Perianalfisteln - Lämmchens leidiger Weg
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Perianalfisteln - "so ein Schäferhund-Ding" - "OP oder nicht" - "Immunsystem muss geblockt werden".
Ich habe in den letzten fünf, sechs Monaten so ziemlich alles gelesen, was das Netz zu Perianalfisteln hergibt. Und ich habe googeln beruflich gelernt, glaubt mir also, ich habe fast alles gelesen
Leider ist meine Hündin betroffen, eben seit diesen sechs Monaten. Und wir haben jede Menge durch. Mit massiven Verschlechterung - und einer Besserung seit zwei Wochen. Am Ende des Weges sind wir noch nicht, aber ich möchte gern von unseren Herausforderungen berichten.
Es ging sehr schnell bei Lämmchen. Am Wochenende platzte eine analdrüse auf dem Spaziergang auf. Noch immer überlege ich, wie ich hätte es schneller bemerken sollen. Sie leckte sich die zwei Tage vorher vermehrt, ja - aber sie war auch läufig zu dieser Zeit, also dachte ich, sie reinigt sich einfach, und hab nicht genau hingesehen, wo sie sich nun genau leckt. Schlittenfahren? Ein, zwei Mal. Das hätte ich ernster nehmen müssen. Ich gebe mir viel Schuld daran, aber leider kann ich die Vergangenheit nicht zurück drehen. Für die Zukunft habe ich jedenfalls viel gelernt.
Ich bin sofort mit ihr zum nächstliegenden Tierarzt. Es gab eine Packung Standard Antibiotikum, kein säubern, kein spülen.
Das Antibiotikum vertrug sie nicht, das habe ich sehr schnell gemerkt. Und plötzlich, innerhalb weniger Stunden, schwoll zwei drei Tage später die Drüse auf der anderen Poseite an.
Zu diesem Tierarzt bin und werde ich nicht mehr gehen. Stattdessen bin ich sofort mit ihr zu meiner alten Praxis gefahren - einmal komplett durch Hamburg, aber wenigstens habe ich dort vertrauen. Sie reinigen die offenen Löcher auf der linken Seite, auf der rechten Seite ging die Fistel beim Tierarzt auf. Es gab Spülungen, Laukasekegel, ein passendes Antibiotika, und ich fuhr alle zwei Tage zum Spülen wieder hin. Wir haben die Wunde nach jedem Spaziergang gereinigt, eine Woche das Antibiotikum gegeben. Und das kleinere Loch auf der rechten Seite ging tatsächlich zu. Links nicht. Es wurde über Wochen immer schlimmer. Wir bekamen immer Antibiotikum für eine Woche, die Entzündung ging weg, kam wieder. Reinigung Zuhause, der Hund hatte immer mehr Schmerzen und hasste plötzlich den Tierarzt, was ich sehr gut verstehe. Atopica wurde bestellt - und kam auch nach zwei Monaten nicht an. Die Fistelgegend wurde größer, entzündeter, die Löcher tiefer. Ich stellte auf Barf Rind um, ich stellte auf Barf Pferd um, sorgte dafür, dass der Stuhl weich bleibt. Ein letzter Versuch bei diesem Tierarzt. Wieder eine Woche Antibiotikum, Schmerzmittel und dazu Apoquel. Entzündung ging leicht weg, dann wieder schlimmer.
Weiter in die Tierklinik. Ich wusste nicht, was ich machen soll. Lämmchen hatte Schmerzen, ich konnte es kaum noch ertragen und weiß nicht, wie es ihr ging. Wir waren dreimal in der Tierklinik. Bei zwei verschiedene Ärztinnen, sie wurde von zwei Chirurgen begutachtet, alle rieten zur OP. Meine Frage, es doch mit Immunsuppressiva zu versuchen, verneint. Das Risiko sei gering (obwohl die Fistelgegend sehr groß war) Ich ließ mich zur OP überreden. Am Tag, als ich sie dort zur OP ablieferte, klingelte nach vier Stunden das Telefon.
Eine andere Ärztin aus der Klinik. Sie kannte lämmchen noch von vor zwei Jahren. Als lämmchen auf dem OP Tisch lag und sich der Experte für Weichteil Chirurgie die Fistelgegend angesehen hatte, hat er klar abgeraten. Das Risiko sei groß. Sie würden mir abraten. Sie wollten es mit Immunsuppressiva versuchen. Ich dachte, die ganze Welt will mich verarsch*en. Trotzdem war die Ärztin nett. Und ich habe zugestimmt. Sie hat stundenlang herumtelefoniert und sich mit Input aus mehreren Abteilungen der Tierklinik einen Behandlungsplan erstellt. Als die Narkose soweit abgeklungen war, habe ich lämmchen abgeholt.
Mit Behandlungsplan. Antibiotika, Kortison, Immunsuppressiva, Magenschutz. Viel Holz, aber besser, als eine OP.
