MIt den Nerven langsam am Ende & keine Bindung zum Hund

  • Ja das mit ins Maul schieben werde ich mal vermehrt probieren, ist eine gute Idee!


    Also beim dabei sein (Restaurant etc) soll sie schon still sein, aber das ist auch gar kein Problem. Da legt sie sich untern Tisch zu meinen Füßen und gut ist - war auch nie ein Problem! Es ist eben nur zu Hause so schwierig :/

  • Hallo an alle!


    Danke schon einmal für die zahlreichen Rückmeldungen! Hab gar nicht damit gerechnet, dass ich in so kurzer Zeit schon so viele nette, konstruktive Ratschläge bekomme :)


    Es sind bereits einige Sachen dabei, die ich ausprobieren möchte. Vor allem wird nun der morgendliche größere Spaziergang eingeführt und generell etwas mehr Auslastung im Sinne von "einfach Hund sein".


    Ich freue mich natürlich auf weitere Tipps und gebe gerne Bescheid, wie wir vorankommen :)

  • Wir haben mit unserem dritten Hund auch eine Schnappschildkröte erwischt, allerdings mit Ansage. Die Züchterin hat uns frühzeitig darauf aufmerksam gemacht, dass unser zukünftiges Familienmitglied ein ausgeprägtes Schnappschildkrötengen mitbringen würde. Wir hatten uns das im Zuge ausgleichender Gerechtigkeit wohl verdient gehabt, weil unser erster Hund, der Großonkel des Schnapperichs, null und überhaupt gar nicht geschnappt hat. Das war sehr genial, denn wir hatten damals drei kleinere Kinder und keine Hundeerfahrung. Da hätte uns eine solche Verhaltensweise wohl ordentlich Nerven gekostet

    Wir genauso, die ersten beiden Hunde hätten nie geschnappt, Nando war die Pest. Wäre der ein Ersthund gewesen....ohje. Jetzt ist er 11 Monate und er beisst so gut wie gar nicht mehr, Leinebeissen ist fast komplett weg, und auch so kommt es nur noch selten vor. Bürsten kann ich ihn jetzt auch und er hält es aus. Da ist er früher jedes Mal ausgerastet und hat nur in die Bürste gebissen. Jetzt kann ich ihm auch nach dem Gassi mal schnell die Kletten rausbürsten, ohne ihn auf den Tisch zu stellen. Dabei war er kein böser Hund oder sowas, einfach nur wild. Klamotten haben wir auch einige eingebüßt. Das Schnappen war auch nicht mit dem Zahnwechsel weg, aber ab da an begann langsam der Umschwung.


    Den Tagesablauf finde ich gar nicht so schlimm, bei uns ist auch bis Nachmittags Ruhe angesagt. Manchmal gehe ich mittags schon eine größere Runde, aber das schaffe ich nicht jeden Tag, dann gibt's nach der Arbeit die große Runde. Austoben kann er sich im Garten, wenn wir Mittags nicht gehen können.


    Dran bleiben, das wird besser.

  • Bei uns war bei dem sehr maulbetonten Kandidaten immer was griffbereit, was man man dem Hund in die Gosche schieben kann zum Draufbeissen. Und dann wurde gezergelt.

    Heute, wenn er sich zu sehr aufregt und hochfährt beim Balgen mit meiner (großen) Tochter, geht er von alleine hin und holt sich was zum Kauen.

    Wenn sie beißt sage ich bestimmt "nein" und gehe einen Schritt auf sie zu.

    Das wäre bzw. ist für meinen Hund heute noch das Signal zum richtig dolle werden, hochspringen, mich am Arm packen, richtig "böse" tun - im Spiel. Da er immer schon ein extrem weiches Maul hatte (wie deine ja anscheinend auch, wenn ihr nie Schrammen oder blaue Flecken hattet), mache ich das manchmal absichtlich, einfach richtig wild toben zusammen. Sobald ich wieder ruhig werde, wird der Hund es auch.


    Das Knurren könnte auch durchaus lautes Spielknurren sein. Wie hat das denn die Trainerin interpretiert?


    Ach ja, und wenn ein sensibler Hund (bei dem Mix zu erwarten) spürt, dass der Mensch unzufrieden ist, steigt auch direkt der Stresspegel. Lieber Lachen als Sauer werden.


