Hund beißt Kind. Gibt es noch eine realistische Chance für ihn?

  • Was ihr gerade macht geht überhaupt nicht.

    Der Hund kann doch nicht im selben Haus mit dem verletzten Kind sein. Habt ihr euch mal versucht in dessen Gefühle rein zu versetzen?

    Ich hatte gedacht, der Hund wäre bis zur Entscheidungsfindung woanders untergebracht.

    Gebt den Hund ins Tierheim zurück zum Wohl eurer Tochter, denn die hat nun wirklich schon so genug zu verarbeiten.

    (Und ich bin auch auf dem Standpunkt, dass der Hund nicht Schuld ist, aber hier geht eindeutig das Kind vor.)

    Ich bin jetzt mal ganz böse und ihr könnt mich auch gerne dafür steinigen aber so wie ich das verstanden habe, hat das Kind zwar ziemlich geblutet aber es wird wohl nichts, also auch keine Narbe, davon zurückbleiben. Ganz ehrlich? Ja, das Mädel wird gerade verschreckt sein aber wahrscheinlich hat es diese klare Ansage einfach gebraucht damit es sich zukünftig benimmt. Hätte der Hund wirklich gezielt gebissen und nicht nur mal einen zur Erziehung rübergereicht, wäre das Kind jetzt weder zu Hause noch würde man schreiben es bleiben keine Schäden. Natürlich haben hier die Eltern komplett versagt aber man könnte auch vermuten dass diese eben genau jetzt auch wach geworden sind und sich jetzt anders kümmern werden. Das Geschrei hier nach Hund abgeben und zwar sofort weil das Kind ein Trauma hat kann ich nicht nachvollziehen. Für mich wäre logisch, dem Kind zu erklären warum das passiert ist und dass es eben damit eine Konsequenz erfahren hat, die zwar richtig doof ist aber so ist eben das Leben. ist wie ne heiße Herdplatte- es gibt Kinder die lernen eben erst wenn sie draufgefasst haben, dass es weh tut. Den Hund jetzt abzugeben kann für das Kind ganz einfach auch bedeuten, dass es alles richtig gemacht hat und das es böse Tiere gibt die man dann eben wieder abgibt. Der Hund ist ja hier nicht aggressiv oder gar gefährlich, er ist nur ein ganz normaler Hund, ich würde das nichtmal auf Gebrauchshund schieben da ich genug Klasse 9 Hunde kennen die deutlich härter gegen solche Kinder vorgehen. Die Familei muss jetzt halt lernen wie man vernünftig und respektvoll miteinander umgeht. Das Mädchen wird es gelernt haben und der 7jährige ebenfalls. Die Angst des Mädels wird verfliegen sobald die Eltern mit dem Hund wieder normal umgehen und dem Mädel helfen dies auch zu tun. Alle müssen eben verstehen das gemeinsames Spiel nicht stattfindet und dem Hund darf man durchaus zeigen dass Weggehen eine Alternative ist. Hunde können das nämlich durchaus lernen.

    Ob der Hund zurück ins Tierheim geht oder ob, die Familie sich mehr mit den Bedürfnissen des Hundes auseinandersetzt soll doch die Familie selbst entscheiden.

  • Was ihr gerade macht geht überhaupt nicht.

    Der Hund kann doch nicht im selben Haus mit dem verletzten Kind sein. Habt ihr euch mal versucht in dessen Gefühle rein zu versetzen?

    Ich hatte gedacht, der Hund wäre bis zur Entscheidungsfindung woanders untergebracht.

    Gebt den Hund ins Tierheim zurück zum Wohl eurer Tochter, denn die hat nun wirklich schon so genug zu verarbeiten.

    (Und ich bin auch auf dem Standpunkt, dass der Hund nicht Schuld ist, aber hier geht eindeutig das Kind vor.)

    Ich finde es für ein so kleines Kind auch schwierig, mit dem Hund weiter so eng zusammenzuleben - noch dazu, im eigenen Zuhause, dass ja eine "Sicherheitszone" für Kinder sein soll.

    Und noch dazu jetzt, wo die Kinder ja (fast) rund um die Uhr zu Hause sind, finde ich es für eure Tochter noch schwieriger.

    Bitte bezieht die Angst eurer Tochter in die Entscheidung mit ein.