Genau so einen Behandlungsplan, wie ich ihn mir von Anfang an gewünscht hätte. ZWEI Wochen und die mehrere cm großen Löcher sind beinahe zu. Wir schleichen bereits das Kortison aus und ich teile die Fotos der Fisteln, die ich seit drei Monaten mache, mit der Ärztin. Sie bleibt auch bei genau DIESER Ärztin. Der Ärztin, die sich getraut hat, zweien ihrer Kollegen bzgl. OP zu widersprechen. Die sich informiert hat, stundenlang Zeit genommen hat, und die zum ersten Mal Dinge getan hat, die helfen und wirken.
Es ist sehr schwer, diese 5 Monate in einen kurzen Text zu packen. Ich weiß auch nicht so Recht, was ich damit sagen will. Vielleicht, dass man in einem solchen Fall aufpassen sollte. Dass jeder Arzt eine andere Meinung haben kann. Sich gefühlt niemand damit richtig auskennt. Aber, dass es besser werden kann. Wenn man endlich an der richtigen Stelle ist. Mit der richtigen Behandlung. Und wir uns hätten fünf Monate leid und mehrere tausend eure sparen können. Was nicht heißen soll, dass es ums Geld geht. Ich tue alles, damit es ihr besser geht. Aber hätte früher jemand die richtige Behandlung vorgeschlagen, wäre vieles anders gewesen.
Sobald die Fisteln ganz zu sind, werde ich meine ganze Kraft darauf setzen, die Auslöser zu finden. Mit Immunsuppressiva geht das nicht. Und ich hoffe, dass sie diese nicht ihr ganzes Leben nehmen muss, wie einige andere Perianalfistel-Kandidaten.
Die Medikamente sind hart, das weiß ich. Es geht ihr super. Und es wirkt. Es soll heilen, und dann drückt mir alle Daumen, dass wir die Ursache finden. Und ohne Medikamente weiter machen können.
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Und es wirkt. Es soll heilen, und dann drückt mir alle Daumen, dass wir die Ursache finden. Und ohne Medikamente weiter machen können.
Dafür drücken wir alle Daumen, gute Besserung und schnelle, vollständige Heilung dem Lämmchen!
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Achtung, wer keine Wunden und Pobilder verträgt, bitte nicht klicken
Für Interessierte oder selbst Betroffene: hier der Vergleich, wie sich die Fisteln seit Beginn des Behandlungsplans (11.9 bis heute, 23.9), also in 12 Tagen, entwickelt haben. Nach monatelanger Verschlimmerung.
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Mein Namensgedächtnis ..... ich rufe mal die ehemalige @Dackelbenny, die jetzt anders heißt.... ihre Schäferhündin war da auch betroffen, meine ich mich zu erinnern
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@all vor allem stellt sich mir die Frage (die ich natürlich auch mit Tierärztin und Klinik besprechen werde), wie ich die späteren Allergieuntersuchungen zur Ursachenfindung gestalten soll. Bluttest? Ausschlussdiät? Aber wie eine Ausschlussdiät gestalten, wenn sich die Allergie nicht in Form von Kratzen, entzündetem Ohr, oder Hautstellen äußert, sondern mit diesen fiesen offenen Wunden, die ja auch nicht sofort kommen.. und die ich Lämmchen auch nie wieder zumuten möchte.
Wenn hier irgendjemand Tipps hat, wäre ich sehr dankbar. < 3
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@Wuggi
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Mein Namensgedächtnis ..... ich rufe mal die ehemalige @Dackelbenny, die jetzt anders heißt.
@Wuggi
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Vielen lieben Dank fürs zu-Hilfe-rufen erstmal :)
Lämmchens Fisteln schließen sich derweil weiter in rasender Geschwindigkeit. Seit gestern sind alle Fistelgänge und Flächen, bis auf links oben, einfach zu. Links oben war einfach das tiefste und fieseste, aber auch das ist auf dem besten Weg. Morgen steht nochmal ein Status-Telefonat mit der Ärztin der Tierklinik an, um zu besprechen, wie wir mit der Reduktion der Medikation weitermachen. Antibiotika gibt es jetzt noch für drei Tage einschließlich heute und mit Kortison geht es auch runter.
Ich hoffe natürlich, dass die Entzündungen WIRKLICH verklungen sind und wir nach dem Absetzen/Reduzieren nicht wieder Richtung Eiter laufen, wie bisher immer ohne Antibiotikum.
Und dann.. ja dann hoffe ich, dass wir auch das Immunsuppressiva langsam reduzieren können. (Wir arbeiten übrigens nicht mit Atopica, von dem man ja so viel liest, sondern mit Sporimune - gleicher Wirkstoff-Basis (Cyclosporin) aber bei 25 Kilo Hund einfach Mal ca 250 Euro pro Monat günstiger.
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Nein, mein Hund hat Perianalhernien.
Mit Fisteln kenn ich nicht aus
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