Martin Rütter und seine Meinung zum Thema Schutzhundesport

  • Und genau darum gehts.

    Wir haben an etwas Spaß, holen uns den passenden Hund wo die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass er auch Spaß hat. Das ist wie bei allen anderen Möglichkeiten der Beschäftigung auch so.

    Und ich für meinen Teil würde nicht mal behaupten, dass diese Handlung „der Hund beißt“ so sehr im Mittelpunkt steht für was mir Spaß macht. Viel mehr imponiert mir diese Komplexität dieses Sports und diese vielen verschiedenen Übungen, was man dem Hund für die höchste Prüfungsstufe beibringen kann. Mir gefällt es, ein Ausbildungsziel zu haben und mir über so viele Umwege den Weg dorthin zu erarbeiten. Ich habe schlicht nicht dauerhaft Spaß an einem Training, was den Hund zwar auslastet, aber man auf Dauer nicht mehr viel weiter entwickelt. Mein Schnauzer ist jetzt 4, und nach 4 Jahren Training bin ich gerade mal auf dem Stand, dass sie alle Übungen vom Grundsatz her verstanden hat. Sie ist in der Lage im Training alle an sie gestellten Aufgaben zu erledigen. Allerdings im Training … die Varianz auf Prüfungen ist viel größer. Da wird Arielle jetzt heran geführt. Diese langwierige und komplexe Arbeit und dieses „eigentlich nie fertig werden“ ist es, was mich reizt und antreibt. Ganz besonders mag ich die Übungen, wo der Hund lernen muss, selbst zu entscheiden. Die Objektbewachung ist eine solche Übung. Ich kann dem Hund nur einen gewissen Rahmen beibringen. Aber wenns drauf an kommt, muss er alleine entscheiden können, was zu tun ist, auch wenn das Bild was er grad vor sich hat für ihn völlig neu ist. Diese Komplexität liebe ich, diese Herausforderungen. Und ich für mich finde sie in keinem anderen Sport so sehr. Deshalb mach ich Mondioring. Nicht wegen dem beißen an sich

  • Da würde ich mich komplett anschließen. Mir reizt einfach dieser komplexe Vielseitigkeitssport. Ich präferiere auch Hunde, die da selbst Spaß dran haben und nicht bloß mitmachen, weil da ein "Triebziel" winkt oder weil sie so viel WTP haben, dass sie das alles für mich machen.

  • keinen Unterschied.


    Einmal hat der Mensch das Spielzeug in der Hand, einmal ist das Spielzeug um das Bein des Menschen rum..

    das ist, genau genommen, der einzige Unterschied.


    […] Es ist eben „nur“ ein reglementiertes Beutespiel.

    Das habe ich schon verstanden, ich habe die 30 Seiten hier ja nicht umsonst durchgelesen. Die Wirkung, die die beiden Photos entfalten, ist für Außenstehende aber eben eine ganz ganz andere, darum ging es mir. Das ist ein bisschen so, als würden Sportschützen nicht auf runde Zielscheiben, sondern auf Bilder von Menschen schießen, und für Treffer auf Kleinhirn gibt es die höchste Punktzahl. Ist eigentlich auch kein Unterschied, wirkt aber brutal.

    Es bleibt eben einfach ein höchst erklärungsbedürftiger Sport, und man sollte sich nicht wundern, wenn Laien da nur sehen „Mensch provoziert Hund, Hund beisst in Mensch“.

  • Mit dieser eher ablehnenden Haltung komm ich persönlich auch gut zurecht.

    Ich hab vielleicht auch Vorurteile gegenüber Menschen, die Kampfsport betreiben. Ist halt auch nicht so meins 🤷‍♀️

    Ich könnte auch kein Tier erlegen. Meine beste Freundin ist aber Jägerin. Muss ich für mich net toll finden, weil es auch ein Stück brutal ist.

    Keiner muss toll finden, was ich mach.

    Aber Toleranz funktioniert immer nur in beide Richtungen. Ich möchte auch nur toleriert werden und nicht in eine Schublade mit kriminellen Machenschaften und saufenden Proleten gesteckt werden.

