Richtiger Zeitpunkt für Bestätigung/Lob bei Hundebegegnungen

  • Wenn der Abbruch vorher nicht funktioniert ist er zu lasch.


    Wenn der Abbruch das richtige Maß hat, dann genügen 2-3 Mal, am besten in Übungssituationen oder in geeigneteren Situationen als in so Überraschungsmomenten und das Thema ist durch.


    Ich kann aber gut verstehen wenn man da Bedenken hat und das nicht möchte. Dann sollte man sich nach anderen Maßnahmen umsehen und nicht immer heftiger werden.

  • Ich würde mit ihm vermutlich in einer entspannteren Situation (z.B. leckeres Futter auf dem Weg) üben, was er anschließend tun kann. Er darf es ankucken und wahrnehmen, und dann wäre wegkucken fein. Außerdem ist mir immer wichtig, dass sich meine Hunde runterfahren können. Wenn sie erstmal mehrere Lösungsstrategien in ihrem Werkzeugkasten haben, kann ich damit auch in einer spannenderen Situation arbeiten.

    Futter auf dem Weg wäre was völlig anderes, da würde er nicht glotzen, sondern sich direkt draufstürzen. |) Wäre dann eine gute Übung für die Impulskontrolle.


    Er ist bei Hundebegegnungen einfach total unsicher, deswegen erstarrt er und glotzt, aber er pöbelt nicht. Normalerweise übe ich das mit ihm über Umorientierung: Reiz > Blick zu mir > Keks. Dann ruhig vorbei und loben, loben, loben. Also ohne Abbruch, sondern eben Alternativverhalten aufbauen und bestärken.


    Hat eigentlich auch eine ganze Weile gut geklappt, aber momentan ist bisschen der Wurm drin. Dafür sind Menschenbegegnungen inzwischen kein Problem mehr, vielleicht hat das schon alle Murmeln aufgebraucht. :rollsmile:

    Wobei es ja kein harter Abbruch ist, wenn ich seinen Blick einfach verstelle und ihn dadurch aus seinem Tunnel hole. Ich denke, ich muss ihn nur etwas früher abholen, schon kurz bevor er den Hund selbst wahrnimmt seine Aufmerksamkeit auf mich umlenken und bei mir halten.


    Aber ich will den Thread nicht sprengen, geht ja eigentlich nicht um mich. :roll:

  • Wenn der Abbruch vorher nicht funktioniert ist er zu lasch.


    Wenn der Abbruch das richtige Maß hat, dann genügen 2-3 Mal, am besten in Übungssituationen oder in geeigneteren Situationen als in so Überraschungsmomenten und das Thema ist durch.


    Ich kann aber gut verstehen wenn man da Bedenken hat und das nicht möchte. Dann sollte man sich nach anderen Maßnahmen umsehen und nicht immer heftiger werden.

    Und genau damit triffst du den Kern. Immer und immer wieder liest man hier diese Geschichten von Abbrüchen, die durchaus "Wumms" haben, aber nicht ankommen, der Halter meint aber, der Hund weiss, was von ihm verlangt wird.


    Und ich sehe es wie du. Ein Abbruch, ohne viel geschwurbel ist klasse! WENN! Ja, wenn er dann auch das bewirkt, was er bewirken soll.

    Hunde sind unterschiedlich, Menschen auch. Und dann kommt auch noch die kleine Stadt in China: "Time-ing".


    Wenn der Hund, wie hier, jedes mal "flippt", dann "abgebrochen" wird (also nach dem er schon am ausflippen ist), dann ist das längst ein Ritual.


    Und dann ist das am Ende auch eine auftrainierte Verhaltenskette. Der Hund pöbelt, weil er dann (nach dem Abbruch, auf den der desensibilisiert wurde, der also nur mässig unangenehm ist) danach ein Lob bekommt, oder sogar ein Leckerchen...Also hier auch noch schön variabel bestädigen und schwubs...ist nichts trainiert am Auslöser und auch der Rest ist "für die Affen".


    Und das mit den Bedenken haben vor mehr "Maßregelung"....nun ja. Der Hund wird bedrängt und rückwärtsgetrieben. Was soll man denn noch draufsetzen?


    Authentizität, wäre hier das Zauberwort mit einem klug aufgebautem, dem Hund verständlichen Training.


    Denn ganz ehrlich, die meisten Leinenpöpler haben doch mehrere Baustellen. Nicht alle, aber sehr viele hören doch nicht für einen Pfiffeling.

    Oder es sind die "Tudnixe", die machen was sie wollen und mit etwas Glück, sind sie ohne Leine nicht aussergewöhnlich agro.

  • Ich bezweifele ganz stark, dass der Trainingsaufbau so irgendwie funktionieren wird... Egal wie das Timing ist:ka:


    Dein Hund sollte gar nicht erst anfangen zu pöbeln. Klar, lässt sich nicht immer vermeiden, aber mit einem reaktiven Hunde muss man für optimales Training seine Spaziergänge schon sorgfältig planen, damit diese Situation zumindest nur noch selten auftritt. Ich würde mit Gegenkonditionierung auf Distanz und gleichzeitig am Gehorsam (Alternativverhalten üben) arbeiten. Und wenns doch auftritt einfach durch und schnellstmöglich Distanz reinbringen...


