Vestibular-Syndrom und Karsivan

  • Ich habs gefunden, es war Arlevert. Müsste aber zumindest in Deutschland mit d em Tierarzt abgesprochen und dann ärztlich verordnet werden. Noch. Wie es mit der neuen Tierarzneimittelverordnung dann aussieht, ob es dann überhaupt noch so gemacht werden könnte, weiß ich gar nicht.


    Wir haben es nicht genutzt, weil es Ronja schon wieder gut ging, als wir davon erfahren hatten, und unsere Tierärztin nicht sooo begeistert war.

  • Ich habs gefunden, es war Arlevert. Müsste aber zumindest in Deutschland mit d em Tierarzt abgesprochen und dann ärztlich verordnet werden.

    Genau, das war es. Ist auch hier rezeptpflichtig. Vertigoheel war wirkungslos, obwohl manche Komponenten in pharmakologisch wrksamer Dosis (zumindest theoretisch) vorlagen. Darum hatte ich Vertigoheel überhaupt probiert - für die Gedächtnisleistung von Zucker oder Wasser gibt es keine seriöse wissenschaftliche Evidenz.

  • Smilla ist ja eine ganz Kleine, Zierliche, oder?

    Ja, Smilla ist ein ganz zartes Leichtgewicht, wiegt kaum 3 kg (meist 2.8 bis 2.9). Das macht es natürlich einfacher, sie über Treppen oder unebene Flächen zu tragen. Ich kann sie auch den ganzen Weg zum Wald hoch tragen und erst dort runterlassen, wo wir ungestört sind.


    Vielen Dank für den Tipp mit dem Arlevert. Da mache ich mich morgen mal schlau, falls es nicht rasch besser wird bei Smilla.

  • Mein Joschi erkrankte im letzten September am Vestibularsyndrom. Er war zu dem Zeitpunkt 12,5 Jahre alt. Es ereilte ihn sozusagen über Nacht. Abends merkte ich schon, dass er sich irgendwie unwohl fühlt. Dachte aber eher, er hätte draußen mal wieder etwas gefunden und gefressen, was nicht unbedingt mehr „haltbar“ war. Am nächsten Morgen konnte er dann nicht mehr aufstehen und hatte auch die typische Kopfschiefhaltung,


    Ich bin sofort mit ihm zum Tierarzt gefahren, wo das VS diagnostiziert wurde. Er bekam dort ein Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen gespritzt. Für Zuhause bekam ich für die ersten zwei Tage Cerenia (gegen Übelkeit) und Vitofyllin (gleicher Wirkstoff wie Karsivan) mit.

    Das Medikament gegen Übelkeit wirkte recht schnell und er konnte noch am Morgen ein bisschen Futter fressen. Gefüttert habe ich ab dem Zeitpunkt dann mehrmals täglich in kleineren Portionen aus der Hand. Aufstehen und zum Napf gehen konnte er ja nicht.


    Die ersten beiden Tage waren wirklich schlimm, er konnte nicht mehr laufen, versuchte im Liegen zu kriechen, aber kroch nur im Kreis. Er war ein Häufchen Elend und sehr unruhig. Nachts habe ich für ihn das Licht angelassen, da ich gelesen hatte, dass das Schwindelgefühl in reiner Dunkelheit stärker ist weil die Augen nichts fixieren können.


    Ab dem dritten Tag trat eine deutliche Besserung ein. Er konnte schon ein paar Schritte selbständig machen, war nicht mehr so unruhig und konnte auch mal schlafen, was vorher kaum möglich war. Von da ab ging es täglich bergauf und nach einer guten Woche hätte ein Außenstehender nichts von seiner Erkrankung gemerkt.

    Geholfen haben sicher auch strikte Ruhe, kein Stress und ganz viel Liebe.


    Vitofyllin bekommt er seitdem regelmäßig und lebenslang. Es geht im heute wieder richtig gut. Allerdings finde ich, dass er durch das VS deutlich gealtert ist.

  • Vielen Dank für Deinen Bericht, Eviane!


