Neue Lebensumstände/neue Rasse

  • Unsere Eurasierin kommt mit Großstattalltag, Öffis, vielen Hunden, Menschen, Fahrrädern, Lärm usw. gut zurecht ohne drüber zu sein oder Nerven zu zeigen. Sie reagiert auf Fremde freundlich, lässt sich gerne streicheln, hat aber absolut kein Problem damit Abstand zu halten und Annäherung passiert immer nur ganz behutsam auf ihren eigenen Wunsch (sie würde sich niemals jemandem auf bollerig-undistanzierte Art nähern).


    Im Dunkeln ist sie sehr aufmerksam und zeigt Unbekanntes sofort an. Wenn sich uns jemand nähert der ihr komisch erscheint, merk ich es schon Sekunden vorher, dass sie gleich bellt. Ich kann ihr dann entweder signalisieren, dass alles ok ist und sie entspannt sich dann oder ich sag nix, dann stellt sie sich vor mich und knurrt und wufft so, dass es jeder ernst nimmt. Kein Kläffen, sondern ein ruhiges, tiefes, ernsthaftes "Trau dich bloß nicht!" Das würde ich aber nur in wirklich ernsthaft gefährlichen Situationen aktiv provozieren!


    Ich geh zwei mal die Woche mit ihr auf den Hupla für die UO, da macht sie wirklich ordentlich mit, brennt aber nicht dafür. Natürlich kann man die UO nicht mit der des IPO-Teams vergleichen, aber wir legen schon sehr viel Wert darauf, ein möglichst gutes Niveau zu erreichen.


    Dann bin ich noch mehrmals pro Monat mit ihr beim Trailen (Tiersuche, Ausbildung zum Einsatzteam). Eine größere Freude könnte ich dem Hund glaub ich gar nicht machen. Das ist ihre Passion, da legt sie sich voll ins Zeug, das passt wie Faust aufs Auge für uns zwei!


    Ausserdem treffe ich mich alle 14 Tage mit meiner "alten" Truppe. Die Hunde kennen sich und mögen sich und wir Mädels ebenso. Ein wenig Slalom laufen, Distanztraining, mal mit der Bahn fahren und auf ein Eis gehen, Balancieren oder über ein paar Hindernisse, just for fun und was uns grad Spaß macht.


    Für den Eurasier brauchst du ein gewisses Händchen. Ich sag nicht, dass das ein besonders schwieriger Hund ist (für uns ist der Eurasier der einfachste, selbsterziehendste easy going Hund überhaupt), aber du solltest mit der, äm, speziellen Art wirklich können, sonst geht ihr euch gegenseitig auf die Substanz und reibt euch aneinander auf. Ich rate dir, unbedingt persönlich etliche Exemplare kennenzulernen um mal ein Gefühl dafür zu bekommen, ob dir diese Hunderasse liegt oder nicht.

  • Ich habe mit einem DSH in einer Großstadt gelebt.

    Allein durch ihre Größe hat sie im Dunkeln abschreckend gewirkt, obwohl sie eher der Labrador unter den Schäferhunden war.

    Eine Freundin hat später ihre Hündin aufs Land vermitteln müssen, weil die im Dunkeln so "misstrauisch" wurde, daß sie eine Gefahr dargestellt hat. In der Stadt trifft man halt viele Leute, da sollte der Hund vielleicht besser "neutrales Verhalten und abschreckendes Äußeres" haben. So meine Meinung als Gedankenanstoß.

  • Was bedeutet denn Stadt?


    Mehrfamilienhaus, welcher Stock, wie groß, Garten, wie weit zum nächsten Park … ???

    Großstadt, Kleinstadt, … was ist mit Euch? …. ganzen Tag auf Arbeit, Zuhause, …?


