Die grosse Hundeschwemme

  • Welpen werden aber immerhin schon ab 1500 Euro angeboten, weil die Eltern ja reinrassig sind und eventuell sogar Papiere haben.

    So einen habe ich gerade in der Nachbarschaft. Ein schönes Tier mit einem guten Charakter, aber völlig unterfordert mit seiner aktuellen Situation. Gartenhaltung, mit wenig Familienanschluss, er hat das Mädel jetzt sechs, acht Wochen. Dem Tier ist nur langweilig.

    Wir hatten ihn eine Woche bei uns, urlaubsbedingt, brauchten zwei Tage, ihn halbwegs zu deadrenalisieren. Danach gings, Gina hatte ihm derweil schon das Pinkeln im Garten beigebracht und er hat am dritten Tag aktiv gemeldet.


    Jetzt ist das Tier ein paar Tage wieder drüben, meine Frau hatte sich die Woche über kaum in den Garten getraut, weil der Nachbarshund jedesmal kurz davor war, den Zaun zu durchbrechen wenn er sie sah.

    Heute kam der Nachbar und fragte, ob er uns nicht seinen Schäferhund schenken darf. Es ginge ihr so viel besser bei uns, ...

    Jetzt stehen wir vor einer echt schweren Entscheidung. Die Kleine ist ein echtes Juwel, lernbegierig, kooperativ, weiß sich sogar zu benehmen und gibt keine Widerworte, aber sie ist eine Welpe, die viel Aufmerksamkeit erfordert weil sie gerade erst die Welt entdeckt. Was mich auch stören würde, die Kleine heißt Akira, und mein kategorischer Imperativ bei Gina ist das Spanische a qui. Schon in der einen Woche stand meine Schnake ständig mit eingezogenem Schwanz neben mir und fragte sich, was sie wohl verkehrt gemacht haben könnte. Und das nur, weil ich diesen blöden Schäferhund ermahnt habe...

    Können sich die Leute nicht einfach eine Gummiente kaufen, oder eine Jahreskarte für den Zoo? Warum muss es immer ein Tier sein, wenn man doch überhaupt keine Ahnung hat, wie man mit denen umgeht.

    Ich werde nun wohl wieder jemand suchen müssen, der das Potenzial dieses Hundes ausschöpfen kann und ihn entsprechend halten kann. Immerhin ist es diesmal nur ein Deutscher Schäferhund, und nicht so ein in unserer Gegend auch noch illegaler Kampfhundwelpe wie vor drei Jahren bei der letzten Unterbringungsaktion...

  • Das haben wir wirklich ernsthaft erwogen. Aber zwei Podencos, davon einer chronisch schwer krank. Rücken, Knie, Rheuma bei meiner Frau, senile Infantilität bei mir, wir würden es nur unter Opfern wirklich gut machen können.

    Außerdem hat die Kleine etwas anderes verdient als fünftes Rad am Wagen zu sein.

    Mich ärgert ja nur die Unvernunft der Leute. Anstatt vor einem Kauf erst mal ein gutes Buch in die Hand zu nehmen, Willhaben, wogibt, gekauft. Nachdenken kommt später.

  • Ach Mensch die arme Maus, ich hätte auch nehmen und umbenennen gesagt, aber das sollte natürlich nicht nur eine Entscheidung vom Herzen, sondern immer auch eine Vernunftentscheidung sein.

    Ihr werdet am Besten wissen ob ihr ihr ein Zuhause geben könnt oder nicht.

    Ich hoffe ihr findet schnell ein schönes Zuhause für sie, sie klingt ja toll, so wie du von ihr schwärmst :smile:

  • Ich bin kein Bauchmensch. Ich würde den Hund nicht nehmen, aber bei der Vermittlung soweit möglich helfen.

    Ich finde eine Entscheidung für einen Hund sollte, generell aber insbesondere derzeit, sorgfältig und durchdacht sein. Mitgefühl ist kein guter Berater.

  • sie klingt ja toll, so wie du von ihr schwärmst

    Sie ist klasse. Wir waren ein paar mal auf der Hundewiese, beim ersten mal hat sie sich zunächst zwischen meinen Beinen versteckt, weil sie das gar nicht kannte. Sie ist dann sehr schnell aufgetaut und hat sich mit allen anderen Hunden gut verstanden. Man merkt richtig, wie sie das Zusammen sein in sich aufsaugt, und einfach nur dabei sein will. Wasser mag sie sehr.

    Ich kenne mich mit Welpen nicht aus, vielleicht ist es ja normal, dass die die Welt schlagartig in sich aufsaugen. Vielleicht war es nur Glück mit dem Stubenrein in zwei Tagen, aber ich bin wirklich erstaunt, was die Kleine in der kurzen Zeit alles gelernt hat. Sie kommt auf Ruf, sie hält sich bei der Gruppe und kommt auch mit wenn die Gruppe weiter zieht auf der Wiese, sie kann teilen. Junge, beim ersten Leckerchen hätte ich beinahe zwei Finger verloren, nach ein paar Tagen hat sie im Sitz gewartet, bis ich die beiden anderen bedacht habe, und hat sich dann - immer noch etwas ungestüm, aber ohne Verletzungsgefahr, ihren Teil genommen. Ohne groß dafür trainiert zu haben, ich habe das ein, zwei mal so gemacht, war entsprechend konsequent, und dann war es drin. Läuft.

    Hätte ich Gina nicht, würde ich sie nehmen, aber so geht es einfach nicht.

    Mal sehen wo ich sie unterbringe. Die Katze eines kürzlich verstorbenen Freundes habe ich auch untergebracht, und der geht es richtig gut, wie ich mich neulich mit eigenen Augen überzeugen konnte. Bis dahin kommt sie zwei, drei mal die Woche mit auf die Hundewiese, damit sie wenigstens halbwegs ausgelastet ist.

    Am liebsten wäre mir, wenn sie in der Nähe bleibt, denn ich habe echt einen Narren gefressen an dieser kleinen Maus. Und sie wird mit Sicherheit ein Prachthund, sie hat Pfoten Schuhgröße 47 und ein super seidiges Fell.

  • Naja Auslastung braucht es beim Welpen ja noch nicht wirklich, die haben ja genug damit zu tun die Welt kennen zu lernen.

    Ich drück auf jeden Fall die Daumen für die Maus.

    Kann gut verstehen dass ihr sie gern in der Nähe hättet, bei deinem Text ließt man raus dass ihr euch schon ein Stück in sie verliebt habt. Da wäre es natürlich schön wenn ihr Kontakt halten könntet :smile:

  • Vor einigen Jahren hatten wir mehrere solcher Fälle im Landkreis. Es wurde vermutet, dass ein regionaler Vermehrer sich auf diese Weise seiner nicht verkauften Welpen entledigte.

  • ??? Für 300 Euro auf Ebay und weg sind sie, meinetwegen auch zu verschenken oder mit einem Fakeaccount auf FB noch einfacher ... Ich versteh es nicht, wie man das schafft sie in Gefahr einfach irgendwo zu lassen.

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