    Ich glaube, Smilla hat eher einen rel. milden Verlauf, denn sie kann torkelig laufen. Erbrechen musste sie zum Glück nicht, sie frisst wieder ein klein bisschen aus der Hand. Ich gebe ihr mehrmals täglich eine Handfütterung Nassfutter, recht wässrig angerührt.


    Heute morgen kam sie auf die Morgenrunde mit, allerdings trug ich sie ein grosses Stück des Weges. Aber immerhin konnte sie endlich kacken (seit 48 Stunden nichts mehr) und erledigte auch mehrere Pipis. Jetzt ist sie vom kurzen 10-Minuten Spazi bereits erschöpft und schläft. Das Einmummeln in ihre Decke klappt nicht mehr, ich muss sie jetzt selber zudecken (das erledigte sie früher immer selbständig).

    Während der Nacht war sie ganz ruhig und schlief durch.


    Ein Problem ist natürlich die Medikamentengabe, sowas hasst sie prinzipiell! Ich muss es ihr ins Mäulchen stecken und nach hinten in den Rachen schieben, was sie natürlich eine empörende Frechheit findet! Sie beisst dann wild um sich, aber allzu viel Schaden kann so ein 3 kg-Hundchen nicht anrichten.

  • Smilla geht es langsam besser, sie ist wieder interessiert am Tagesgeschehen und frisst seit heute selbständig. Auf unserer kurzen Quartier-Runde tapselt/torkelt sie tapfer mit, es geht immer besser, solange sie sich konzentriert und nicht zu häufig den Kopf dreht. Süss ist es, wie sie sich selber bremst, wenn sie sich reflexartig schütteln will... "ach nein, geht ja gar nicht", sagt sie dann zu sich und hört sofort wieder auf damit.


    Wie habt Ihr Karsivan gegeben? Zusammen mit dem Futter oder vor der Fütterung?


    Ich habe ihr die Viertel-Tablette einfach ins Futter gegeben, das klappt problemlos. Jetzt habe ich bei Vitofyllin (ist dasselbe wie Karsivan) aber gelesen, dass man dieses mind. eine halbe Stunde vor der Fütterung geben soll, also in den leeren Magen.


    Hat da jemand darauf geachtet? Die Tierärztin hat mir nichts dazu gesagt.

  • Wie schön, dass es deiner Kleinen langsam wieder besser geht! Ich weiß, da fällt einem ein Stein vom Herzen.


    Meine Tierärztin hatte sich über die Medikamentengabe auch nicht geäußert, aber ich habe vorher den Beipackzettel gelesen und gebe daher die Tablette immer ca. eine halbe Stunde vor der Fütterung. Vielleicht wird der Wirkstoff dadurch besser aufgenommen?

  • und gebe daher die Tablette immer ca. eine halbe Stunde vor der Fütterung. Vielleicht wird der Wirkstoff dadurch besser aufgenommen?

    Ja, das nehme ich auch an.

    Dann muss ich mir wohl eine Tube Leberwurst besorgen, damit ich es da drin verstecken kann.

  • Ein kleines Update zu Smilla:


    Karsivan gebe ich ihr immer ca. eine halbe Stunde vor dem Futter, schön in einem weichen Guteli versteckt. Das klappt problemlos.


    Sie erholt sich gut, kann schon wieder flink die Treppen hochflitzen wie ein Wiesel (runter hopsen lasse ich sie sowieso nie, sondern trage sie). Auf den Spaziergängen ist sie erstaunlich munter und gut gelaunt. Natürlich merke ich ihr die Gang-Unsicherheiten an, auch die Kopf-Schiefstellung ist sichtbar. Aber alle Symptome sind wirklich nur milde ausgeprägt, wer nicht gut hinschaut, bemerkt auf den ersten Blick nichts. Erst wenn sie schwankt beim Schütteln oder sie torkelt wie eine Betrunkene, fällt auf, dass da was nicht stimmt.


    Alles in allem bin ich sehr glücklich mit dem Verlauf und hoffe, dass es zu keinen Verschlechterungen kommt.

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