    Ich persönlich habe in der Großstadt (Berlin) im 5ten Stock, WG-Zimmer, Neukölln, Studentin, … gelebt - das hätte ich keinem Hund angetan (egal wie groß) … und kritisch wegen Belästigung wurde es unterwegs normalerweise nachts, nach einer Party/ Club… nach Hause - da wäre der Hund sicher eh nicht dabei gewesen.

  • Hier bin ich :pfeif:. Vorab, Hamburg ist groß und hat unfassbar unterschiedliche Stadtteile. Es gibt nicht das Großstadtleben in Hamburg.


    Aber, kurz und knapp. Wären wir keine Camper und >120Nächte im Jahr mit diesem unterwegs, Tendenz steigend, wäre in unsere derzeitige Wohnsituation - mitten in Hamburg aber grün - kein Boxer eingezogen.


    Es klappt gut mit Gustaf, er ist perfekt für uns, und ich würde die Rasse - vom VDH Züchter und offenen Auges bzgl. Veranlagungen zu bestimmten gesundheitlichen Problemen/Krankheiten - empfehlen, wenn man weiß worauf man sich beim Boxer einlässt.

    Nicht für das Leben in Hamburg so wie wir wohnen, wenn kein konsequenter Ausgleich möglich ist, aber am Stadtrand oder ruhigeren, weniger stark frequentierten Vierteln sehe ich kein Problem.


    Wer grundsätzlich bereit ist einen großen, kräftigen, bewegungsfreudigen, temperamentvollen, energiegeladen, teilweise grenzwertig clownigen Hund adäquat auszulasten, der Wach- und Schutztrieb mitbringt, aber auch WTW und WTP, macht mit dem Boxer keinen schlechten Griff.


    Mein Boxer kennt und kann alles was für unser gemeinsames Leben notwendig ist. Was wir nicht brauchen im Alltag, machen wir nicht, es gilt Prioritäten zu setzen um den Hund nicht zu überfordern.


    Aber ich habe auch über zwei Dutzend Jahre Gebrauchshunde in Hamburg gehabt (und aus vielen Fehlern gelernt), als er einzog, so das ich die Erziehung, Auslastung und Führung von Gustaf intuitiv mache. Ich merke rasch wenn etwas in die falsche Richtung läuft und habe einen soliden Werkzeugkoffer um es zu richten.


    Zum Sicherheitsbedürfnis Deiner Frau. Ich bin eine zarte Asiatin, 1,57m und 49kg. Gustaf ist jetzt 17Monate alt, voll pubertär aber gut führbar. Ich führe ihn, nicht umgekehrt, nie. Er hat keinen Wach-/Schutzauftrag von uns und er zeigt noch null Wach- oder Schutztrieb. Er bellt nie, er meldet nix, er ist ein Blümchen und überlässt alles uns. Weil wir das so forcieren.

    Das wird alles schon noch kommen, rassebedingt, aber es werden immer mein Mann oder ich sein die jede Situation regeln. Anders möchte ich es, gerade in der Innenstadt, auch gar nicht haben. Seine reine körperliche Präsenz muss reichen. Ich will ausdrücklich keinen Hund der auf mich aufpasst. Nicht sein Job.


    Bestes Beispiel heute.

    Heftig aufgeladene Situation zwischen mir und einem Radfahrer, weil ich eine sehr alte Frau vor diesem beschützt und verteidigt habe. Ich habe so laut geschrien (um Hilfe und Polizei) das meine Stimme sich überschlug. Der Radfahrer hat noch lauter gebrüllt und war aggressiv von der Körpersprache. Und Gustaf? Dumdidum.. wann bist du fertig Frauchen? Vooooll langweilig hier. Oh, ein Grashalm.. Ui, ein Blatt. Dumdidum.. und was ist jetzt mit spielen? Ich war so stolz auf ihn :cuinlove: :applaus:

  • Ich kannte einen schwarzen russischen Terrier in der Großstadt. Funktionierte sehr gut. Aber man muss schon ein Händchen für diese Tiere haben.