    Denn ja - ich finde, der Hund ist nicht böse, keine Bestie usw. - aber für Deine Tochter ist es wahrscheinlich eher unwichtig WARUM der Hund gebissen hat. Das Problem für sie ist, DASS er gebissen hat. Und das macht natürlich Angst - und mit 4 Jahren wohl noch mehr, weil man noch viel hilfloser ist (was die Bewältigung der Angst betrifft) als Erwachsene.


    Habt ihr euch über den Punkt "Beaufsichtigung" auch nochmals unterhalten können?

    Gibt es da in Zukunft Lösungsmöglichkeiten?

    Weil auch, wenn hier manche Hundehalter berichtet haben, dass es auch klappt, wenn Kind und Hund nicht durchgehend beaufsichtigt werden - bei einem Hund, der bereits gebissen hat, würde ich es schon wichtig finden, dass eine ständige Aufsicht erfolgt, wenn Kinder und Hunde in einem Raum sind (insbesondere bei den beiden kleinen Kindern).


    Ich wünsche euch alles Gute für die Entscheidungsfindung und den weiteren Weg!

  • Mein Sohn ist als anderthalbjähriger von einem Welpen angesprungen worden, fiel hintenüber, und der Welpe schleckte ihm das Gesicht ab. Nichts passiert, ausser daß er eine panische Angst vor allen Vierbeinern bekam - Hunde natürlich, aber auch Katzen. Wir hatten damals weder noch. Was ich gemacht habe: Bei Hundesichtung auf Spaziergängen in normalem Tonfall den Kleinen auf den Vierbeiner aufmerksam gemacht, und (vor allem zu Anfang) angeboten, ihn auf den Arm zu nehmen. Irgendwann kam er nur noch in meine Nähe und stellte sich etwas hinter mich.

    Mit viel Geduld und nach mehreren Jahren wich die Angst allmählich, und als sechsjähriger hatte er Hunden gegenüber einen gesunden Respekt.

    Eure Tochter hat Angst! Wenn ihr ihre Angst respektiert, darauf eingeht, und gleichzeitig Alternativen aufzeigt, könnt ihr (vielleicht) der Kleinen die Angst wieder nehmen. Vermutlich wird es aber Jahre dauern.

    Ich würde den Hund zurückgeben. Ja, er sollte noch eine Chance kriegen, aber seid ehrlich mit euch selber. Für ihn und für eure Tochter wäre es am besten, wenn er woanders seine neue Chance bekommt.

  • Ich kenne genug erwachsene Menschen, die nach einem Hundebiss jahrelang die Straßenseite wechseln, wenn ihnen ein Hund entgegenkommt.

    Für ein 4jähriges Kind ist es doch noch viel schwieriger, mit dieser Situation umzugehen.

    Vielleicht steckt das Mädchen das alles gut weg, weil es einfach vom Wesen her eher unerschrocken, nicht so leicht zu beeindrucken ist usw. - dann ist ja alles gut.

    Aber die Ängst mit einem "naja, der Hund hätte im Ernstfall ja NOCH schlimmer zugebissen" wegzuwischen, finde ich falsch und nicht gerade einfühlsam dem Kind gegenüber.

    Es geht ja auch nicht darum, dass das Kind dem Hund 3 Mal im Jahr auf einer Familienfeier begegnet, sondern das Kind lebt tagtäglich mit diesem Hund im Haus.

    Und egal, ob der Hund nun Schuld war oder nicht - für mich würden trotzdem die Ängste des Kindes schwerer wiegen.

    Außerdem kann der Hund bei der richtigen Familie ein tolles Leben haben - es heißt ja nicht, dass der Hund deshalb eine schlimme Zukunft haben wird.

  • Danke für den Trainertipp, aber sei mir nicht böse. Ich fahre sicher nicht stundenlang durch die Weltgeschichte. Das ist kein Angriff und jeder kann selbst entscheiden ob er das machen möchte oder nicht, aber ich finde das nicht zumutbar. Ich wäre sehr dankbar für Trainertipps in und um Graz.

    Für uns steht übrigens fest, dass der Hund nie mehr mit den Kindern allein sein darf, was es für uns umso schwerer machen würde ihn zu behalten, weil es anstrengend ist jedes mal daran zu denken, den Hund überall hin mitzunehmen, wenn man mal kurz den Raum verlässt.

