Labradoodle oder Labrador?

  • Ich bin sicher, daß viele Hundeanfänger, die einen Labbi genommen haben, durchaus viele Abstriche gemacht haben in Bezug auf Optik. Ist ja nicht jeder Hundeanfänger auch gleich blöd.

    Das geht auch nicht darum, für jeden einzelnen seinen eigenen Hund zu züchten, aber ich glaube einfach, manche wollen einfach nicht verstehen, also lass ich es auch :)

  • Ich würde es gerne verstehen, seit Jahren übrigens, aber es gelingt mir nicht.

    Man muss doch keinen Labrador nehmen und Aussehen sollte bei Leistung keine Rolle spielen. Form follows function bringt gesunde, stabile, wesensfest, leistungsbereite Hunde, Tiere hervor.

    Ich finde reine „hüllenzucht“ auch völlig sinnlos und nur auf aussehen selektieren treibt die rassen, die Hunde, die Marke, usw. in den Abgrund.

    Lg

  • Ich würde es gerne verstehen, seit Jahren übrigens, aber es gelingt mir nicht.

    schau, so gehts mir beim Thema Zucht und Hundeausstellungen und Rassestandard nach optischen Merkmalen. Versteh ich nicht. Und ich glaube, dann neigt man vermutlich dazu, das Negative eher zu sehen, die ganzen Mißstände, kranken Rassehunde, seltsame Züchter. Deswegen befasse ich mich damit auch nicht mehr, ist Zeitverschwendung, denn ich würde eh niemals einen Zuchter unterstützen. Es ist halt absolut nicht meine Welt, Hunde nach Optik rumzudesignen und sowas schlimmes wie zb Syringomyelie in Kauf zu nehmen und fröhlich weiter da rumzuzüchten am Kugelkopf mit Glubschaugen, Hauptsache Rasse. Ich könnte da wirklich so eine Wut bekommen, ich habe Videos leidender Hunde gesehen und jeder Züchter sollte sich schämen, wenn er diese Hunde weiter produziert.

    Ne da hab ich ehrlich lieber meinen Mix, auch wenn man den Doodle nennt

  • Ich sitze da irgendwie zwischen den Stühlen. Meine große Hundeliebe ist letztlich auch nichts anderes als ne Doodelei der 80er, die inzwischen zumindest im VDH anerkannt ist.

    Dann zu lesen, es gäbe ja genug andere Rassen ist auch irgendwie ein merkwürdiges Argument. Die meisten Rassen habe eine lange Geschichte, die schon lange nichts mehr mit der Lebensrealität der meisten Menschen heutzutage zu tun hat. Weder gehöre ich dem Adel an und brauche ein Fellknäuel in Handtaschengröße, noch brauche ich einen Hund, der unser nichtvorhandenes Anwesen bewacht oder mich auf die Jagd begleitet.

    Gerade bei den netten Begleitern klafft eine echte Lücke, wenn man weder ein Faible für Kleinhunde, Flauschbälle oder Qualzuchten hat. Die meisten kaufen sich dann halt nen Labrador. :ugly:

    Früher waren Ansprüche anders und danach wurde selektiert, so sind die heute noch existierenden Rassen überhaupt entstanden. Wenn nun aber heute jemand andere Ansprüche hat, dann ist es plötzlich verwerflich?

    Ich freue mich wirklich von Herzen für jeden, der unter allen Rassen den für sich passenden Hundegrundcharakter findet. Aber jeder glückliche Schäferhund-/BC/Dackel-etc-Besitzer darf doch gerne zugeben, dass es „seine“ Rasse auch nur deshalb gibt, weil ein paar Menschen vor 100 (+/-) Jahren genau das hatten, was nun offenbar verurteilt wird: eine Vorstellung von einem für sie und ihre Lebenswelt passenden Hund.

    Mit dem Argument, es gebe ja genug Auswahl, hätte ja wahrscheinlich auch schon weit vor der Existenz von 400 Rassen Schluss sein können.

    In meinen Augen ist das der Lauf der Zeit. Neue Rassen kommen hinzu, bei manchen Qualzuchten fragt man sich, ob es tatsächlich angebracht ist, sie überhaupt noch als Rasse weiterzuführen.

  • Ich bin dem von Stephanitz extrem dankbar, denn ohne den DSH hätte es auch den TWH nicht gegeben (der übrigens auch eine Art... Doodelei... war früher mal ... nur eben mit der Urversion; dem Hartl bin ich auch dankbar), und das sind zwei Rassen die ich super finde. Aber beide Rassen haben ein klares Ziel, das auch über Generationen verfolgt wird.

