Ruhe- und Entspannungsübungen

Ich finde, dass ihr viel zu lange unterwegs gewesen seid. Ich mache mit meinen in dem Alter höchstens mal 45 Minuten die längste Strecke. Allerdings im Freilauf. An der kurzen Leine sind die immer nur wenig Minuten.

Generell ist Entschleunigen aber tatsächlich ein Baustein.

Zitat von EinNetter

ich drücke seinen Hintern aber immer wieder runter

Finde ich sehr unschön und würde ich nicht machen.

Ich hätte mal noch eine Frage zu der Trennung von Training und Spaziergang. flying-paws  dagmarjung

Passt ja auch generell sehr gut zum Thema.

Es gibt ja eine Dummytrainerin (Hundeschule Jagdfieber), die früher richtige Dummy-Trainingsspaziergänge angeboten hat. Auch ihr ganzes Konzept basiert irgendwie darauf, dass man während dem Spaziergang trainiert.

Ihre Argumentation ist, wenn ich mich richtig erinnere, dass es den Hunden gerade beim Runterfahren hilft, wenn sie sich von der Trainingsstelle entfernen. Für mich hat das eigentlich immer Sinn ergeben.

Ist die Situation im Dummysport vielleicht anders? Die Hunde haben dort in der Regel ja seeehr kurze Arbeitseinsätze, müssen dann wieder warten und entspannen, dann wieder kurz arbeiten, usw.

Ich finde die Zeit an sich nicht schlimm, aber ich würde da nicht den Focus auf Strecke legen, sondern bewusst auf Entspannung.

Warum nicht mal an einer etwas belebteren Stelle niederlassen, selber runterfahren und Hund schauen lassen. Wenn er sich dann selbst runterfährt und entspannt ist, ruhig bestätigen. Das willst du ja, oder? Der Hund nimmt draussen Reize wahr, kann aber in die Entspannung kommen. Das natürlich nur dosiert.

Die Frage, die ich mir stelle, ist halt, ob der Hund da entspannt war, als du ihn ins Sitz gezwungen hast. Wenn er das Kommando ( falls es sicher sitzt) nicht ohne Einwirkung umsetzen kann, gehe ich davon aus, dass das Erregungslevel noch recht hoch war.

Wenn du jetzt da nur ruhig und entspannt eine zeitlang rumgestanden hättest ohne grossen Focus auf dem Hund, hätte er sich wahrscheinlich von selbst gesetzt oder gelegt, wenn er entspannt. Dann könntest du das bestätigen und im besten Fall lernt der Hund, dass genau das erwünscht ist.

Man muss einfach die Geduld aufbringen zu warten bis der Hund von selbst entspannt. Dann loben, aber in ruhigem Ton(sollte man vllt vorher etablieren). Und immer und immer wieder, bis er sich schneller entspannt.

Zitat von EinNetter

Mache ich in Deinen Augen eigentlich überhaupt ETWAS richtig? Ich muss einfach mal fragen, wenn ich Deine ganzen Posts so sehe.... einfach nur rein interessehalber.

Aber natürlich machst Du das. Sorry, ich fokussiere mich immer so sehr auf das Problem, dass ich vergesse zu sagen was ich gut finde. Nämlich, dass Du erkannt hast worum es geht und dran arbeitest. Das mit dem Langsam machen finde ich außerdem auch super!

Weißt Du, ich habe schon einige Knalltüten großgezogen. Ruhig abwarten können ist ein schwieriger aber auch ganz, ganz wichtiger Punkt bei meinen Hunden. Meine MÜSSEN das für ihren Job lernen. Seit zwanzig Jahren optimiere ich das mit jedem neuen Hund. Da lernt man halt ein Bisschen was dazu. Verwirft manches, baut manches aus, läuft in Sackgassen oder findet auch Mal wenn richtigen Weg. Darauf basiert meine Kritik.

Zitat von EinNetter

SITZ! und aushalten. Da fing das fiepen wieder an. Er versucht auch mit Übersprungshandlungen wie Schütteln das Sitz aufzulösen. ich drücke seinen Hintern aber immer wieder runter, dann ist das Fiepen noch mal etwas lauter, weil er eigtl weiter will. Sobald er ruhiger wurde, gab's ein Leckerli. Entspannt war er nicht, aber für mich ist jetzt in der ersten Instanz schon mal ein Fortschritt, dass er sitzen kann und sitzen bleibt.

Du schreibst ja selber, dass dein Hund Übersprungshandlungen zeigte, sprich, er war gestresst. Offenbar schafft er es noch nicht, bei so einem Reiz ruhig sitzen zu bleiben. Wieso muss es denn dann unbedingt ein Sitz sein? Was hast du denn von einem erzwungenen Sitz, außer, dass es nur noch mehr Stress und Frust reinbringt und er drölfzig Mal ein Kommando auflöst. Entspannung nur über Frust aufzubauen, ist doch total widersprüchlich. Mache es ihm und dir doch einfacher, gehe zu einem Punkt zurück, wo er etwas richtig machen kann und belohne das. Und dann taste dich Schritt für Schritt ran. Er wendet sich ab - super! Er kann ruhig schauen - gut! Ihr seid doch erst am Anfang, ist doch vollkommen wurscht, ob er dabei sitzt.

Oder ein ganz anderer Weg - lasse dir von einem entsprechenden Trainer zeigen, wie du Aufregung generell verwalten und dann auch abbrechen kannst.

Ins Sitz drücken finde ich persönlich übrigens echt eine doofe Sache. Ich weiß, nicht sonderlich konstruktiv, aber unkommentiert stehen lassen wollte ich es auch nicht.