    Und weil über Auslastung gesprochen wurde, natürlich lasten wir Apollo aus! Wir sind täglich mit ihm spazieren, er kann schon eine Menge Tricks und wir üben täglich immer mehr mit ihm, weil es sowohl uns als auch dem Hund spaß macht und er super intelligent ist und sich Dinge sehr schnell merkt.

    Wir werden uns noch ein paar mal zusammensetzen und über das Thema diskutieren um auf einen grünen Zweig zu kommen. Aber die Entscheidung wird bald fallen, da aktuell keiner so richtig zufrieden mit der Situation ist, weder Menschen noch der Hund.

  • Für ein 4jähriges Kind ist es doch noch viel schwieriger, mit dieser Situation umzugehen.

    Vielleicht steckt das Mädchen das alles gut weg, weil es einfach vom Wesen her eher unerschrocken, nicht so leicht zu beeindrucken ist usw. - dann ist ja alles gut.

    und genau darum geht es mir. Man pusht die Angst des Kindes wirklich enorm wenn man da jetzt so ein Drama draus macht. Das Kind hat sich Scheiße benommen (durch Verschulden der Eltern) und es gab eben dann ne Konsequenz. So ist das Leben. Mich hat der Airdale einer Tante gebissen weil ich ihn unerlaubt unterm Tisch gestreichelt habe. Oma hatte mich gewarnt, Tante hatte mich gewarnt und ja ich habs dennoch getan und der Hund hat berechtigter Weise abgeschnappt. Seltsamer Weise kam niemand auf die krude Idee den total normalen Hund abzugeben oder ihn in den 14 Tagen meines Urlaubes dort von mir fernzuhalten. Ich hatte Mist gebaut und gut war. Ich war übrigens 5 Jahre alt. Sicher gibt es extrem sensible Kinder aber ein extrem sensibles Kind hätte wohl den Hund auch nicht derart genervt.

  • und genau darum geht es mir. Man pusht die Angst des Kindes wirklich enorm wenn man da jetzt so ein Drama draus macht. Das Kind hat sich Scheiße benommen (durch Verschulden der Eltern) und es gab eben dann ne Konsequenz. So ist das Leben. Mich hat der Airdale einer Tante gebissen weil ich ihn unerlaubt unterm Tisch gestreichelt habe. Oma hatte mich gewarnt, Tante hatte mich gewarnt und ja ich habs dennoch getan und der Hund hat berechtigter Weise abgeschnappt. Seltsamer Weise kam niemand auf die krude Idee den total normalen Hund abzugeben oder ihn in den 14 Tagen meines Urlaubes dort von mir fernzuhalten. Ich hatte Mist gebaut und gut war. Ich war übrigens 5 Jahre alt. Sicher gibt es extrem sensible Kinder aber ein extrem sensibles Kind hätte wohl den Hund auch nicht derart genervt.

    Angst ist subjektiv. Ist ja schön (ehrlich!) wenn das bei dir damals alles so easy war. Aber wenn die Tochter der TE richtig Angst hat, dann geht die nicht einfach so weg, weil "das Leben halt so ist". Und dass die Tochter vorher auf dem Hund gespielt hat liegt daran, dass sie ihr Leben lang gelernt hat, dass sowas ok ist und Hunde nichts tun. Von der Tatsache des Puppenspielens kann man in keinster Weise darauf schließen, dass die Angst jetzt schnell wieder verfliegen wird.

    Ggf ist der Schreck jetzt sogar besonders groß, weil die Tochter eben niemals im Leben mit so einer Reaktion gerechnet hätte.

    Anonym übers Internet irgendeine Einschätzung abgeben zu wollen, wie sich die Angst der Tochter weiter entwicklen wird, ist schlicht unmöglich. Die TE und ihr Mann können da als einzige eine Einschätzung abgeben (und auch die ist dann nicht in Stein gemeißelt, sie haben ja keine Glaskugel).

  • Wir sind täglich mit ihm spazieren, er kann schon eine Menge Tricks und wir üben täglich immer mehr mit ihm, weil es sowohl uns als auch dem Hund spaß macht und er super intelligent ist und sich Dinge sehr schnell merkt.

    Das ist keine Auslastung für einen jungen Gebrauchshund. Das sind nette Spielereien, mehr aber auch nicht.

    Der Hund kann noch so nett Pfötchen geben und Rolle machen, der braucht eine Aufgabe und wenn ihr ihm da keine entsprechende bietet, wird er sich selber eine Suchen und meist ist das bei solchen Hunden etwas, was den Besitzern dann weniger gefällt.

