Haltung zweier problematischer Hunde - Überforderung?

  • Damit sich irgendwas bessert/verändert/händelbar wird, wird richtig richtig harte Arbeit auf die Umgangspersonen und Hunde zukommen. Wenn das wirklich konsequent mit einem Trainer zusammen durchgezogen wird und man bereit ist das ganze restliche Leben der Hunde ein gewisses Management zu betreiben, kann man durchaus eine Möglichkeit finden deutlich stressärmer zusammen zu leben und durch den Alltag zu gehen.


    Mit gefühlt drei trainerstunden, fünfmal nein sagen und hexhex ist das definitiv nicht in ein paar Wochen erledigt.


    Das Verhalten wird so eingeprägt sein, dass es wahrscheinlich selbst bei bestem Training und Management in stressigen Situationen wieder auftreten kann.

  • Nur aus Interesse ( eigentlich vollkommen irrelevant in dem Fall) : Was für eine Mischung ist der erste genau?



    Wenn das so weiter geht kanns gut sein dass sich die Hunde miteinander verkriegen werden. Nicht jeder lässt sich als Blitzableiter missbrauchen, das kann noch richtig in die Hose gehen.

  • Lara004


    Danke für deine Antwort!

    Ich denke da genauso wie du!


    Zitat

    Mit gefühlt drei trainerstunden, fünfmal nein sagen und hexhex ist das definitiv nicht in ein paar Wochen erledigt.

    Ich glaube aber, dass genau das eine Lösung ist, die sich meine Mutter erhofft! Aber die wird es nicht geben!


    Ich habe die Hundetrainerin meiner Freundin

    mal bezüglich unseres Problems angesprochen.

    Sie meinte mindestens zwei Stunden Training (Gassi nicht mit eingerechnet) pro Tag und das vermutlich über Jahre!

    Und wenn sie das nicht durchziehen, dann braucht man es überhaupt nicht weiter zu probieren.


    Wenigstens habe ich meine Eltern schon mal dazu bringen können, einen Termin bei der Hundetrainerin auszumachen.

    Ob dann wirklich alles genauso konsequent und vor allem dauerhaft durchgezogen wird ist leider fraglich, denn das Training damit die Hunde nicht mehr an der Leine ziehen wurde auch abgebrochen :frowning_face:


    Schönes Wochenende!

  • 2 Stunden täglich?

    Ähm eigentlich teilt man sich das über kurze Einheiten auf.

    Sind also eher nur ein paar Minuten pro Einheit täglich a etwa 4 Mal. Wenn eine also 5 Minuten dauert, kommt man auf etwa 20 Minuten pro Hund.

    Wobei man da bei zwei Hunden durchaus auf ne Stunde kommen kann wenn es etwas länger dauert

    2 halte ich allerdings eher für unrealistisch.

    Das wären dann 4 x 15 Minuten Arbeit pro Hund und Tag. Eindeutig zu viel mMn.

  • Ich kenne das von meinen Eltern. Die wollen auch eine Knopfdruck-Lösung, ohne sich selbst anstrengen zu müssen.


    Das war schon eine Staatsaktion die mal in Gang zu bekommen die gesundheitlichen Probleme des einen Hundes anzugehen. Dann stehe ich da gefühlt wöchentlich auf der Matte und bete jedes Mal ein Mantra, dass der Hund zu fett ist und abnehmen soll.


    Steter Tropfen höhlt den Stein und es ist jetzt ziemlich gut in der Spur. ich hab halt auch keine Lust einen kranken Hund zu erben, der mich dann noch Geld ohne Ende kostet, nur weil die zu faul/betriebsblind waren das anzugehen.


    (Die TA Termine hab ich mit dem Hund erledigt, sonst wäre das nie passiert)

  • Jede Hundebegegnung mit ihm war ein Theater!

    Das hat nicht unbedingt was damit zu tun, dass ein Hund nicht gut erzogen ist. Viele Hunde schaffen es aus den unterschiedlichsten Gründen nicht, an anderen Hunden vorbei zu kommen. Entweder wegen schlechter Erfahrungen oder wegen falschem Umgang der Halter (Beispiel: Hund sieht anderen Hund frontal auf einen zukommen. Das ist bei Hunden unhöflich. Er stockt, würde am liebsten einen Bogen laufen, wie es sich gehört, aber der Halter zieht ihn weiter).



    Der Aufstand war sogar so groß, dass der Doodle angefangen hat, sich richtig im Geschirr von unserem Ersthund zu verbeißen (!!!) Man hat ihn kaum mehr los bekommen.

