"Der Hundeprofi" und "Rütters Team"

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    Mir fallen halt echt nur ganz wenige Situationen ein, in denen ein Abbruch relevant wäre, und nicht die positive Verstärkung einer anderen Handlung das von mir angestrebte Trainingsziel wär.

    Dann hattest du noch keinen Hund, der zu Handlungsketten neigt. Wenn Jin mir an einer Stelle wg. eines Geruchs losrennt und ich sie abrufe, dann passiert es sehr gern, dass sie anschließend an dieser Stelle immer wieder losrennt. Für rein Positivler käme jetzt wohl die Leine an den Hund. Ich setz einen Abbruch und die Sache ist fix wieder durch.

    Es ist bei Jin ein Balanceakt, wann man mit positiver Verstärkung arbeitet und wann man besser einen Abbruch setzt oder (in seltenen Fällen in wirklich sicherer Umgebung) das Verhalten ignoriert

    Genau das macht meiner auch, aber das ist doch voll gut, genau an den Stellen kann ich ja dann mit ihm üben weil ich ja weiß dass es kommt...

    Und ich Oute mich mal: ich bin ein Mensch. Ja, ich werde laut, wenn ich mich ärgere. Und ich war auch schon ungerecht zum Hund. Natürlich. Ich bin auch nur ein Lebewesen. Ich hab auch Gefühle. Ich hab auch unterschiedliche Tagesformen. Das, was ich dem Hund zugestehe, gestehe ich auch mir zu. Davon geht die Welt nicht unter. Jedenfalls, wenn man das bei der Rassewahl berücksichtigt. Bei Sensibelchen wie z.B. Border Collies mag das vielleicht anders aussehen. Aber die meisten Hunde können das gut ab - die wissen nämlich sehr genau, dass wir keine Maschinen sind.


    Also, wenn das "mal" passiert. Wenn das laufend passiert, sollte auch Mensch an sich arbeiten. Aber in einem gewissen Rahmen ist es doch absolut normal.


    Natürlich gibt es auch "leise" Menschen, die auch bei Ärger/Wut nicht laut werden. Aber genauso gibt es eben Menschen, die laut werden. Das eine ist nicht schlechter als das andere. Es ist einfach anders. Weil Lebewesen eben unterschiedlich sind.

    Oh ich bin auch schon ziemlich ausgerastet, klar. Vor allem aus Verzweiflung/Ärger über mich selbst, weil ichs nicht besser hingekriegt hab.


    Genau das hab ich ja geschrieben. Und mich ganz absichtlich garnicht auf dich bezogen, sondern eben nur auf den User der gleich mit Gewalt (schreiend auf den Hund werfen und Dominatrix) um die Ecke kam.

    Ist ja auch jeder Hund anders, jeder Mensch anders. Darum ist das eine nicht weiß und das andere schwarz, sondern einfach das was für das Hund+Mensch Team passt.

    Es wurden schon ziemlich roughe Abbrüche genannt. Und kurz bevor ich schrieb ging die Diskussion um Dominanz. Aber es wurde ja jetzt schon öfter gesagt, dass es da halt einfach bei den meisten wichtigen Problemen der Hundeerziehung verschiedene Stile und Ansätze gibt.

  • Wenn ich jetzt sage, dass ich eine Kombi aus anzeigen/abwenden und (normalen) Abbruch habe, wenns um Zeug auf dem Boden geht, in welche putzige Schublade pass ich denn dann? Huepf ich zw. verschiedenen Schubladen hin und her?

    Du trägst dann eine komplette Kommode beim Gassi auf deinen Schultern umher, is doch klar :D irgendwo müssen die Schubladen ja rausgezogen/reingestopft werden unterwegs :p

  • Wenn ich jetzt sage, dass ich eine Kombi aus anzeigen/abwenden und (normalen) Abbruch habe, wenns um Zeug auf dem Boden geht, in welche putzige Schublade pass ich denn dann? Huepf ich zw. verschiedenen Schubladen hin und her?

    Naja du kannst es halt einfach. Ich les erstmal ganz viel dazu, stell dann fest es gibt verschiedene Wege an das Problem ranzugehen, und kann mich dann entweder im gezielten/richtigen "Nein" rufen versuchen oder ich versuch dem Hund was anderes beizubringen. Im Zweifelsfall such ich mir dafür eh besser nen Trainer, bei dem ich mir dann einen aussuche der mit mir und Hund ganz viel mit positiver Verstärkung arbeitet, und nicht mit Rütters Wasserflasche um die Ecke kommt. Gleiches gilt fürs Jagen, oder andere Baustellen.

  • Naja du kannst es halt einfach.

    Und genau das ist der entscheidende Punkt, weswegen man das nicht im Internet erklären kann und will


    Jemand, dem man Abbruch / ggf. aversiv erklären muss, der muss in der Situation darüber nachdenken, bevor er handelt .... und ist somit immer zu langsam, zu spät, zu wenig authentisch

  • Naja du kannst es halt einfach.

    Und genau das ist der entscheidende Punkt, weswegen man das nicht im Internet erklären kann und will


    Jemand, dem man Abbruch / ggf. aversiv erklären muss, der muss in der Situation darüber nachdenken, bevor er handelt .... und ist somit immer zu langsam, zu spät, zu wenig authentisch

    Ja und es geht hier ja eigentlich usprünglich um Rütter und das Training mit dem Hund von nebenan. Ich glaub die meisten "Abbrüche" des Otto Normal Hundehalters sind eher Verzweiflungstaten in Situationen die man trainieren müsste.

  • Bei den Terriern ging es zu Anfang der Diskussion in erster Linie darum, dass die noch nicht mal simple Regeln im häuslichen Umfeld kannten, bzw. gesetzt bekamen und dass sie u.U. von wem auch immer -angedacht war die Freundin der Besitzerin- erstmalig eine Grenze aufgezeigt bekamen, weshalb dann verändertes Verhalten beim eigentlichen Besuch der Rütter Team Trainerin zum Vorschein kam!


    Wie und was da überhaupt mit den jungen Rebellen gemacht (trainiert will ich es nicht nennen) wurde, weiß keiner, aber Raum für Spekulationen war natürlich sofort vorhanden.

  • Abbruch ist ein Unwort in dem Zusammenhang.

    Ich werde das nie wieder für mich nutzen. Ich verbiete meinen Hunden einfach manchmal Dinge, meist, die Dinge, die gefährlich sind, die nerven oder das Zusammenleben grundlegend stören.


    Und ich schwöre, ich habe mich noch nie auf einen Hund gestürzt um diesen aus heiterem Himmel zu Tode zu erschrecken.

    Und das möchte ich auch nicht.

    Und ich erwarte auch nicht, dass wenn ich NEIN sage, der Hund auf dem Zahnfleisch läuft und nie wieder das macht wozu ich grad NEIN sagte.


    Und weil es recht einfach ist, trainiere ich ein NEIN schlicht und ergreifend, wie ein Trick auf.

    Und dennoch bin ich keine Maschine, die blöd grinsend dasteht und Nein haucht, wenn mein netter Hund versucht eine Katze zu meucheln. Aber dann ist der Hund auch in einem höheren Erregungsmodus und wird nicht tod umfallen, wenn er feststellt, dass ich Emotionen habe.

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