Tierschutzhund zieht bald ein — eure Tipps

  • Räumliche Begrenzung fürs erste ist notiert! Die Box steht tatsächlich schon im Wohnzimmer bereit, den Tipp haben wir nämlich auch von anderen HH aus dem Umfeld bekommen :)


    Ich hatte extra zur Abholung meiner Auslandshündin eine Box gekauft und muss sagen, dass das für sie Quälerei war. Sie hatte in der Box absolute Panik. Sie kam in einem Lkw, in dem zig Käfige für die vielen Hunde übereinander und nebeneinander waren. Vielleicht hing es damit zusammen. Zum Glück war ich nicht mit meinem Pkw, sondern mit meinem Wohnmobil zur Abholung gefahren. Kaum war sie aus der Box und angebunden am Haltegriff, konnte sie nach einer guten halben Stunde entspannen und hat die Heimfahrt über auf dem Bett geschlafen.


    Damit will ich nur sagen, dass nicht jeder Hund eine Box toll findet. Man kann es anbieten, aber ich würde da nichts erzwingen.

    Glücklicherweise kommt der Transporter mit dem Hund direkt zu uns vor die Haustür gefahren. Die Box steht jetzt erst mal als Angebot bei uns bereit und wir werden sehen, wie Stan auf sie reagiert. Ein Muss ist das definitiv nicht und glücklicherweise ist bei uns auch alles in unmittelbarer Nähe, sodass wir in der Anfangszeit nicht aufs Autofahren angewiesen sind und ihn da auch langsam heranführen können :)

  • wir wohnen in einer Mietwohnung im Erdgeschoss und eher städtisch, aber glücklicherweise in einer ruhigen Nachbarschaft mit viel Grün und wenig Verkehr in der Straße.

    Mit Zewa, Reinigungsmittel und Geduld sind wir zum Glück auch vollends ausgestattet :)


    Gute Idee, eingedeckt sind wir zum Glück mit allerhand Brett- und Kartenspielen, dann haben wir mal die Gelegenheit zu spielen. Wird zwar bestimmt schwierig, da den Fokus zu behalten, aber wenn er die Zeit zum eingewöhnen braucht, möchten wir sie ihm ja auch geben und nicht mehr bei ihm kaputt machen, als eh schon der Fall ist.


    Tatsächlich haben wir die letzten Tage schon viel ausgemistet und gesichert, aber nochmal expliziter Hundeaugen durch die Wohnung gehen und alles inspizieren werden wir wohl, übersehen kann man ja immer was :)

  • Vieles wurde ja bereits geschrieben.

    Was ich dir noch unbedingt ans Herz legen möchte, ist die hündische Kommunikation. Ich finde das, gerade bei Auslandhunden die bis dato eventuell wenig mit Menschen zu tun hatten, essentiell.

    Es gibt hierzu viel gute Literatur.


    Vorallem die "calming signals" finde ich sehr sehr wichtig, wird der Hund doch leider zu oft missverstanden.

    Hast du vielleicht explizit ein oder zwei Bücher oder Quellen im Kopf, die du da zum nachlesen empfehlen kannst? Sonst recherchiere ich selber nochmal :)

  • Mir gefällt der Name :D.
    Meine Yumi war quasi auch mein erster "eigener" Hund und ein Direktimport aus Ungarn, genauer aus Zalaegerszeg. Auch wir haben Glück gehabt und Drücken die Daumen, dass es bei euch auch so sein wird. Ansonsten wurde glaube ich schon im ersten Beitrag von Manfred007 fast alles gesagt.


    Ich hatte in den ersten Wochen einen schlimmen "Welpen"-Blues. Habe die Entscheidung hinterfragt und fühlte mich komplett überfordert, obwohl Yuma unglaublich easy und ihr einziges Problem das Alleinbleiben war. Nach ein paar Monaten hatte sich aber der normale Alltag wieder eingependelt und rückblickend hatte ich mir die Zeit mit einem Hund aus dem Auslandstierschutz sehr viel turbulenter vorgestellt. Mittlerweile gehört sie einfach dazu - genauso wie das Management rund um's Alleinebleiben. Bzw. eben nicht alleine bleiben.

    Ich habe derzeit zwei Auslandshunde und davor auch schon welche gehabt. In allen Fällen stimmte die Beschreibung NULL. Außerdem hatte alle Hunde die Ohren entzündet und Giardien.

    Bei meiner Hündin stand "für bewegungsfreudige Menschen. Auch der Kopf möchte sicher etwas zu tun haben." Das war aber auch die einzige Fehleinschätzung :ugly: (und bei der Optik natürlich naheliegend, das zu schreiben). Bei Fragen zu ihrer extrem Alleinbleibethematik, sowie allen möglichen anderen Themen, konnte und kann ich meine Ansprechpartnerin vom Verein (nach fast 3 Jahren) immer noch kontaktieren.

    Auch gibt es eine Austausch-Gruppe für Besitzer von Hunden aus dem Verein.
    Aber das scheint wohl nicht selbstverständlich zu sein, wie ich hier nun schon öfter lesen durfte.

  • Hast du Bilder von Stan für uns neugierige Nasen?


    Ich tröte ins gleiche Horn. Wenn du denkst, du gehst es ja schon langsam an - mach noch langsamer. Ich dachte bei meiner Ungarin, dass wir es sehr behutsam angehen. Heute würde ich nochmal einiges weglassen für längere Zeit. Und sie weniger ansprechen, anschauen, anfassen. Meine war sehr menschenbezogen und brauchte auch Nähe und Kontaktliegen, aber so im Nachhinein hat sie wahrscheinlich deutlich zuviel Ansprache bekommen und wäre mit weniger ruhiger gewesen.