    Das war vermutlich wirklich eine Übersprungshandlung. Das machen manche Hunde, wenn sie mit der Situation überfordert sind. Das ist also nicht unbedingt "Aggression" oder schlechte Erziehung. Ich persönlich bin ein Fan davon, einen Hund rechts und einen links zu führen. Aber das ist Geschmackssache. Und das kann natürlich dazu führen, dass sich die Übersprungshandlung gegen die eigene Wade richtet...



    Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sich die Situation beim Laufen noch bessert, auch nicht mit einem Trainer.

    Dafür lebt unser erster Hund diese aggressive Verhaltensweise schon zu lange und ungehindert aus und der Zweithund hat es sich von Anfang an angeschaut. Er bellt schon von klein auf mit!

    Sowas wie hier habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen!

    Bellen ist eine Sache, die dem Hund nicht bewusst ist. (Außer vielleicht, er hat gelernt, dass er durch Bellen etwas erreicht, dann setzt er es vielleicht absichtlich ein). Ich sehe es bei Euch eher als Zeichen von zu hohem Stresslevel und fehlenden Strategien von Hund UND Halter in entsprechenden Situationen, gepaart vermutlich mit reizoffenen Rassen. Zumindest Doodle sind ja jetzt nicht verschrien, die coolsten Socken zu sein. Ich weiß, wovon ich rede, habe ja einen Pudel und einen Pudelmix ;-)

    Aufgrund schlechter Erfahrungen bei Hundebegegnungen ist das Stresslevel meines Ersthundes unermesslich, das reißt den Junior mit. Wir kommen also auch nicht eng und ruhig an anderen Hunden vorbei, obwohl ich schon sagen würde, dass meine Hunde gut erzogen sind. Aber Senior wurde eben zweimal an der Leine gebissen, er will die einfach alle weg haben.


    Wie ich in meinem ersten Kommentar geschrieben habe, braucht es Grundgehorsam, gute Leinenführigkeit, und auch Berechenbarkeit der Halter (also Struktur).

    Und, leider, das Vermeiden von solchen Begegnungen. Auch wenn das schade ist, weil man ja sooo gerne mit seinen Hunden ganz cool durch die Gegend laufen möchte. Aber jedes Ausflippen macht es schwieriger.

    Ich würde wirklich entweder mit beiden wohin fahren, wo es keine Hunde gibt oder ein Ausweichen immer möglich ist oder getrennt gehen. Damit sie Spaziergänge nicht mehr mit Stress, sondern mit etwas Positivem verbinden.



    Ich denke, dass es wirklich notwendig ist zu schauen, wie die Beziehung zwischen den Hunden ist, welche Baustellen es jeweils gibt und wie die sich wiederum aufs Gesamtgeschehen auswirken. Ein guter Trainer sollte sich den Tagesablauf ansehen, ggf. ist es alles einfach zu viel (oder zu wenig, oder nicht das Richtige) für die Hunde.

    Dass man es gar nicht in den Griff bekommt, glaube ich jetzt nicht, aber es erfordert halt wirklich sehr viel Zeit, Geduld, Geld und Konsequenz.



    Übrigens, da muss ich mal Werbung machen (hoffe das ist erlaubt). Ihr könnt mal nach Christine Ströhlein googeln. Das ist eine Hundetrainerin, die sich auf Mehrhundehaltung spezialisiert hat und Online-Kurse anbietet. Ich habe selbst zwei mitgemacht.

    Das Konzept ist so, dass man über einige Wochen Theorie- und Praxisskripte bekommt, es Videos dazu gibt und man mit den Hunden an bestimmten Themen übt. Es gibt dann ein oder zwei Online-Live-Talks pro Woche, man kann auch Videos hochladen, die Christine dann kommentiert.

    Ich glaube, ich habe durch nichts so viel gelernt wie durch die beiden Kurse, die ich gemacht habe. Nein, ich bekomme keine Provision ;-)


    Soweit ich weiß, startet im September wieder ein Kurs explizit zum Thema Mehrhundehaltung.

  • Bellen ist eine Sache, die dem Hund nicht bewusst ist. (Außer vielleicht, er hat gelernt, dass er durch Bellen etwas erreicht, dann setzt er es vielleicht absichtlich ein).

    Ich glaube du verwechselst Bellen mit fiepen.

    Bellen ist Hunden sehr wohl bewusst ( außer evtl es geschieht aus hoher Aufregung/Frust heraus).

  • Nur aus Interesse ( eigentlich vollkommen irrelevant in dem Fall) : Was für eine Mischung ist der erste genau?

    Das wissen wir gar nicht so genau.

    Also wir sind ziemlich sicher, dass es ein Corgi Mix ist. Vielleicht mit Aussie.


    Aber so sicher kann man sich da nicht sein! Da haben wir ebem erst wirklich interessante Erfahrungen gemacht.