    Ich glaube, ihr habt ein bissel ein Kommunikationsproblem, vielleicht. Und bei dem Hundetyp ist es auch wichtig, dass die auch mal "abgemeldet" sein müssen. Nicht ignoriert, aber auch nicht im Fokus. Die können sonst nicht runterfahren, wenn sie beachtet werden und Input kriegen. Achte mal drauf, wie das bei euch so über den Tag ist, und fahre in den Ruhephasen die Interaktion mal bewusst runter (wie gesagt nicht ignorieren, sondern eher so "alles klar, bin da, hab aber grad keine Zeit, kannst pennen!")

    Etwas weniger Interaktion (Kommandos etc), dafür mehr Bewegung und viel Humor.


    Ach ja, und Effekte zeigen sich erst nach einer ganzen Weile, nicht direkt am selben Tag.

  • Ein Hallo aus dem Marchfeld nach Tirol :winken:.


    Euer Tagesablauf klingt ganz vernünftig finde ich. Morgens erwas mehr Power, dazwischen etwas weniger Sitz und Platz aber sonst passt das ganz gut. Was ich dir raten würde ist folgendes: Lass deinen Hund seine Zähne einsetzen und Dinge rücksichtslos zerstören. Gib ihm Kartons zum zerreissen, Zeitungen zum zerfetzen, ein altes Handtuch mit Knoten drin zum drauf beissen und zum kaputt machen, alte Stofftiere (ohne Augen!) zum totschütteln.


    Und jedes Mal, wenn dir dein Schnappi an die Wäsche will, halte ihm etwas vom oben genannten vor die Beisserchen und dann kann er sich austoben. Egal, wies nachher aussieht, lässt sich ja schnell wieder aufräumen. Lass den Kleinen wild und ungestüm sein, lass ihn sein Maul und seine Kraft ausprobieren, lass ihn seine jugendliche Energie und seine Verrücktheit loswerden, aber in dem Rahmen, den du vorgibst.


    Kongs sind auch toll zum nagen und beissen. Gefüllt mit allen möglichen Sachen kann man sie auch einfrieren, was bei den jetzigen Temperaturen eine willkom.ene Abkühlung ist.


    Insgesamt hab ich das Gefühl, dass es bei euch vielleicht ein bisschen mehr Lockerheit und den Hund "wild sein lassen" bräuchte. Für mich entsteht der Eindruck, dass da schon so eine gewisse negative Erwartungshaltung und Angespanntheit herrsch, wenn ihr zu hause seid. Ist aber nur so ein Gefühl.


    Draussen läufts ja wirklich klasse, herzlichen Glückwunsch! Beim Rest gibt's ein paar Stellschrauben, die ihr drehen könnt. Das wird schon! :streichel:

  • meine Hündin war auch frech in dem Alter. Überall liest man man solle das ungewünschte Verhalten des Hundes ignorieren. Es fing mit blöd anbellen an bis schliesslich in die Kleider gezwickt wurde. Ich habe 3 Wochen ignoriert und weggeschickt. Mir ist da der Kragen geplatzt und ich habe sie verbal zurechtgewiesen was auch nicht geholfen hat. Nervlich eine unglaubliche Belastung.


    Eine Freundin gab mir dann den Tipp mit einem Wasserbestäuber. Vielleicht nicht der feine Weg aber nach 2 Tagen war Ruhe.

    Ich hab sie angespritzt wenn sie ihre 5 Minuten hatte und meinte sie müsste mich angehen/ anmaulen. Dann hat sie doof gekuckt und ich habe sie ausgiebig gelobt für das sein lassen. Eine Verhaltenskette hat sich da nicht draus gebildet.

    Es muss ja nicht immer das zu viel/zu wenig der Auslöser für ungewünschtes Hundeverhalten sein. Manchmal testen die Hunde einfach ihre Grenzen in dem Alter aus und es kann so schwer sein korrekt vom Timing her darauf zu reagieren, souverän zu agieren, nicht grob zu werden etc. ...

  • Hey Du, also wir haben einen Flat-Rüden und er ist wahnsinnig anfällig für „zu viel“. Nicht im Sinne von Bewegung, sondern von Input und Abfragen. Wir haben auch den Fehler gemacht, zu viel verschiedenes auf einem Spaziergang zu machen (Sitz, Abruf, was suchen, apportieren, …) und haben erst nicht gecheckt, dass ihn das so hochfahren lässt.

