14 Jahre wärst du heute geworden, du wunderbarster, tollster Hund der Welt.
Vor einem Monat und 11 Tagen mussten wir dich gehen lassen. Überraschend, weil es dir bis zu deinem letzten Tag gut ging.
In dieser Nacht erreichten mich 11 Bilder von Gläsern, mit denen auf dich angestoßen wurde. Weil nicht nur ich fand, dass du der wunderbarste Hund der Welt warst.
Ich wünschte, du hättest deinen 14. noch miterlebt - vor allem, weil ich seit zwei Jahren allen erzählte, dass du 14 bist. Keine Ahnung, was los war. Es war nicht so, dass ich deinen Geburtstag nicht kannte. Du warst bei mir, seit du acht Wochen alt warst und dein Hundeausweis lag immer in deiner Kiste. Trotzdem. Irgendwie hatte ich das mit deinem Geburtstag nicht so ganz drin. Du warst 14. Und das ziemlich lange.
Du warst mein erster ganz eigener Hund. Und zufälligerweise hat dir das Halsband des ersten Hundes meiner Mama perfekt gepasst. Du hast es immer getragen. Es war aus Eisen und eigentlich ein Zughalsband. Deshalb war mein Standardsatz, ob bei Freunden, die auf dich aufgepasst haben, oder beim Tierarzt: aber nicht in der Ring einhaken, der zuzieht! Manch Blicke habe ich dafür geernet. Aber an der Leine warst du sowieso fast nie. Du bist mir nicht von der Seite gewichen. Ich bin trotzdem so stolz, dass du es 14 - fast 14 - Jahre lang getragen hast. Deiner Tochter kann ich es gerade noch nicht anziehen. Keine Ahnung, ob es passen würde, aber ich kann und will nicht nachsehen. Es war deins.
Deine ersten Wochen hast du mit mir auf der Straße verbracht. Ich noch nicht volljährig, du der tollste Hund der Welt. Viele würden mich heute dafür verurteilen. Aber ohne dich hätte ich diese Zeit nicht überstanden. Dann verbrachten wir gemeinsam ein paar Jahre im Punkerhaus. Wir waren mehr Menschen, als Hunde. Du hast dich mit allen verstanden, nie eine Prügelei angefangen. Und dann bist du mit mir erwachsen geworden. Fast 14 Jahre lang.
Ich vermisse dich so furchtbar. Du kannst es dir nicht vorstellen. (Nicht nur) heute brennt eine Kerze für dich. Unter dem Apfelbaum in unserem 1. eigenen Garten im ersten eigenen Haus. Zwei Tage nach unserem Umzug dorthin hast du dich verabschiedet. Vielleicht wolltest du nicht ein weiteres Mal neu ankommen. Du hast mich lang genug überall hin begleitet. Du warst "Straßen"-Hund, Rudelhund, Bürohund, mein Hund. Und in allem warst du perfekt.
Einen Teil von dir habe ich vor einigen Tagen in der Elbe schwimmen lassen. Nichts konnte dich von Wasser fernhalten. Jetzt kannst du schwimmen, in die Nordsee oder zur anderen Seite - ganz wohin du magst.