Mein Hund hat einen anderen gebissen. Bloß ein dummer Unfall oder muss ich mir Sorgen machen?

  • Ok, ich werde versuchen Pinkelrunden einzubauen. Wir haben hier halt eine große Hundedichte und es wird schwierig, so ganz ohne Hundebegnungen tagsüber rauszugehen.

    Ein Maulkorb ist nicht nötig, da Henry nicht den Anschein macht gefährlich zu sein. Also die Trainerin sagt zumindest, dass sie da keinen Bedarf sieht, solange ich Hundewiesen im Moment komplett meide.

  • Wenn dass mal als absolute Ausnahme passiert mit so lange nicht lösen können, denke ich nicht, dass das dem Hund schadet, aber über mehrerer Wochen? Das kann nicht gesund sein für Nieren und Blase. Also regelmäßig tagsüber mehr wie 8h ohne Lösemöglichkeit würde ich meinem Hund nicht zumuten.

  • Der Facepalm ist für die Trainerin. Das finde ich total unvernünftig und fahrlässig. Er hat bereits beschädigend gebissen, aber sie sieht da keinen Handlungsbedarf zum Thema Maulkorb?!

    Das wäre das erste, dass ich antrainiert hätte!

  • Ich glaube das schon, auf der anderen Seite hast du kräftemässig einfach keine Chance.

    Du kannst deinen Hund nicht einschätzen, auf der Hundewiese hast du auch nicht erkannt, dass da gleich was passiert. Wenn bei euch viele Hunde sind, kann es passieren, dass du in Hundekontakt überraschend verwickelt wirst, obwohl du das nicht willst - und dann?

    Ich würde es mir überlegen, ob du dir und anderen nicht ein bisschen zusätzliche Sicherheit verschaffen möchtest, wenigstens bis ihr euch zusammengerauft habt.

  • Ok, ich werde versuchen Pinkelrunden einzubauen. Wir haben hier halt eine große Hundedichte und es wird schwierig, so ganz ohne Hundebegnungen tagsüber rauszugehen.

    Ein Maulkorb ist nicht nötig, da Henry nicht den Anschein macht gefährlich zu sein. Also die Trainerin sagt zumindest, dass sie da keinen Bedarf sieht, solange ich Hundewiesen im Moment komplett meide.

    Kenne mich mit HSH nicht aus, ABER frag mal. Deine Trainerin ob sie für Henry die Hand ins Feuer legen würde. Erst dann Würd ich ohne Maulkorb raus.

    Sorry, aber da geht mir grad die hutschnur hoch. woher will sie das denn wissen? Du kennst die Situation ja gar nicht, in der Henry gebissen hat weil du es nicht gesehen hast.

    Verantwortungslos ohne Maulkorb (ist auch ohne noch gefährlich genug),

    ein sehr großer Hund dem du nicht unter Kontrolle hast.. Hoffe du wohnst nicht in meiner Nähe

    mehr kann ich da nicht zu sagen, tut mir leid

  • Zum Kopfhalti kann ich nichts sagen. Ich bin kein Freund vom Halti und habe daher nie damit gearbeitet.

    Zwischendurch lösen lassen halte ich auch für dringend erforderlich. Sonst züchtet Ihr Euch ggf. die nächste Baustelle heran.

    Couch und Bett verbieten - jaa, das sind so Basics um nicht zu sagen Allerwelttipps. Kann bei gnadenlos verwöhnten Little Lords Fauntleroy mit übersteigertem Sinn für die eigene Wichtigkeit gut greifen. Ob es Euer Problem an der Wurzel packt? Eher nicht, würde ich sagen. Wobei ich es (bitte nicht falsch verstehen) im Sinne des Eigenschutzes absolut richtig finde, dass der Hund nicht auf der Couch bzw. im Bett ist, so lange Ihr seine Signale nicht seht und versteht. Aber es ist ein kleiner Baustein von dem, was sich bewegen muss.

    Der Maulkorb ist Selbstschutz und Hilfe, weil Du unbefangener agieren kannst, wenn Henry ihn auf hat. Das ist keine Strafmaßnahme, sondern eine Erleichterung.

