BMEL passt GOT an modernste Untersuchungsverfahren an
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Und wenn der TA eine Mischkalkulation macht, bei der das betagte Ömchen mit ihrem alten Hundi günstiger wegkommt und ich dafür 5 Euro mehr zahle, soll mir das sehr recht sein.
Darum ging es nicht - sondern um die "vermehrte Sorgfalt", die mit dem höheren Preis in einem Atemzug genannt wurde.
Es wurde darüber diskutiert, ob das nicht auch so interpretiert werden könnte, dass materialistisch betrachtet "weniger wertvolle Tiere" mit weniger Sorgfalt behandelt, anstatt eben der Sichtweise, dass "besonders wertvolle" Tiere mit einem massiven Zusatzaufwand bedacht werden (wurde vorhin so schön "Hüfchen halten" genannt, gefällt mir total gut.
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Wenn ich mir die Situation in den hiesigen Praxen anschaue, dann kommen wir nicht umhin, mehr zu zahlen - um des "Standards", aber viel mehr um der Fachkräfte willen. Keiner sollte dauerhaft einen so anspruchsvollen Job unter so massivem Stress für so wenig Geld arbeiten müssen.
Den "Standard" hat man in meiner Praxis auch so hoch gehalten, allerdings auf eigene Kosten. Ich freue mich, wenn mehr Geld (und dadurch auch Freizeit) für die Menschen dahinter übrig bleibt.
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Hi
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Okay, vielleicht ist für mich dann das Pferdethema nur zu oberflächlich vorhanden, und da fehlt mir ein bestimmter Blickwinkel darauf
Auch gut. Ich hab mich jetzt eigentlich nur für das Beispiel Pferd entschieden, weil es da (glaube ich?) die größte Preisspanne gibt.
Wobei man sicherlich ja auch schon gewisse "Vorsorgemaßnahmen für wertvolle Tiere" einkalkuliert, wenn man sich schlicht für einen bestimmten Spezialisten/eine bestimmte Klinik entscheidet. Da zahlt man ja quasi gerne für das Vorhandensein potenziell nötiger Möglichkeiten mit, obwohl man aktuell noch nicht abschätzen kann, ob man sie brauchen wird.
Ob die Passage so gemeint war? Sprich, die top ausgerüstete Klinik mit Top-Personal ist halt teurer, weil eben renommiert und man geht mit einem gewissen Anspruch rein.
Nur grundlegend ausgerüstete Landtierarztpraxis ohne besondere Angebote ist günstiger, weil eben nicht so viele Möglichkeiten vorhanden sind, sprich, da gehe ich jetzt normalerweise nicht rein, um Hüften und Ellenbogen auswerten zu lassen und freu mich über den günstigeren Preis (für die unbrauchbaren Bilder)
Ich meine, mir persönlich könnte es Wurst sein. Meine Hunde sind objektiv betrachtet beide nichts wert.
Aber beschäftigen tut es mich doch.
Mal anders rum gefragt:
Angenommen ich will ein Pferd kaufen. Da ist es absolut üblich, eine AKU, eine Ankaufsuntersuchung, durchführen zu lassen. Das Pferd wird also vor dem Kauf untersucht und geschaut, ob es körperlich gesund ist.
Fändest du es da nachvollziehbar, wenn eine AKU für ein Pferd mit einem Kaufpreis von sagen wir mal 7.000 € das gleiche kostet wie bei einem Kaufpreis von zb 750.000 €?
Es ist ja nicht nur der Preis an sich. Das Pferd für einen Kaufpreis von 750.000 € wird aller Wahrscheinlichkeit nach für einen anderen Zweck eingesetzt als das Pferd für 7.000 €. Das schwingt ja auch mit..
Und es geht da ja nicht nur um fit und gesund, sondern es wird auch eine gewisse sportliche Belastbarkeit erwartet..
da kann es zb vorkommen, dass das Pferd zwar schmerzfrei ist und ein gutes Leben führen kann, was mir bei meinem Pony zb reicht. Aber nicht mehr geritten werden kann, was für jemanden, der das Pferd zb für den großen Sport gekauft hat, eine Katastrophe ist.
