Vorurteile "Kampfhund"

  • Anekdote, weil es so gut passt:

    Hatte demletzt in der Fußgängerzone gewartet. Dort wurde ein Pit Bull an der offenen Flexileine geführt, das hatte ich mir ein wenig angesehen.

    Hund ist entspannt gelaufen, bissel geschnuppert, bissel Baum markiert obwohl echt viel Betrieb war. Auf Höhe von einem Eiskaffee spannt er sich an und legt so richtig los mit vorspringen, bellen, die Pöbeleien unsere üblichen Verdächtigen waren nichts dagegen. Die Halterin bekommt ihn gerade noch so gehoben. Ein anderer Hund hatte unterm Tisch gelegen. Fand ich problematisch bei so vielen Fremden Leuten in der Nähe.


    Wenn ich ohne Hund einem Listenhund begegne verhalte ich mich nicht anders. Mit Hund bin ich generell doch vorsichtiger als sonst. Mittlerweile aber auch nicht mehr nur bei Listenhunde sondern z.B. auch Weimeranern. Aber alles basierend auf einzelner Erfahrung.

    • Neu

    Hi


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    • Gleichzeitig ist es sehr anspruchsvoll, diese Hunde artgerecht zu beschäftigen.

      Nö, das kann ich nun nicht bestätigen.

      Diego war weder anspruchsvoll, noch brauchte er irgendeine artgerechte Beschäftigung, wie immer die auch aussehen mag.

      Nun gut, ich kann nur von meinem Hund reden.

    • Balljunkie


      Klar, die gibts auch, da hast Du recht. Ich meinte die, bei denen die Rasseveranlagung mit Beutetrieb und Speed von Null auf Hundert voll durchschlägt. Ein Nachbar von uns hatte davon Zwei (jetzt nur noch Einen). Und genau das Problem: Freilauf ging nicht, Hundeplatz nur einer, der mit Arbeitszeiten kollidiert ist, für eine sorgfältige Ausbildung fehlte Allerseits die Disziplin. Er nahm dann halt - sehr zu meiner Skepsis - die Reizangel. Und danach kamen die Hunde in getrennte Zwinger und durften sich abregen.


      Um die Hunde habe ich einen Riesenbogen gemacht, obwohl ich den Halter gut leiden konnte.

    • Nachdem ich damals eine ‚solche‘ Hündin aus dem Gesicht meiner Hündin ‚ziehen‘ (‚ach musste das Maul aufhebeln‘) musste, die schon vor dem Angriff beschwichtige, mache ich einen großen Bogen um solche Hunde. Das Festbeißen und nicht mehr loslassen hat mich echt geprägt. Von dem komplett übertrieben aggressiven Verhalten mal abgesehen.


      Ein Einzelfall scheint das leider auch nicht zu sein.


      Hier wurde gerade ein Hund tot gebissen. Die (wahre) Geschichte ist einfach nur haarsträubend.


      Ich bleibe mit meinem Hund bezgl. Begegnungen bei den 0815 Hunden (nicht negativ gemeint). Warum sollte ich das Risiko eingehen? Bei der Geschichte mit dem totgebissenen Hund ist’s eigentlich auch nur ‚doof gelaufen‘.

      Das Potential was nun mal meistens/oft gegen Artgenossen vorhanden ist wird mir auch zu oft verharmlost.

    • Balljunkie


      Klar, die gibts auch, da hast Du recht. Ich meinte die, bei denen die Rasseveranlagung mit Beutetrieb und Speed von Null auf Hundert voll durchschlägt. Ein Nachbar von uns hatte davon Zwei (jetzt nur noch Einen). Und genau das Problem: Freilauf ging nicht, Hundeplatz nur einer, der mit Arbeitszeiten kollidiert ist, für eine sorgfältige Ausbildung fehlte Allerseits die Disziplin. Er nahm dann halt - sehr zu meiner Skepsis - die Reizangel. Und danach kamen die Hunde in getrennte Zwinger und durften sich abregen.


      Um die Hunde habe ich einen Riesenbogen gemacht, obwohl ich den Halter gut leiden konnte.

      Ich denke auch, es gibt zwar unter AmStaffs und Co. auch einige sehr anpassungsfähige und eher gemächliche Exemplare, aber oft wäre eine sinnvolle Auslastung bestimmt von Vorteil...

      Aber auf Hundeplätzen sieht man die Rassen wirklich nur sehr selten, das stimmt. Ich kenne eine Frau mit zwei AmStaffs, die mit denen u.a. Obedience macht, aber sonst...