    Meine Freundin hat vor ein paar Wochen erst ihre Hündin mit einem Gentest auf ihre Rassen testen lassen

    Wir waren und alle absolut sicher dass sie zu einem sehr großen Teil ein Berger Picard sein muss! Optisch ist sie es 1:1


    Heraus kam dann Schäferhund-Dackel-Bergamasker-Amstaff-Mix! (Je 40% Schäferhund und Bergamasker) Damit hat aber kein Mensch gerechnet! Also kann ich nur vermuten, vielleicht ist er auch etwas ganz anderes :rolling_on_the_floor_laughing:


    Recht klein ist er auf jeden Fall und für deine Größe sehr lang :grinning_squinting_face: Wiegen tut er, wie der Doodle, ca 10 kg.

    Und Temperament hat er auch.


    Das mit dem Frust ablassen habe ich meiner Mutter auch schon gesagt aber sie meinte nur, wenn es ihn stören würde, dann hätte er sich schon gemeldet…


    LG :smiling_face:

  • Bellen ist eine Sache, die dem Hund nicht bewusst ist. (Außer vielleicht, er hat gelernt, dass er durch Bellen etwas erreicht, dann setzt er es vielleicht absichtlich ein).

    Ich glaube du verwechselst Bellen mit fiepen.

    Bellen ist Hunden sehr wohl bewusst ( außer evtl es geschieht aus hoher Aufregung/Frust heraus).

    Hm, nein, das habe ich halt erst letzte Woche in einem Fachbuch für Hundetrainer gelesen (Zitat siehe unten)... Und ich bezog mich ja auf die geschilderten Situationen, die mit beim TE sicherlich mit hoher Erregung zu tun haben.


    Falls das nicht stimmt, tut es mir Leid, aber ich muss halt glauben, was in solchen Büchern steht und schätze das bei meinen Hunden ähnlich ein, bis eben auf bestimmte Situationen, wenn sie etwas von einem wollen und wirklich absichtlich bellen.



    Zitat aus dem Buch "Neue Fallbeispiele für Hundetrainer" von Ziemer & Falke, S.61:

    "Hunde wissen meistens nicht, dass sie bellen. Sie geben diese "Geräusche" nicht absichtlich oder bewusst von sich. Vielmehr sind sie Ausdruck einer bestimmten Gefühlslage und eine Art Ventil.

    Befindet sich der Hund in einem inneren Konflikt, kann er durch die Vokalisation Stress abbauen."

  • 2 Stunden täglich?

    Ähm eigentlich teilt man sich das über kurze Einheiten auf.

    Da habe ich mich falsch ausgedrückt! Natürlich nicht am Stück. Sie sollen dabei auch geistig mal etwas gefordert werden.

    Das hat nicht unbedingt was damit zu tun, dass ein Hund nicht gut erzogen ist. Viele Hunde schaffen es aus den unterschiedlichsten Gründen nicht, an anderen Hunden vorbei zu kommen. Entweder wegen schlechter Erfahrungen oder wegen falschem Umgang der Halter

    Schlechte Erfahrungen hat er nie gemacht!

    Er hat eine sehr kurze Zündschnur und geht dann gerne mal auf Konfrontation, ich glaube ihm gefällt es zu pöbeln und Unruhe zu stiften.

    Zweimal hat er ja leider auch scho unangeleint Hunde angegriffen.

    Ich sehe es bei Euch eher als Zeichen von zu hohem Stresslevel und fehlenden Strategien von Hund UND Halter in entsprechenden Situationen, gepaart vermutlich mit reizoffenen Rassen.

    Das war auch schon meine Vermutung! Er hat eine extrem niedrige Reizschwelle! Selbst auf einem Weg auf dem absolut nichts ist, wird jedes sich bewegende Blatt fixiert, der ganze ist Hund ist total angespannt und schaut sich nur um.


    Wenn dann Hunde kommen legt er schon aus gerne mal 50 Metern Entfernung los.

    Er wird dann wirklich absolut stocksteif, also ich glaube Leinenagrssion ist es schon. Also ich glaube es ist wirklich Aggression. Anzeichen

    von Unsicherheit oder Ähnlichem kann ich bislang nicht feststellen.

    Er würde von jetzt auf gleich einfach auf den Hund losgehen wollen.

    Ohne Leine ist er friedlicher aber schreckt nicht davor zurück dann doch mal einen Streit anzufangen.



    Achja was mir noch aufgefallen ist:

    Sobald meine Eltern mit den Hunden zur Tür raus gehen ist gekläffe, egal ob die Straße leer ist oder nicht. Sie bellen wirklich eine leere Straße zusammen.

    Und wenn ihnen gerade jemand entgegen kommt, dann wird halt die Person angebellt. Oder sogar ich



    Danke nochmal für die Antworten :relieved_face:

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