Hündin schlägt nachts an

  • Ich würde wollen, dass die Hunde wirklich weiter bellen, wenn sich zb bei uns am Haus oder den Autos wer zu schaffen macht.

    :thinking_face: aber genau das tun sie doch auch, wenn ich ihnen nicht sage das sie aufhören sollen. Sage ich ihnen allerdings das "alles gut" ist, hören sie auf.


  • Klar kann man mit Abbruch arbeiten, wenn man das Gefühl hat, der Hund reagiert grundlos über, oder will sich nur aufregen (obwohl ich danebenstehe, duh), aber ich würde meinem jungen Hund lieber auf Basis vergangener Demonstrationen von Verantwortung meinerseits beibringen, dass er sich auf mich verlassen kann ("Ich weiß, was ich tue"), als über Abbruch Marke "Weil ich das gesagt habe".

    Finde den Text grad ganz gut, weil man das so auch auf andere Bereiche ausweiten kann. :)

  • Ich fass meine Ansicht angesichts der letzten Beiträge mal so zusammen:


    Ich persönlich ziele nicht darauf ab, Zeiträume zu kontrollieren, in denen mein Hund wachen "darf", sondern ich möchte, dass der Hund lernt, ordentlich, selbstbewusst und eigenverantwortlich zu wachen, indem er ein Gefühl dafür entwickelt, wie man richtig wacht, also in meinem Sinne. Und dafür möchte ich auch diese "sensiblen" Phasen nutzen. Er darf sich auch dann ernstgenommen fühlen, wenn er unsicher ist. Er steht nicht alleine da und muss diese Unsicherheit nicht "aushalten".


    Außerdem will ich ganz gezielt, dass meine Hunde es mir lautstark mitteilen, wenn ich etwas übersehe, denn das kommt vor. Ich will, dass meine Hunde sagen "Nein, das meine ich nicht, es ist wirklich wichtig, es ist anders als sonst". (Und sie wissen dank des oben genannten Ansatzes, was "anders als sonst" bedeutet.)


    Meine Hunde kennen einen Abbruch, aber es gibt hier bei den Chows viele Graustufen, weil ihnen eine gewisse Gleichwertigkeit in unserer Beziehung wichtig ist und ich auch kein Fan von Absolutismen bin. Ich handle damit nach meinem Bauchgefühl und bin damit bisher immer gut gefahren. :ka:


    Und mein Opi hat den verdächtigen Typen im Innenhof gemeldet und mich auf den Plan gerufen, bevor sich der zu schaffen machen konnte. Der Typ hat die Beine in die Hand genommen, bevor ich auf dem Balkon stand. Da gingen öfter Mal nachts Leute in dem Bereich, aber genau den hat er gemeldet... er wird schon gewusst haben warum.


    Das kann ja jeder handhaben wie es für ihn funktioniert, aber meiner Erfahrung nach ist es beim Chow einfach total kontraproduktiv ihm schlicht hinzudonnern, dass er die Klappe halten soll. (EDIT: In diesen Fällen)

  • Ein paar Nächte später kann ich sagen, dass das kurze "Mitwachen" ganz gut funktioniert hat. Das werden wir also definitiv weiterhin anwenden. Danke für die vielen Tipps.

    Heute Nacht war nebenan großes Polizeiaufgebot und das hat sie schlichtweg verschlafen :D

    Auf dem Balkon schläft sie auch gerne bis es abends ins Bett geht und da schlägt sie für gewöhnlich auch nur an, wenn wirklich irgendwas los ist. Das darf sie auch sehr gerne so beibehalten.

  • Cool, klingt, als wäre sie jetzt entspannter :herzen1: Freut mich total, für euch und auch die verantwortungsbewusste Blauzunge.

  • Ich finde, das ist das schöne an ihnen - manchmal merkt man, dass die eigene Meinung/Planung gar nicht so unumgänglich ist, wie man vielleicht dachte. :smile: Man verhandelt und diskutiert öfters, aber auf einer produktiven Ebene. Und wenn man der Mensch dafür ist, sich auf sie und ihre Eigenheiten einlassen kann, dann hat man einen tollen Mitbewohner und Freund gewonnen.