    Hast Du Tipps und Empfehlungen bekommen, wie Du Hundeverhalten erkennen und einschätzen lernst, was die genetischen Eigenschaften als Herdenschützer (ggf. auch als Haus- und Hofwächter, kann da locker auch drinstecken) bedeuten und welchen Anspruch das an die Führungsqualität des Menschen stellt? Grenzen setzen ist ein Schritt - aber wichtiger ist, dass Du die Eigenschaften Deines Hunds verstehst, mit ihm arbeitest und auch lernst, was er an Grenzen erkennen, verstehen und akzeptieren kann.

  • Ein Maulkorb ist nicht nötig, da Henry nicht den Anschein macht gefährlich zu sein. Also die Trainerin sagt zumindest, dass sie da keinen Bedarf sieht, solange ich Hundewiesen im Moment komplett meide.

    Mein Rüde macht so per se auch erstmal nicht den Anschein, gefährlich zu sein - aber er ist nun mal ein Tier und als Halter hab ich IMMER ein gewisses Risiko, dass der Hund eben doch mal beißt oder sonstwie gefährlich wird. Da reicht auch pures Anspringen, wenns ganz blöd läuft.

    Du kannst nicht verhindern, dass mal ein Hund zu euch rennt, auch wenn du morgens in der Pampa unterwegs bist. Das sind Dinge, mit denen man rechnen muss und da Henry bereits schon einmal beschädigend gebissen hatte, sollte er wenigstens bei den Löserunden einen Maulkorb tragen.

    Meine große Hündin, die Menschen gegenüber sonst wirklich ein Schaf ist, hat auch mal völlig unerwartet die Nachbarin gezwickt. Ins Bein - weil die ihr den Kopf getätschelt hat und die Hündin das doof fand.

    Weder die Nachbarin noch ich haben damit gerechnet! Zum Glück ist sie auch ein Hundemensch und hat das nicht so eng gesehen, aber wär ich an den falschen Menschen geraten, hätte ich ein ziemliches Problem bekommen. Mindestens Maulkorb- und Leinenpflicht, im worst case auch noch ein Wesenstest ...

    Meine Hündin lief ein paar Wochen nach dem Vorfall nur mit Maulkorb draußen herum, weil ICH kein weiteres Risiko eingehen und auch etwas mehr Sicherheit FÜR MICH haben wollte.

    Ein Maulkorb schadet dem Hund nicht, wenn er gut auftrainiert wurde. Dann ist der wie ein Halsband oder ein Geschirr - oder wie eine Brille für uns Menschen. Ein Hilfsmittel.

    Wenn ich mit meinem Rüden wandern gehe, nehm ich den Maulkorb auch immer mit - da ich nie weiß, ob wir evtl. doch einer größeren Gruppe Menschen begegnen. Da bekommt er dann einfach aus Sicherheitsgründen den Maulkorb auf. Hat ein paar nette Effekte: die Leute halten automatisch Abstand von uns, leinen ihre Hunde an (meistens ...) und wir haben unsere Ruhe.

    Auch wenn deine Trainerin den Maulkorb nicht für nötig hält, solltest du ihn auftrainieren - denn den werdet ihr früher oder später auch im Alltag, z. B. beim Tierarzt gebrauchen können.

  • Ganz ehrlich: denkst du , ihr beide passt zusammen? So für die Zukunft? Du musst das nicht hier beantworten, aber vielleicht magst du dir das mal in Ruhe überlegen

    Ich kann es nicht sagen. Ganz ehrlich? Es war schon vorher schwierig, aber die Hundewiesen haben mich wahnsinnig entlastet. So wie es aktuell läuft ist es nicht nur psychisch belastend, sondern auch körperlich. Ich sitze manchmal abends zuhause und weine, wenn ich Henry ansehe, weil es so anstrengend ist. So hatte ich mir all das nicht vorgestellt und die Trainerin sieht da Monate lange Arbeit, bevor wir überhaupt Resultate sehen werden.

    Ich will nicht gleich aufgeben, aber ich weiß nicht ob ich es schaffe.

    Wenn es eine Garantie gäbe, dass all das nach, sagen wir, 6 Monaten vorbei ist und dann alles entspannt läuft, dann ja. Aber garantieren kann mir die Trainerin gar nix.

