Schilddrüsenunterfunktion Forthyron 400mg Hund ängstlich geworden Spondylose bellt bei Hundebegegnungen

  • Hallo,

    hat jemand Erfahrungen mit Schilddrüsenunterfunktion und Nebenwirkungen?

    Wir haben eine 8jährige Schäferhündin mit Spondylose (damit geht es ihr gut, ist zur Zeit beschwerdefrei durch pflanzliche Mittel und Physio). Im Mai wurde eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt. Wir geben nun 2x1 Fortyhron 400mg täglich und sie ist wieder fit und agil.

    Allerdings ist uns aufgefallen, dass sie seitdem sie die Tabletten nimmt viel ängstlicher geworden ist.

    Bei einem Heißluftballon, den sie früher nur ein paar mal angebellt hat z.B. will sie flüchten, bei unbekannten Geräuschen unterwegs bleibt sie stehen oder will flüchten, Hundebegegnungen waren noch nie immer einfach aber in ihrem Revier pöbelt sie andere Hunde außer ihre Kumpels viel schlimmer an als vorher. Wenn wir woanders laufen sind wir sonst immer an anderen Hunden ohne was vorbei gegangen, das wird auch schon seltener. Der Tierarzt meinte das könne nicht von den Tabletten kommen, ein Hundetrainer sagt, dass das durchaus sein könnte. Ich habe auch in der Hundeschule Hundebegegnungen geübt. Wir waren auch einmal auf einem Hundetreff mit 6 Hunden, die nach und nach ins Gehege kamen und da war sie richtig unsicher so dass wir total erschrocken sind.

    Manchmal wenn Spaziergänger (ohne Hund) entgegenkommen bleibt sie stehen und geht nicht weiter bis die vorbei sind, bei manchen geht sie normal weiter. Ich lese Bücher, arbeite an meiner Selbstsicherheit, mit genug Abstand zum Objekt klappt das. Gibt es noch jemanden hier mit so einem Problem?

    Vielen Dank

    Gruß Carmen

  • Zusätzlich zu Ann-Kathrins Fragen würde mich noch interessieren, wie die SDU festgestellt wurde? Welche Probleme hatte sie denn durch die SDU?


    Ich hab einen ca. 4 jährigen Malamute-Mix mit SDU; sein Verhalten (er war extrem hibbelig und schlichtweg nicht ansprechbar) hat sich durch die richtige Dosis an Forthyron eindeutig verbessert. Man muss das allerdings immer wieder nachkontrollieren und ggf ein wenig anpassen - SDU ist keine Diganose, die einmal gestellt wird und wo man dann halt zeitlebens einfach immer so und soviel Tabletten gibt.

  • Hallo,

    vielen Dank für eure Antworten. Die Blutwerte wurden seitdem 2x kontrolliert worden, zuletzt im Oktober und lt. Tierarzt lägen die TSH Werte im Normbereich. Sie sagte etwas von 2.


    Aufgefallen war uns damals dass sie total viel geschlafen hat, keine Lust hatte Spazieren zu gehen, sie trottete immer hinter uns her und schnell ko war. Und sonst war sie immer aufgeweckt, spielt viel. Daraufhin hatten wir einen Bluttest machen lassen und dann kam die Nachricht mit der leichten Schilddrüsenunterfunktion. Nach zwei oder drei Wochen mit den Tabletten war sie wieder die alte, fing dann aber auch schon an mehr zu pöbeln. Ich will die Werte nun jedes halbe Jahr prüfen lassen.


    achso, der Tierarzt meint das mit dem ängstlich sein und dem Pöbeln hätte nichts mit den Tabletten zu tun, von soetwas hätte sie noch nie gehört. Ich war ja dann ein paar mal beim Training wegen Hundebegegnungen, das klappte vor Ort dann auch (Vorführeffekt :)) und die Trainerin meinte dass Schilddrüsenfehlfunktion vieles auslösen kann

  • Spondylose (damit geht es ihr gut, ist zur Zeit beschwerdefrei durch pflanzliche Mittel und Physio).

    Wurden denn schon mal Schmerz- und Entzündungshemmer gegeben? Spondylose ist ja vor allem in der Zeit, in der sich die Knorpelspangen bilden extrem schmerzhaft ...

  • Ich muss jetzt nochmal nachfragen: was genau wurde denn für die Diagnose gemacht? Schilddrüse ist leider eine eher schwierige Sache, weil da auch viel Anderes mitspielen kann. Bedeutet: die SD kann z.B. durch Probleme bei anderen Organen gehemmt werden. Durch Gabe von Hormonen hebt man dann zwar den Hormonspiegel, das eigentliche Problem wird aber nicht behoben.


    Für eine aussagekräftige Diagnose ist ein Organprofil nötig (eben um ausschließen zu können, dass es an etwas anderem liegt), zudem benötigt man alle 8 SD Werte (T3, T4, ft3, ft4, TSH, TG Antikörper, T3 und T4 Antikörper).