    Nicht so der Shepsky, der „Doodle des Naturburschen“ aus meiner Sicht. Das ist ein Designerhund. Ein toller Designerhund, aber ebenso wie der Doodle ist er nur echt in der F1 und wird aus zwei reinrassigen Eltern gemixt. Das Ziel ist hier eine einzige Generation die gar nicht weiter zur Zucht verwendet werden soll.

    Wenn deine Lieblingsrasse eine im VDH anerkannte Rasse ist, ist es keine Doodelei mehr. War es vielleicht am Anfang, aber nicht mehr.

  • Wenn deine Lieblingsrasse eine im VDH anerkannte Rasse ist, ist es keine Doodelei mehr. War es vielleicht am Anfang, aber nicht mehr.

    Was ich damit sagen wollte war auch nur, dass die Geschichte eben gar nicht so anders ist. Da wollte jemand die Vorzüge zweier oder dreier Rassen ausnutzen, weil er eben der Meinung war, dass jede Rasse für sich für ihn eben nicht „perfekt“ ist. Dafür ist er ja auch lange Zeit massiv verurteilt worden bzw. wir es in manchen Kreisen posthum noch immer.

    Hätte ich mir unseren Hund vor sechs, acht oder zehn Jahren geholt, wäre er vom Grundcharakter kein anderer gewesen, nur eben ohne VDH-Anerkennung. Und in 20 Jahren ist er wahrscheinlich auch im FCI gelistet und kein Hahn kräht mehr danach, dass er irgendwann mal nichts anderes als ein Doodle-Projekt war (vielleicht am ehesten vergleichbar mit den Australian Labradoodles aktuell).

    Daher finde ich teilweise die Sichtweise auf die Rassen und ihre Daseinsberechtigung auch arg beschränkt, wenn man immer nur den Moment betrachtet und bewertet, anstatt die Entwicklung als das zu sehen, was ja der Name auch schon impliziert: einen Prozess.

    Ja, die Ansprüche der Menschen an ihren perfekten Begleiter ändern sich. Was ist daran so erstaunlich, dass sich auch die Rassen selbst damit ändern?

    Solange den Hunden daraus kein Schaden entsteht wie bei Qualzuchten, ist das der Lauf der Dinge.

  • @Windkobold es wurde doch nun schon ganz oft gesagt, dass Doodle Produzenten überhaupt kein Interesse daran haben, eine Rasse durchzuzüchten. Wieso auch, der viel gelobte und fälschlicherweise genannte Heterosiseffekt ist dann ja auch endgültig ein nichtiges Argument. Es soll doch nicht über f1b hinaus gehen. Es gibt kein Zuchtprogramm, weil es gar nicht intendiert ist.

    Bei den drölfzig tausend Doodle Produzenten geht es nicht um die Schaffung einer einheitlichen Rasse mit bestimmten Eigenschaften. Das einzige Merkmal ist, dass auf jeden Hund, der nicht bei drei auf den Bäumen ist, ein lockiger Hund gesetzt wird. Und ob nun Labradoodle, Golden doodle, cavapoo, Berner doodle,

    Maltipoo, Cockerpoo, Jackypoo, Bordoodle oder wasweißichfüreinpoopoo, nirgendwo gibt es eine Vereinigung der Produzenten und eine Bewegung in diese Richtung.

    Immer wieder 2 Hunde zusammen setzen ist noch lange keine durchdachte Zucht.

    Wieso auch? Dann müsste man sich ja Regeln aufstellen, Kontrollen mitmachen und ein Zuchtprogramm beschließen und Ziele vereinbaren und ein einheitliches Rasse Bild schaffen wollen mit definierbaren und reproduzierbaren Eigenschaften. Das will man doch gar nicht.

  • Zitat

    Czarek

    Wieso auch, der viel gelobte und fälschlicherweise genannte Heterosiseffekt ist dann ja auch endgültig ein nichtiges Argument.

    Immer noch hast du mit keinem Wort erklärt, was hier fälschlich genannt wird?

    Ein F1 Doodle erbt die Hälfte seiner Gene von seinem Labrador-Elternteil, die andere Hälfte von seinem Pudel-Elternteil. Da diese beiden Rassen schon lange getrennt gezüchtet werden, hat er mit großer Wahrscheinlichkeit zwei verschiedene Varianten für fast jedes Gen. Das wirkt sich positiv auf das Immunsystem und viele weitere Stoffwechselvorgänge aus und verbessert die Vitalität.