Spannende Perspektive. Ich versuche mal, meine Gedankengänge einigermaßen klar zu beschreiben. Ich entschuldige mich im Voraus, wenn es nicht ganz gelingt.
Der Unterschied zu meinem Fall liegt halt darin - wenn ich mir ein Pferd für 750.000 leisten kann und will, kann ich mir dasselbe Pferd vermutlich zwei Mal leisten. Oder gar öfter. (Ausnahmen bestätigen sicher die Regel - mea culpa, wenn die Ausnahmen einen großen Anteil ausmachen, da fehlt mir der Einblick)
Die Belastung beim teureren Pferd wird natürlich ungleich höher sein als beim 7.000 Euro "günstigen" Pferd. Allerdings - wenn sich jemand ein Pferd für 7.000 Euro kauft, gehe ich in der Regel auch davon aus, dass da auch ungleich weniger für die AKU drin ist. Der würde sicher auch gerne wissen, ob von A bis Z alles prima ist, aber rein finanziell ist das schon nicht drin.
Versteht man, was ich meine? Bei so einem massiv hohen Kaufpreis ist beim Käufer in der Regel auch mehr finanzieller Spielraum dahinter, der muss da nicht so viel nachdenken, wie der Wiedereinsteiger, der sich mit Bürojob und 35 den Traum vom Freizeitpferd erfüllen möchte und vermutlich ein bestimmtes Budget hat.
Und da geht es ja eher um einen bestimmten Leistungsumfang bei der AKU, nicht? Den kann man ja sozusagen "linear" abrechnen.
Ich hoffe, das klingt zusammenhängend. Sorry, falls ich etwas falsch verstanden habe, es war ein langer Tag
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Ich will mich ja nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber wenn die Tierärzte nach 23 (!) Jahren mal die Preise erhöhen, kann ich - ganz objektiv - nicht so viel falsch daran finden. Das ist weit entfernt von einem Inflationsausgleich ... Hattet ihr in den letzten 23 Jahren keine Gehaltserhöhung?
stopp, die Preise wurden in den letzten 23 Jahren durchaus erhöht. Was es jetzt gibt sind grundlegende Änderungen inkl Preiserhöhungen
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das mit der Haftung verstehe ich nicht richtig. Klar, wenn ich einen Sporthund habe und der eine Bänderverletzung habe die eigentlich wirklich 100% heilbar wäre wenn der Arzt alles richtig macht gehe ich mit aber wenn der tolle Sport oder Zuchthund einen Schnupfen hat dann hat das ja keinen Einfluss auf den späteren Einsatz (also im Normalfall) Und was passiert wenn mein TA nicht weiß dass mein Rüde deckt weil ich die zuchtrelevanten Untersuchungen beim Facharzt hab machen lassen?
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Und was passiert wenn mein TA nicht weiß dass mein Rüde deckt weil ich die zuchtrelevanten Untersuchungen beim Facharzt hab machen lassen?
Dann kann der TA deswegen nicht draufschlagen, DÜRFTE es aber mit dieser Begründung?
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Erstmal den Ball flach halten ....
Spielraum hatten Tierärzte schon immer in der Abrechnung und die Inflation wurde dann eben teilweise einfach mit höheren Sätzen versucht auszugleichen. Manche Leistungen sind jetzt teurer, andere günstiger, manche Posten fallen komplett weg, dafür gibt es neue. Es gibt immer noch Spielraum in der Abrechnung!
Ja, es wird tendenziell etwas teurer ... dass jetzt aber jeder seinen Hund abgeben muss, weil man plötzlich monatlich tausende Euros mehr in die tierärztliche Versorgung stecken muss - garantiert nicht. Diese Panikmache ist einfach nur schlimm und wie die Medien grad berichten, find ich richtig dumm.