    Bei den Kontrollen wird dann nicht mehr alles benötigt, aber schon mehr als der TSH. Wie haben sich denn z.B. T3 und T4 durch die Medikation verändert? Und dann ist es wichtig, dass das jemand beurteilt, der mit SD Erfahrung hat.
    Ich weiß jetzt nicht, was genau bei euch alles gemacht wurde und ob der TA Erfahrung mit SD hat oder nur oberflächlich Bescheid weiß. Falls Letzteres und falls nicht alles gemacht wurde, würd ich dir dringend empfehlen, dich nochmal an jemanden zu wenden, der sich damit wirklich gut auskennt. Dazu musst du nicht zwingend mit Hund dort physisch vorstellig werden. Es gibt in Dtld mind. eine bekannte TA, die mit dem Thema sehr vertraut ist, der man die Werte mailen kann. Sie schaut sich das dann an und berät telefonisch, sagt auch, wenn zB etwas nachgefordert werden sollte usw. Zudem gibt es auf FB eine auf SD spezialisierte Gruppe. Falls du da Näheres dazu wissen, kannst du mich gerne anpmen.


    Die Trainerin hat insofern Recht, als sich eine SDU ganz unterschiedlich zeigen kann: ganz klassisch (wie auch beim Menschen) mit "Trägheit", Gewichtszunahme u.ä., aber auch das genaue Gegenteil (wie bei meinem Rüden) mit Unruhe, Hibbelei und Überaktivität. Manche Hunde reagieren zunehmend ängstlich, andere zeigen plötzlich aggressives Verhalten. Aber all das sollte durch die Medikamente ja besser werden. Ist dem nicht der Fall, liegt es entweder nicht an der SD oder die Medikamente sind nicht richtig eingestellt oder es braucht andere Medikamente (Forthyron ist nicht die einzige Möglichkeit).


    Ich kann zudem das Buch "Dr. Jekyll & Mr. Hund" von Beate Zimmermann empfehlen.

  • Das klingt ein bißchen seltsam: bei meiner Hündin äußerte sich die SDU nur in plötzlich auftretender, großer Ängstlichkeit. Sobald sie gut eingestellt war, war diese Panikbereitschaft total verschwunden. Ich würde daher auch darauf tippen ,dass eure Hündin noch nicht korrekt eingestellt ist und sie nochmal genauestens untersuchen lassen. Auch darauf, ob sie zusätzlich noch Spondylose-Schmerzen hat. Die können ihr Verhalten zu Artgenossen sicher sehr verändern: wenn sie bei jedem Aufeinandertreffen Schmerzen befürchten muß, hält sie sich die Begegnungen lieber vorbeugend, sprich: pöbelnd vom Hals.


    btw: wir haben die Schilddrüsenwerte über die ersten Jahre übrigens alle 3-4 Monate bestimmen lassen, ein halbes Jahr finde ich am Anfang ziemlich lang.

  • Hallo,

    vielen Dank für eure Antworten. Die genauen Werte habe ich leider nicht bekommen, sondern mich ehrlich gesagt auf die Aussage der Tierärztin verlassen. Sie hat uns nur den T4 Wert genannt. Ich werde da aber anrufen und fragen ob ich mir die Werte ausgedruckt abholen kann und dann mal einen Termin hier in der Tierklinik machen. Ich glaube auch dass etwas nicht stimmt.


    Mit der Spondylose ist zur Zeit gottseidank alles ok. Wir machen Physio und ich gebe ihr Gelenktabletten, Grünlippmuschel, Kollagen, Glucosamin, Hagebutte und Spirulina. Sie springt von allein ins Bett, das macht sie nicht, wenn sie Schmerzen hat, und hat sie lange nicht gemacht. Wenn ich merke es geht ihr nicht gut bekommt sie eine Woche oder nach Bedarf Schmerztabletten. Dieses Jahr brauchte ich die aber zum Glück immer nur mal als Kur. Ich weiß dass Hunde erst immer Schmerzen zeigen, wenn sie schon stark sind aber ich glaube ich habe über die Jahre ein gutes Gefühl dafür entwickelt zu merken, wenn es ihr schlechter geht.


    Dass sie aus Angst vor Schmerzen bei Hundebegegnungen sagt "hau mal lieber ab" glaub ich auch, dass das mit dabei spielt. Aber ich wünsche mir ein wenig entspannteres aneinander vorbei gehen. Der Abstand ist ja meist groß genug, außer im Wald aber das lässt sich ja nicht immer vermeiden.


    Gepöbelt hat sie eigentlich schon immer, aber sie hat bei fremden Geräuschen nie die Flucht ergriffen, das ist erst seit den Tabletten.


    Noch mal danke und ich wende mich mal an die Tierklinik, da fühle ich mich generell gut aufgehoben, ich werde berichten, sobald es was neues gibt. Und nach dem Buch schaue ich mal. Vielen Dank

  • Wenn es der T 4 Wert ist, der bei 2 liegt, würde ich das zu tief finden. Unter Substitution sollte er im oberen Drittel bzw. darüber liegen, siehe Beipackzettel von Forthyron

    "bei adäquat dosierten Hunden liegt der Plasmaspitzenwert um bzw. leicht über der oberen Grenze der normalen T4-Plasmakonzentration. "

    Tierarzneimittel: Forthyron® flavour 200 ad us. vet., Tabletten

    Bei Laboklin liegt die Referenz vom T4 bei 1,3 bis 4,5, bei Idexx ähnlich, ich denke, da ist schon Handlungsbedarf, da nochmal nachzuforschen und die Dosierung anzupassen

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