    Was ist daran fälschlich?

  • Zitat

    Czarek

    Wieso auch, der viel gelobte und fälschlicherweise genannte Heterosiseffekt ist dann ja auch endgültig ein nichtiges Argument.

    Immer noch hast du mit keinem Wort erklärt, was hier fälschlich genannt wird?

    Ein F1 Doodle erbt die Hälfte seiner Gene von seinem Labrador-Elternteil, die andere Hälfte von seinem Pudel-Elternteil. Da diese beiden Rassen schon lange getrennt gezüchtet werden, hat er mit großer Wahrscheinlichkeit zwei verschiedene Varianten für fast jedes Gen. Das wirkt sich positiv auf das Immunsystem und viele weitere Stoffwechselvorgänge aus und verbessert die Vitalität.

    Was ist daran fälschlich?

    Dann lies mal weiter oben, hab mir richtig Zeit genommen das zu beantworten. Man muss nur lesen, was hier auch steht.

  • @Windkobold es wurde doch nun schon ganz oft gesagt, dass Doodle Produzenten überhaupt kein Interesse daran haben, eine Rasse durchzuzüchten. Wieso auch, der viel gelobte und fälschlicherweise genannte Heterosiseffekt ist dann ja auch endgültig ein nichtiges Argument. Es soll doch nicht über f1b hinaus gehen. Es gibt kein Zuchtprogramm, weil es gar nicht intendiert ist.

    Bei den drölfzig tausend Doodle Produzenten geht es nicht um die Schaffung einer einheitlichen Rasse mit bestimmten Eigenschaften. Das einzige Merkmal ist, dass auf jeden Hund, der nicht bei drei auf den Bäumen ist, ein lockiger Hund gesetzt wird. Und ob nun Labradoodle, Golden doodle, cavapoo, Berner doodle,

    Maltipoo, Cockerpoo, Jackypoo, Bordoodle oder wasweißichfüreinpoopoo, nirgendwo gibt es eine Vereinigung der Produzenten und eine Bewegung in diese Richtung.

    Immer wieder 2 Hunde zusammen setzen ist noch lange keine durchdachte Zucht.

    Wieso auch? Dann müsste man sich ja Regeln aufstellen, Kontrollen mitmachen und ein Zuchtprogramm beschließen und Ziele vereinbaren und ein einheitliches Rasse Bild schaffen wollen mit definierbaren und reproduzierbaren Eigenschaften. Das will man doch gar nicht.

    Was genau hat das nun mit dem zu tun, was ich geschrieben habe?

    Da wird ein Markt bedient, richtig. Und die Nachfrage lässt mich vermuten, dass es offenbar viele Menschen gibt, die sich von den Werbeveraprechen der Poodle-Vermehrer angesprochen fühlen.

    Das was du beschreibst, ist in meinen Augen ein Vermehrer-Problem und nichts anderes als Marketing. Ob da nun jemand lustige Pudelmixe produziert oder sich auf Merle „spezialisiert“ ist doch im Grunde genommen kein Unterschied.

    Klar gibt es Menschen, die sich einen Doodle kaufen, weil der Name zieht. Genauso wie es Leute gibt, die sich einen Aussie kaufen, weil es ihn in Merle gibt oder einen Labrador, weil der Verkäufer ihm silber als tolle Farbvariante unterjubelt.

    Das alles hat doch aber rein gar nichts mit dem zu tun, was ich geschrieben habe.

    Mein Beitrag war eine Antwort auf die Erwartung , ein Interessent habe sich eben mit dem zufrieden zu geben, was der Markt regulär hergibt. Jo, der „Markt“ gibt aber auch genug kaputte reinrassige Hunde her, selbst im VDH.

    Ein Labradoodle ist da natürlich nicht per se gesünder und natürlich ist ein Hybrid keine Rasse und hilft auch keiner Rasse bei ihrer Entwicklung. Andererseits nimmt doch ein vernünftiger Labradoodle (ja, auch hier gibt es „Züchter“, die die Elterntiere auf Krankheiten & Gendefekte testen) auch niemandem etwas weg. Der ist dann halt da - ein Mischling mehr auf dieser Welt. Dafür wird dann eben ein VDH-Labrador weniger verkauft.

    Im übrigens ist es ja auch nicht richtig, dass es beim Labradoodle überhaupt keine Bestrebungen gibt, hier eine echte Rasse zu etablieren. Die Australier sind da sehr bemüht.

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