Eben im Radio "Liese Müller ist arme Studentin und ihr Hund hat ED und BRAUCHT REGELMÄßiGE OPERATIONEN FÜR 4000 Euro" - genau, weil man ED ja auch jeden Monat mehrfach operiert *ironie*
"Leute geben ihre Tiere jetzt ab, weil sie kein Geld mehr dafür haben"
"Die Tierheime quillen über mit kranken Tieren"
"Umfragen ergeben, dass viele Leute bereit sind ihr Tier abzugeben, wenn die Kosten weiter steigen"
Sorry, aber für so eine Berichterstattung habe ich echt kein Verständnis. Es impliziert, dass der Tierarzt schuld ist, wenn sich Leute ein Haustier nicht leisten können.
Wir haben heute im Betrieb die GOT mehr oder weniger umgestellt und es gibt noch ziemlich viel Verwirrung bei uns Kollegen und es wird wohl noch was dauern, bis sich alles eingependelt hat. Als ob wir alle da stehen würden und uns wie besessen die geldgierigen Hände reiben ... eben nicht. Tatsächlich stehen wir da eher etwas ratlos und diskutieren hin und her, wie man welchen Preis verhältnismäßig kalkulieren kann.
Dass Tiere Geld kosten, ist ja auch nicht ganz plötzlich passiert ...
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man darf nicht vergessen dass da jetzt auch die Versicherungen ordentlich dran verdienen und je mehr die Angst geschürt wird desto mehr Versicherungskunden
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danke 😅 ich sitze hier und schüttel den Kopf
also obs uns interessiert, ob Fido jetzt 200 oder 2000 Euro gekostet hat. Manchmal frag ich nach für mein eigenes Interesse, zb wenn ein Cockapoopichips 6 Wochen alt mit Würmern, Flöhen und Entropium ankommt. Dann interessiert mich einfach, was für so einen Hund verlangt wird/werden kann. Nicht, um den Satz zu erhöhen.
Wer einen wie hohen Preis kalkuliert ist abhängig von den Kosten, die gedeckt werden müssen. Wie das halt so läuft in der Marktwirtschaft.
Wäre schon Mal ein Anfang, wenn wir nicht 19% Ust abdrücken müssten, sondern nur 7 oder gar nichts, wie andere Medizinsparten.
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Eben im Radio "Liese Müller ist arme Studentin und ihr Hund hat ED und BRAUCHT REGELMÄßiGE OPERATIONEN FÜR 4000 Euro" - genau, weil man ED ja auch jeden Monat mehrfach operiert *ironie*
Hallo, ich bin tatsächlich Liese Müller!
Nur die arme Studentin stimmt nicht.
Mein Hund wurde zwei mal operiert, wir könnten noch 2 mal operieren, um die letzte "etwas kritische Stelle" zu "richten" - falls die Physio nicht ausreichend greift. OP-Abstände - so jeweils 2-4 Monate.
"Regelmäßige Operationen" klingt wie ein unendlicher Prozess, das ist es nicht, und ich wurde gleich beim ersten Spezialistentermin eingehend gefragt, ob wir das auf uns nehmen wollen und können. Ein Glück übernahm die KV einiges.
Hätten wir das nicht leisten können, hätte die Züchterin den Hund zurückgenommen.
Teure Fälle gab es schon immer, und die waren auch schon vor der neuen GOT extrem teuer.
Wenn Liese Müller bei der Anschaffung keinen Plan B hatte, dann ist sie vor allem ein großes Risiko eingegangen. Dass auch Hunde schnell mal schwer krank und dadurch enorm teuer werden können, ist nichts neues.
Unfassbar, dass sowas dann so hingedreht wird, als wären die Tierärzte schuld.
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danke 😅 ich sitze hier und schüttel den Kopf
also obs uns interessiert, ob Fido jetzt 200 oder 2000 Euro gekostet hat.Aber das wissen wir doch nicht.
Wir wollen ja auch nur verstehen, was das Papier tatsächlich aussagt, und was das für uns bedeuten kann. (Und bei mir persönlich ist auch einfach viel allgemeines "Was, wenn"-Interesse dabei. ) :)
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