Trainingsziele priorisieren

  • Hm, ich sag’s mal so, bei einem Hund, der mindestens 25 kg + wiegt (ich nehme an, deiner schafft das?), nehme ich ein Geschirr nur noch zum Schleppleinentraining. Ansonsten ist hier ein Halsband dran, was es einfacher macht, da der Hund da nicht so viel Kraft entwickeln kann.



    Edit.

    Und natürlich dauert es eine Weile, bis dein Hund das Prinzip verstanden hat.

    Zieht mein Hund doch mal an, weil er glaubt etwas gesehen zu haben, bleibe ich so lange stehen, bis der Zug auf der Leine nachlässt und er sich zu mir umorientiert. Das kann dauern. Da braucht man den längeren Atem.

  • Hm, ich sag’s mal so, bei einem Hund, der mindestens 25 kg + wiegt

    30 Kilo 😁

    Zieht mein Hund doch mal an, weil er glaubt etwas gesehen zu haben, bleibe ich so lange stehen, bis der Zug auf der Leine nachlässt und er sich zu mir umorientiert. Das kann dauern. Da braucht man den längeren Atem.

    Okay, dann werde ich das so probieren.

    Danke für deine Tipps!!!

  • Ob Leine oder Halsband kommt drauf an, wie abgestumpft der Hund schon ist.

    Wenns schon so ist, dass er richtig fest dagegen hält, dann nimm lieber das Geschirr.


    Es kommt aber ehrlich gesagt NICHT auf die Befestigung der leine an, sondern darauf, wie du dich fortbewegst, auf deine Körpersprache.


    Die Leine auch nicht unbedingt einklinken am Hosenbund, nur die Hand reinstecken (sonst wäre die stolpergefahr zu hoch). Womit manche gut klarkommen, ist eine Beinleine.


    Kleine Übung, mit der ich immer anfange:

    Ich bitte den HH, mal 50 Meter geradeaus zügig zu gehen, zum nächsten Baum oder so. Ohne Hund.

    Und dann dasselbe mit Hund, gleiches Tempo, geradeaus einfach zum Ziel gehen.


    Man staunt, wieviele Leute das nicht können. Dabei haben die Hunde meistens kein Problem mit, wenn man einfach seinen Weg geht und nicht ständig nach dem Hund guckt und macht und tut.

  • Kleine Übung, mit der ich immer anfange:

    Ich bitte den HH, mal 50 Meter geradeaus zügig zu gehen, zum nächsten Baum oder so. Ohne Hund.

    Und dann dasselbe mit Hund, gleiches Tempo, geradeaus einfach zum Ziel gehen.

    Okay, das probiere ich dann zuerst.

  • Wichtig: Das ist keine Übung für den Hund, sondern für dich.

  • Es glaube es gibt viele Möglichkeiten, einen Hund Leinen führig zu bekommen. Und Leinenführigkeit und das Thema Hunde Begegnungen gehen für mich Hand in Hand.
    Ich würde dir da gerne den Tipp dalassen, wenn du wirklich Konsequent jetzt das Thema Leinenführigkeit angehen willst, um andere Hunde einen Bogen zu laufen. Du wirst den nötigen Abstand den du brauchst daran merken, wenn dein Hund es noch schafft sich auf dich zu Konzentrieren. Mit der Zeit klappt das an lockerer Leine an anderen Hunden vorbei spazieren dann mit immer weniger Abstand.
    Und wenn Bogen laufen nicht Möglich ist, dann lieber den eigenen Hund neben dir absitzen lassen. Dann kannst du auch das Zeigen und bennenen aufbauen. Dein Hund schaut zum anderen Hund hin, du sagst sowas wie "Schau ein Hund", wenn dein Hund dich ansieht, schiebst du ihm ein Leckerlie ins Maul. So ungefähr Grob kann man das anfangs aufbauen.
    (Hast du ein Belohnungswort aufgebaut? Das erleichtert das Training ungemein mit dem Hund, wenn dein Hund ein festes Wort hat, das ihm ein Leckerchen Garantiert. Weil man damit Punkt genau das verhalten des Hundes bestätigen kann. Beispiel Wörter "Gut", "Super", "Keks", "Pusteblume" oder man wendet einen Clicker an und hat den eben permanent in der Hand. Und das ausgesprochene Wort bedeutet immer es gibt ein Leckerchen.)

    Wenn du den richtigen Abstand mit deinem Hund, zu anderen Hunden gefunden hast, wo dein Hund noch Konzentriert bei dir ist, dann kannst du deinen Hund auch für alles Belohnen, was mit dem abwenden vom anderen Hund zu tun hat. Dein Hund schaut dich an =Leckerli. Dein Hund schnüffelt auf der Wiese = Leckerli. dein Hund Blickt zum anderen Hund und wendet sich dann doch ab = Leckerli. Du wendest dich ab und gehst mit deinem Hund in eine andere Richtung und dein Hund folgt dir = Leckerli... etc. pp.
    (Wenn du ein Belohnungswort hast und dein Hund auch mit Abstand andere Hunde fixiert und sich nicht loslösen kann, kannst du schon das aller kleinste richtige Verhalten welches dein Hund zeigt Punkt genau Bestätigen. Wenn das Belohnungswort gut aufgebaut ist, wird dich dein Hund ansehen um das Leckerli zu erhalten. Damit ist dann schon ein kleiner Schritt weg vom Dauer Fixieren geschafft).

