Ich kann sehr mit dir mitfühlen. Das sagt sich alles immer so leicht, aber wenn man dann selbst den kranken Hund hat - in dem Alter - dann ist das echt ne andere Nummer 😵
Ich kann dir nur ein bisschen von uns erzählen. Ich hab nen 4 Monate alten DK aus dem Tierschutz genommen. Mit 6,5 Monaten fing er von einem Moment auf den anderen massiv das Lahmen an. Innerhalb von einem Monat ging gar nichts mehr. Er bekam ne neue Hüfte und das Drama nahm seinen Lauf. Heute 1 3/4 Jahre später sind wir immer noch nicht durch und ich hab ihn die komplette Zeit ausbremsen müssen. Kein Rennen, keine Hundekontakte, nur kurzes Gassi. Das ist hart keine Frage und ich hab so manche Träne aus Verzweiflung vergossen und Erziehungstechnisch sind wir nicht halb so weit, wie ich das normal mit einem 2,5 Jahre alten Hund wäre.
Aber trotz durchdrehendem Junghund und vieler bunter Knete im Hirn, muss der Hund lernen runterzufahren. Versuch ihn halbwegs zu beschäftigen. Macht vielleicht ein paar Intelligenzspiele mit ihm (ja meiner Meinung nach braucht ein 8Monate älter Weimi was zu tun, die drehen sonst einfach ab 🥴) oder macht Fährtenarbeit, ZOS, Mantrailing. Irgendwas, wo er denken/mit der Nase arbeiten muss und was euch beiden Spaß macht.
Aber wenn er dann beschäftigt wurde muss auch Ruhe sein und das müsst ihr durchsetzen. Ruhig aber konsequent. Dann bringt ihr ihn halt zum dreihundertsten mal auf seinen Platz. Immer und immer wieder bis er es lernt. Und ja das dauert, in dem Alter generell und mit nem gesundheitlich vorbelasteten Hund noch viel länger. Atmen, Durchhalten, einen Schokoladenvorrat anlegen und ein Bier kalt stellen hilft (manchmal, manchmal will man trotzdem schreiend davonrennen - das gehört dazu, damit seid ihr nicht alleine!). Helfen kannst du deinem Hund, wenn er runterkommen soll, indem du ihm was zu kauen gibst und selbst möglichst ruhig aber bestimmt bist (du weißt was du willst -nämlich dass er schläft - und du schaffst das, ist nur eine Frage der Zeit; du brauchst den größeren Dickschädel 😉). Wenn kein Kauzeug geht gesundheitlich, dann gibt ihm Kauspielzeug oder ne Kauwurzel. Irgendwas wo er drauf rumknatschen kann. Das baut Frust ab.
Alleine bleiben ist wieder eine andere Baustelle. Wenn ihr da noch gar nichts gemacht habt. Dann fangt langsam und ganz nebenbei an. Badtür hinter euch schließen. Mal den Müll rausbringen und suche Kleinigkeiten. Wenn er da entspannt ist, dann dehnt ihr das laaaangsam aus.
Meinen Hunden haben dabei immer Rituale geholfen. Ist aber sicherlich auch Typsache (vom Hund und Mensch).
Wenn ich gehe mache ich Meditationsmusik an, schalte die Kamera an (braucht der Hund nicht, aber mir geht's besser, wenn ich gucken kann was er treibt und dann sehe das alles gut ist - und im Zweifelsfall könnte ich mit ihm reden - jaaaaa hab ich am Anfang wenige Male genutzt 😅), sag zu ihm "du bleibst da", dann bekommt er ein Minikaustangelchen (jaaa auch das wird hier nicht empfohlen, weil theoretisch ja Erstickungsgefahr und so, aber naja hier gibt's das halt) und ich gehe
PS: ich wäre für ein Foto von dem Hübschen 😁