    Giardien - haben echt viele, fast alle aus dem Shelter. Der Test der dein TA vermutlich macht testet auf Giardien die nicht immer ausgeschieden werden. In der Parasitologie GieSsen gibts einen sehe sicheren Antigentest, kannst den Kot selber einschicken und das Formular aus dem Netz laden. Das ist deutlich gescheiter als die Schnelltests die echt nicht save sind. Falls du es mit Giardien zu tun bekommst, empfiehlt es sich auf FB die Giardiengruppe (deutsch) anzugucken, da findest du von Ernährung (KH frei/low bei Giardien) über Wohnungsreinigungsanleitungen bis zum ausleihbaren Ozonisierer alles. Sehr nützlich fanden wir.


    Übrigens Box war für unsere nach dem langen Transport der Horror. Wir hatten sehe lange bis wir sie z.B. im Auto in einer Box transportieren konnten. Es gibt geprüfte Autogeschirre (Ruffwear, Kleinmetall) die dann gut gehen zur Sicherung.


    Bin gespannt wie es euch ergehen wird!

  • Lange Rede kurzer Sinn: stellt euch innerlich darauf ein, dass ihr evtl. eine Großbaustelle bekommt, ist es dann nicht der Fall umso besser. Aber zumindest habt ihr den Gedanken dann vorher schon mal durchgespielt. Vielleicht habt ihr natürlich auch wirklich Glück und ihr bekommt einen netten unkomplizierten Hund, ist aber meiner Erfahrung nach eher selten bei einem Auslandshund.


    Das Unproblematischte an meinem Hund war übrigens Stubenreinheit und Leine gehen, dass ging super.

    Das sind tatsächlich Gedanken, die uns auch schon die ganze Zeit durch den Kopf spuken. Gerade durch die komplett anderen Lebensumstände kann sich der Hund am Ende als ganz anderer Charakter herausstellen...Wir sind zwar zuversichtlich und hoffen auf eine positive Erfahrung mit dem TSV und wollen uns da auch nicht allzu verrückt machen, da ja schon alles in trockenen Tüchern ist, jedoch hast du recht. Vorbereitet sein müssen wir auf alles mögliche.

    Fingers crossed, dass wir Glück haben hugging-dog-face

  • Mein Kleiner kommt aus dem spanischen Tierschutz, war allerdings schon im Lande auf einer Pflegestelle. Er wurde auf 1Jahr geschätzt als er bei uns eingezogen ist. Er ist auch unser erster Hund.

    Wir haben ab der zweiten Woche mit einer Trainerin gearbeitet. Nicht um schon gross etwas zu trainieren, sie hat den Hund eingeschätzt und uns erstmal ganz viele wichtige Dinge zum eingewöhnen an die Hand gegeben. Da wir ja auch keine Erfahrung hatten fand ich das extrem hilfreich. So liessen sich wenigstens ein paar Fehler vermeiden und wir haben direktes Feedback zu unserem Umgang mit ihm bekommen.

    Ausserdem konnten wir so auf den grossen eingezäunten Platz von ihr wo er mal so richtig flitzen konnte. Das hat ihm sehr gut getan. Unterwegs von der Leine gelassen haben wir ihn erst sehr dosiert nach Monaten.

    Wir hatten übrigens auch Glück und der kleine Kerl ist ein echter Schatz. Grössere Baustellen sind auch nach jetzt einem Jahr nicht zum Vorschein gekommen.

    Ich drücke euch die Daumen, das ihr mit eurem Stan einen guten Start habt und ein Team werdet.

    es ist super schön zu lesen, dass es auch richtig positive und unproblematische Erfahrungen mit Auslandshunden gibt!


    Hoffen wir, dass wir mit Stan wenigstens halb so viel Glück haben, wie ihr mit eurem Schützling :)

  • Noch mehr positive Erfahrungen (bis auf die Sache mit dem Welpenblues natürlich), das freut mich zu hören! :)


    Ja uns hat der Name auch auf Anhieb gefallen und wir finden ihn auch sehr passend, wenn man sich den kleinen anschaut.


    Wir sind super gespannt, was auf uns zukommt und hoffen, Stan und seinen Bedürfnissen gerecht werden zu können.

    Bisher sind wir noch sehr begeistert von unserem TSV und hoffen, dass das auch so bleibt. WhatsApp- und Facebookgruppen um die Vereinsmitgliedern und die (sofern vorhandenen) Pflegefamilien mit News und Bilder von der Entwicklung auf dem Laufenden zu halten gibt es wohl auch. Zudem werden die Hinde alle bei Tasso registriert. Hoffen wir also, dass auch nach Stans Ankunft die Hilfsbereitschaft und das Interesse seitens der Betreuer da ist ?

  • Ich such gleich mal für alle Neugierigen die aktuellsten Fotos heraus, die auch wir bekommen haben :)


    Alles klar: noch langsamer als langsam, behalten wir im Kopf, sobald er dann da ist!

    Über das hohe Giardienrisiko wurden wir von unserer Betreuerin auch schon informiert. Ihre Empfehlung war in den ersten 10 Tagen nach seiner Ankunft zum Tierarzt zu gehen und nochmal alles genau durchchecken und bescheinigen zu lassen, um wirklich auf Nummer Sicher zu gehen.

    Dass wir selbst was in Giessen einsenden können, ist ein super Hinweis, da werde ich gleich mal näheres zu lesen!

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