Der Jagdhunde-Ausbildungsthread

  • Ja ich dachte das wäre klar, die Lendenleine wird oft irgendwann durch ein Impulsgerät ausgetauscht. Fairerweise muss man sagen, dass da in der Regel mit niedrigeren Intensitäten im Bereich "Kribbeln bis stark unangenehm" gearbeitet wird, und nicht mit einzelnen Schocks. Da gibts noch ganz andere Sachen, dass kann sogar halbwegs fair so erarbeitet werden. Aber als "zwanglos" würde ich die Methode nicht bezeichnen.

    die Nierenschlinge ist sowas von grausam........ und kann einiges kaputt machen

    Hm also ich hab da anderes als grausamer erlebt, meine Meinung bzw. Erfahrung.

  • Aber doch nicht bei den Vorstehhunden...da wird doch nirgendwo mehr so gearbeitet :p

    na da habe ich noch ganz andere bilder-......... aber bei you tube finden sich einige nette videos unter

    Whoa Training

    Wattebausch gegen diverse Kreisjägerschaften oder vergleichen mit dem Training von dir auch bekannten Setter und Drahthaarführer/innen. Also wenn Tabel knallhart durchgezogen wird, naja egal. Da ist sowas wesentlich weniger grausam.

  • Leo hat gestern die Dr. Heraeus Gedächtnisprüfung bestanden und das sogar mit dem Suchensieg und dem Prädikat sehr gut :hurra:

    Nach der 4. von 7 Aufgaben waren wir allein im Rennen. Zwei Hunde haben das Standtreiben als dritte Aufgabe nicht bestanden (gefiept und nicht gesucht - zu jung) und zwei ließen sich am Wasser nicht über den Weiher einweisen. Ich zog wieder die Startnummer 1 wie bei meinen ganzen jagdlichen Prüfungen :D Ich berichte mal von den Aufgaben.


    Los gings mit dem Marking:

    Wir standen an einem Wiesenhügel. Helfer 1 stand hinter der Kuppe an einer Hecke und im Altgras, für mich noch zu sehen, für den Hund nicht. Helfer 2 stand bergab hinter einer Hecke, für uns beide nicht zu sehen. Erst gab Helfer 1 einen Schuss ab und warf eine Ente schön hoch. Leider hat Leo in die falsche Richtung geschaut obwohl ich mich deutlich gedreht hatte. Markierung Nr. 2 hat er aber gut gesehen. Die flog senkrecht hinter der Hecke hoch. Erst musste er die erste Ente holen. Ich schickte ihn auf gut Glück mit Apport, er ließ sich etwas den Hügel runter ziehen, also stoppte ich ihn und schickte ihn "rechts", damit er den Geländeübergang Wiese/Altgras gut annahm. Hat er richtig verstanden und ich musste nicht weiter einweisen. Die Richterin meinte auch "jetzt nicht mehr einweisen", sie wollten ja sehen wie er markiert. Kurze Zeit später tauchte er hinter dem Hügel mit der Ente auf - ein sehr befreiendes Gefühl :D

    Die Markierung nach unten war gar kein Thema. Er hatte ne schöne Linie, ging durch die Hecke und kam außen rum wieder zurück.


    Aufgabe 2: Einweisen

    Auch hier ging es etwas bergab. Vor uns ging ein Grasweg an einem Altgras/Diestelfeld entlang. Das erste Blind lag ca. 130m den Grasweg entlang bis unten ein Graben kam. Die Ente lag am Eck der Altgraswiese. Das zweite Blind lag im 45° Winkel schräg hinter der Altgraswiese in einem kleinen Busch.
    Beim ersten Blind lief Leo sehr schön die doch etwas weitere Distanz gerade runter, ich stoppte ihn und schickte ihn rechts zum Suchen. Er ging aber über den Graben, entdeckte den Helfer und suchte dann auf dem Feld hinter dem Graben. Also zurück holen. Nahm er an und fand die Ente.

    Blind zwei war typisch Leo. Er ging brav in die Richtung die ich ihm zeigte, bemerkte dann das stachelige Gelände und suchte sich einen angenehmeren Weg außen herum :roll: aber braverweise nahm er dahinter die Line wieder auf, sah den Helfer hinter dem Busch stehen und bekam dann Wind von der Ente.


    Aufgabe 3: Standtreiben

    Mein Angstfach :fear: Beim letzten Üben wollte Leo einspringen und war fiepsig. Wir (alle 5 Starter) standen vor einem an drei Seiten gut abgegrenzten Stück Auwald (ca. 100x80m) mit Wiese außen rum. In dem Auwald gingen 3 Helfer mit Flinte durch, machten Krach und schossen ein paar Mal und legten dabei insgesamt 15 Stück Haar- und Federwild aus. Währenddessen mussten die Hundeführer nacheinander 2 Schüsse jeweils abgeben. Wurde also gut geballert :D Leo war ziemlich ruhig, machte keine Anstalten einzuspringen und drehte sich bei meinen Schüssen gut mit. Dann durften wir schicken. Leo zuerst und als er suchte wurde der nächste Hund reingeschickt, so dass immer 2 Hunde in der Suche waren. Relativ bald, zumindest vor dem zweiten Hund kam er mit einem Kaninchen wieder raus und ich war happy. Mindestens ein Stück musste er finden um mit einem genügend zu bestehen. Die zwei nächsten Male schicken kam er wieder mit Kaninchen raus, obwohl deutlich mehr Enten drin lagen :roll:

    Hat er richtig gut gemacht und ich hatte kein mal Stress, weil ich befürchten musste, dass er zu unruhig ist oder Privatangelegenheiten nachgeht. Ein riesen Stein fiel mir nach dem Standtreiben vom Herzen :applaus:


    Aufgabe 4 nach einer kurzen Mittagspause: Einweisen über Wasser in deckungsreiches Gewässer mit Aufgabe 5 direkt im Anschluss: Markieren auf dem Wasser

    Es war ein sehr schöner Waldsee an dem wir standen mit viel Schilf. Die Hunde mussten ca. 60-70m schwimmen, an einer Schilfinsel vorbei ins Schilf ans andere Ufer. Dort war eine Ente ausgelegt. Beim Rückweg wurde geschossen und eine Ente ins Wasser geworfen, die der Hund markieren sollte. Ein Bild zur besseren Vorstellung.



    Nach einmaligen Kommando musste der Hund das Wasser annehmen. Für Leo kein Problem :D leider schwamm er dann auf die mittige Schilfinsel zu und ich hatte etwas bedenken, dass er da hängen bleibt. Also stoppte ich ihn vor der Insel, was er nicht annahm, auch auf den zweiten Pfiff reagierte er nicht merklich, aber dann wechselte ich die Strategie und pushte ihn, das hat er super gemacht und schwamm von der Insel weg ganz rüber. Dort wurde er doch recht schnell im dichten Schilf fündig, tauchte dann kurz rechts vom Schilf auf dem Hauptweg auf (ich durfte keine Signale geben) und ich sah direkt wie er überlegte von uns aus gesehen rechts um den Weiher rumzulaufen. Das war ihm aber dann wohl zu unwegsam :lol: also lief er links um den kompletten See, über eine kleine Brücke, an allen Zuschauern vorbei und als er an der linken kurzen Seite mittig war, wurde geschossen und die Ente ins Wasser geworfen gegenüber. Ich hab nicht gesehen ob er markieren konnte, aber mir blieb nix anderes übrig als ihn einfach apport zu schicken. Von den Richtern gab es da klare Ansagen. Ich brauchte mir aber keine Sorgen machen. Selbst wenn er nicht markiert hatte, er schwamm Richtung Helfer, bekam die Ente in die Nase und brachte einwandfrei. Der Umweg links rum war kein Ausschlussgrund, bei jagdlichen Prüfungen ist der Rückweg nicht so relevant und tauschen, was er im Training schon machen wollte, konnte er so auch nicht :D Laut Sonderleitung war er der erste Hund der diesen Weg gewählt hatte :lol: Es gab tatsächlich für beide Aufgaben ein hervorragend :mrgreen-dance:


    Aufgabe 6: Einweisen übers Wasser auf eine Schleppspur

    Wie auf dem Bild zu sehen musste ich Leo über ein Eck ins Schilf schicken, wo er dann den für mich nicht sichtbaren Anschuss finden sollte und der Schleppspur mit einem Haken bis zum Ende folgen. Ich fands ziemlich schwer, weil ich ihn nicht sehen und somit schwer außerhalb des Wasser auf die Spur schicken konnte. Außerdem war Leo von der Richtung überzeugt und wollte viel lieber längs über den See zu der Stelle wo vorher der Schütze war. Er nahm also meine Richtung nicht an und schwamm im 90° Winkel vom Ufer weg. Ich stoppte ihn nach ein paar Metern und schickte ihn rechts. Ein bisschen korrigierte er, aber nicht genug, also wieder stopp -> rechts, mit ähnlichem Ergebnis wie vorher. Also stopp -> rechts, er war im Schilf angekommen aber zu weit links und mit dem Wind von links konnte er nicht auf die Spur kommen. Am Schilf sah ich, dass er weiter links in die Richtung lief in die er von Anfang an wollte. Zudem war dort der Weg den alle genommen hatten um zur ersten Wasseraufgabe zu kommen. Er tauchte dann am Ufer hinter dem Schilfgürtel auf, wo Startpunkt 1 war. Ich pfiff ihn also wieder zurück und tatsächlich kam er auf dem Wasserweg wieder in meine Richtung. Das war knapp! Er war wieder fast bei mir, bis ich ihn rechts zum Anschuss schicken konnte - dieses Mal ging er an der richtigen Stelle aus dem Wasser und es folgten bange Minuten bis vom schleppenziehenden Richter das erlösende "hat die Ente aufgenommen" gekommen ist. Boah was war ich froh! Als Leo die Ente abgab, bekamen wir einen Applaus von den Zuschauern und den anderen Startern - ein mega Gefühl!