    Ich hab die Erfahrung gemacht, das Hunde es erlernen müssen, an der Leine auf ihre Menschen zu achten. Das kann man durch Richtungswechsel Üben. Durch stehen bleiben und es geht erst weiter, wenn der Zug an der Leine wieder weg ist. Wenn der Hund Konsequent hinter einem laufen soll, dann kann man sich ihm in den Weg stellen, wenn er sich nach vorne drängen will.
    Andere verlangen Leinenführigkeit am Halsband und am Geschirr erlauben sie (warum auch immer) leichtes ziehen...
    Feste Regeln zu bestimmten Situationen die angeleint aber auch Offline gelten, helfen auch. Bsp. sich IMMER abzusetzen wenn ein Radfahrer an einen vorbei muss. (Je nach Wohnort macht das Sinn. Bei uns in der Großstadt jedoch nicht, da wir zu viele Radfahrer haben. Darum haben wir die IMMER geltende Regel, nie Kreuz und Quer laufen, sondern an einer von mir festgelegten Seite laufen).
    Wir machen an der Leine auch immer wieder kleine Übungen. Ab und zu nur sowas wie "Sitz" und "Platz", aber auch mal um die eigene Achse drehen, mal was apportieren, mal "Bleib".
    Wenn man mal Absperrungen oder Bäume sieht, die sich für ein Slalom eignen, ruhig nutzen und das gemeinsame Kurven laufen Üben mit der Leine.
    Manchmal kann es sich auch Lohnen, den Hund erst mal mit der Aufmerksamkeit vorzubereiten, durch kleine Tricks und dann läufst du mit dem sehr aufmerksamen Hund eine Art Hindernis Pfad. Um Bäume herum, um Bänke, mal zusammen über Steine oder wo lang Balancieren lassen, wechselst die Richtung, Renne oder schleiche gemeinsam mit deinem Hund. Der Fantasy sind keine Grenzen Gesetzt.

    Der Hund soll lernen, das der Mensch Tempo und Richtung bestimmt.

    Da ich ziemlich Streng bin, fördere ich das zusätzlich gerne über diese kleinen Spiele und Aufgaben, damit der Spaß nicht verloren geht.
    Die kurze Leine lässt sich bei uns mit 2 Fingern halten und ist "fast" nur noch Deko. Darum Üben wir derzeit oft, mit einer 5m Schleppleine. Auch an 5m darf nicht gezogen werden und auch an der 5m Leine, soll sich nach mir umgedreht werden, wenn ich stehen bleibe. Also alle Regeln die an kurzer Leine gelten, gelten auch an der 5m Leine. Wir haben im Straßenverkehr ein paar wenige feste Regeln.
    Eine Schleppleine simuliert ein Stück den Freilauf und da kann man überprüfen, wie gut feste Regeln schon sitzen ohne Ausversehen an der Leine zu zuppeln.
    (Bsp. ein Hund der dem Mountainbiker im Wald vors Rad Springt im Freilauf, bleibt immer eine Gefahr. Ein Hund der dagegen gelernt hat, sich abzusetzen und sitzen zu bleiben, bei Radfahrern, Menschen, Hunden, Autos..., ist im Freilauf viel sicherer für sich und die Umwelt).

  • Sylentia


    Eine Frage:


    Wenn dein Hund plötzlich etwas in die Nase bekommt und lossaust.


    Kannst du das bisher verhindern? Körperlich? kannst du ihn halten und vor allem abhaten?

    Oder hat er jedes Mal Erfolg damit weil er es vom Gewicht und der Wucht her schafft, dich mit zu ziehen?


    Das wäre ein sehr wichtiger Punkt zum klären. Weil dann eventuell das Handling anders laufen muss.


    Es ist wie bei jagen: jeder Erfolg mit wegstürmen macht deine Arbeit zunichte. Daher meine Frage.

  • Zum Thema Absitzen (und ggfs. Fixieren) vs Weitergehen mit grooooßem Bogen:


    Für die entgegenkommenden Hunde ist natürlich die zweite Variante weitaus entspannter und führt insgesamt zu weniger Stress. Gerade bei Hunden, die selber nicht so sicher ignorant an anderen Hunden vorbeilaufen können, ist dann das Bogenlaufen auch für diese ein eindeutiges Signal.


    Sitzen und den anderen passieren lassen, ist für den ungewollten 'Trainingspartner' sehr doof.

  • Zum Thema Absitzen (und ggfs. Fixieren) vs Weitergehen mit grooooßem Bogen:


    Für die entgegenkommenden Hunde ist natürlich die zweite Variante weitaus entspannter und führt insgesamt zu weniger Stress. Gerade bei Hunden, die selber nicht so sicher ignorant an anderen Hunden vorbeilaufen können, ist dann das Bogenlaufen auch für diese ein eindeutiges Signal.


    Sitzen und den anderen passieren lassen, ist für den ungewollten 'Trainingspartner' sehr doof.

    Ludmilla : Vielen Dank für Deine Antwort!

    Das mit dem angeblich so entspannten Absitzen ist häufig für beide Hunde mit Stress verbunden und die Situation kann leichter eskalieren als in Bewegung.


    Für mich ist noch sehr wichtig, dass ein Kommando auch wieder durch mich freigegeben wird. Und ich würde auch an meiner Körpersprache arbeiten und mir angewöhnen, auch meinen Raum einzunehmen.

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