  • Wenn es eine Garantie gäbe, dass all das nach, sagen wir, 6 Monaten vorbei ist und dann alles entspannt läuft, dann ja. Aber garantieren kann mir die Trainerin gar nix.

    Was meinst du mit "entspannt läuft"?

    Ein Hundewiesenhund wird das nie werden, und seinen Charakter wird er nicht ablegen. Kleiner/leichter wird er auch nicht.

    Ein Leben an der kurzen Leine ist auch einfach nicht schön.

    Ein Platz in einer passenden Umgebung wäre für Henry auch besser, wage ich zu behaupten.

  • Ganz ehrlich: denkst du , ihr beide passt zusammen? So für die Zukunft? Du musst das nicht hier beantworten, aber vielleicht magst du dir das mal in Ruhe überlegen

    Ich kann es nicht sagen. Ganz ehrlich? Es war schon vorher schwierig, aber die Hundewiesen haben mich wahnsinnig entlastet. So wie es aktuell läuft ist es nicht nur psychisch belastend, sondern auch körperlich. Ich sitze manchmal abends zuhause und weine, wenn ich Henry ansehe, weil es so anstrengend ist. So hatte ich mir all das nicht vorgestellt und die Trainerin sieht da Monate lange Arbeit, bevor wir überhaupt Resultate sehen werden.

    Ich will nicht gleich aufgeben, aber ich weiß nicht ob ich es schaffe.

    Wenn es eine Garantie gäbe, dass all das nach, sagen wir, 6 Monaten vorbei ist und dann alles entspannt läuft, dann ja. Aber garantieren kann mir die Trainerin gar nix.

    Wie die Trainerin und du schon sagen: eine Garantie gibt es da nicht.

    Mein Rat an dich ... setz dir einen Tag X. Irgendein beliebiger Zeitraum, den du als ausreichend/angenehm empfindest. Und wenn es bis Tag X nicht möglich ist, dass Henry sachkundig geführt wird, dann würde ich persönlich zur Abgabe tendieren - das soll jetzt kein Vorwurf sein, nur ein Beispiel, um zu verdeutlichen, was ich meine.

    Dass du nicht kampflos aufgeben willst, ist löblich, aber denk da bitte auch erstmal an dich selbst. Es bringt dir nichts, wenn du dich jetzt für einen Hund kaputt machst, der in 2-6 Monaten vielleicht gar nicht mehr bei dir lebt, weil du festgestellt hast, dass du die Arbeit nicht leisten kannst/willst. Das ist nicht mal schlimm, manchmal ist's halt einfach so, dass es doch nicht passt und einer (oder beide!) leiden. Dann ist's besser, getrennte Wege zu gehen, aaaaber das muss man auch erstmal einsehen, erkennen und umsetzen können.

    Ich hab meinen Dino unheimlich gerne. Ich würde ihn gegen keinen Hund der Welt tauschen wollen, er ist einfach mein Hund, mein Spiegel, mein bester Freund ... aber es gab auch eine Zeit, da hab ich echt über Abgabe nachgedacht. Nicht nur ein mal. Mehrfach. Und ich hab in Gedanken auch immer wieder einen Vermittlungstext formuliert.

    Es ist in meinen Augen völlig okay, wenn man sich Gedanken um eine Abgabe macht. Das zeigt mMn, dass man die Situation durchaus realistisch einschätzen kann.

    Ich hab auch schon eine Hündin abgegeben, weil ich einfach nicht mit ihr klarkam, weil mein Rüde und ich darunter gelitten haben. Das ging stellenweise so weit, dass ich nach der Arbeit nicht nach Hause gefahren bin, sondern noch 1-2 h an irgendeinem Parkplatz rumstand, weil ich den Stress mit den Hunden zuhause nicht mehr ausgehalten habe. Und DAS!!! ist der Punkt, an dem ich dann auch erkannt habe, dass eine Abgabe für alle Beteiligten das Beste ist.

    Für die Hündin, weil sie in fachkundige Hände kommt und mit ihr trainiert wird

    Für mich, weil ich mich dem Stress nicht mehr aussetzen muss

    Für meinen Rüden, weil auch er zur Ruhe kommen und ich mich wieder völlig auf ihn konzentrieren kann

    usw.

    Einen Hund abgeben ist keine Schandtat, sondern eine Chance - für alle.

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