    Und wir machen auch zwei mittelgroße Runden am Tag, so ist er tagsüber einfach die Ruhe in Person. Das wird schon ❤️ Wir hatten am Anfang wirklich ähnliche Probleme und waren teilweise echt verzweifelt.

    Ach ja und was uns auch geholfen hat: Gitter in Wohnzimmertür, Hund nach jedem Spaziergang ins Wohnzimmer -> Ruhe.

    Ging irgendwann automatisch ☺️

  • Der Hund ist 5 Monate alt... Alles sortiert sich da gerade neu.

    Ich würde da gar nicht so viel üben, Suchspiele etc sind da völlig egal. Der Hund soll einen Rückruf lernen und Bleib und erste Ansätze von Leinenführigkeit und das wars so ziemlich in dem Alter. Dazu eben nicht Gassi gehen über eine Stunde, sondern Dinge ansehen. Sich auf eine Wiese setzen und Sachen betrachten. Ein bisschen durch die Gegend watscheln, jedes Erdloch erkunden, Menschen beobachten, Tiere kennenlernen... Das wars. Es ist doch gerade so ein tolles Wetter, da kann man sich 2x am Tag für 45min einfach irgendwo hinsetzen und den jungen Hund machen lassen. Zusätzlich dazu fehlen die Kontakte zu gleichaltrigen Hunden und kleine Spaziergänge mit erwachsenen souveränen Hunden.


    Ich ignoriere übrigens nie unerwünschtes Verhalten. Ich breche es deutlich ab und versuche dann eine Alternative zu geben. Und dieses Abbrechen ist auch angepasst an den Hund und dass es wirklich bei ihm ankommt. Während da bei manchen ein Blick oder ein Wort oder ein Schritt auf den Stöpsel zu schon absolut reicht, gibt's eben auch Hunde, die man sich mal packen und festhalten muss, damit bei ihnen irgendwas im Erbsenhirn ankommt, wo eine kurze Einschränkung sein muss, damit sie es nicht einfach nur witzig finden und abdüsen, um den nächsten Unfug auszuprobieren.


    Zum Rest haben die anderen User schon geschrieben. Dazu kommen die Zähne jetzt, der Kleine wird viel kauen wollen.

  • Wenn sie beißt sage ich bestimmt "nein" und gehe einen Schritt auf sie zu. Oft springt sie auch hoch und beißt dabei, dann nehme ich manchmal ihre Vorderbeine in die Hände und halte sie fest. Meistens beeindruckt sie das alles jedoch nicht und sie macht immer und immer weiter.. dann irgendwann halte ich sie fest, bis sie wieder ruhig atmet und lasse sie dann mit einem "los" wieder frei. Wenn es dann immer wieder von vorne losgeht, ist der letzte Schritt, sie in die Box zu bringen.

    Nur mal zum Nachdenken:

    Du sagst selbst, dass sie deine Maßnahmen oft gar nicht beeindrucken und sie immer immer weiter macht. Ich vermute sogar, dass du sie mit deinem Handeln noch bestärkst. Schau mal Hunden beim Raufen zu. Das ist sehr körperlich und zwar von beiden Seiten. Wenn ein erwachsener Hund einen Welpen/ Junghund maßregelt, weil es zu doll wurde, dann ist der Welpe beeindruckt, oft quietscht er auch kurz und das Verhalten hat sofort ein Ende.

    An der Reaktion deines Hundes siehst du, dass dein Maßregeln eben nichts regelt...

    Man kann sich über stetiges Steigern der Aktionen einen recht stumpfen Hund erzielen und manche Hunde brauchen tatsächlich auch sehr deutliche Grenzen.


    Wenn du sie festhälst, sie sich beruhigt und du sie dann mit Kommando wieder freilassen, ist das ja fast wieder ein Startschuss...


    Das ist sicher kein Aufruf deutlicher zu werden und noch harscher zu strafen, denn das funktioniert sowieso nicht mit schriftlicher Anleitung, miss authentisch sein und ich keine euch und das Problem ja nicht live.. Aber ich würde die Versuche, die nichts bringen lassen. Wenn du weißt, dass du so nicht durchkommt zu ihr, dann nimm sie in diesen Situationen und pack sie hinters Welpengitter, gib ihr bevor sie anfängt nach dir zu schnappen eine Alternative, ein Zergel, spiel mit ihr nach deinen Regeln.

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