jemand sehen wollte. Wohl bemerkt, mach ich das alles selbst im Aufbau. Auch die Arbeit am Anzug. Und trotzdem hab ich noch nie nur drüber nachgedacht, ob mein Hund das verwechseln könnte, da ich ja hingehe und ihn zum Ende der Übung abhole.
Ach übrigens diese Beutefixierung haben wir auch. Nur anders als im IGP zieht man den Anzug nicht einfach aus. Und abschenken gibts bei uns nicht bzw nur ganz am Anfang.
Aber wenn meine Ambi nen Anzug sieht, der nach dem Training am Platz rumliegt, kann sie sich stundenlang damit beschäftigen 😃 Arielle dagegen interessiert der Anzug dagegen nur, wenn der Helfer ihn trägt. Sonst nicht so.
Vielen Dank für eure Erklärungen, ich muss nun gerade in mich hinein lachen, wie man ein einfaches Beutespiel so aufbaut, dass das Endprodukt dann so aussieht wie eine ressourcenbedingte Aggression.
Bzgl. der Bewertung haben mich die rumstehenden Menschen übrigens deswegen nicht irritiert, weil die Situation natürlich so oder so ritualisiert ist und die Menschen, die zuschauen, natürlich auch im Falle einer ressourcenbedingten Aggression vom Hund nicht als Bedrohung wahrgenommen werden, da ritualisiert.
Aber wie gesagt, Respekt, den Aufbau, der das Ganze als "lustiges" Beutespiel entlarvt, den hätte ich dahinter nicht vermutet.
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Ich glaube ein Aspekt ist auch, dass die Bilder des Schutzhundesports oft ganz böse Assoziationen auslösen:
Von Grenzern an der innerdeutschen Grenze, vom südafrikanischen Apartheitsregime, von Abu Ghraib.
Das ist nicht unbedingt komplett rational - aber ich glaube nicht, dass man wirksam gegen die Vorurteile dem Sport gegenüber ankommt, wenn man das nicht mitdenkt. Vergleichbar ist das vielleicht mit Schützenfesten - gefährlich sind die nur für die Leberfunktion mancher Beteiligter... und trotzdem empfinden viele ein Geschmäckle, wenn die Bürgerwehr mit Uniformen und Holzgewehren durch den Ort marschiert.
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Übrigens, jetzt wo ihr mir den Aufbau erklärt habt, sehe ich es auch überdeutlich in deinem ersten Video Wonder2009 . Keine Aggression, sondern nur einen Hund, der in freudiger Erwartung auf seinen Auslöser wartet, den Ball, ach nee warte den Anzug zu packen ...
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alsatian_00 Ich zitiere mich einfach selber
Aktuelle Podcastfolge. Da geht er näher auf Zerrspiele ein und dass er die auch mit seiner Emma macht.
Zum Mondio: Kann ein Hund wirklich den Anzug von einer Daunenjacke (o.Ä.) unterscheiden? Würde sich beim IGP ein Figurant so verhalten, wie er es eben tun soll aber dabei keinen Ärmel tragen, wie reagieren Hunde dann? Hat das mal jemand ausprobiert? Ich schreibe vorsichtshalber dabei, dass es keine Polemik ist, sondern Interesse.
Zur Reizangel: die wurde mir von einer Trainerin (nicht aus der Rütter-Riege) empfohlen, weil mein Aussie am Anfang großes Interesse am Stoppen von Fahrrädern gezeigt hat. Jetzt sollte ich ihn damit nicht hirnlos puschen, sondern ihm eben beibringen, den Reiz auszuhalten. Ob es funktioniert hätte kann ich nicht sagen, mein Hund konnte mit dem Ding nix anfangen. Das Problem wurde dann mit Schlepp und befreundeten Radfahren gelöst.
Grundsätzlich kann ich mir vorstellen, dass es in beide Richtungen funktioniert: gut aufgebaut zur Impulskontrolle oder man macht den Hund noch heißer auf Beute hetzen.
Ist dann im SD vermutlich ähnlich. Gut aufgebaut hat man einen Hund, der sich auch auf einem hohen Erregungslevel zurücknehmen kann, schlecht aufgebaut eine Katastrophe.
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Hmmmm. Also, schlecht aufgebaut = Katastrophe sehe ich nicht so. Klar, für ne Prüfung ist das blöd, aber es führt halt nun mal nicht dazu, dass die Hunde gefährlich werden. Schlechte Griffe, Konflikte, sind eher das, was mit einfallen.
Falsche Haltung ist doch eher das Problem was die Hunde gefährlich macht.
Das ist bislang mein Resultat.
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Hmmmm. Also, schlecht aufgebaut = Katastrophe sehe ich nicht so. Klar, für ne Prüfung ist das blöd, aber es führt halt nun mal nicht dazu, dass die Hunde gefährlich werden.
Kann nur für IGP/VPG sprechen:
Ich hab da leider auch echt schon das Gegenteil gesehen und die Hunde waren nicht wirklich in schlechter Haltung.Beim ersten Resultat war es etwas unglücklich (Hund ist auf den Rücken geknallt, wäre aber nicht passiert wenn es vernünftig ausgeführt worden wäre) und beim zweiten Resultat fand' der Hund den Druck einfach sehr sehr doof, was sich anschliessend auf alles andere übertragen hat.
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Würde sich beim IGP ein Figurant so verhalten, wie er es eben tun soll aber dabei keinen Ärmel tragen, wie reagieren Hunde dann? Hat das mal jemand ausprobiert?
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Hmmmm. Also, schlecht aufgebaut = Katastrophe sehe ich nicht so. Klar, für ne Prüfung ist das blöd, aber es führt halt nun mal nicht dazu, dass die Hunde gefährlich werden.
Kann nur für IGP/VPG sprechen:
Ich hab da leider auch echt schon das Gegenteil gesehen und die Hunde waren nicht wirklich in schlechter Haltung.Beim ersten Resultat war es etwas unglücklich (Hund ist auf den Rücken geknallt, wäre aber nicht passiert wenn es vernünftig ausgeführt worden wäre) und beim zweiten Resultat fand' der Hund den Druck einfach sehr sehr doof, was sich anschliessend auf alles andere übertragen hat.
Ich glaube, dass sich schlecht aufgebaut auch sehr breit definieren lässt.
Tatsächlich war ich bislang aber auch auf keinen Platz unterwegs, wo im SD wirklich Mist gemacht wurde.
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