    Da werdet ihr euch - sobald es wieder erlaubt ist - hinsetzen müssen und euch mit dem Thema Hundesport auseinandersetzen müssen. Ja, ist nicht lustig mit drei Kindern, aber ist halt so bei diesen Hunden.

  • Nein, wir sind noch nicht ganz sicher. Wir werden uns einfach nicht richtig einig. Mein Mann und auch mein Sohn wollen ihm unbedingt noch eine Chance geben. Letztendlich wird es die Entscheidung von meinem Mann und mir werden, aber da wir uns nicht einig werden, ist da noch viel offen und es gibt auch noch Gesprächsstoff

    Ihr wollt dem Hund noch eine Chance geben?

    Der Hund hat nix verbrochen, der benimmt sich wie ein Hund, der eben ganz stark bedrängt wurde.

    Euer Hund braucht keine 2. Chance, in seiner Welt hat der nichts falsch gemacht. Der hat einfach nur gemaßregelt.

    Spoiler anzeigen

    Ich kann das mit der zweiten Chance schon verstehen.

    Ja - der Hund hat aus seiner Sicht nichts falsch gemacht - aber ich könnte ihm wahrscheinlich trotzdem

    nicht mehr vertrauen.

    Einfach, weil so ein Erlebnis, dass das eigene Kind ins Gesicht gebissen wird, so schlimm ist.

    Und weil ich ja dann ganz bewusst das Risiko eingehen würde, dass es nochmal zu einem Beißunfall kommt, wenn ich die dauerhafte Beaufsichtigung evtl. doch nicht leisten kann.

    Und ganz ehrlich - ich habe seit vielen Jahren Hunde, ich habe durch meinen Mann viel Unterstützung bei der Hundehaltung, habe nur 1 Kind und finde es selbstverständlich, dass ich Hund und Kind beaufsichtige oder trenne, wenn meine Aufmerksamkeit woanders ist.

    Trotzdem möchte ich den Schäferhund um den es hier geht nicht dauerhaft im Haus haben - und das Wissen, dass er schon einmal gebissen hat, würde es nicht besser machen.

    Nicht, weil ich den Hund böse finde - aber es ist und bleibt ein Schäferhund, den man in aller Regel einfach anders führen muss als einen Begleithund.

    Ich bin aber kein Schäferhund-Mensch - und dann so ein "Kaliber" (im Gegensatz zu Begleithunden) managen zu MÜSSEN ist dann auch ohne Kinder schon schwierig genug, wenn man einfach nicht der Typ dazu ist.

    Und wenn er schon mal gebissen hat, dann löst er Situationen einfach durchaus auch nach vorne. Auch das macht ihn natürlich nicht böse - aber mich würde dieses Wissen trotzdem beunruhigen.

    Ich würde mir diese Aufgabe einfach nicht zusätzlich zu 3 kleinen Kindern zumuten wollen.

    Und ich denke, wenn man dabei auf sich alleine gestellt ist, dann ist es auch wirklich wahnsinnig schwierig, allen Beteiligten gerecht zu werden - insbesondere jetzt, wo ja auch Kindergarten, Schule und evtl. weitere Betreuungsmöglichkeiten (Großeltern usw.) komplett wegfallen.

    Klar - dass sind alles Punkte, die nicht dem Hund an sich zuzurechnen oder negativ anzulasten sind - aber in diesem Sinne kann ich das "noch eine zweite Chance geben" schon verstehen.

  • Danke für den Trainertipp, aber sei mir nicht böse. Ich fahre sicher nicht stundenlang durch die Weltgeschichte. Das ist kein Angriff und jeder kann selbst entscheiden ob er das machen möchte oder nicht, aber ich finde das nicht zumutbar. Ich wäre sehr dankbar für Trainertipps in und um Graz.

    Klar, muss jeder selber wissen :ka: Für mich ist er ein Segen. Man muss halt auch bedenken, dass man sich mit dem passenden Trainer viel Zeit, Geld und Nerven sparen kann, auch wenn der Weg mal weiter ist. Wenn du dich jetzt durch alle Trainer vorher durchkämpfen musst und es nicht passt, ist das irrsinnig frustrierend.

    Aber wie gesagt, muss jeder selber entscheiden. Alles Gute für euch!

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