      Ah, und in einer früheren Hundeschule von mir waren auch mal zwei junge Menschen mit AmStaff-Jungspund. Dürfte eine recht naive Anschaffung gewesen sein, jedenfalls glaube ich, die hatten die Rasse auch unterschätzt. Der Hund war halt recht "triebig", ging schnell von Null auf Hundert, brauchte klare, souveräne Führung. Einmal war der männliche Part des Halterduos auch recht grob zu dem Hund, da gab es zum Glück einen sehr deutlichen Rüffel der Trainerin, was ich sehr gut fand. Ob's durchgedrungen ist zu den Leutchens weiß ich aber natürlich nicht.



      Meine erste grundfriedliche Hündin wurde von einem Pitbull-Bullterriermix totgebissen

      Mah, das tut mir unglaublich leid, wie schrecklich...

    • American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier sind hier in HH Kategorie 1 Hund somit verboten.... es sei denn man kann ein Bedürfnis nachweisen.


      Aber Bullmastiff, Dogo Argentino, Dogue de Bordeaux, Fila Brasileiro, Kangal, Kaukasischer Owtscharka, Mastiff, Mastin Español, Mastino Napoletano, Rottweiler, Tosa Inu und entsprechende Mischlinge sind sog. Kategorie 2 Hunde und damit immer noch SoKas.


      Nur das man diese mittels Wesentest vom Leinenzwang und der Maulkorpflicht befreien lassen kann.

    • Von wegen beißen, mein Diego wurde mal von einem großen Mischling gebissen, einfach so im Vorbeigehen.

      Und nicht anders herum.

      Gut, auf Artgenossen konnte er rassetypisch verzichten, mit zunehmendem Alter ignorierte er sie einfach.

      Diego war sogar von der Steuer befreit.

    • Mit Jettes Vorgänger hatte ich ebenfalls keine Vorkommisse mit Sokas, dafür aber einige mit Retrievern, Boxer und Malinois.


      Und bei Jette ist es ähnlich, wobei hier noch Kleinsthunde hinzukommen

    • Klar wenn dann so ein Kaliber Hund dann austickt ist der Schaden höher als bei manch anderem Hund. Sie sind einfach super stark und haben eine heftige Beisskraft.

      Ich hatte hier anfangs ja eine "Light- Version". Terrier mit Schilddrüsenerkrankung, der nach vorne geht. Hat unbehandelt trotzdem gereicht, damit ich mit einem zerlegten Arm und Oberschenkel in der Notaufnahme gelandet bin.

      Wenn mein Hund größer und schwerer gewesen wäre und mein Umfeld ein anderes gewesen wäre, wäre ich das Risiko von Training und Behandlung nicht eingegangen. Die Kombination aus kurzer Zündschnur, Eigenständigkeit und mangelnder Wesensfestigkeit hätte bei einem größeren und stärkeren Hund, bei dem noch Artgenossenunverträglichkeit & Co hinzukommen, richtig bzw. noch viel böser ins Auge gehen können.


      Menschen die glauben, so einen Typ "Kampfschmuser" "sozialisieren" zu können, wissen vermutlich gar nicht, was das heißt und dass das in vielen Fällen schlichtweg ein wahnsinnig hohes Risiko ohne Aussicht auf Erfolg ist. Leider ziehen genau diese Hunde oft Menschen an, die ihr Ego entweder mit der Wirkung des Hundes oder der erhofften Anerkennung, eine arme Seele gerettet und geheilt zu haben, aufpolieren wollen.

    • Mah, das tut mir unglaublich leid, wie schrecklich...

      Danke Dir. Dem Hund konnte man da keinen Vorwurf machen, da waren alle beteiligten Menschen verantwortlich, auch meine Eltern. An sich war der Hund ne arme Socke: Aus dubioser Aufzucht, in Händen, die sich erst deutlich später leidlich in Richtung verantwortungsvoll entwickelt haben und seinen Anteil an Schlägen und Stachelhalsband hat er gekriegt, damit er leidlich funktioniert hat. Obwohl er auch heiß geliebt wurde. Was damals in den Achtzigern nicht unüblich war. Meine Hündin war das dritte Opfer und vermutlich nicht das Letzte, ich weiß es nicht genau.


      Aber genau solche Halter, gerne aus kleinkrimineller Umgebung, die haben halt leider das Klima mitgeschaffen, das dann in diese unsägliche Listeneinführung gemündet ist.

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