    So leichtfertig würde ich die Rasse nicht empfehlen...

  • Ach, zweites heutiges Beispiel (willkommen in unserem Leben mit Hund mitten in Hamburg, mit sehr hoher Hundedichte). Mein Mann wurde Mittag von einem fremden Hund, der Gustaf ans Leder wollte, ins Bein gepackt, weil er dazwischen ist/war. Viel Getöse von tobenden Fremdhund, dessen kreischende Halterin, mein brüllender Mann.. und mein Blümchen-Gustaf der verwundert war warum denn alle so laut sind 😍🙄.

    Drei Monate vorher war ich in der Situation meines Mannes. Auch da hat mein Blümchen nur rumgestanden und wenig schlau geguckt 😍😍.

  • Ob ein Bloodhound glücklich ist im Dunkeln durch die City zu laufen, wage ich zu bezweifeln. Er ist und bleibt nun mal ein Jagdhund, ist ein Laufhund und sollte auch so bewegt werden.

    In welcher Welt widerspricht sich das denn?


    Darf ein bloodhound nicht im dunkeln unterwegs sein? :rolling_on_the_floor_laughing:

  • Ein etwas 'anderer' Vorschlag xD

    Falls ihr ebenerdig wohnt und Melden kein riesen Problem wäre könnte ich mir durchaus einen Landseer vorstellen.

    Reika würde gut zu euren beschriebenen Anforderungen passen. Abschreckend wäre ein Landseer allein natürlich schon durch die Größe, Reika zB ist aber zusätzlich auch sehr aufmerksam und hat, besonders im Dunkeln, die Umgebung immer im Blick, ohne dabei nervös zu werden. Ähnlich beim Melden zuhause. Sie bekommt alles mit, aber kläfft nicht sinnlos. Ich wohne in einem EFH, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie in einem MFH nicht jedes Mal anschlagen würde, wenn zB die Nachbarn durch den Flur laufen. Bekannte Dinge werden beim Melden klar aussortiert. Landseer sind sensibel, aber sollten mit den Reizen der Großstadt gut klarkommen, wenn man sie ruhig und souverän führt.

    Da es unterschiedliche Typen beim Landseer gibt müsste man halt bei der Auswahl des Züchters schauen. Ihr bräuchtet nicht den Neufundländer-ähnlichen Typen, sondern den sportlicheren, aufmerksameren Typen.

    Natürlich wären die typischen Sportarten für wendige Hunde (wie Agility) nicht unbedingt geeignet. Aber ich sehe in verschiedenen Landseer-Gruppen recht viele, die Dummytraining oder Obedience machen. Wassersport natürlich auch, aber das ist ja schon recht speziell und man hat in der Großstadt nicht unbedingt eine Trainingsmöglichkeit.

  • Russischer Terrier schaue ich mir gerne genauer an, die Gefallen uns auch.


    Also wie gesagt, es soll kein schwieriger Hund sein.


    Das ist so ein psychisches Ding für meine Frau, mit einem Bolonka würde sie sich nicht sicher fühlen im Dunkeln mit dem Hund unterwegs zu sein. Nach dem sie so Sachen über den Labrador gehört hat wie :“Der würde einem Einbrecher einen Ball zum Spielen bringen.“ will sie den auch nicht.


    Also der Hund soll bellen bei komischen Geräuschen. Ich denke da passt der Collie

  • Ein etwas 'anderer' Vorschlag xD

    Falls ihr ebenerdig wohnt und Melden kein riesen Problem wäre könnte ich mir durchaus einen Landseer vorstellen.

    Ich mag Landseer und Neufundländer. (Weiß nicht ob und wie die sich unterscheiden) hab beide Rassen als nette Begleiter kennengelernt. Wir werden aber leider nicht ebenerdig wohnen. Später wenn wir wieder aufs Land ziehen schon und da könnte ich mir einen als dritten Hund gut vorstellen

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