    Aufgabe 7: 500m Haarwildschleppe mit 3 Haken und Geländehindernis

    Leo war schon sichtlich müde als wir gegen 16 Uhr am neuen Gelände ankamen. Ich hoffte also, dass er noch seine letzten Reserven (Konzentration) zusammennehmen würde. Aber das Gelände war gut. Eine gemähte Wiese auf der der erste Haken war, dann über einen Graben, nächster Haken vor einer Hecke, an der entlang und zum Schluss durch die Hecke durch.

    Leo lief erst langsam los und wurde dann schneller. Hat die Nase schön tief gehabt und lief genau auf der Spur. Über den Graben war kein Problem, auch an der Hecke entlang lief gut. Nur zum Schluss ist er 2x wieder raus aus der Hecke bis er gefunden hatte.

    Zurück kam er sehr sehr langsam. Er war fertig. So eine anspruchsvolle Prüfung schlaucht halt doch und er ist einfach schon fast 8 Jahre alt.
    Als er abgegeben hatte, gabs viele Glückwünsche und er bekam alle übrigen Fleischbällchen und viele Knuddeleien - mega was der Hund da geleistet hat! Erster Curly, der die Prüfung jemals bestanden hat :hurra:



    Und dann bei der Überreichung der Urkunde sagte die Richterin noch, dass es schön war uns zuzuschauen und dass wir ein gutes Team sind :D
    Es war wirklich harmonisch mit Leo und ich freu mich einfach mega über diesen absoluten Höhepunkt zum Abschluss seiner Prüfungslaufbahn :herzen1:

  • Gratuliere herzlich! Ne Hammer Leistung. :partying_face:


    Wir sind immer noch kleinschrittig an den Basics dran. Apportieren nimmt sie mittlerweile recht viele Sachen an und auch der 750mg Dummy oder die volle 75cl Petflasche werden nicht mehr grad fallengelassen. Ich habe nun angefangen, sie kleinschrittig auch in Bewegung zu bringen - das ging ja sauber erstmal gar nicht. Wobei sie ja nach ner Suche gut und freudig bringt, aber halt nicht korrekt ins Sitz vor mir und voller Elan. Im Haus üben wir nun Sitz/Steh/Gehen Übergänge mit was im Maul. Sobald ein kleines Bisschen Aufregung dazukommt und sie keinen dicken Gegenstand hat, fängt sie etwas an zu knautschen. Ich hab grad nicht das Gefühl, dass das je perfekt wird. Aber müsste es tatsächlich auch nicht für unsere Prüfungen. Na mal sehen. Zuerst wird eh Gehorsam kommen - da üben wir momentan Ablage an einem Target und weiter laufen an der Umhängeleine.


    Im Februar würde dann der Hundekurs „Gehorsam“ des Vereins dem wir noch beitreten losgehen. Bis dahin arbeiten wir halt mal so weiter.

  • Wobei sie ja nach ner Suche gut und freudig bringt, aber halt nicht korrekt ins Sitz vor mir und voller Elan. Im Haus üben wir nun Sitz/Steh/Gehen Übergänge mit was im Maul. Sobald ein kleines Bisschen Aufregung dazukommt und sie keinen dicken Gegenstand hat, fängt sie etwas an zu knautschen.

    Mach bloss nicht den Fehler, dir das freudige Bringen zu versauen, indem du zu früh auf ein korrektes vorsitzen beharrst!

    Sensible Hunde haben oft massiv Probleme, diese Position einzunehmen. Erst mit viel Erfahrung kommt die Sicherheit, und ganz oft die korrekte ruhige Position fast von alleine.

    Übe mit ihr, die Grundposition am Bein und das Vorsitzen unabhängig vom apportieren einzunehmen. Ganznin Ruhe. In jeglichen Situationen.

    Knautschen ist oft Stress. Versuch die Ursache zu finden, knautschen ist meistens bloss ein Symptom.

    Schwere Gegenstände helfen zwar, lösen aber in dem Fall dann die Ursache nicht.

    Und wieder: bei sensiblen Exemplaren reicht bereits deine Erwartungshaltung, dass das jetzt klappen muss um Druck und Stress zu erzeugen.

    Aber: extrem weichmäulige Hunde haben teilweise einen zu sanften Griff. Dann ist es nicht knautschen, sondern durch den nicht richtig geschlossenen Fang gerät der Gegenstand ins rutschen, der Hund muss nachgreifen etc. Dadurch entsteht wieder Unruhe.

    Da kann man üben zB Holzbratkellen zu tragen. Weisst du welche? Chelä halt 😁

    Manche Hunde müssen tragen richtig üben. Die lasse ich im Alltag alles tragen was ich gerade habe. Die trag

    en dann jeden Tag was vom Auto die Treppe rauf ins Haus. Möglichst unterschiedliche Sachen. Das hilft enorm, weil keine Erwartungen da sind und es einfach nur spassiges lernen nebenbei ist.

    Just my five cents.

  • Die lasse ich im Alltag alles tragen was ich gerade habe.

    Wir hatten doch hier mal den "jeden Tag ein anderes Apportierfoto" Thread .... das war richtig lustig


    Moro hilft übrigens immer beim Einkäufe ins Haus tragen ..... er ist entzückt, wenn er helfen darf.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!