  • Damit ihr euch ungefähr ein Bild machen könnt … hier ein Video von Arielles Objektbewachung auf der letzten Prüfung. Ich glaub man kann in den 4 Min schon sehen, dass nicht das beißen im Mittelpunkt steht, sondern die Konzentration zur Erfüllung der Aufgabe.

    Objektbewachung

  • Videos in denen es um" die Krassheit" des Hundes geht, sehen anders aus.

    Menschen die das darstellen wollen, präsentieren sich anders. Klick dich bspw mal durch Instagram, da findet man ziemlich schnell was ich meine. ^^


    Ich denke man sollte sich wirklich erstmal frei machen von dem "Abrichten" - Gedanke und versuchen das alles hier wirklich neutral zu lesen. Und wenn das nicht reicht kann man auch mal näher nachfragen ( bspw was denn alles noch so passiert? Denn wie hier ebenfalls mehrfach erwähnt wurde ist IGP und Monitoring viel viel mehr als nur die Arbeit mit dem Beißarm/Michellinmännchenanzug) oder das Ganze real live näher anschauen ( in einem seriösen Verein).

    Sollte man dann immernoch der Ansicht sein dass das nicht dem Geschmack entspricht, OK...

    Bestimmt gibt es auf Instagram viel krassere Videos, aber mein Punkt ist, dass das, was Schutzsportler*innen als neutrale Darstellung sehen, auf andere eben schon krass wirkt. Und das m.E. zum Teil die starken Reaktionen auf den Sport erklärt. Von Abrichten hat hier übrigens keiner gesprochen, und ich denke, ich habe den Kern des Sports nach diesem Thread hier schon verstanden, aber der Diskussion wäre es es eben zuträglich, wenn Sportler*innen ihre Aussenwirkung auf Normalos wahrnehmen würden.

  • Und dann klicke ich in die Videos (von den Schutzdienst-Verfechter*innen hier eingestellt) und kann nur denken, wow, das wirkt, pardon… abstoßend. Denn was man sieht: Hunde, die Menschen stellen, die Schaum vor dem Maul haben, während sie Menschen verbellen.

    So sieht ein Hund im Trieb aus - genau das gleiche Bild findest du beim Rettungshund Fläche wenn der nach 15-20 Minuten Stöbersuche bei der vermissten Person angekommen ist und - zur Anzeige - verbellt. Da hat auch der Labrador Schaum vor dem Mund und nicht wenige einen irren Blick.

    Sehr viele Rettungshunde bleiben übrigens nicht cool wenn sie die Glöckchen am Geschirr der anderen Hunde hören ....

  • 1. wer behauptet, dass ich mir um die Außenwirkung nicht bewusst bin?

    2. ich betreibe in meinem Rahmen Aufklärungsarbeit, für alle, die wollen

    3. bin ich nicht normal? Sind Nichthundesportler normalere Menschen, als Hundesportler?

  • Aber ganz ehrlich? Wir Sportler koennen nix fuer die Gedanken anderer Menschen. Und wer nicht fragt, sondern dann nur (daheim, im Netz, usw.) mault, weil er hat mal gesehen das xyz, der nimmt einem jede Chance etwas zu erklaeren.

    Wie bereits geschrieben haben wir regelmaessig Leute auf dem Platz die Fragen stellen. Und IMMER werden sie beantwortet. Man zeigt ihnen Dinge, erklaert wieso, weshalb, warum, usw.

    Das geht aber eben nur, wenn diese Leute auch fragen!

    Ich hab 2 Videos gefunden. Schneid sie fix zu (weil alles davor interessiert eher nicht) und dann lad ich sie hoch..

  • Da würde ich mich komplett anschließen. Mir reizt einfach dieser komplexe Vielseitigkeitssport. Ich präferiere auch Hunde, die da selbst Spaß dran haben und nicht bloß mitmachen, weil da ein "Triebziel" winkt oder weil sie so viel WTP haben, dass sie das alles für mich machen.

    Das macht es halt auch aus finde ich... Dieses Komplexe über mehrere Bereiche. Für eine schöne Prüfung muss der Hund nicht nur beißen. Im Gegenteil

    Meine Faszination fing übrigens mit einer UO Prüfung an... Und auch heute ist es meine liebste Sparte.. Ich persönlich finde es gibt nichts schöneres wenn ich eine gelungene harmonische Vorführung sehe.

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