    Mich haben sie als Menschen weicher gemacht.

  • Auch wenn ich keinen Chow hab sehe ich da definitiv Parallelen.


    Hier ist es so, wenn der Hund nachts anschlägt, dann ist da auch wirklich was faul.

    Sie schlägt dosiert an, und wägt ab ob und wie sie melden soll - überwiegend eigenständig ohne großes zutun meinerseits.


    Ich finde das total praktisch, ist genau so wie ich es haben wollte.


    Allerdings wars natürlich mehr Arbeit als alles Mögliche noch tendenziell spooky war.


    Aber so oder so - indoor war das nie ein Problem.

    Allerdings ist sie auch kein Hund dem du einfach sagen kannst,, Is gut jetzt weil ich das so sage! ", weil wenn sie etwas beunruhigt und ich da einfach nen Abbruch hin ballern würde, glaubt sie ich hab ne Macke.

    Anders wenn sie merkt dass ich es registriert hab und ihr dann mitteile dass es okay ist ( und ihr mitteile dass es gut war mir das gesagt zu haben und auf mein "ist okay" einzugehen ^^).


    Wenn sie tatsächlich mal überreagiert, gibt's auch mal nen Abbruch, aber auch nur dann, und das wird dann auch verstanden.

  • Spannendes Thema.

    Der Labrador ist ja eher nicht für seinen Wach- und Schutztrieb bekannt, aber Herr Hund sagt hier auch Bescheid, wenn er findet, dass wir unsere Aufmerksamkeit da hin lenken sollen.

    Ich sehe es wie Wurli :

    Ich persönlich ziele nicht darauf ab, Zeiträume zu kontrollieren, in denen mein Hund wachen "darf", sondern ich möchte, dass der Hund lernt, ordentlich, selbstbewusst und eigenverantwortlich zu wachen, indem er ein Gefühl dafür entwickelt, wie man richtig wacht, also in meinem Sinne. Und dafür möchte ich auch diese "sensiblen" Phasen nutzen. Er darf sich auch dann ernstgenommen fühlen, wenn er unsicher ist. Er steht nicht alleine da und muss diese Unsicherheit nicht "aushalten".


    Außerdem will ich ganz gezielt, dass meine Hunde es mir lautstark mitteilen, wenn ich etwas übersehe, denn das kommt vor. Ich will, dass meine Hunde sagen "Nein, das meine ich nicht, es ist wirklich wichtig, es ist anders als sonst". (Und sie wissen dank des oben genannten Ansatzes, was "anders als sonst" bedeutet.)

    Wenn wir abends auf dem Sofa liegen und er aus dem Schlaf hochschreckt, weil es im Kamin geknallt hat oder draußen was war, und er einmal aufwufft und knurrt, dann reicht ein ruhiges "alles easy, da ist nichts. Darfst weiter schlafen." und er legt sich wieder hin. Ich empfinde es dann so - er hat gemeldet, ihn hat was aufgeschreckt , ich hab ihm rückgemeldet, ich habe Haus&Garten im Blick, er kann sich entspannen.


    Genau - und wenn er etwas wahrnimmt, was ich nicht bemerkt habe, dann schau ich mit ihm nach, dann gebe ich ihm die Rückmeldung, ich nehme dein melden ernst und ich klär das jetzt .

    Hier ist es so, wenn der Hund nachts anschlägt, dann ist da auch wirklich was faul.

    Sie schlägt dosiert an, und wägt ab ob und wie sie melden soll - überwiegend eigenständig ohne großes zutun meinerseits.

    Hier auch. Wild- und Jagdgeräusche werden nicht gemeldet, aber wenn was ungewöhnlich ist, dann schon. Das kam jetzt 3x vor in einem Jahr. Und da wir sehr einsam leben finde ich das auch nicht störend, sondern gut.

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