    Was sagt dir, dass dein Hund deinen Abbruch mit "was ich mache ist falsch" verknüpft und nicht mit "wenn der andere Hund mir zu nahe kommt werde ich bestraft"? Damit gefährdest du dir deinen Erfolg durch Gegenkonditionierung...

  • Würdest du meinen Hund dann glotzen lassen? Wenn ich ihm nicht die Sicht versperre, hört er nicht von alleine auf, er ist dann wie in einem Tunnel. Dann passieren zwei Dinge: 1. Der andere Hund fühlt sich zurecht belästigt und fängt an zu pöbeln, worauf Bobby empört zurückbellt. Oder 2. Der andere Hund wird, wenn er nah genug dran ist, massiv von Bobby angefiddelt.


    Deswegen unterbreche ich das Glotzen, hole ihn aus seinem Tunnel raus und zeige ihm dann ein Alternativverhalten. Ich wünschte auch, er würde das von sich aus lassen, aber ich fürchte, das wird noch eine Weile dauern.

    Auch hier.

    Warum glotzt der Hund?


    Will er jagen? Will er "den Feind" im Auge behalten?

    Dein Hund glotzt ja schon, dann machst du dieses und jenes. Aber der Hund lernt keine Alternative zum Glotzen.


    Die Grundmotivation: "Ich glotzte andere Hunde an, bleibt bei deinem Hund,"


    Jemanden anglotzen, also fixieren ist oft, damit die andern gleich mal abhauen, oft einfach dem geschuldet, dass die Halter nicht den Hund beschützen vor den vielen Fremden, mit denen unsere Hunde spielen sollen.


    Der Ansatz für solches Verhalten wird millionenfach auf Hundewiesen und den üblichen scshlechen Welpengruppen dem Hund beigebracht, bez. es wird nicht beachtet und dann zum Selbstläufer. Und fertig ist der Leinenpöbler.(Kann auch gerne aus Frust entstehen. Aber sobald der Hund von andern die Antort bekommt auf das Glotzen ist schluss mit lustig. Und ab geht der Teufelskreis.

  • Da kann man einiges draufsetzen, ist halt nicht schön und werde ich hier auch nicht näher beschreiben. Aber je nach Hund kann das eine Lösung sein.


    Und mit dem letzten Absatz muss ich dir zustimmen, ganz viel ist gewonnen wenn der Hund einen wirklich guten Gehorsam hat.


    Übrigens möchte ich nicht falsch verstanden werden. Ich halte maßregeln nicht für den einzigen Weg, da gehört mehr dazu, aber wenn man maßregeln möchte, dann richtig und nicht ständig. Da gewinnt man nix. Man sollte definitiv so fair sein und dem Hund zeigen was man möchte und das vernünftig beibringen, bevor man zu harten Mitteln greift.

  • Na klar kann man da was raufsetzen, den Hund hemmen, ihn ins Meideverhalten bringen.

    Ich finde nur, dass man so nicht mit Tieren umgehen sollte.

  • Mein Hund ist bei Hundebegegnungen einfach total unsicher, deswegen erstarrt er und glotzt, aber er geht nicht nach vorne und pöbelt nicht. Ich übe das normalerweise mit ihm über Umorientierung: Reiz > Blick zu mir > Keks. Dann ruhig vorbei (meist im Fuß auf der abgewandten Seite) und loben, loben, loben. Also gar nicht erst glotzen lassen, sondern eben Alternativverhalten aufbauen und bestärken.


    Das hat eigentlich auch bisher sehr gut geklappt, aber momentan ist etwas der Wurm drin.

    Ich denke, ich muss ihn vielleicht noch etwas früher abholen, schon kurz bevor er den Hund selbst wahrnimmt seine Aufmerksamkeit auf mich umlenken und bei mir halten. Oder die Umorientierung hochwertiger belohnen. Das bekommen wir sicher hin. :nicken:

  • so, also.... irgendwie fühlt es sich an wie auf mir rumgehackt. Als würde ich nix anderes machen wie abbrechen und ihn solchen Situationen schutzlos auszuliefern. Dem ist aber nicht so. Wir üben Alternativverhalten. Jeden Tag. Bei jedem Gassi. Solange er noch entspannt ist. Ich weiß, das er viel Abstand benötigt weil er mit Drohverhalten (anstarren als Beispiel) nicht umgehen kann bzw. dann Angst vor dem anderen Hund hat, den versuche ich FÜR IHN reinzubringen, wann immer mir das möglich ist. Aber wenn man durch die Straßen läuft, dann geht man zwangsläufig irgendwann um eine Kurve und dann kann es nun mal passieren, das ein Hund, der an der Flexi vorausrennen darf, plötzlich vor einem steht.


    Ich übe auch jeden Tag bei JEDEM GASSI, das er sich hinter mir einsortiert und ich die Dinge für ihn regle, weil er das weder soll noch will. Bei fremden Leuten klappt das schon sehr gut, auch Stellen (dunkles Gebüsch zum Beispiel) an denen wir vorbeilaufen, können so gut bewältigt werden. Ich weiß um seine Problematik, wir arbeiten daran und ich will eigentlich nicht so hingestellt werden, als würde ich nur Symptombekämpfung betreiben.

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